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Wir sagen: Danke Australien!

Donnerstag, 21.05.2015

Es ist soweit, unser Abschied aus Australien steht bevor, wie auch die letzten sieben Monate, wird das mit einem Blogeintrag gewürdigt. Nur, um ehrlich zu sein, fällt es uns schwer, diesen Blogeintrag dem wirklich faszinierendem Land entsprechend gebürtig zu verfassen. 

Australien hat uns den dem letzten 213 Tagen wohl vor allem eines geboten: Freiheit. Die Freiheit zu reisen, so wie wir es wollten. Die Freiheit in Städten, im Regenwald, am Strand oder im Outback einfach mal stehen zu bleiben und zu sagen: Jup, hier gefällts uns, hier bleiben wir doch noch ein paar Tage länger. Die Freiheit, einfach weiter zu reisen, wenn wir es wollten. Die Freiheit vom alltäglichen Trott in Deutschland auszubrechen und ein Abenteuer zu wagen. Und das war es letztendlich, ein Abenteuer. So richtig konnten wir uns nicht vorstellen, wie es in Australien sein würde und vor allem wie es ist, für eine so lange Zeit in einem Auto zu leben. 24 Stunden lang 7 Tage die Woche miteinander zu verbringen. Und ich denke, genau dieses Zusammensein hat Australien auch so besonders gemacht. Ich möchte nicht in peinliche Schwärmereien verfallen, aber es kann festgehalten werden, ich habe wirklich jede Minute unseres Abenteuers mit Thomas genossen (außer die, wo er gezickt hat :p). Er ist für mich nicht nur der beste Partner der Welt, sondern auch der beste Reisepartner, den man sich vorstellen kann. Peinliche Schwärmerei vorbei, ihr könnt beruhigt weiterlesen.

Nun aber zurück zu dem wunderbaren Land Australien. Und wir möchten Danke sagen.

Liebstes Australien,

Danke, dass du unsere Reise so unglaublich gestaltet hast durch deine wirklich faszinierende Natur, deine unglaublich freundlichen Australier und für so vieles mehr.

Danke für die herzensguten Australier, die immer ein nettes Wort auf den Lippen hatten. Die uns mit ihrer freundlichen und ehrlichen Art begeistert haben und von denen wir uns gerne mehr als nur eine Scheibe abschneiden und mitnehmen wollen. Man kann über so viel Freundlichkeit nur staunen. Ob es der Sicherheitsbeamte ist, der mich freundlich mit "Hey Love" begrüßt, fremde Menschen, die uns eine Dusche anbieten, Engländer, bei denen wir über Wochen wohnen dürfen oder es aber die Menschen sind, die uns auf der Straße interessiert ansprechen. Australier, wir haben euch wirklich lieb gewonnen.

Danke für die vielen Menschen, die uns auf unserer Reise begleitet haben. Wir haben hier definitiv Freunde fürs Leben gefunden. Menschen, aus allen Ecken der Welt, die sich ebenso auf Abenteuerreise gemacht haben und mit denen wir eine verdammt lustige Zeit hatten.

Danke für das Outback, welches uns ein komplett unterschiedliches Australien gezeigt hat, gegenüber dem der Küste. Und vor allem für die Kultur, die wir an diesem trocknen, heißen, einsamen, aber durchaus faszinierendem Ort bestaunen dürften. Vor allem Danke für den einzigartigen Uluru, der uns beim Anblick der Fotos immer noch in Atem hält.

Danke für die unglaublichen Strände, an denen wir verweilen, im Wasser planschen und die Wellen reiten dürften.

Danke für den Regenwald, in dem wir unsere erste Nacht im Auto verbringen durften und in dem wir uns mehr als wohl fühlten.

Danke für deine einzigartige Unterwasserwelt, in der wir tauchen lernen und in der wir die unglaublichsten Tiere entdecken konnten

Danke für deine facettenreiche Tierwelt, die man sonst nur aus Büchern kennt. Kängurus, Wombats, Koalas, Kookaburras, Papageien, Schlangen, Spinnen, Walhaie, Haie, Fische, Mantarochen, Robben und Seelöwen ihr habt uns alle immer ins Staunen versetzt (na gut die Schlangen und Spinnen weniger, aber die haben uns ja zum Glück nie was getan.)

Danke für deine wunderschönen Städte, allem voran Melbourne. Wir haben im Melbourne für uns die schönste Großstadt gefunden. Aber auch nicht fehlen dürfen Perth, Sydney, Cairns, Broome, Adelaide, Port Stephens, Townsville, Jervis Bay und natürlich Manyallaluk. Und alle anderen, die wir gerade vergessen bzw. aus Zeitgründen (würde wohl einige Stunden dauern, alle aufzuzählen) nicht nennen können, jede von deinen Städten hatte ihren Charme.

Danke für deine einzigartigen und vielfältigen Nationalparks. Wir haben jeden einzelnen genossen und waren immer wieder von der wunderschönen Natur erstaunt.

Danke für insgesamt 14 Kilo, die wir zusammen unabsichtlich abgenommen haben (ich bedanke mich wohl mehr als Thomas).

Danke für unsere Old Lady Elizabeth, durch die wir die Freiheit hatten ganz Australien zu bereisen.

Danke, dass du uns ein zweites zu Hause geboten hast, zu dem wir auf jeden Fall zurückkommen werden. Und dann wird auch Tasmaniem nicht so vernachlässigt.

Danke, dass du uns unsere persönliche "Journey of a lifetime" gegeben hast. Du bist uns unter die Haut gegangen.

Danke für unglaubliche 213 Tage.

DANKE AUSTRALIEN!!!

Bali - faszinierend, erstaunlich, bedenklich

Dienstag, 19.05.2015

Salam aus Bali.

Nach dem emotionalen Verkauf unserer Elizabeth ging es für Katarina und mich noch einmal nach Asien, nach Bali. Ein weiteres und leider auch unser vorerst letztes großes Abenteuer auf unserer langen Reise fernab der Heimat. Das Abenteuer begann bereits mit der Anreise zum internationalen Flughafen von Perth. Von Phoebe und Olli aus, ging es erst zu Fuß zum Bahnhof von Fremantle, bevor wir mit dem Zug in das Zentrum von Perth fuhren. Die beiden hatten uns gesagt, dass es einen Bus zum nationalen Flughafen gibt und von dort aus gelangt man mit dem kostenlosen Shuttle zum internationalen Terminal. Insgesamt sollten wir für alles eine Anreisezeit von da. 1,5 Stunden einplanen. Wenn man gar am Abend oder am frühen Morgen versucht zum Flughafen zu gelangen, wird man gänzlich enttäuscht. Zu diesen Uhrzeiten verkehren nämlich keine Busse und Shuttleservice. Man ist also auf das teure Taxi angewiesen. In Anbetracht dieser Tatsache muss leider festgehalten werden, dass die Millionenstadt Stadt Perth über keine günstige, einfache, direkte, rund um die Uhr verkehrende und öffentliche Verbindung zum Flughafen, im Vergleich zu anderen Städten verfügt. Aller Umstände getrotzt ging es für uns nach längerer Anreise dann zum Airport und in Richtung Bali. Ein kurzes Zittern an der Passkontrolle und schwupp die Wupps waren wir an unserem Terminal. Katarina erschien wohl den Beamten bei der Passkontrolle etwas fremd und daraufhin musste ihr Pass ein zweites Mal gegengeprüft werden, was zu einem kurzzeitigen Schlottern ihrer Knie führte. Gegen 16:35 Uhr Ortszeit hoben wir in einem sehr leeren Flugzeug ab, was nur zu 70% ausgelastet war.

Angekommen in Bali, begrüßte uns sofort die enorme Luftfeuchte, die Wärme und ca. 1.000.000 Taxifahrer, die ihre Dienste anboten. Ich wurde sogar bis auf die Toilette verfolgt, wobei mir ständig neue Angebote unterbreitet wurden. Mit einem immer andauernden Lächeln im Gesicht tat ich mich auch wirklich schwer die ganzen Taxifahrer zu ignorieren. Doch zum Glück hatte ich Katarina an meiner Seite, die mich sicher durch diesen Menschenauflauf lotste. Nach kurzen Schweißausbrüchen während der Taxifahrt, der Verkehr und die Art und Weise wie hier Auto/Motorrad gefahren wird ist doch sehr gewöhnungsbedürftig, erreichten wir unser wirklich nettes und schönes Hotel. Schnell eingecheckt und ab ins Bettchen hieß es fürs Erste.

 

Am nächsten Morgen, Mittwoch den 13.05, erkundeten wir erst einmal den Weg zum Strand und natürlich auch den Strand. Das Wetter war super und wir genossen das Schlendern an der Strandpromenade. Zwar wollte uns jeder etwas verkaufen oder seine Strandliegen andrehen, doch nach ein paar Minuten der Eingewöhnung nahm man das alles sehr relaxed auf. Wir verbrachten den Vormittag auf einer gemütlichen Liege und planschten etwas im Meer. Und auf einmal wurden wir uns zum ersten Mal der extremen Kontraste im Land bewusst. Die Touristen, die am Strand alle Annehmlichkeiten genießen und hinter uns spielte sich eine Beerdigung ab, bei der der Leichnam in einem Art Garten gleich hinter dem Strand verbrannt wurde. Eigentlich ist das ja nicht so der angenehme Part im Leben, doch hier wird daraus ein Fest gemacht und das ganze enorm zelebriert. Da Karma im Hinduismus eine große Rolle spielt, wird auch der Tod zelebriert.

 

 

 

 

 

 

Gegen Mittag suchten wir uns ein hübsches Restaurant direkt am Strand, bevor wir anschließend bei einer Massage abschalten konnten. So unterschiedlich kann eine Reise ab und zu verlaufen. Die eine Woche reibt man sich für den Autoverkauf in Australien auf und die nächste Woche genießt man bei einer tollen und günstigen Massage auf Bali. Not too bad, wie die Australier so häufig zu sagen pflegen. Am Abend sollte es dann in die Stadt oder den Stadtteil Seminyak gehen, um diesen zu erkunden und Abendessen zu uns zu nehmen. Laut Reiseführer sollte es hier einen super tollen Strand geben und der Ort oder Stadtteil der Hauptstadt Denpasar soll angeblich einen Besuch wert sein. Leider mussten wir eine andere Erfahrung machen. Hier auf Bali, besonders wohl um die Hauptstadt rum, ist alles so zugebaut, dass man nicht wirklich weiß ob man jemals die Stadt verlassen hat. Diese Erkenntnis kam für uns leider etwas überraschend. Nach dem ersten Tag hatten wir außer dem Strand in Sanur, dem Ort wo unser Hotel war, nichts außer Stadt, Massen an Verkehr und leider einem völlig überlaufenem Ort Seminyak gesehen. Etwas genervt von all den Menschen und dem Verkehr ging es zurück nach Sanur an den Strand, um den Abend ausklingen zu lassen.

Am Donnerstag, 14.05, erfolgte unsere Reise raus aus Sanur. Wir wollten in das kulturelle und kreative Zentrum von Bali, nach Ubud. Unser Plan hier auf Bali sah vor, so viel wie möglich in dieser einen Woche zu sehen und zu erleben. Natürlich können wir in einer Woche nicht wirklich ganz Bali erkunden, also mussten wir uns für eine Richtung entscheiden und die hieß dann in den Osten des Landes, da wir viel positives darüber gelesen hatten. Somit buchten wir uns immer nur für eine oder zwei Nächte in einem Hotel ein und am nächsten Tag geht es dann weiter in die nächste Region. Unser Hotel in Ubud lag leider etwas außerhalb des Zentrums und der Sehenswürdigkeiten. Auf dem Weg von Sanur nach Ubud, die ca. 1 Stunde dauerte, verließen wir wieder nicht die Großstadt oder den Großstadtraum Denpasar. Bis ins Zentrum von Ubud haben wir nicht einmal eine etwas unbefahrenere Landstraße oder überhaupt etwas von der tollen Landschaft hier gesehen. Wir hätten uns wie gesagt Bali niemals so stark zugebaut vorgestellt, wie wir es leider die ersten Tage erleben mussten. Etwas frustriert kamen wir im Hotel an und bezogen das zum Glück klimatisierte Zimmer. Im unmittelbaren Anschluss erfragten wir an der Rezeption, welcher der beste Weg nach Ubud sei. Die Auswahlmöglichkeit für uns lag zwischen einem 2-3 Km Fußweg, dem teureren Taxi oder im Ausleihen eines Motorrollers. Alle Hinweise des Reiseführers zum Trotz in Anbetracht des Hauptstraßenverkehrs, entschlossen wir uns für den Motorroller. Ich bin so ein Gefährt ja noch nie gefahren und Katarina hatte auch nur kurze Erfahrungen, was uns aber dennoch nicht abschreckte. Es folgte eine kurze Einweisung und schon fand ich mich hinter Katarina auf dem Roller. Und sie hat das absolut souverän gemeistert. Im Straßenverkehr von Bali haben Verkehrsschilder, Vorfahrtsregeln und Ampeln nur eine untergeordnete Rolle. Die Devise lautet, im Verkehr mit zu schwimmen.

 

Wir fuhren ins Zentrum für Lunch und besuchten anschließend den Monkeyforest. Ein Stück altes Bali wenn man so will, in dem Unmengen an Affen zu finden waren. Und diese kleinen Freunde haben es wirklich in sich. Gibt man nicht genug Acht, klauen sie dir alles aus deiner Handtasche oder was nicht gerade niet- und nagelfest ist. Vorgewarnt davon ließen wir unsere Sachen nie aus den Augen und genossen einfach die Natur.

Mit der neu am Rollerfahrenen gewonnen Freude ging es gegen Nachmittag zurück zum Hotel und ab in den kleinen Pool. Frisch geduscht brachte uns unser Hotelwirt dann gegen Abend in die Innenstadt von Ubud. Voll von Menschen und Massen an Müll in den Straßen suchten wir wieder einmal ein Restaurant zum Essen. Die Hauptstraßen platzten beinahe aus allen Nähten und es war nicht ans Abschalten zu denken. Das kulturelle Zentrum von Bali hatten wir uns deutlich ruhiger und abgelegener vorgestellt. Vielleicht waren wir auch einfach nur in der falschen Gegend in Ubud und sind daher etwas enttäuscht, aber letztendlich sollte Ubud nicht unsers sein.

Der nächste Morgen begann mit einer Busfahrt nach Padangbai. Angepriesen von unserem Reiseführer und aufgelistet als ein toller Ort zum Tauchen freuten wir uns diebisch auf die Bucht und den Ort. Dieses Mal sahen wir immerhin wirklich schöne Natur auf unserer Anreise, die wir beide sehr unterschiedlich "genießen" konnten. Katarina saß leider im viel zu vollen Bus ganz hinten beim Gepäck, mit dem sie auch immer wieder um ihren Platz kämpfen mussten und ich saß recht weit vorne, direkt am offenem Fenster. Vom Fahrtwind bekam Katarina auch leider nichts ab und kämpfte so die knapp 2 stündige Fahrt mit der Übelkeit.

 

Angekommen in Padangbai kehrte leider sehr schnell wieder Ernüchterung ein. Der Ort besteht aus einer "größeren" Straße und in die Nebenstraßen sollte man lieber nicht gucken. Müll über Müll, ein süßlicher Geruch vom Müll kommend nahezu überall und Straßenhunde, denen es mal mehr oder aber auch eher weniger gut geht, säumten die Straßen. Das Wasser war voller Müll und der Hauptstrand konnte zum Baden nicht genutzt werden. Von dem hochgelobten Traumland Bali, war hier nichts zu sehen. Dennoch versuchten wir das Beste hieraus zu machen. Das Hotel war gut und wir verbrachten den restlichen Tag mit Motorroller fahren, Tagespläne schmieden und dem Einholen von Angeboten zum Tauchen für den nächsten Tag.

Am nächsten Morgen, Samstag den 16.05, ging es dann auf zum Tauchen. Das Gute hier in Padangbai ist, man fährt mit dem Boot nur 5 Minuten raus zum Tauchen. Und die Tauchgänge waren wirklich sehr schön. Wir sahen von bunten Korallen (leider auch einige tote Korallen durch das Dynamitfischen), Schildkröten, Riffhaien, unzählige verschiedene Fischarten bis hin zu Stingrays wirklich eine atemberaubende Unterwasserwelt. Leider sahen wir aber auch einigen Müll, der durch das Wasser trieb. Plastikverpackungen, Tüten, Ölflaschen, und was weiß ich nicht noch alles. Es war erschreckend. Die kleinen Fischerboote, die ebenfalls dort anlegen, wo wir tauchen waren, nutzen keine festen Ankerplätze. Sie schmeißen ihre Anker einfach da aus, wo sie wollen und ignorieren dabei die Tatsache, dass sie am Meeresgrund die Korallen mit ihren Ankern zerstören. Das Tauchen an sich war absolut super und hat wahnsinnig viel Spaß gemacht. Wir schwammen direkt neben ein paar Schildkröten, waren nur 3 oder 4 Meter von einem schwimmenden knapp 2 Meter großen Hai entfernt und sahen absolut beeindruckende Fische.

 

Aber leider hinterlässt der Müll einen sehr faden Beigeschmack...das Problem mit dem Müll in Bali ist, dass es keine Müllentsorgung gibt, Mülleimer sucht man meist vergeblich und Umweltschutz wird nicht sehr groß geschrieben, daher sieht die Realität so aus, dass der Müll meistens einfach auf der Straße, im Regenwald oder im Meer landet. Das fanden wir einfach erschreckend. Nach dem Tauchen lernten wir noch eine deutsche Familie aus Buxtehude (Imi, Alex und Francis) zusammen mit ihrem kanadischen Freund Tim kennen, mit den wir uns super verstanden. Wir erzählten sehr viel und verabredeten uns mit ihnen zum Abendessen.

Bevor wir zum Abendessen gingen, konnten wir noch etwas einheimischer Kultur beiwohnen. Und auch hier wieder konnten wir über die extremen Gegensätze im Land nur staunen und waren beeindruckt. Es war Tag des Stahls und die Einwohner beteten für ihre Motorroller, Autos, Schiffsmotorenbau und sogar für ihre Wasserleitungen. Wir verfolgten gespannt die Zeremonie für ein Paar Schiffsmotoren. Am Ende des Rituals wurden dem Gott noch Lebensmittel hingelegt, ehe wir völlig verwundert mit Süßigkeiten beschenkt wurden. Mitten am Strand zwischen all dem Müll, den starrenden Touristen und dem immer läutenden Signal der Fähre, zelebrieren die Balinesen ihre Kultur, die uns auch immer wieder beeindruckt hat.

Den weiteren Abend verbrachten wir in einem netten kleinen Lokal, bei wirklichem gutem Essen und einem plötzlichen Stromausfall. Urplötzlich waren in Padangbai die Lichter aus und wir behalfen uns mit den Taschenlampen an unseren Handys. Die Stimmung war super und da verkraftet man auch ein Abendessen im Dunklen.

Für den nächsten Tag stand dann ein Full-Day-Trip in das Inland von Bali auf dem Programm. Wir konnten tags zuvor Dank unserer Hotelbetreiberin eine gute Tour buchen, auf die wir uns schon sehr freuten. Es sollte endlich in die Reisfelder, zum Vulkan und raus aus der permanenten Bebauung Balis gehen. Wir starten um 08:30 Uhr und besuchten zu allererst einen Fledermaustempel. Wie hier auf Bali üblich, mussten alle Besucher einen Sarong tragen um ihre Knie zu bedecken. Auch hier konnten wir wieder einer Zeremonie folgen und das sind die Momente, die für uns in Bali im Gedächtnis bleiben werden. Keine steife stille Zeremonie, sondern es war immer wiederkehrendes Lachen zu hören. Ab und zu wurden ein paar Selfies geschossen und dann ging es postwendend weiter beim Beten.

 

Anschließend fuhren wir dann in die Reisfelder Balis und es war traumhaft. Alles war so unendlich grün, der Dschungel zum Greifen nah und das Bali, so wie wir es uns vorstellten, lag nun direkt vor uns. Hatten wir uns schlicht und einfach vielleicht für die falschen Städte bzw. falsche Region entschieden? So ist das aber nun mal, wenn man nur eine Woche in einem Land hat.

 

Wir genossen die Fahrt durch die Region am aktiven Vulkan vorbei und plauderten über alles was uns zu Bali interessierte mit unserem Fahrer, der wirklich einen sehr guten Job machte. Er wollte uns allen Anschein nach auch so viel bieten wie möglich und somit standen auch sehr viele Tempel auf dem Plan. Zum Beispiel auch der Besakih-Tempel, der der größte hier in Bali sein soll. Beim Kauf der Eintrittskarten sagte unser Fahrer, wir sollen vorsichtig im Tempel sein. Jeder wolle versuchen uns einen Guide für utopisch viel Geld anzudrehen oder zu sagen wir müssen Spenden zahlen. Stimmt aber alles nicht. Ein Guardian des Tempels, der nur ein Zehntel der Guides haben wollte, sagte sogar nach unserem Verweigern seiner Dienste, wir sollen verschwinden. Der Tempel war wirklich schön, aber man war binnen 5 Minuten so genervt von den Leuten dort, die alle versucht haben einen übers Ohr zu hauen. Aber wir waren standhaft und besichtigten den Tempeln ohne Geld zu bezahlen und dies hat sich sehr gelohnt, denn auch hier wieder konnte der Kontrast zwischen dem ruhigen und wunderbaren Tempel und die nicht enden wollenden Tricks der Einheimischen nicht größer sein. Wir ließen uns zum Glück auch nichts andrehen und kein Geld aus der Tasche ziehen. Zu verdanken haben wir dies unserem Fahrer und seinen Hinweisen sowie Katarinas energischen Einsatzes gegen die Tricks der Guides und Guardians.

Im weiteren Verlauf unserer Reise besuchten wir den Wassertempel, wo alle Hindus sich von ihren Sünden, schlechten Träumen oder aber dem schlechten Karma "reinwaschen" konnten. Und selbst hier, war die Zeremonie nicht strikt oder ruhig. Nein, Kinder planschten im Wasser, hatten den größten Spaß dabei und immer wieder wurden Touristen gefragt, ob sie noch auch mit uns Wasser wollten. Zeremonien, die für die Balinesen so wichtig sind und sie kein Problem damit haben, dabei beobachtet zu werden. Im Gegensatz dazu die Einheimischen, die uns beim Tempel fast den letzten Nerv raubten. Ein Land, das uns einerseits so begeisterte und dann aber auch wieder abschreckte.

  

 

 

 

 

 

 

Weiter auf der Reise ging es zu einem Art Garten, in dem wir Kaffee, Kakao, Tee, Vanille, Papaya, Mangosteens, Ananas und viele weitere Früchte sehen konnten. Nein nicht in einem Supermarkt, sondern in freier Natur. Das begeisterte uns wieder umso mehr. Wir bekamen auch eine gratis Kostprobe aller Tee- und Kaffeesorten die dort hergestellt wurden. Zudem hatten wir die Möglichkeiten Luwak-Kaffee trinken zu können. Das Besondere an diesem Kaffee ist, dass die Luwaks (kleine pelzige Tiere, die an ein Frettchen erinnern) die Kaffeebohnen zuerst essen und dann wieder ausscheiden. Dieser Kaffee gilt hier wohl als Delikatesse und kann für 5AUS$ probiert werden. Da jedoch die Luwaksin unter absolut widrigen Bedingungen dort auf der Anlage gehalten wurde, bestand bei uns kein Bedarf diesen Kaffee zu testen. Die Tiere waren wirklich eingepfercht in kleinen Käfigen. Wirklich ein Land, in dem die Kontraste nicht größer sein können.

 

Unser Fahrer brachte uns zum Ende der Tour zu einem Holzkünstler, der uns so mit seiner Arbeit beeindruckte, dass wir etwas kaufen mussten. Alle Holzstücke wurden direkt dort hergestellt und werden sicherlich fantastisch in unserer neuen Wohnung, die wir noch nicht haben, aussehen. Er quittierte uns alles und schrieb alles Wichtige zu den Holzprodukten auf, damit wir keine Probleme mit dem australischen Zoll bekommen würden. Australien hat sich ja leider etwas schwer mit dem Einführen von Produkten aus anderen Ländern, aber wir hoffen, dass wir auf der sicheren Seite sind.

Dieser Ausflug war wohl für uns genau das richtige. Wir konnten ein Bali kennen lernen, abseits der Touristenmassen. Wir waren begeistert und verstanden sofort, warum viele von dem Land fasziniert sind. Man muss nur anscheinend die wirklich ruhigen Plätze und für uns das schöne Bali ein wenig suchen.

Gegen 17:30 Uhr erreichten wir wieder Padangbai und trafen uns mit unseren neuen Freunden. Alex, der Vater der Familie, hatte Geburtstag und wir feierten diesen etwas. Anschließend gingen wir zurück in unsere Unterkunft und wollte nur noch schlafen. Der Tag hatte uns etwas an Kraft gekostet und somit war Bettruhe angesagt. Doch das sollte nicht klappen. Beinahe die halbe Nacht durch, bellten Hunde direkt vor unserem Zimmer und kämpften miteinander. Es klang teilweise wirklich gruselig und wir waren uns nicht sicher, ob wir nicht am nächsten Morgen die eine oder andere Hundeleiche hier vorfinden würden. Gegen ca. 2 Uhr morgens hörte das Bellen und Kämpfen auf, ehe es um 7 Uhr wieder weiterging. Erstaunlicherweise lebte aber noch jeder Hund und wir fragten uns nur: Was war das letzte Nacht?

 

Gestärkt mit dem Frühstück machten wir uns gegen 13 Uhr zurück nach Sanur in unser neues Hotel. Für unseren letzten Tag auf Bali hatten wir uns nochmal ein wirklich schönes Hotel in Sanur gesucht, das nur 5 Minuten vom Strand entfernt war und mit einer tollen Poollandschaft aufwarten konnte. Wir verbrachten den Tag am Pool und ließen uns am späten Nachmittag noch mit einer Hotstone Massage verwöhnen. Katarina bekam anschließend noch eine Pediküre (und das bei ihrer Abneigung gegen Füße) und wir fühlten uns rundherum entspannt. Bei herrlich warmen Abendtemperaturen und einem sehr angenehmen Wind genossen wir in einem offenem Restaurant unser Dinner und machten uns dann zurück ins Hotel.

Mit dem heutigen Dienstag, den 19.05, hat nun unser letzter Tag hier auf Bali begonnen. Wir packten ein letztes Mal unsere Sachen zum Auschecken zusammen, relaxten noch etwas am Pool und suchen uns später wieder einen Wellnessalon. Wir wollen noch einmal eine Ganzkörpermassage mit Bodyscrub genießen, bevor es am Nachmittag wieder zurück zum Flughafen geht. So kann man sich also in Bali verwöhnen lassen. Unser Flieger hebt gegen 18:35 Uhr ab und bringt uns dann zurück ins "kalte" Perth, wo wir von Phoebe und Olli abgeholt werden.

Cheers,

Thomas

Ps: Fotos gibt es morgen, das Wlan lässt die Fotos nicht zu.

Eine Hommage an eine ganz besondere "Lady"

Dienstag, 12.05.2015

Hallo liebe Leser,

wie der Titel vermuten lässt, können wir euch liebe Leser mit einer freudigen Nachricht verzücken. Wir konnten nach einer langen und nervenaufreibenden Woche, auf die ich später noch eingehen möchte, unser Auto erfolgreich verkaufen.

Doch hierbei reden wir nicht nur von einem Auto, sondern vielmehr reden wir hier über eine Freundin, einem Reisepartner, ein Stück neugewonne Familie und unser Zuhause der letzten knapp 7 Monate. 28.600 Kilometer reisten wir mit unserer "Old Lady Elizabeth" einmal um ganz Australien. 28.600 Kilometer, das sind fast 3/4 der Länge des Äquators. 28.600 Kilometer, das ist 6 Mal die Strecke zwischen Miami und San Francisco. Unzählige Stunden verbrachten wir auf den australischen Straßen, bei enormer Hitze, Regen und auch so manch kühleren Tagen. Elizabeth bot uns in 177 Nächten ein stets gemütliches und trockenes Dach über dem Kopf und begeisterte uns immer wieder aufs Neue mit ihren Vorzügen. Würde es erschwingliche und sinnvolle Wege geben, unsere Freundin mit nach Hause nehmen zu können, wir würden es machen. Doch leider gibt es keinen solchen Weg und daher heißt es nun endgültig Abschied nehmen von einer "Grande-Dame". Ich denke wir hätten kein besseres Auto für unsere Reise finden können und es schmerzt umso mehr, wenn wir uns anschauen müssen, unter welchen Bedingungen Elizabeth in neue Hände gegeben werden muss. Wir wünschen unserer treuen Wegbegleiterin noch ein langes Autoleben, viele Kilometer auf den Australischen Straßen und eine stets gute Hand, die sie sicher und unfallfrei durch den roten Kontinent steuert. Es war uns eine Ehre, mit dir gereist zu sein. Wir verneigen uns vor dir.

Nach diesem kurzen Gefühlsexkurs möchte ich euch aber durch unsere letzte Woche hier in Australien führen. Wie Katarina bereits im letzten Blog schrieb, sind wir seit dem letzten Montag bei Phoebe und Olli, unseren britischen Freunden. Sie leben und arbeiten bereits seit einigen Jahren hier in Perth, genauer gesagt in Fremantle. Um ehrlich zu sein, ist es sehr schön wieder die Annehmlichkeiten eines festen Zuhauses genießen zu können. Tägliche Duschen, eine vollständig eingerichtete Küche und ein eigenes Schlafzimmer sind schon sehr angenehm. Morgens aufzustehen und nicht erst mit dem Auto zu Toiletten oder einem Frühstücksplatz fahren zu müssen ist schon nicht schlecht. Dennoch muss ich sagen, dass es auch sehr komisch und ungewohnt ist, wieder in einem "normalen" Haushalt zu leben. Irgendwo vermisst man schon das Leben im Auto und die damit verbundene Freiheit. Es wird wahrscheinlich auch noch etwas dauern, bis man sich wieder voll und ganz an das normale Leben gewöhnt hat.

Katarina und ich nutzten am Montag, dem 05.05, den Tag um Perth zu erkunden und kennenzulernen, bevor wir am Abend zu Phoebe und Olli fuhren. Unser Fazit zu Perth lautet wie folgt. Perth ist eine Stadt, die über viel Reichtum verfügt und dies durch die vielen protzigen Autos und Business-Menschen in der Stadt auch zeigt. Mit zwei sehr großen Shoppingstraßen und recht ansehnlichen Hochhäusern im Zentrum ist Perth recht nett anzusehen, aber nicht vergleichbar mit beispielsweise Melbourne. Was uns enorm stark auffiel, im Vergleich zu so manch anderer australischen Großstadt, ist die große Anzahl an Obdachlosen und sozial Schwachen. Um ehrlich zu sein, ist es uns hier sogar das erste Mal so richtig aufgefallen, dass es in Australien auch bettelnde und auf der Straße lebende Menschen gibt. Es ist ein ziemlich großer Widerspruch hier in der Innenstadt zwischen arm und reich zu sehen, der so noch nirgendwo mit anzuschauen war.

 

Den folgenden Dienstag und Mittwoch verbrachten wir jeweils den Vormittag bei Phoebe und Olli Zuhause, da sich ein Paar Interessenten für unser Auto angekündigt hatten. Sie schrieben uns über Facebook oder per SMS an und zeigten sich recht interessiert. Doch dabei sollte es auch bleiben. Wenn wir eine Nachricht erhielten antworteten wir immer zügig und erhielten anscheinend als Dank dafür stundenlang nichts zurück. Zwei dieser Interessenten kündigten sich für die Vormittage an, um das Auto zu besichtigen. Jedoch erschien niemand und so warteten wir vergebens. Dieses Szenario zog sich durch, wie ein roter Faden. Nomaan und Louis versuchen derzeit ebenfalls ihr Auto zu verkaufen. Ihr ausgewählter Ort dafür ist jedoch Melbourne. Durch eigentlich täglich stattfindenden Informationsaustausch mit den Jungs wussten wir, es sieht momentan in ganz Australien bescheiden aus mit dem Autoverkauf und überall verhalten sich die Interessenten gleich. Ganz ehrlich gesagt, das ist oftmals eine Frechheit, was die Interessenten mit den Verkäufern abziehen und das zehrt sehr an dem Nervenkostüm. Wir erhielten sogar Anfragen von Leuten, die uns nur die Hälfte des Angebotspreises zahlen wollten. Getreu dem Motto, versuchen wir mal unser Glück. Was ja auch deren gutes Recht ist. Doch um ehrlich zu sein, wir möchten das Auto auch nicht verschenken. Aktuell ist es aber leider so, dass es in ganz Australien ein deutliches Überangebot an Verkäufern gibt, im Vergleich zu Käufern. Die Preise für Backpackerfahrzeuge rasen in den Keller und kaum einer bekommt sein Fahrzeug für einen anständigen Preis verkauft. Nach zwei Tagen entnervten Wartens, ohne eine Besichtigung gehabt zu haben, beschlossen wir jedoch einfach weiter in unserem Programm zu gehen und nicht mehr sinnlos Zeit mit der Warterei auf Interessenten zu verschwenden. Wer das Fahrzeug sehen möchte, der meldet sich schon. Das war das neue Motto. Abschalten konnte von uns im Endeffekt jedoch keiner, da immer der Gedanke der rasenden Zeitverschwendung hier in Perth im Kopf umherschwirrte. Wir hatten ja den Plan, nach dem Autoverkauf uns mit den Jungs in Asien zu treffen und dort noch eine Woche gemeinsam zu verbringen.

Am Donnerstag, den 08.05, putzten wir zuerst gründlich unser Auto und schlenderten später etwas durch Fremantle und schauten uns den kleinen Vorort etwas genauer an. Zwischen 13 und 14 Uhr wollte dann ein Interessent für unser Auto kommen. Nach sehr spärlicher Kommunikation mit dem Herren, ging ich gegen 14 Uhr raus zum Auto und wartete dort auf ihn. Hätte Katarina mich nicht gegen 14:15 Uhr gefragt, ob ich nicht lieber wieder ins Haus kommen möchte, würde ich vermutlich immer noch warten. Meine Stimmung war auf einem absolutem Tiefpunkt. Am späteren Nachmittag kam dann aber noch John. Ein Rentner, der an sich an dem Fahrzeug interessiert war, jedoch nur die Hälfte des Wagenpreises bezahlen wollte. Wir versuchten noch etwas zu verhandeln, was dazu führte, dass John einfach ging. Wir waren wieder genervt und frustriert, konnten aber etwas über diese seltsame Verhandlung lachen. Keine fünf Minuten später schrieb John, er hat das Geld Cash und wir sollten doch noch mal überlegen und unsere Meinung ändern. Wir beschlossen ihn als eine Art Backup-Lösung bis Sonntag offen zu halten. Meldet sich keiner, soll John das Auto bekommen und wir nehmen wenigstens etwas Geld noch aus dem Geschäft mit, was wir für Asien verwenden können. Denn nach langem Überlegen hatten wir beschlossen, spätestens am 12.05. nach Asien zu fliegen, damit wir überhaupt noch etwas von dort sehen können. Am Abend besuchten wir ein absolut geniales Filmfestival. Es wurden kurze Filme zum Thema Mountain. So konnten wir verschiedene Abenteurer beim free climbing, Skifahren oder mountainbiking sehen. Es waren wirklich sehr gelungene Filme. Das Banff Mountain Film Festival zeigt die Filme in aller Welt, also falls ihr die Möglichkeit habt, es ist mehr als lohnenswert.

Am Freitag besichtigten zwei Niederländer das Auto, die aber sehr argwöhnisch schauten. Auf gut Deutsch gesagt, würden wir sie als zwei Korinthenkacker beschreiben. Ich meine, man muss doch damit rechnen, wenn man ein älteres Auto kauft, das nicht alles perfekt ist. Aber gut, da ist wohl jeder anders. Nachmittags entdeckten wir dann den riesigen botanischen Garten in Perth, den Kings Park. Hier ließen wir einfach mal alle Autosorgen hinter uns und hatten einen wirklich sehr lustigen Nachmittag. Thomas und ich (wir teilen uns den Blog heute) spielten verstecken, fangen und hatten einige hart ungekämmte Wettbewerbe (wer springt mit drei Schritten am weitesten, wer kann am längsten genau den einen Ton halten und viele weitere solcher lustigen Spiele) Den restlichen Abend verbrachten wir gesellig mit Olli und Phoebe zu Hause. Wir haben die beiden wirklich lieb gewonnen.

 

Am nächsten Morgen, also Samstag den 9. Mai, schnappten wir Vier uns die Räder und unternahmen eine kurze Fahrradtour, um zu einem gemütlichen Bistro zu fahren, um dort zu frühstücken. Nachmittags erkundeten wir den hiesigen Markt und shoppten ein paar Souvenirs. Abends verabredeten wir uns mit Freunden von Phoebe und Olli in der Stadt (wir kannten die beiden auch schon von Weihnachten), aßen zusammen beim Mexikaner und hatten dann einen legendären Bogan und Bingo Abend. Somit zogen wir uns alle mehr oder weniger Boganmäßig an, also wie australische "Assis". Der Abend sollte dabei helfen eine Fußballmannschaft finanziell zu unterstützen und vor allem sollte er sich für uns also purer Glücksfall herausstellen. Wir saßen mit Phoebes Chef zusammen am Tisch (er wurde später noch zum Bogankönig gewählt) und unterhielten uns gut. Irgendwann erzählten wir von unserem Vanverkauf. Er zeigte sich interessiert und seine Frau sogar ein wenig enthusiastisch. Wir dachten uns nichts dabei und genossen den wirklich lustigen Abend. Unser Tisch gewann leider nichts beim Bingo, aber wir stellten fest, dass das Spiel auch Spaß machen kann. Wir hatten uns doch mit den Jungs ein Bingospiel geholt und das war sooo langweilig, wie wir ganz erstaunt feststellten.

 

Am nächsten Morgen erhielt Phoebe dann plötzlich einen Anruf von ihrem Chef, der sagte dass er unseren Van kaufen will. Wir waren ganz erstaunt und fragten noch, ob er ihn sich nicht vorher angucken will. Nein, muss er nicht, er kauft ihn einfach so. Geld spielt bei ihm wohl nicht wirklich eine Rolle und da machen die paar Tausend, die er für unsere Elizabeth zahlen will, nicht viel aus. Unser Glück kaum fassend, lachten wir tanzend im Kreis. Asien konnte also schon in 2 Tagen kommen. Wir drückten alle Daumen, dass auch die Jungs ihren Van verkaufen würden. Wir hatten einen Verkäufer, der uns mehr zahlen wollte, als alle anderen und bei dem wir wussten, er wird unsere Lady gut behandeln. Wahrscheinlich werden endlich mal alle kleineren Reparaturen erledigt, wie die Risse in den Lichtabdeckungen. Nachmittags begleiteten wir Ollie zu seinem Fußballspiel. Tranken ein paar Bier und sahen den ersten Sieg der Saison. Ein absoluter Glückstag. Zum krönenden Abschluss hatten wir noch ein super leckeres BBQ und probierten Kängurufleisch (war ganz lecker, hat uns aber auch nicht umgehauen).

Gestern, also Montag den 11.05., hielten wir wieder viel Kontakt mit den Jungs, denn wir wollten ja am nächsten Tag nach Asien fliegen (das nenne ich doch mal spontan). Unser Plan uns in Thailand zu treffen, wird leider nichts, denn die Jungs haben noch unmöglichere Leute als wir erwischt und haben einfach kein Glück beim Autoverkauf. Da die Flugzeit 11 Stunden von Perth nach Thailand beträgt und wir wieder nach Australien zurück müssen, haben wir uns dann spontan für Bali entschieden. Olli und Phoebe hatten uns viel von Bali vorgeschwärmt und da dieses asiatische Land viel schneller zu erreichen ist, nämlich in 3 Stunden, geht es morgen nach Bali. Wir haben dann den ganzen mit Flug bzw. Hotel buchen, Reiseroute recherchieren und packen verbracht. Abends brachten wir dann unsere Elizabeth zu Chris, Phoebes Chef. Einer von uns beiden hatte die ganze Autofahrt mit Tränen zu kämpfen (ihr wisst ja vermutlich, wer das war). Der Autoverkauf war wohl der schnellste aller Zeiten, wir wollten ihn noch einige Besonderheiten am Auto zeigen, aber er meinte, ach er würde das schon irgendwann selbst herausfinden. Schnell die Unterschriften gesetzt, Geld hat den Besitzer gewechselt und Elizabeth ist seit gestern Abend offiziell nicht mehr in unserem Besitz (und die Tränen liefen wieder). Was aber das Verrückteste war, nachdem wir das Auto verkauft hatten, bekamen wir nochmals 4 Anfragen für unser Auto. Die ganzen Wochen warteten wir auf Lebenszeichen von Verkäufern und als wir es endlich verkauft haben, kommen sie alle aus ihren Löchern gekrochen und wollen unser Auto. Da Leona und Tobi auch momentan versuchen ihr Auto zu verkaufen und genau so viel Glück haben, wie wir auch zu Beginn (abgesehen von Phoebes Chef), gaben wir immer ihre Nummer an die potentiellen Käufer weiter. Das Karma sollte also mit uns sein :)

Heute am 12.05. geht dann unser Flug um 16:35 Uhr nach Bali, wo wir bis zum 19. Mai bleiben werden. Wir haben uns einiges vorgenommen und wollen auf jeden Fall wieder tauchen. Wir sind ganz gespannt auf Bali. Wir hätten uns zwar total gerne mit den Jungs in Thailand getroffen, aber leider hat das zeitlich nicht geklappt. Holen wir nach Jungs!!!! Somit begann und endet unser Australienaufenthalt mit einem Besuch in Asien (zur Erinnerung, wir hatten uns doch auf dem Hinflug Singapur angeschaut). Am 19. Mai kommen wir dann abends wieder und am 21. Mai geht dann unser Rückflug von Perth nach Frankfurt.

Nach diesem wirklich langen Blogeintrag sagen Katta und Thomas,

Cheers Australia und G'day Bali

The Great Four reloaded?

Sonntag, 03.05.2015

Ein zitterndes Hallo nach Deutschland,

man mag es kaum glauben, aber uns ist ein wenig kalt im eigentlich fast-immer-heißen Australien. Aber wirklich nur fast-immer-heiß, denn wir bewegen uns in Australien unablässig Richtung Winter und das heißt für die Region, in der wir uns gerade befinden, tagsüber nur zwischen 15 und 25 Grad und nachts wird es auch mal ordentlich kalt im Van. Somit frieren wir momentan ein wenig und wir tragen immer öfter geschlossene Schuhe und lange Hosen, auch wenn Thomas sich lange dagegen gesträubt hatte. Nun aber nach diesen einleitenden Worten zu unseren Tagen und die Erklärung zum Blogtitel.

Nachdem wir Margaret River am 28. April verlassen hatten, machten wir uns auf nach Albany. Wir wollten eigentlich alle kleinen Städte Richtung Alabany abklappern und dann von dort aus landeinwärts Richtung Perth fahren, aber ein Termin beim Automechaniker veränderte unsere Pläne. Wir wollten unser Auto, bevor wir es verkaufen noch einmal durchchecken lassen, damit die neuen Besitzer es ohne Probleme fahren können und ebenso war unser letzter Servicetermin auch schon ein wenig her. Somit nahmen wir uns dann vor die Gegend bis Alabany auf dem Rückweg zu besichtigen.

Auf dem Hinweg hielten wir nur bei einer Attraktion, valley of the giant -treetop walk. Die Region des Südens von Western Australia ist von Wald gekennzeichnet. Die Bäume hier sind nur ein wenig größer als unsere im Harz und in Deutschland allgemein, so um die 40 - 50 Meter Bäume sind hier keine Seltenheit. Sie können wohl so zu 90 Meter hoch werden. In Walpole könnte man die Bäume von oben bestaunen. Hier wurde ein Weg auf 40 Metern Höhe gelegt, der einen durch die Baumwipfel führte. Die Aussicht von dort oben war gigantisch und wir konnten Vögel beobachten, wie sie scheinbar schwerelos die Bäume hochsprangen. Die ganze Konstruktion ist sehr stabil, aber reagiert natürlich bei Bewegung und das konnte ich mir doch nicht entgehen lassen. Mit hüpfenden Schritten schreitete ich den Weg entlang und freute mich über das Wackeln der Brücke, was ich dadurch verursachte und vergaß dabei den Thomas, der an Höhenangst leidet. Er fand meinen euphorischen Gang gar nicht so lustig und bat mich, doch weniger hüpfend zu gehen. Damit ich aber meine Leidenschaft weiter ausführen konnte, wartete ich einfach bis er bei einer Plattform angekommen war und brachte dann die Konstruktion, so sehr ich konnte zum Wackeln. Was für ein Spaß das war, das kann ich euch sagen! Da wurden die Bäume fast nebensächlich.

   

Weiterhin unternahmen wir in Walpole eine kleine Wanderung und bestaunten die Bäume, die es seit 450.000 Jahren auf der Erde gibt. Sie sind also schon ganz schön alt. Wir hatten auf jeden Fall viel Spaß und waren beeindruckt. Wir fanden übrigens, dass die Bäume teilweise Gesichter haben, oder was meint ihr?

Die Fahrt führte uns dann weiter bis nach Albany. Da sich im Januar 2015 ein riesiges Buschfeuer ereignete, bei dem viele Farmen, Waldstücke und Grundstücke zerstört wurden, wird momentan sehr viel prophylaktisch und kontrolliert abgebrannt, somit sahen wir immer wieder brennende Waldstücke oder aber schwarze Bäume, an denen grüne Blätter wuchsen. So ganz geheuer war uns das kontrollierte Abbrennen nicht, aber die werden schon wissen, was sie machen.

In Albany angekommen am 29. April, suchten wir nach der Stadtbesichtigung einen kostenlosen Campingplatz auf, der sich direkt am Meer befand. Dieser war wirklich super schön und wir waren ganz in der Nähe der Stadt. Am nächsten Morgen brachten wir dann unser Auto zum Mechaniker und vertrieben uns die Zeit bis dahin in der Stadt. Wir waren ziemlich optimistisch, dass unser Auto den Check ohne größere Probleme bestehen wird. Und dann kam der Anruf des Mechanikers, der uns bat vorbei zu kommen, um einige Dinge abzuklären. Wir waren schon voller Sorge, dass wir Horrornachrichten bekommen würden. Der Mechaniker hatte auch eine volle Liste an "Mängel", aber vieler dieser Mängel sind uns bekannt und sind wohl eher unvermeidbar bei einer so betagten Dame wie unserer Old Lady Elizabeth. Ja, wir wissen, dass wir hinten rechts eine Beule haben, jap auch die Gehäuse der Lichter haben einen Riss. Besorgniserregend war aber unser Kühlschlauch im Motor, der war ziemlich geschwollen und müsste ausgewechselt werden. Er hatte uns auch nahe gelegt einige Schläuche auszuwechseln, aber das wäre noch nicht dringend. Also entschieden wir uns dafür den Kühlschlauch wechseln zu lassen und bezahlten die 90$ extra.

Den restlichen Tag verbrachten wir an der wunderschönen Küste von Abany. Wir fuhren zum Little Beach und der Two People Bay. Wir hatten diese bis auf zwei Angler komplett für uns alleine und hatten Spaß am Strand, auch wenn wir nicht ins Wasser wollten, weil uns das doch zu kalt erschien. Und außerdem hatten wir endlich mal wieder eine Dusche und wollten unsere frisch gewaschenen Körper nicht mit Salzwasser versauen. Aber das Wasser sah traumhaft aus, auch der Strand war ziemlich weiß. Also eine kleine perfekte Bucht, die im Sommer bestimmt noch schöner ist. Jap, die Wolken waren ein wenig nervig, aber wenigstens kein Regen.

Anschließend stellten wir unser Auto online zum Verkauf. Momentan sieht es aber in ganz Australien so aus, dass es viel mehr Verkäufer als Käufer gibt. So unterbieten sich gerade die Leute in Regionen wie Sydney und Cairnes extrem. In Perth sieht es ebenfalls nicht so rosig aus, aber wir hofften, dass sich jemand melden würde. Den Abend verbrachten wir wieder auf dem gleichen Campingplatz am Meer und mussten aufgrund des Regens den Abend im Auto verbringen.

Am nächsten Morgen, dem 30.April fuhren wir dann Richtung Denmark. Auf der Fahrt hielten wir bei einigen Winzern und fuhren ein paar Umwege, um besonders schöne Strecken zu sehen, denn wir mussten noch ein wenig Zeit rumbringen, ehe wir bei Ollie und Phoebe auftauchen. Die Strecken gefielen uns auch sehr gut, aber wir hatten das Gefühl Zeit zu "vertrödeln". Ein wenig frustriert machten wir uns Gedanken über die nächsten Tage und stellten fest, es gab nicht mehr so viel, was wir wirklich besichtigen wollten. Und dann kam uns die Idee!! Wir haben endlich seit einigen Tagen wieder mit unseren Jungs Nomaan und Louis Kontakt, denn sie haben die Einöde und Emfangslosigkeit des Northern Territories hinter sich gelassen und sind momentan in Melbourne. Die beiden hatten uns schon vor Monaten berichtet, dass sie noch Asien nach Australien besichtigen wollen, genauer gesagt Thailand. Warum sollten wir uns nicht anschließen? Noch ein paar unvergessliche Tage in Thailand verbringen? The Great Four in Asien? Das kann doch nur lustig werden. Schnell riefen wir die beiden an und fragten sie, was sie davon hielten, wenn wir uns in Thailand treffen würden. Sie klangen gar nicht so abgeneigt, nein sie waren sogar ebenso begeistert von der Idee wie wir. Wir wollten zwar noch eine Nacht drüber schlafen, aber für uns stand fest, da sind wir dabei. Momentan sieht es so aus, dass wir für uns sagen können, wir haben das von Australien gesehen, was wir uns vorgenommen haben und noch mehr. Die Vorstellung konnte der Realität nicht das Wasser reichen. Wir haben hier eine unglaublich wunderbare, fantastische und vor allem unvergessliche Zeit erlebt, aber sind momentan an dem Punkt angelangt, dass wir nur Zeit vertrödeln, statt sie richtig zu genießen. Somit brauchten wir nicht viel Bedenkzeit und wir entscheiden uns, wenn alles klappt noch nach Thailand zu reisen. Ich war ja schon öfters da und bin von der Kultur und dem Land begeistert. Auch Thomas und seine Reiselust waren dabei. Wir haben gleich Olli und Phoebe geschrieben, ob wir früher kommen, unser Gepäck dort lagern und später wiederkommen können, denn unserem Rückflug müssen wir natürlich von Australien wahrnehmen. Wie es sich für die extrem hilfsbereiten Australier (die beiden sind eigentlich Briten) gehört, ist das alles kein Problem. Somit versuchen wir unser Auto ein wenig schneller loszuwerden. Wir sind vom Preis schon einiges runter gegangen, um die wenigen Käufer zu locken. Wir haben schon ein paar Kontaktaufnahmen, es bleibt also spannend. Die Jungs müssen auch ihr Auto loswerden, wie gesagt momentan ist anscheinend keine gute Zeit zum Verkaufen.

Zurück zu unseren Tagen. Wir müssen also nicht mehr trödeln, somit schauten wir uns am 1. Mai Denmark an und fanden die Stadt wieder nicht so beeindruckend, aber die Landschaft war es umso mehr. Das kann man allgemein sagen für die südliche Region, die Städte sind eher alle gleich, aber die Landschaft ist wunderschön. In Denmark hatten es uns besonders die Elephant Rocks angetan. Die waren nur riesig und lagen einfach im Meer rum. Wir kletterten über Felsen und erreichten eine kleine Bucht. Hier ließen wir die herrliche Natur auf uns wirken. Mit Perspektiven vor Augen für die nächsten Wochen, waren wir auch wieder ausgeglichener.

Geschlafen haben wir wieder auf einer Rest Area. Am nächsten Tag, den 2. Mai schauten wir uns Pemberton an und waren leider ziemlich enttäuscht. Die Touristeninformationen hatten uns diesen Ort empfohlen, aber leider hatte er nicht wirklich was zu bieten. Hier bereiteten wir uns nur Mittag zu und ließen dann den Ort hinter uns, um in das schon uns bekannte Bunbury zu fahren. Nach einem Einkauf ging es zum Strand und dann zum Schlafplatz.

Heute Morgen am 3. Mai weckte uns erst die Sonne und dann der Regen. Nachdem wir aufgestanden waren, führte uns unser erster Weg zu McDonald's, um das kostenlose Wlan auszunutzen, um unser Auto günstiger zu inserieren. Wie gesagt, Thailand ruft. Damit wir dort noch 1 bis 2 Wochen verbringen können, haben wir auch kein Problem damit, unser Auto ein wenig günstiger als angedacht zu verkaufen. Denn wir haben eine tolle Zeit in diesem gehabt und man kann sagen es war jeden einzelnen Dollar wert. Momentan befinden wir uns auf dem Weg nach Mandurah und anschließend wollen wir nach Rockingham. Hier werden wir nochmals ein paar Souvenirs shoppen und uns die Stadt angucken. Es steht also unsere letzte längere Tour mit unserer Elizabeth an. Wir wollen noch gar nicht daran denken, wie es ohne unser geliebtes Auto sein wird. Heute Nacht werden wir vermutlich das letzte Mal in ihr schlafen, denn ab morgen sind wir bei Phoebe und Olli zu Hause. Der Regen ist gerade unser ständiger Begleiter beim Fahren. Der Himmel weint auch, weil unsere Zeit mit unserem wirklich treuem Gefährt vorbei ist.

So sagt eine melancholische Katta, 

Cheers

Die Schönheit des Süd-Westens des Westens

Dienstag, 28.04.2015

Hallo aus Australien,

wie der Titel bereits vermuten lässt, auch wenn vielleicht ein wenig kompliziert, gefällt uns der Südwesten von Western Australia außerordentlich gut.

Nachdem wir das leicht schief gegangene Taucherlebnis weg gesteckt hatten und uns in der Nacht zum 25. April 12 Stunden Schlaf holten (ich - Thomas wahrscheinlich nur 10 - unsere Körper brauchten anscheinend Erholung) wollten wir uns am 25. April, also am Anzac Day auf zur Gedenkfeier machen. Kurz zur Erklärung von ANZAC, das ist die Australian and New Zealand Army Corps, also die Kooperation der Armeen von Australien und Neuseeland. Am 25. April 1915 landeten diese auf Befehl des Commonwealth in Gallipoli, einem Strand in der Türkei. Somit war dies der erste Eintritt der ANZACs in den ersten Weltkrieg. Sie verloren leider aber auch bei dieser Schlacht die meisten Soldaten. An diesem nationalen Feiertag wird allen gefallenen Soldaten des ersten Weltkrieges gedankt. Im ganzen Land finden an diesem Tag Gedenkzeremonien statt.

Nachdem wir also unseren Schlafmarathon und die anschließende kuschelige Morgenzeit im Van beendet hatten, fuhren wir von unserer Rest Area zurück in die Stadt von Busselton. Angekommen, stellten wir enttäuscht fest, dass die Hauptzeremonie gerade geendet hatte und wir sie leider verpasst hatten. Wir ärgerten uns wirklich sehr, aber nach dem Tauchgang konnten wir einfach nicht mehr und unsere geschundenen Körper brauchten Erholung. Um noch ein wenig den ANZAC Day mit Australiern zu verbringen, mischten wir uns noch etwas unters Volk, schauten uns das Denkmal an und spazierten mit vielen anderen Australiern durch die Stadt. Viele besuchten anschließend ein Café oder spazierten durch die Innenstadt. Da schlossen wir uns an.

Nachmittags ging es dann für uns weiter den Südwesten von Western Australia zu erkunden und wir können einfach nur sagen: "WOW!!!". Wir fuhren an von Bäumen gesäumten Straßen lang, die in uns ein wenig Heimweh nach dem Harz hervorriefen. Straßen, die immer bergauf und wieder bergab gingen, die sich an der Küste vorbeischlängeln und uns mit atemberaubenden Ausblicken belohnten. Unser erster Anhaltspunkt in dieser Gegend war Yallingup, was so viel wie die Stadt der Liebe bedeutet. Von Liebe umgeben (ist das nicht schön schnulzig?!) schauten wir uns die Küste an und den Surfern zu, wie sie hier massenweise zu finden sind. Nach einem lange Spaziergang, fuhren wir weiter an der Küste lang bis nach Prevelly.

Dort angekommen, machte uns Thomas Mittag und wir unternahmen einen weiteren langen Spaziergang an der Küste. Am Endpunkt bestauntem wir wieder Surfer. Wir dachten schon, dass wir in Yallingup hohe Wellen gesichtet hatten, aber die Wellen in Prevelly waren nochmal ein ganz anderes Kaliber. In geschätzte 5 Meter Wellen schmissen sich die mutigen Surfer. Das Spektakel schauten wir uns einige Zeit lang an, bevor es dann auch schon wieder fast dunkel wurde und wir uns auf die Suche nach einem Schlafplatz machen mussten.

Und dann begann das Problem. In der ganzen Region gab es nicht einen kostenlosen Parkplatz und die Ranger sind wohl sehr schnell mit ihren Strafen. Keine andere Möglichkeit sehend außer einem Campingplatz, den wir bezahlen müssen, riefen wir verschiedene Campingplätze an. Wir erhielten von allen die gleiche Antwort: "We're fully booked out for the long weekend." Nachdem uns das wirklich alle umliegenden Campingplätze bestätigt hatten, brauchten wir eine andere Lösung. Die war dann auch relativ schnell gefunden. In einer Nachbarschaft sollte diesmal unser Schlafplatz errichtet werden. Der Anwohner, der just in dem Augenblick aus dem Haus kam und den wir freundlich fragten, ob er was dagegen hätte, wenn wir bei ihm vor der Tür standen, versicherte uns sofort, dass dies gar kein Problem sei. Die Nachbarn auf der gegenüberliegenden Seite hatten auch keine Probleme damit und boten uns noch ihre Hilfe an, wenn wir was bräuchten. Mal wieder von der australischen Freundlichkeit beeindruckt, zogen wir uns in unserem Van zurück und ließen den Abend ausklingen. Ach ihr fragt euch bestimmt, warum langes Wochenende? Wenn nicht, beantworte ich die unausgesprochene Frage trotzdem. Die Australier hatten irgendwann den grandiosen Einfall, dass, wenn ein Feiertag aufs Wochenende, also sprich Samstag oder Sonntag fällt, ist der Montag auch noch frei, sonst hat man ja nichts vom Feiertag. Wie clever ist das denn bitte?? Wir finden, das sollten wir auch ganz dringend in Deutschland einführen.

Am nächsten Morgen, also dem 26. April erkundeten wir die Weinregion von Margaret River. Wir fuhren also an von Reben gesäumten Straßen vorbei und wollten die lokalen Weinanbieter und die Schokoladenfabrik bestaunen. Da wir hier seit guten 7 Monaten auf Alkohol verzichten (Thomas kommt vielleicht auf 10 Bier - so richtig haben wir beide keine Lust auf Alkohol, und da der eh so teuer ist, geben wir unser Geld lieber fürs Tauchen aus, was dann auch mal blöd enden kann, siehe letzter Blogeintrag) lockten uns die kostenlosen wine tasting nicht so sehr wie die kostenlose Schokoladenverkostung. Hier griffen wir bei der kostenlosen Schokolade ordentlich zu. Ebenso bei der Spezialitätenverkostung ließen wir uns nicht lange bitten. Voll gefuttert, schauten wir uns noch die Stadt Margret River an, die nicht mit der Region mithalten konnte.

Abends fuhren wir dann zu einem günstigen Schlafplatz in einem Nationalpark. Hier sollte der Ranger am Morgen kommen und das Geld einsammeln. Nachdem wir unser Lager bezogen hatten, fuhr ein weiteres Backpackerauto vorbei, welches aufgrund von mangelnden Platzangebot den Schlafplatz schon verlassen wollte. Da unsere Elizabeth ja nicht so viel Platz braucht, haben wir die beiden einfach angehalten und gesagt, sie sollen neben uns parken, da ja noch genug Platz wäre. Gesagt, getan, lernten wir somit zwei super nette Österreicher kennen, mit denen wir bis spät am Abend zusammen saßen und erzählten. Ebenso gesellte sich ein Kookaburra, namens Karl (ich bin ganz sicher, dass er so hieß) zu uns. Nachdem ich ihn gefüttert hatte, lachte er noch ein wenig mit oder über uns. Wir sind nicht ganz sicher. 

Gestern, am 27. April, erkundeten wir dann Augusta, spazierten durch den gesamten Ort, entdeckten Delfine in der Bucht (die verfolgen uns), sportelten ein wenig (ich schaffte mein ganzes Gewicht über meine famose Brustmuskulatur an einem Butterflygerät zu heben) und machten es uns auf der Decke gemütlich. Wir sind es gar nicht mehr gewohnt so viel Zeit zu haben, da wir ja meist innerhalb von wenigen Tagen einige hunderte Kilometer zurückgelegt haben. Da unsere restliche Route nicht mehr so viel vorsieht, können wir uns richtig Zeit lassen, bevor wir uns zurück nach Perth machen. Damit wir Phoebe und Olli, bei denen wir die letzten zwei Wochen in Perth wohnen können und somit in der Großstadt auf kein Hostel oder Campingplatz angewiesen sind, nicht zu lange mit unsere Gesellschaft beglücken, wollen wir noch die Gegend ein wenig länger erkunden (wir haben die beiden über Steph kennen gelernt und uns sofort super verstanden, dann machten sie uns das Angebot, dass wir, wenn wir in Perth unser Auto verkaufen, bei Ihnen wohnen können). Somit verbringen wir momentan wieder sehr entspannte Tage mit viel Zeit und wenig Autofahren. Wir schauten uns noch den südwestlichsten Punkt Australiens an und trafen uns abends wieder mit unseren neuen österreichischen Freunden auf dem Rastplatz.

Dort verbrachten wir, wie schon am Vortag einen geselligen Abend. Heute Morgen verabschiedeten wir uns von Ihnen und machten uns nochmals nach Margaret River auf (nur 40km entfernt), um endlich die Blogeinträge hochzuladen.

Somit, sagt die Katta

Cheers

PS: Heute gibt es zwei Blogeinträge, da ich beide schon geschrieben hatte, aber wir kein Wlan hatten, um sie hochzuladen. Also genau unter diesem, findet ihr noch einen hoch interessanten, journalistisch ausgefeilten, literarisch perfekten Blogeintrag. :)

PPS: Hab meine erste Rückmeldung von den Bewerbungen. Man gut, dass ich die Bewerbungen so angepasst hatte. Die Mail sagte mir, ich solle zu einem Bewerbungsgespräch zwischen dem 4. und 8. Mai kommen. Sie müssen wohl "ausversehen" überlesen haben, dass ich mich in Australien befinde und Vorstellungsgespräche daher bitte über Telefon bzw. Skype stattfinden sollen. Mal schauen, ob das klappt. Keine Bange, ich hatte mir vorher bei der niedersächsischen Schulbehörde formiert, dass das kein Problem sei und schon öfters vorgekommen sei.

PPS: Gerade nochmal Rückmeldung von der gleichen Schule bekommen. Ist kein Problem, dass ich in Australien bin, er will mit mir in Kontakt bleiben und mich dann später kennen lernen. Also mal schauen, was da noch kommt.

 

Zukunftsweisende Entscheidung im gefährlichen Tauchgang

Freitag, 24.04.2015

Hallo liebe Leser des Blogs,

wie der Blogtitel schon verrät, waren wir mal wieder tauchen, auch wenn es diesmal ganz anders als erwartet abgelaufen ist. Auch wenn der Blogeintrag mehr Text als Bilder enthält (um ehrlich zu sein, sehr wenige Bilder enthält), wünsche ich viel Spaß beim Lesen.

Am 21.04 haben wir Perth passiert und unser nächster planmäßiger halt hieß Mandurah. Diese Stadt hat zwar einen gefühlten Altersdurchschnitt von 65 Jahren, aber das hat wahrscheinlich bewirkt, dass die Stadt so entspannt war. Wenn wir eines Tages im Rentenalter viel, viel Geld überhaben, haben wir beschlossen unser Rentnerdasein in Mandurah zu genießen. Ein Boot am Haus war hier nicht die Seltenheit. Uns unseren Tagträumen hingebend, erkundeten wir die Stadt, hatten ein gemütliches Picknick im Park und Betrieben ein wenig Souvenirshopping. Die Stadt war einfach wirklich traumhaft schön und gemütlich. Eine lustige Begebenheit in der Stadt hat sich aber dennoch ereignet. Thomas, der sein Handy ja wirklich nur sporadisch benutzt und maximal 1 bis 2 mal im Monat anschaltet, wollte das kostenlose Wlan der Stadt ausnutzen, um WhattsApp zu aktualisieren. Nun saßen wir beide, die ihr Handy hier in Australien wirklich selten nutzen in einem Park und Thomas aktualisierte seine App und ich erkundigte mich nochmals fassungslos (dazu gleich mehr) nach den Stellenausschreibungen von Sachsen Anhalt. Als uns ein älterer Herr entgegenkam und wir beide gerade auf die Handys schauten, maulte er uns an, wie verdorben doch die Jugend (wir fühlten uns kurzzeitig sehr jung) wäre, dass keine normale Kommunikation mehr stattfinden würde. So kanns gehen, wenn man mal sein Handy aus dem Auto holt.

 

Wir machten uns am gleichen Tag noch weiter Richtung Bunburry. Auf der kompletten Fahrt konnte ich es übrigens immer noch nicht fassen, dass Sachsen Anhalt nicht eine einzige Stelle für den Harz ausgeschrieben hatte, nicht eine einzige!!! Auf einer Rest Area erholte ich mich in der Nacht vom Schock und hoffte stark auf Niedersachsen und deren Stellenausschreibung, die ein paar Tage später rauskommen sollte.

Am 22.4 erreichten wir Bunburry, auch hier schlenderten wir wieder durch die Innenstadt und hatten ein gemütliches Mittagessen am Strand. Wie gesagt, der Südwesten des Westens gefällt uns wirklich außerordentlich gut. Wir bummelten durch die Innenstadt und genossen die ruhigen Tage. Am Abend bestaunten wir den Sonnenuntergang (hier in Western Australia, sieht man die Sonne über dem Meer untergehen), betätigten uns sportlich vor diesem und spielten im Auto am Strand Karten und Würfel. Also wir lassen uns es in den letzten Wochen richtig gut gehen.

Die Nacht verbrachten wir wieder in einer kostenlosen Rest Area. Am nächsten Morgen sind wir besonders früh aufgestanden, um das hiesige Delfinzentrum zu besuchen. Dieses liegt direkt am Strand und seit mehreren Jahren kommen die Delfine regelmäßig zu Besuch. Hier war es nicht so wie in Tin Can Bay, dass die Delfine schon halb abgerichtet waren und still lagen, damit man sie füttern kann, sondern die Delfine kamen vorbei, um zu spielen oder aber sie schwammen nur einige Meter von den Zuschauern entfernt und verschwanden dann wieder. So hatten wir mal wieder die Möglichkeit Delfine aus nächster Nähe zu sehen. Das Zentrum, welches von der örtlichen Universität unterstützt wird, erforscht ebenso andere Wasserbewohner und so konnten wir unter anderem Seesterne, Oktopusse und eine Languste bestaunen.

Nach diesem Ausflug machten wir uns in unserer Elizabeth weiter nach Busselton. Hier war unser erstes wichtiges Ziel die Bibliothek, denn am 23.04 sollten die Stellenausschreibungen für Lehrer in Niedersachsen rauskommen. Ziemlich nervös checkte ich alle halbe Stunde die Website (an diesem Tag hatte ich mein Handy wirklich oft in Benutzung, aber niemand hatte sich beschwert). Bevor die zukunftsweisende Ausschreibung raus war, erkundeten Thomas und ich uns nach einem Tauchgang, denn wir hatten gelesen, dass es in Dunsborough möglich war ein Schiffswrack zu betauchen. Da wir dies noch nicht gemacht hatten und wir noch ein letztes Mal tauchen wollten, buchten wir nach einigem hin und her, da wir zuerst niemanden erreichen konnten, für den nächsten Tag einen Tauchgang. Dieser sollte ganz anders werden als die bisherigen.... Aber erstmal die gute Nachricht. Als die Stellenausschreibungen also endlich veröffentlicht waren, ich nochmal kurz Rücksprache mit der niedersächsischen Schulbehörde hielt, waren nach intensiver Recherche in der Bibliothek noch 6 Stellen übrig, die für mich in Ilsenburger Reichweite in Frage kommen. Damit ich die betreffenden Schulleiter auch von mir überzeugen kann, machten Thomas und ich an die Arbeit die Bewerbungen entsprechend der Schulen anzufertigen. Damit wir das auch abends in Ruhe tun konnten, buchten wir einen Campingplatz, auf dem Wlan und eine Küche vorhanden waren. So verbrachten wir den Abend neben unserem kleinen Abendbrot mit dem Anfertigen von Bewerbungsschreiben. Nachdem wir alles geschafft hatten, gönnten wir uns noch eine heiße Dusche und dann ging es ins Bettchen. Die Nächte werden hier übrigens immer kühler, momentan liegen wir bei so 4 bis 5 Grad in der Nacht. Da kann man schon mal ordentlich frieren, so müssen wir ja jede Nacht zusammen eingekuschelt liegen.

Am nächsten Morgen, dem 24.04 sollte dann also endlich der Schiffswracktauchgang beginnen. Am Shop angekommen, wurden wir mit Neoprenanzügen eingekleidet. Die Besonderheit bei diesen war diesmal, dass sie 7mm dick waren. Klingt an sich nicht viel. Ist es aber, glaubt mir. Man ist kaum reingekommen und sobald mal einmal drin war, wollte man sofort wieder raus, weil die einem alle inneren Organe abquetschten, so hatte man zumindest das Gefühl. Nachdem wir unser komplettes Equipment zusammen hatten, gab uns unsere Tauchbegleiterin noch kurz eine Einführung, wo wir gleich tauchen werden. Und dabei erwähnte sie, dass wir auf 26 Meter Tiefe tauchen werden, ich stockte gleich, denn mit der Open Water Lizenz durften wir nur auf 18 Meter Tiefe tauchen. Sie beruhigte uns und meinte, dass sei kein Problem, mit ihr zusammen dürften wir tiefere Wasser erkunden. Auch wenn ein kleiner Restzweifel blieb, machten wir uns ziemlich aufgeregt zu unserem Boot, welches uns zum Schiffswrack bringen sollte. Der Seegang war sehr rau, aber auf der Fahrt war dies kein Problem. Das sollte erst beginnen, sobald das Boot hielt, denn dann schaukelte es so sehr, dass Thomas und mir sofort schlecht wurde. Der super nette Skipper half mir dann dabei so schnell wie möglich ins Wasser zu kommen und übernahm den wichtigen Buddycheck für Thomas und mich, zog mir meine Flossen an und ich sprang so schnell es ging ins Wasser. Auch Thomas folgte schnell, weil ihm das Schaukeln ebenso nicht wirklich gut tat. Wir hatten beschlossen unsere Unterwasserkamera erst beim zweiten Tauchgang mitzunehmen, da wir erstmal schauen wollten, wie wir den ersten Tauchgang vertragen. Die beste Entscheidung des Tages, sage ich euch. Im Wasser war der Wellengang auch stark zu spüren, aber es war angenehmer als auf dem Boot. Bevor wir uns so wirklich erholen konnten, kam auch schon die Tauchlehrerin und sagte wir sollten sinken. Mit 15kg zusätzlichem Gewicht klappte das sonst so schwierige Sinken bei mir auch. Und schon auf den ersten Metern des Sinkens stellte ich fest, der Neoprenanzug wirkte ganz anders als bisher. Das Atmen fiel einem viel schwerer. Aber gut, unter Wasser kann man dagegen nicht viel machen, also hieß mein Motto Augen zu und durch. Naja Augen musste ich ja geöffnet halten, aber ich versuchte mich einigermaßen zu beruhigen. Unter Wasser merkte ich aber, dass meine Übelkeit nicht abnahm und so musste ich mich alle paar Minuten in meine Atemmaske übergeben. Entschuldigt das Kopfkino, aber ich kann es leider nicht  anders beschreiben. Jap, es gibt schönere Sachen, das kann ich euch versichern! Ich versuchte es unser Tauchlehrerin zu kommunizieren, aber sie konnte leider auch nichts machen. Sie half mir schon mehr als genug, als ich einmal meine Flossen verlor und sich mein Tank verfangen hatte und ich somit am Schiff festgehangen hatte. Um ehrlich zu sein, sah ich bei diesem Tauchgang nicht wirklich viel, aber Thomas berichtete mir, dass wir wirklich riesige Fische gesehen hatten. Irgendwann gab sie uns das für mich erlösende Zeichen, dass wir wieder auftauchen würden, ich war zwischenzeitlich schon ziemlich panisch, denn meine Übelkeit nahm nicht ab und ich übergab mich immer weiter.

Über Wasser angekommen, zog mich der Skipper halb auf das Boot, denn ich war so erschöpft. So froh wie ich war, dass ich diesen Tauchgang überhaupt einigermaßen überstanden hatte, kam die Panik und ich weinte erstmal ordentlich. Ich hoffe, ihr seid von meiner Ehrlichkeit begeistert. Als ich mich einigermaßen beruhigt hatte, übergab ich mich im Minutentakt. Was für ein Ausflug. Als ich soweit war, dass ich Thomas zuhören konnte, berichtete er mir, dass es ihm nicht besser ergangen sei. Ihm hat die Tiefe und der Neoprenanzug ebenso zu schaffen gemacht. Dazu bekam er noch so schlecht Luft. Bei einer späteren Kontrolle der Atemmaske wurde vom Skipper festgestellt, dass sein Luftventil nicht richtig geöffnet war und er daher so schlecht Luft bekam. Zum Glück ist alles gut ausgegangen. Der zweite Tauchgang sollte nur eine halbe Stunde später stattfinden, da ich mich aber immer noch alle paar Minuten übergab und Thomas ebenso fix und fertig war, beschlossen wir diesen sausen zu lassen und uns in Sicherheit wiegend an Bord zu bleiben. Klar tat es uns um das Geld leid, aber wir konnten einfach nicht mehr. Ich denke, nach dieser ausführlichen Ausschreibung, seid ihr sicher fast froh, keine Bilder zu sehen? Wir unterhielten uns, während der Kanadier den zweiten Tauchgang absolvierte, lange und ausführlich mit dem Skipper und erhielten einige nützliche Information zur Gegend und interessante Details aus seinem Leben.

Nachdem der Kanadier zurück an Bord war, machten wir uns zurück an Land und Thomas und ich waren froh wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Wir konnten uns auch keine wirkliche Pause gönnen, da wir noch die auf dem IPad formulierten Bewerbungen in der Bibliothek in Word überführen mussten. In der Bibliothek angekommen, machten wir uns ans Werk, schafften zum Glück auch alles und schickten es dann an Judit, denn sie hatte sich bereit erklärt meine Bewerbungen auszudrucken, kontrollierend drüber zu lesen und abzuschicken. Tausend Dank, liebe Judit!!!

Nach dem das auch geschafft war, gingen Thomas und ich einkaufen, gönnten uns ein paar Köstlichkeiten und machten uns zu unserem kostenlosen Schlafplatz auf, um einen ganz ruhigen späten Nachmittag und noch ruhigeren Abend zu haben. Vom Tag und Tauchen erschöpft, gingen wir sehr früh schlafen, um am nächsten Tag den Anzac Day gemeinsam mit Australiern zu verbringen. Was es damit auf sich hat und wie alles dann gekommen ist, erfahrt ihr wie immer.....im nächsten Blogeintrag.

Cheers, Katta

PS: Trotz des negativen Taucherlebnisses, wollen wir unser neu gewonnenes Hobby in Deutschland und in hoffentlich aller Welt weiterführen, denn wir sind uns sicher, dass wir uns an dem Tag einfach übernommen hatten. Mittlerweile können wir schon fast drüber lachen....

PPS: Wir haben ein neues Lieblingstier entdeckt, a cow fish.

Oioioioioi - Die Seelöwen kommen

Dienstag, 21.04.2015

Hallo ihr Lieben und herzlich Willkommen zu unserer letzten Haltestation im Norden Perths.

Auf unserem Weg von Geraldton nach Perth, zog es uns abseits des Highways unmittelbar an der Küste entlang. Mit etwas Wasser ab und zu vor den Augen fährt es sich ja auch etwas angenehmer, als immer nur stur quer durch das Outback, wie wir es die letzten Wochen hatten. Es zog uns in Richtung der schönen kleinen Stadt Jurien Bay.

Hier kamen wir am Sonntag, den 19.04, gegen späteren Nachmittag an. Ein deutliches Zeichen, dass wir wieder Nahe der dauerhaften Zivilisation sind, sind die immer kleiner werdenden Abstände zwischen den Ortschaften und die deutlich günstiger werdenden Spritpreise. In Jurien Bay genossen wir bei angenehm warmen Temperaturen den restlichen Nachmittag und nutzten die Zeit um einem guten Freund in Deutschland zu seinem 30. Geburtstag zu gratulieren. Christian Laudan, bitte erröte nicht an dieser Stelle bei der Erwähnung deines Namens in unserem Blog, gehört nun zum elitären Kreis der 30er. Whooooopie!

Wir wollten hier im Ort einem Wunsch der lieben Katarina nachgehen. Seelöwen sollten unsere neuen Spielgefährten für den nächsten oder übernächsten Tag werden. Laut unserem Reiseführer wurden gerade von Jurien Bay aus Touren zu den interessanten Meeresbewohnern und ihren Inseln auf denen sie anzutreffen sind angeboten. Leider mussten wir in Erfahrung bringen, dass es diesen Veranstalter nicht mehr gibt. Etwas enttäuscht und geknickt, nachdem ja auch schon das Tauchen in Geraldton ausgefallen war, schlenderten wir auf der Suche nach einer Bäckerei, zum Stimmungsaufbau, durch den Ort. Zum Glück muss man letztendlich sagen, taten wir damit genau das Richtige. In der Bäckerei entdeckten wir einen Flyer eines Ortsansässigen, der Ausflüge zu den Seelöwen anbot. Den Flyer geschnappt, die darauf angegebene Telefonnummer angewählt und schon hatten wir für den nächstem Tag unsere Tour gebucht.

Am Montag, den 20.04, trafen wir uns um 10 Uhr morgens mit Kane und einem weiteren Interessierten, der uns an diesem Tage begleiten sollte. Hierbei handelt es sich um einen angenehmen Schweizer Eidgenossen, der gerade für ca. 6 Wochen Australien bereist. Insgesamt zu viert also, ging es los raus auf die See. Das Wetter war super, auch wenn nur etwa 20 Grad warm. Kane hatte ein nettes, schnelles Bötchen was er sein Eigen nennen darf, mit dem es in rasanter Fahrt losging. Auf dem Weg zur Seelöweninsel stoppten wir kurz an einer von Kanes Oktopusfallen, die er immer im Wasser hat. Zwei schöne Exemplare sprangen uns ins Boot entgegen und versuchten sofort wieder irgendwie zurück ins Wasser zu kommen. Das durften sie dann auch, nachdem wir sie uns ein bis zwei Minuten angeguckt haben.

Kurz darauf düsten wir dann zu den Seelöwen. Auf einer kleinen Insel, auf der Menschen zum Schutz der Tiere keinen Zutritt haben dürfen, lagen sie dann. In einem Rudel von ungefähr 20 oder mehr rollten sie sich umher, robbten übereinander hinweg, bäumten sich kurz mal auf oder wie ein Jungtier, gingen ins Wasser. Es war absolut schön diese Tiere in freier Wildbahn sehen und miterleben zu dürfen. Ab und an, kam auch ein Angehöriger des Clans zurück von der Futtersuche aus dem kühlen Nass und wir konnten die Tiere etwas in Aktion erleben. Nach knapp 20 Minuten der Beobachtung, vor allem des Bestaunens wie ein Jungtier immer wieder vom Wasser an den Strand und wieder zurück ins Wasser gespült wurde, ging es für uns dann weiter zu einem Schnorchelspot.

Und der war traumhaft! Zugegeben, das Meer war extrem kalt und wir hatten nur unsere normalen Badesachen an, aber die Sicht Unterwasser war kristallklar. Wir sahen unzählige tolle Fische, Pinacles, die unter der Wasseroberfläche entstanden waren und Kane fand zudem zwei unglaublich schöne, riesige Muscheln. Wir hielten es knappe 20 Minuten im eisigen Wasser aus, bis es wieder zurück an Bord ging. Leider wollte unsere Unterwasserkamera nicht so wie wir und wir konnten diese Bilder nicht festhalten. Aber glaubt uns einfach wenn wir sagen, dass es wohl einer mit der schönsten Spots zum Schnorcheln für uns hier in Australien war. Während wir uns an Bord in der Sonne wieder aufwärmten, reichte uns Kane ein paar Leckereien zum Lunch und warf nebenbei seine Angel aus, um einen Squid zu fangen. Die sind ähnlich wie ein Octopus, nur haben sie einen länglichen Kopf und im Gegensatz zum Oktopus einen größeren Knochen im Körper. Aber seht bitte selbst auf dem Bild. Denn Kane hatte ein wirklich schönes Exemplar fangen können, was entweder sein Hund später oder er zum Abend essen sollte.

Zum Abschluss brachte uns unser Skipper zu einer kleinen traumhaften Insel, an deren Strand wir etwas spazieren und Fotos machen konnten.

Auf dem Rückweg zum Hafen zeigte er uns noch kurz, wie schnell sich 70km/h auf dem Wasser anfühlen und dann war unser wirklich gelungener Ausflug auch leider schon wieder am Ende. Nach einer warmen Dusche im Hafen ging es für uns dann weiter nach Lancelin, wo wir den Abend verbringen wollten. Hier trafen wir einige andere Backpacker, die teilweise ihre Australienreise erst begonnen haben oder die schon etwas länger unterwegs waren. Letzteres traf auch auf drei deutsche Backpacker zu. Wir erzählten viel, tauschten uns über diverse Reiserouten aus und machten uns dann gegen Abend gemeinsam zu einem Schlafplatz. Der sollte jedoch erst gar nicht so leicht zu finden sein. Dank großer Schilder in den Orten, dass Campen und das Schlafen in Fahrzeugen verboten seien sowie mit hohen Bußgeldern belegt werden, zog es uns raus in Richtung einer Busch-Rest-Area. In vollkommener Dunkelheit fanden wir zum Glück recht schnell den Eingang zu diesem Spot von der Straße und machten uns mit einem mulmigen Gefühl auf die etwas abseits gelegenen Zufahrt. Nach knapp 3 Minuten Fahrt auf einer Sandstraße sahen wir einen weiteren Van, mit Licht vor den Türen. Es waren zwei Franzosen die hier ebenfalls schlafen wollten. Bei mittlerweile eisigen Temperaturen legten wir uns zügig ins Auto und schliefen. Ich war ehrlich gesagt etwas unruhig, da ich mir nicht sicher war ob hier wirklich campen erlaubt sei und ob wir mit unserem Auto jemals hier wieder herauskommen würden.

Am nächsten Morgen, am 21.04. stellte ich dann nach wenigen Minuten fest, dass unsere Elisabeth eine wahre Allzweckwaffe ist und sie nichts stoppen kann. Sand? Kein Problem für unsere Kleine. Wir verabschieden uns von den beiden Franzosen und den drei Deutschen, die Richtung Darwin weiterfuhren und machten uns selbst ans Werk, das erste Mal Perth auf unserer Reise zu passieren.

Cheers,

Thomas

Der Kalabarri Nationalpark oder aber auch "Die Fliegen bringen uns um!"

Sonntag, 19.04.2015

 Ein fröhliches Hallo aus Australien nach Deutschland,

man mag es kaum glauben, aber wir sind bereits in den letzten 4 Wochen unseres Australienabenteuers angekommen und wollen euch natürlich wieder an den letzten Erlebnissen teilhaben lassen.

Nachdem wir also so freundlich vom Ranger geweckt wurden, verließen wir am 17. April Shark Bay und reisten Richtung Süden weiter. Der nächste Ort Kalabarri war nur 320km entfernt, daher hatten wir eine relativ entspannte Reise. Der Ort liegt mitten im gleichnamigen Nationalpark und dieser sollte uns mal wieder richtig gut gefallen. Wir machten auf dem Weg ins kleine Städtchen einige Zwischenstopps im Nationalpark und bestaunten die Natur. Das hätten wir gerne in aller Ruhe gemacht, doch das war uns nicht vergönnt, denn sobald wir das Auto verlassen hatten, wurden wir von Hunderten Fliegen befallen. Seit der Cyclon über Western Australia hinweggefegt ist, haben die Fliegen die Herrschaft über die hiesige Landschaft übernommen. Ein Spaziergang ohne unsere kostbaren Mückennetze über dem Kopf waren nicht denkbar. Trotz der fiesen Geschöpfe gefiel uns die Landschaft sehr gut.

In Kalabarri angekommen, erkundeten wir als erstes das kleine Städtchen und entschlossen uns spontan hier eine Nacht zu verbringen. Zu allererst wollten wir uns aber das kleine Schnorchelparadies angucken, denn direkt am Strand, gab es eine kleine "recreation area" (Erholungsgebiet für Fische), in der viele Fische zu bestaunen sind. Auch vom wirklich kühlen Wasser ließen wir uns nicht abschrecken, das wird nämlich immer kälter, je weiter südlich wir fahren. Wir entdeckten viele kleine, aber auch große bunte und weniger bunte Fische. Es war wirklich schön. Nachdem wir uns vom kaltem Wasser aufgewärmt hatten, machten wir uns auf die Suche nach einem Schlafplatz. In dem schönen Ort gab es leider mal wieder keinen kostenlosen Campingplatz. Nachdem wir die vorherige Nacht schon Glück mit dem Ranger hatten, wollten wir es nicht nochmals herausfordern und schliefen ganz legal auf einem Campingplatz. Dieser lag direkt am Strand und wir trafen hier 3 super nette Backpacker mit denen wir den gesamten Abend verbrachten. Vorher machten wir nur einen längeren Spaziergang am Meer, bestaunten den Sonnenuntergang und machten einige peinliche Pärchenfotos.

Am nächsten Morgen, also am 18. April führte uns unser Weg weiter durch den Kalabarri Nationalpark. Hier machten wir wieder verschiedene Stops und diesmal hatten die Fliegen es wirklich auf mich abgesehen. Während eines walks schaffte es eine Fliege in mein Mückennetze zu kommen und mir direkt in den Mund zu fliegen. Unter lauten Husten und Schnaufen, schaffte ich es die Fliege aus meinem Mund zu katapultieren. Nur um sie danach in meiner Nase wieder zu finden. Ich weiß nicht wie, aber sie hatte es anschließend wieder geschafft den Weg in meinen Rachen zu finden. Und dann begann der Krieg, mit aller Macht versuchte ich sie aus meiner Körper zu schaffen, aber das Mistvieh (alle anderen Worte wären zu nett) wehrte sich. Laut hustend und mich halb übergebend verschluckte ich die Fliege irgendwann und bin mir sicher nur fast einem tödlichen Fliegenangriff entronnen zu sein. Währenddessen schaute mich Thomas fragend an und weitere hunderte Fliegen machten sich zum Angriff bereit. Genervt von den Fliegen beschleunigten wir unsere Schritte und verkürzten die Zeit an den Aussichtspunkten.

Zurück im Auto verließen wir die mörderischen Fliegen und den Kalabarri Nationalpark, um nach Geraldton zu fahren. Geraldton ist die größte Stadt Perth und Darwin. Hier hatten wir endlich mal wieder einen günstigen Supermarkt, nämlich Coles und so konnten wir auch mal wieder mehr Variation in unseren Ernährungsplan bringen. Bye Bye Nudeln und Hallo Fleisch. Den Tag verbrachten wir in einem kleinen Wasserpark am Meer für Kinder, den wir großen Kinder natürlich auch gleich ausprobierten. Ebenso erledigten wir einige Besorgungen. Abends machten wir uns auf zu einem nahegelegenen Campingplatz. Dort trafen wir mal wieder andere Backpacker und verbrachten einen geselligen Abend mit ihnen, auch wenn sie nicht verstehen konnten wie wir die 7 Monate ohne kiffen ausgehalten haben. Anscheinend muss man dauerbekifft sein, um das "wahre" Australien zu erfahren. Interessante Einstellung... Mitten in der Nacht wurden wir von mehreren lauten, explosionsartigen Geräuschen geweckt. Ich fragte Thomas panisch, was das gewesen sei, er war sich aufgrund seiner Bundeswehrerfahrung ziemlich sicher, dass das definitiv Schüsse waren. Sämtliche Horrorszenarien ausmalend, die alle darin endeten, dass wir erschossen werden (ich muss irgendwann zu viele Horrorgeschichten gelesen haben), war unsere Nacht nicht mehr ganz so erholsam. Da ich ja aber noch in der Lage bin den Blogeintrag zu schreiben, haben wir es überlebt. Wir vermuten es war ein Bauer, der seine Tiere vor Füchsen oder ähnliches beschützt hat. Am nächsten Morgen, am Sonntag dem 19. April, machten wir uns voller Vorfreude auf in die Stadt, denn wir wollten nochmal die Möglichkeit nutzen, tauchen zu gehen (jap, uns hat definitiv das Tauchfieber gepackt). Nur leider machte uns hier der vor Wochen herrschende Cyclon ein Strich durch unsere Rechnung, denn der hatte das Wasser so aufgewirbelt, dass man eine maximale Sichtweite von einem Meter hat, also lohnt sich tauchen gehen überhaupt nicht. Ein wenig enttäuscht, führte uns unser nächster Weg wieder in die Stadt, um den Triathlon zu verfolgen, der an diesem Tag stattgefunden hat. Nachdem wir das sportliche Event für Stunden verfolgt hatten, beschlossen wir weiter zu fahren, da uns ansonsten nicht wirklich was in Geraldton hielt.

Somit führt uns unser Weg weiter nach Süden. Wir werden Perth, von wo aus unser Rückflug geht, erstmal links liegen lassen, um die Region südlich von Perth zu erkunden. Steph meinte, die müssen wir unbedingt sehen, denn dort seien ihre Lieblingsplätze von Australien zu finden. Und da es perfekt in unsere Zeitplanung passt, erkunden wir die nächsten 2,5 Wochen die Region bis Alabany, um anschließend unser Auto hoffentlich gewinnbringend zu verkaufen.

Cheers,

sagt die Katta, die sich vom Fliegenangriff erholt hat.

Die Zahnarztpraxis im Ningaloo Reef

Freitag, 17.04.2015

Hey guys, how are you?

Wieder gesund und munter folgt unser nächster Blogeintrag. Der Quallenstich ist ausgeheilt und somit konnten wir uns auf weitere Abenteuertour begeben.

Nach Exmouth hat es uns am 12.04. nach Coral Bay verschlagen. Ein Ort, der nur aus einer Straße besteht und es einem ermöglicht direkt vom Strand ins Ningaloo Reef schnorcheln zu können. Das es leider keine Möglichkeit des kostenlosen Übernachtens gab, bezogen wir auf einem Campingplatz Stellung. Gezeichnet von den Spuren des letzten Cyclones, alle größeren Bäume hatten einen erheblichen Schaden davon getragen und wurden bis auf den Stamm herunter gestutzt, gab es hier eine kleine Besonderheit. Vor allem Katarina sollte diese Besonderheit schnell kennenlernen. Am Abend bereitet sie uns unter tollstem Sternenhimmel unser Abendessen zu. Vollkommen vertieft in ihre Arbeit, bemerkte sie nicht, dass sie einen Zuschauer hatte. Ich beschreibe ihn mal wie folgt: groß, dunkelhäutig, dunkle Haare, etwas wortkarg und mit einem erstaunlich großem Kopf gesegnet. Von allen Seiten hieß es nur:"Hello Maverick. The horse is back." Katarinas heimlicher Beobachter, der gefühlte 50cm neben ihr stand, war ein Pferd namens Maverick. Erschrocken von diesem ersten Anblick, machten wir uns beide wieder ans Werk und Maverick zog weiter seine Kreise zur Futtersuche. Das Pferd gehört wohl eigentlich zu einer Range und hatte sich vor dem Cyclon nach Coral Bay verirrt. Ob er jemals wieder abreisen wird, ist jedoch zu bezweifeln.

Am nächsten Morgen, Montag den 13.04, wollten wir das Ningaloo Reef wieder einmal erkunden. Mit der einmaligen Chance, wirklich vom Strand aus ins Riff zu gelangen, dabei nicht mal 50 Meter weit raus schwimmen zu müssen, zogen wir beide vom Campingplatz Richtung Beach. Und der war atemberaubend schön. Bereits vom Land aus, konnten wir das Riff unter der Meeresoberfläche erkennen. Also Brille und Schnorchel auf, Flossen an und ab ins Geschehen. WOW!!! Das Ningaloo Reef ist zwar mit seinen dominanten Farben von braun, grau, blau und violett nicht ganz so farbenfroh wie das Great Barrier Reef, aber dafür Leben hier um so mehr Fische, die mit ihren Farben verblüffen. Wir verbrachten den gesamten Vormittag und Nachmittag damit, dass "gesamte" Riff in Strandnähe zu erkunden und auf Videos festzuhalten. Schon beim Schnorcheln fanden wir das Riff ziemlich beeindruckend.

Am Dienstag, den 14.04, gingen wir unserer neu entdeckten Leidenschaft, dem Tauchen, nach. Hier sollte es jedoch noch das ein oder andere besondere Highlight für uns geben. Mit acht weiteren Mitinteressierten begaben wir uns an diesem Morgen auf das Boot eines ortsansässigen Tauchanbieters. Doch kurz zuvor mussten wir uns in dessen Laden erst noch mit unserem Equipment für den Tag versorgen. Das bedeutete Flossen und Tauchweste anprobieren sowie die richtige Größe für den Neoprenanzug herausfinden. Nach kurzem hin und her hatten wir beide alles zusammen und es konnte losgehen. Das Gute an einer Tauchtour von Coral Bay aus ist, dass man nur 20 Minuten mit dem Boot fahren muss, um an einem geeigneten Tauchspot zu sein. Kaum auf dem Boot angekommen hieß es dann Tauchsachen anziehen, Ausrüstung fertig machen und einem kurzen Briefing des Dive-Leaders lauschen. Im Anschluss ging es dann ins kühle Nass, dass wirklich kühl war und runter auf ca. 8 Meter. Wir tauchten ca. 50 Minuten durch das Riff und sahen unzählige viele Fische, eine Schildkröte und ganz viele Korallen. Wir hatten noch nie so einen langen Tauchgang geschafft. Normalerweise geht uns vor lauter Aufregung die Luft nach spätestens 30 Minuten aus. Das Ningalooreefnbesteht aus vielen vielen zusammenhängenden Korallen. So konnte man mehrere hunderte Meter einfach nur über Korallen tauchen. Das war wirklich einmalig. Vollkommen fasziniert mussten wir nach den bereits erwähnten knapp 50 Minuten wieder auftauchen, um unser restliches Tagesprogramm noch schaffen zu können.

An Bord zurück hieß es dann volle Fahrt voraus zu einem ganz besonderen Schnorchlspot. Zu unserem großen Glück sahen wir auf dem Weg dorthin noch eine große Gruppe Delphine, die gerade auf Futtersuche war und vor unserem Boot eine kleine "Show" vollführte, um nochmal zu zeigen, wie niedlich sie denn sind. Angekommen an unserem Schnorchlspot ging es auch schon los. Neben diversen anderen Ausflugsbooten durften wir relativ zügig ins Wasser und ein absolut faszinierendes Geschöpf des Meeres bestaunen. Ein Manta-Rochen. Mit einer Spannweite von ca. 4-5 Metern und vollkommen schwarz von beiden Seiten, "flog" er vor uns durch das Wasser. Dieser Anblick war einmalig. Im weiteren Verlauf konnten wir noch drei weitere Male zu dem Manta ins Wasser und begleiteten ihn immer für ca. 5-10 Minuten durch das Wasser. Da es leider der einzige Manta-Ray an diesem Tage war, mussten die Boote eine Art Warteschlange bilden und ihre Passagiere nacheinander ins Wasser zu dem Tier lassen. Dieses Mal konnte ich auch der Anweisung folge leisten, nicht vor dem Tier zu schwimmen. Wenn uns jemand die Frage stellen sollte, welches Tier wohl beeindruckender wäre, der Wahlhai oder Manta-Ray, so wäre es dennoch der Wahlhai. Er wirkt einfach majestätischer und beeindruckender im Wasser. Aber die Chance einen Manta live neben sich zu haben ist etwas ganz besonderes.

 

Völlig beeindruckt von diesem Erlebnis ging es zurück auf das Boot und es gab Lunch. Anschließend machten wir uns auch schon wieder bereit für unseren zweiten und letzten Tauchgang an einer ganz neuen Stelle im Riff. Und schon sollte ein zweites Highlight auf uns warten. Nach ungefähr der Hälfte unseres Tauchgangs machten wir an der sogenannten "cleaning-station" halt. Wir warteten auf jemanden, der sich dort eventuell seine Zähne reinigen lassen wollte, eine Art Zahnarztpraxis für Tiere. Ist das nicht cool? Da denkt sich dann wohl der Hai, ach es wird mal wieder Zeit, meine Zähne sehen so gelb aus, ich schwimm mal rüber zu den kleinen Fischen und lasse mir meinen Mund reinigen. Keine 2 Minuten später wurden wir auch schon belohnt. Ein 2 Meter langer Grey Reef Shark kam vorbei und ließ sich von kleinen anderen Fischen das Maul reinigen. Uns wurde gesagt das hier durchaus 15-20 solcher Haie sein können und wir hofften inständig noch ein paar weitere zu sehen. Trotzdessen, dass ein solcher Hai die körperliche Voraussetzung dafür hat einen Menschen zu töten, sind sie sehr scheu und es besteht wohl, laut Tauchlehrer, keine Gefahr für den Menschen.Es war aber absolut sicher alles und ein schönes Spektakel. Auch wenn es nicht all zu lang andauerte und der Hai sich wieder auf und davon machte, so war es wirklich cool mitanzusehen. Auch eine Schildkröte hatte das Bedürfnis nach einer Mundpflege, so beobachteten wir das Spektakel bei ihr ebenso. (Den Hai erkennt man leider nur beim genauen hinsehen. Irgendwie wollte unsere Kamera das nicht genauer aufnehmen. Aber die Videos sind wieder besser. Also freut euch darauf.) Dieser Tauchgang war letztendlich nach ca 52 Minuten beendet und wir machten uns wieder zurück ans Land. Wir waren, wie ihr euch vielleicht erinnern könnt, vom Great Barrier Reef ja schon ziemlich angetan. Nachdem wir nun das Ningaloo Reef erkunden konnten, möchten wir dem Great Baarier Reef nichts absprechen und es ist auf jeden Fall wunderschön, aber das Ningaloo Reef war einfach nochmal einen Tick faszinierender. Zwar fehlten die wirklich farbenfrohen Korallen, aber die Länge einer Koralle (wir haben während eines Tauchgangs nicht wirklich Sand gesehen) war einfach beeindruckend. Ebenso die Tiere und die Vielfalt sind unbeschreiblich. Somit können wir sagen. We love the Great Barrier Reef but we adore the Ningaloo Reef.

 

Wieder in Coral Bay angekommen ergaunerten wir uns noch eine Dusche auf dem Campingplatz und fuhren dann wieder hinaus auf den Highway, zu einer Rest Area. Auf unserer weiteren Route die Westküste hinunter, steuerten wir am Mittwoch den Ort Carnarvon an. Carnarvon ist ein von Farmarbeit gekennzeichneter Ort, der wohl sehr aktiv in die Vorbereitung und Durchführung der Mondlandung mit einbezogen wurde. Die NASA hat hier im Ort eine Radarstation errichtet, die von entscheidender Bedeutung bei diesem Ereignis war. Leider war dieser Ort auch durch den Cyclon heimgesucht und stark in Mitleidenschaft gezogen. Wir erfreuten uns dennoch des ortsansässigen Woolworth und der dort vorzufindenden Schnäppchen. Den restlichen Tag verbrachten wir gemütlich am Wasser unter Palmen und trafen drei sehr sympathische Backpacker, die jedoch leider in die entgegengesetzte Richtung zu uns reisen. Auch dieser Tag endete letztlich mit dem Verlassen des Ortes und der Suche nach einer Rest Area für die Nacht.

 Am Donnerstag, den 16.04, ging es dann nach Shark Bay und Denaham. Shark Bay ist eine Bucht, die wie der Name schon sagt, von Haien des Öfteren heimgesucht wird. Aber man bekommt die nicht wirklich zu sehen. Viel mehr ist sie für ihre vielen Delfine bekannt. Wir erkundeten die Bucht einen Tag und schauten uns die verschiedenen Highlights an. Unser erstes Ziel waren die Stromatolithen. Der eine oder andere von euch weiß bestimmt etwas damit anzufangen. Es handelte sich hierbei um millionenjahre alte Ökosysteme, die die ersten Lebewesen auf der Welt darstellten. Die wir hier in Shark Bay anfinden konnten, sind aber "erst" einige tausende Jahre alt.

Weiter ging es zum "Shell Beach". Der Name wird hier den Erwartungen absolut gerecht. Ein sehr heller Strand, an dem man keinen Sand, sondern nur Muscheln finden kann. Eigentlich wollten wir an diesem nochmal Baden gehen, aber das Wasser war so flach und so salzig, dass wir es uns verkniffen.

Bei einer landschaftlich wunderschönen Kulisse ging es dann nach Denaham, der größten Stadt hier in Shark Bay. Aufgrund eines Missgeschickes meiner Person am frühen Morgen, mussten wir hier im Ort eine Waschmaschine aufsuchen, die wir auch auf einem Campingplatz fanden. Ich hatte leider meinen Kaffeebecher im Bett ausgekippt und so ziemlich alles damit ausgesaut. Ich weiß was jetzt jeder von euch sagen wird. Man frühstückt und trinkt seinen Kaffee auch nicht im Bett. Wir haben dafür aber eine sehr gute Ausrede. Durch den Cyclon, der die Westküste getroffen hatte, sind hier Trillionen (und das ist nicht übertrieben) Fliegen unterwegs, die einem in alle Körperöffnungen (wirklich alle) kriechen wollen. Es ist teilweise kaum auszuhalten und etwas außerhalb des Autos zu essen oder zu trinken, ohne von den Fliegen belästigt zu werden, ist undenkbar. Also fand das alles im Auto statt und ich verkippte meinen Kaffeebecher samt Inhalt. Somit stand in Denaham Wäsche waschen und Fliegennetze für das Gesicht kaufen an.

Abgesehen davon muss man festhalten, dass der Ort wirklich schön ist, aber keine Gelegenheit zum kostenlosen Übernachten für Backpacker bietet... Somit hieß es am Abend wieder raus aus dem Ort und ab auf eine rest area. Nur leider gibt es die nicht in der Nähe von Shark Bay. Somit hielten wir einfach in einer Parkbucht und richteten uns dort unser Schlaflager ein. Wir parkten neben drei weiteren Backpackerfahrzeugen und wollten am nächsten Morgen gleich um 6 Uhr weiterfahren, damit uns kein Ranger vorfinden und zur Kasse bitten kann. Der Wecker klingelte um 05:50 Uhr und müde wie wir waren, beschlossen wir spontan, dass der Ranger nicht kommen würde und wir schliefen einfach weiter. Keine 20 Minuten später war er dann aber doch da. Wir waren schon panisch und hatten Angst vor der Geldstrafe, aber er war relativ freundlich und gab uns den Hinweis, dass schlafen hier nicht erlaubt sei und er unsere Nummernschilder fotografieren würde, damit er uns wieder erkennt, wenn es nochmal vorkommt. Mit dem Schrecken davon gekommen ging es für uns bei Sonnenaufgang weiter nach Kalabarri.

 

Nach diesem wirklich langem Blogeintrag, gehe ich, Thomas, jetzt ins Bett und sage 

Cheers

8 Meter, 5 Tonnen, ein Fisch

Montag, 13.04.2015

Ich begrüße alle Leser des Blogs herzlich mit einem: G'day mate,

frisch aus dem Wasser zurück, melden sich Thomas und Katarina. Was wir im Wasser entdecken durften, versetzt uns noch immer in ein freudiges wir-können-es-gar-nicht-fassen Gefühl. Nun aber erstmal chronologisch anfangen.

Wir erreichten Exmouth nach unseren Tagen im Karijini Nationalpark am 10. April abends im Dunkeln, nach 720km. Unsere schlaue app Wikicamps und unser Straßenatlas mit vielen eingezeichneten Campingplätzen zeigten uns leider keine kostenlosen Schlafplätze an. Als wir jedoch ankamen, entdeckten wir einen Parkplatz, direkt am Meer, ohne "No camping" Schild und es standen dort schon 2 Backpackerautos. Na dann gesellen wir uns dazu und genossen die Nacht mit wunderschöner Kulisse. Wir ließen unsere Tür offen und konnten somit den Wellen lauschen.

Am Morgen erwachten wir und wir konnten in unserem Bett den Sonnenaufgang beobachten. Es gibt wohl definitiv schlechtere Orte zum aufwachen. Unser erster Weg in Exmouth führte zu einer Dusche, denn die hatten wir schon länger nicht mehr gesehen. Frisch geduscht, machten wir uns auf zu den örtlichen Touranbietern, denn wir gönnten uns in Exmouth ein besonderes Highlight. Wir wollten mit einem besonderen Meeresbewohner schwimmen gehen, dem Walhai. Nun ist es so, dass es in Exmouth sicher 10 verschiedene Anbieter gibt. Um uns auch alle anzuhören, statteten wir allen ein Besuch ab und hörten uns die Vorzüge an. Preislich gibt es kaum Unterschiede. Nach einer guten Stunde hatten wir uns für eine Tour entschieden, der Vorteil dieser bestand darin, dass nur 8 Leute inklusive uns die Tour gebucht hatten. Somit hatten wir eine kleine Gruppe und mehr Zeit mit dem Walhai zu schwimmen.

Den restlichen Tag verbrachten wir in Vorfreude bummelnd durch die Stadt. Wir genossen diesen faulen Tag sehr nach der ganzen Fahrerei der letzten Wochen. Zur Feier des Tages gönnten wir uns auch einen Smoothie und ein leckeres belegtes Paninisandwich. Warum das erwähnenswert im Blog ist? Weil wir zwei Meereserkunder mal wieder mehr Glück als Verstand hatten. Thomas wartete im Shop auf das Panini und griff zu, als die nette Verkäuferin den Namen unseres Sandwiches nannte. Dies teilten wir brüderlich und fühlten uns satt und zufrieden. Keine 15 Minuten später kam eine Angestellte aus dem Kaffee und rief laut eine Nummer aus, und zwar unsere für das Sandwich (wir hatten eine bekommen, aber dann einfach zugegriffen als der Name des Sandwiches gesagt wurde). Wir erklärten ihr kurz die Situation und sie schaute uns an und ging wieder rein. Danach kam sofort die nächste Angestellte raus, schaute auf unsere Nummer, gab uns das Sandwich und meinte, wenn das eure Nummer ist, dann ist das euer Sandwich. Unser Glück kaum fassend, machten wir uns vom Acker, um unser zweites Sandwich zu genießen. Thomas hatte ein wenig Angst, dass sie uns das noch abnehmen würden. Zwei Sandwiches zum Preis von Einem. Das konnte was.

Nun aber zurück zum Tag. Den verbrachtend wir gammelnd am Strand liegend und kühlten uns zwischendurch immer wieder im Meer ab. Jap, wir sind froh wieder an der Küste zu sein, auch wenn wir die Erfahrungen im Outback nicht missen möchten. Somit ging ein entspannter Tag irgendwann zu Ende und wir beschlossen wagemutig nochmals unseren kostenlosen Schlafplatz zu nutzen. Wir hatten am Tag ein Schild an der Touristeninformation entdeckt, welches campen im kompletten Ort verbietet. Was aber die Nacht davor schon klappte, sollte auch dieses Mal gut gehen.

Am nächsten Morgen, dem 12. April, war es dann soweit, unsere Tour mit Walhaien stand bevor. Dafür trafen wir uns morgens um 7:30 Uhr, um dann mit dem Bus zum Hafen vom Ningaloo Reef zu fahren. Wir wurden mit einem kleinen Beiboot, dem dingi, zu unserem Tourboot gefahren und das war wirklich super ausgestattet. Da wir nur 8 Leute waren, hatten wir eine Menge Platz, um uns breit zu machen. Unser erster Stopp nach Tee, Kaffee und Gebäck war im Ningaloo Reef, um zu schnorcheln. Viele Australier hatten uns schon vom Ningaloo Reef vorgeschwärmt. Beim Schnorcheln konnten wir schon einige Vorzüge des Riffs erkennen. Ganz anders als im Great Barrier Reef besteht das Ningaloo Reef aus Hartkorallen, statt weichen Korallen, das heißt die dominierenden Farben sind braun und grün, dafür kann das Riff aber mit atemberaubenden Tieren punkten. So sahen wir beim ersten Schnorchelausflug mal wieder eine Schildkröte. Diesmal schwamm Thomas mit ihr einige Meter. Diese Tiere sind immer wieder beeindruckend. Auch ein riesiger Stachelrochen (solch ein Rochen hatte Steve Irwin das Leben gekostet) konnte unserem Blick nicht entgehen, obwohl er sich ziemlich clever im Sand versteckt hatte. Ansonsten fanden wir das Riff wirklich schön, aber zu diesem Zeitpunkte konnte es noch nicht mit dem Great Barrier Reef mithalten.

Nach einem kurzen Snack (wir wurden den ganzen Tag mit Leckereien verwöhnt) fuhren wir dann in die Gewässer, in denen Walhaie gerne schwimmen. Nun aber erstmal ein paar Fakten zum Walhai. Diese majestätischen Tiere, die auch die harmlosen Riesen des Ozeans genannt werden, können bis zu 18 Meter groß werden. Sie sind keine Wale, sondern Haie und gehören somit in die Kategorie Fische. Sie ernähren sich ausschließlich von Plankton und Menschen stellen somit keine Beute dar. Daher konnte ich auch relativ gelassen an den Schwimmausflug gehen. Thomas hatte mir seit Beginn unserer Australienreise davon vorgeschwärmt mit diesen Tieren schwimmen zu gehen. Nachdem ich die Bilder gesehen hatte, packte mich auch das Walhaifieber.

Ein Flugzeug erkundete vorher aus der Luft, wo wir einen Walhai finden können. Und dann war es soweit, auf Kommando sprangen wir so schnell wie möglich ins Wasser und hielten Ausschau nach dem Walhai. Unsere Tourbegleiterin Mel zeigte uns die Richtung an, aus der der Walhai kommen sollte. Und dann geschah etwas, was mich jetzt noch in Staunen hält. Plötzlich erscheint ein riesiger Fisch aus dem scheinbaren Nichts. Scheinbar ohne Anstrengung schwamm dieser in nächster Nähe an uns vorbei und schon ging das schwimmen los. Wir versuchten mit dem 8 Meter (!!!) langen Walhai mitzuhalten und beobachteten ihn dabei ehrfürchtig. Dieses wirklich riesige und wunderschöne Tier schwamm keine 3 Meter neben uns. Ein Walhai, einfach neben uns. Einmalig, das kann ich euch sagen. Völlig begeistert schwammen wir nach einiger Zeit zurück aufs Boot.

 

Wir sollten uns bereit halten, denn sie hatten noch einen zweiten kleineren Walhai gesichtet mit dem wir wieder mitschwimmen durften. Und da war wieder das Kommando, also alle man über board und dem Walhai folgen. Der "kleine" Walhai war 6 Meter lang und ich hatte das Glück direkt am Gesicht für 10 Minuten mit ihm mitzuschwimmen. Ich schaffe es nicht dieses Erlebnis gebührend zu beschreiben, aber wir hoffen, dass die Videos einiges wiedergeben können. Ich habe natürlich versucht (liebe Pauline, vor allem für dich, da wir das ja immer zusammen geübt haben) mit meinen walisch-Kenntnissen aus Findet Nemo Kontakt mit dem Walhai aufzunehmen. Er reagierte nicht, ich denke es lag daran, dass er ein Hai und kein Wal ist.

Unser nächster Schwimmgang mit dem Walhai sollte ein ganz besonderer für Thomas werden. Wir hatten vorher genaue Anweisungen bekommen, wie weit wir vom Walhai entfernt bleiben müssen (mindestens 3 Meter) und wir durften nicht vor ihm schwimmen, um ihn nicht zu stören. Das fanden wir übrigens auch besonders gut an der Tour. Die Sicherheit und der Schutz des Walhaies standen absolut im Vordergrund, denn wie es Mel so passend ausdrückte: "Wir sind hier nicht in Seaworld. Das sind zum Glück wildlebende Tiere und die sind nicht zum kuscheln oder reiten da." Zurück zu Thomas' besonderem Tauchgang. Nachdem wir alle wieder wie die Wilden ins Wasser gestürzt sind, suchten wir nach dem Walhai. Und schon zeigte uns Mel die Richtung an, aus der er kommt. Diese Richtung lag genau dem gegenüber, wo Thomas schwamm. Thomas bekam davon nicht viel mit und hielt weiterhin arglos Ausschau nach dem Walhai und dann sah er ihn, wie er direkt auf ihn zuschwamm. Nach dem anfänglichen Schreck versuchte er natürlich so schnell wie möglich dem Walhai aus dem Weg zu "gehen", denn dieser brauchte mit seinem Gewicht von mehreren Tonnen und seiner Größe von 8 Metern definitiv nicht ausweichen. Da musste der 70kg leichte Thomas Platz machen und hatte dann das Vergnügen den Walhai noch einige Meter zu begleiten. Zurück am Boot war er nicht direkt stolz auf seine Tat, aber seine Begeisterung, dass der Walhai direkt auf ihn zugeschwommen ist und er sich somit nur ein Meter vom Walhai entfernt fand, konnte er nicht verstecken. Thomas, der alte Rebell.

  

Insgesamt durften wir vier Mal mit den Walhaien schwimmen und jedes Mal war es einzigartiges, unbeschreibliches und vor allem faszinierendes Erlebnis, welches wir so schnell nicht vergessen werden. Nach einem ausgiebigen Mittagessen fuhren wir zurück Richtung Land, vorher legten wir nochmal einen verhängnisvollen Zwischenstop beim Schnorcheln ein. Warum verhängnisvoll?, fragt ihr euch sicher. Denn dieser Schnorchelausflug endete letztendlich im Krankenhaus. (Ihr müsst euch jetzt düstere Musik dazu vorstellen). Beim Schnorcheln sahen wir wieder viele Tiere und viele Korallen. Auf dieser Schnorcheltour begegnete uns wieder mal ein ganz besonderes Tier, ein weißer Riffhai, gute 2 Meter lang. Wie hypnotisiert sahen wir zu, wie er von uns weg schwamm, denn er hatte mehr Angst vor uns, als wir vor ihm. Doch nicht nur Fische kreuzten unseren Weg, sondern auch Quallen. Wir hatten uns vorher erkundet und unsere Tourbegleiter meinten, dass die Quallen nicht giftig sind und sie maximal nur ein leichtes kribbeln hervorrufen können. Also nicht so wie die Quallen in Queensland, die mitunter auch tödlich sein können. Somit begaben wir uns auch ohne Bedenken nur in Bikini bzw. Badehose ins Wasser.

Zurück vom zweiten Schnorchelausflug meinte Thomas auf einmal, dass ihm schlecht sei. Wir dachten es kam vom Schaukeln des Bootes. Zurück am Land legte er sich sofort ins Auto und klagte über stechende Schmerzen im Rücken. Die im weiteren Verlauf sich im ganzen Körper ausbreiteten. Irgendwann meinte er, dass er das Stechen in der Brust fühle. Dazu war er ziemlich lethargisch, seine Bewegungen wurden immer langsamer. Einigermaßen beunruhigt (ja, ich gebe zu, ich wurde ziemlich panisch) begaben wir uns auf schnellstem Wege ins Krankenhaus. Zum Glück gab es das in Exmouth. Im Krankenhaus stellte der Arzt relativ schnell fest, dass eine anscheinend doch etwas giftigere Qualle Thomas angegriffen hatte und sich das Gift nun im Körper ausbreitete und die Schmerzen verursachte. Nachdem ich mir drei Mal versichern lassen hatte, dass er davon nicht sterben würde (ich habe doch gesagt, ich wurde panisch) bezahlten wir 223AU$ und verließen das Krankenhaus. Ich wollte den Tag nicht zu weit vom Krankenhaus entfernt sein und mich die Nacht einigermaßen sicher fühlen, daher fackelte ich nicht lange und buchte uns auf einem Campingplatz ein.

Thomas erholte sich einigermaßen, aber hatte den ganzen Abend noch mit Schmerzen zu kämpfen. Wir ließen den eigentlichen wunderschönen Tag mit den Walhaien beim Film Despicable Me 2 (Ich, einfach unverbesserlich 2), der auf dem Campingplatz auf einer Leinwand gezeigt wurde, ausklingen.

Am nächsten Morgen ging es Thomas besser, auch wenn noch nicht alle Schmerzen verschwunden waren und wir begaben uns auf dem Weg nach Coral Bay. Was wir dort erlebten, könnt ihr im nächsten Blogeintrag nachlesen, denn ansonsten würde dieser hier noch länger werden und ich brauche mal eine kurze Pause vom Schreiben.

Somit sagen der fast genesene Thomas, die wieder beruhigte Katta und die Walhaie,

Cheeeeeeeaaaaaaaeeeeeeeerrrrssss (walisch)

PS: Das miese am Quallenstich war, dass Thomas sogar ein Swimshirt trug (gegen die extreme Sonne), also damit viel besser geschützt war als jeder andere. Die Qualle erwischte ihn genau dort, wo das Swimshirt endete, am Ellenbogen. Die miesen kleinen Dinger.

PPS: Es sind endlich alle Fotos oben, uch die Fotos von Ostern. Nur falls ihr nochmal schauen wollt. =)