Der Kalabarri Nationalpark oder aber auch "Die Fliegen bringen uns um!"

Sonntag, 19.04.2015

 Ein fröhliches Hallo aus Australien nach Deutschland,

man mag es kaum glauben, aber wir sind bereits in den letzten 4 Wochen unseres Australienabenteuers angekommen und wollen euch natürlich wieder an den letzten Erlebnissen teilhaben lassen.

Nachdem wir also so freundlich vom Ranger geweckt wurden, verließen wir am 17. April Shark Bay und reisten Richtung Süden weiter. Der nächste Ort Kalabarri war nur 320km entfernt, daher hatten wir eine relativ entspannte Reise. Der Ort liegt mitten im gleichnamigen Nationalpark und dieser sollte uns mal wieder richtig gut gefallen. Wir machten auf dem Weg ins kleine Städtchen einige Zwischenstopps im Nationalpark und bestaunten die Natur. Das hätten wir gerne in aller Ruhe gemacht, doch das war uns nicht vergönnt, denn sobald wir das Auto verlassen hatten, wurden wir von Hunderten Fliegen befallen. Seit der Cyclon über Western Australia hinweggefegt ist, haben die Fliegen die Herrschaft über die hiesige Landschaft übernommen. Ein Spaziergang ohne unsere kostbaren Mückennetze über dem Kopf waren nicht denkbar. Trotz der fiesen Geschöpfe gefiel uns die Landschaft sehr gut.

In Kalabarri angekommen, erkundeten wir als erstes das kleine Städtchen und entschlossen uns spontan hier eine Nacht zu verbringen. Zu allererst wollten wir uns aber das kleine Schnorchelparadies angucken, denn direkt am Strand, gab es eine kleine "recreation area" (Erholungsgebiet für Fische), in der viele Fische zu bestaunen sind. Auch vom wirklich kühlen Wasser ließen wir uns nicht abschrecken, das wird nämlich immer kälter, je weiter südlich wir fahren. Wir entdeckten viele kleine, aber auch große bunte und weniger bunte Fische. Es war wirklich schön. Nachdem wir uns vom kaltem Wasser aufgewärmt hatten, machten wir uns auf die Suche nach einem Schlafplatz. In dem schönen Ort gab es leider mal wieder keinen kostenlosen Campingplatz. Nachdem wir die vorherige Nacht schon Glück mit dem Ranger hatten, wollten wir es nicht nochmals herausfordern und schliefen ganz legal auf einem Campingplatz. Dieser lag direkt am Strand und wir trafen hier 3 super nette Backpacker mit denen wir den gesamten Abend verbrachten. Vorher machten wir nur einen längeren Spaziergang am Meer, bestaunten den Sonnenuntergang und machten einige peinliche Pärchenfotos.

Am nächsten Morgen, also am 18. April führte uns unser Weg weiter durch den Kalabarri Nationalpark. Hier machten wir wieder verschiedene Stops und diesmal hatten die Fliegen es wirklich auf mich abgesehen. Während eines walks schaffte es eine Fliege in mein Mückennetze zu kommen und mir direkt in den Mund zu fliegen. Unter lauten Husten und Schnaufen, schaffte ich es die Fliege aus meinem Mund zu katapultieren. Nur um sie danach in meiner Nase wieder zu finden. Ich weiß nicht wie, aber sie hatte es anschließend wieder geschafft den Weg in meinen Rachen zu finden. Und dann begann der Krieg, mit aller Macht versuchte ich sie aus meiner Körper zu schaffen, aber das Mistvieh (alle anderen Worte wären zu nett) wehrte sich. Laut hustend und mich halb übergebend verschluckte ich die Fliege irgendwann und bin mir sicher nur fast einem tödlichen Fliegenangriff entronnen zu sein. Währenddessen schaute mich Thomas fragend an und weitere hunderte Fliegen machten sich zum Angriff bereit. Genervt von den Fliegen beschleunigten wir unsere Schritte und verkürzten die Zeit an den Aussichtspunkten.

Zurück im Auto verließen wir die mörderischen Fliegen und den Kalabarri Nationalpark, um nach Geraldton zu fahren. Geraldton ist die größte Stadt Perth und Darwin. Hier hatten wir endlich mal wieder einen günstigen Supermarkt, nämlich Coles und so konnten wir auch mal wieder mehr Variation in unseren Ernährungsplan bringen. Bye Bye Nudeln und Hallo Fleisch. Den Tag verbrachten wir in einem kleinen Wasserpark am Meer für Kinder, den wir großen Kinder natürlich auch gleich ausprobierten. Ebenso erledigten wir einige Besorgungen. Abends machten wir uns auf zu einem nahegelegenen Campingplatz. Dort trafen wir mal wieder andere Backpacker und verbrachten einen geselligen Abend mit ihnen, auch wenn sie nicht verstehen konnten wie wir die 7 Monate ohne kiffen ausgehalten haben. Anscheinend muss man dauerbekifft sein, um das "wahre" Australien zu erfahren. Interessante Einstellung... Mitten in der Nacht wurden wir von mehreren lauten, explosionsartigen Geräuschen geweckt. Ich fragte Thomas panisch, was das gewesen sei, er war sich aufgrund seiner Bundeswehrerfahrung ziemlich sicher, dass das definitiv Schüsse waren. Sämtliche Horrorszenarien ausmalend, die alle darin endeten, dass wir erschossen werden (ich muss irgendwann zu viele Horrorgeschichten gelesen haben), war unsere Nacht nicht mehr ganz so erholsam. Da ich ja aber noch in der Lage bin den Blogeintrag zu schreiben, haben wir es überlebt. Wir vermuten es war ein Bauer, der seine Tiere vor Füchsen oder ähnliches beschützt hat. Am nächsten Morgen, am Sonntag dem 19. April, machten wir uns voller Vorfreude auf in die Stadt, denn wir wollten nochmal die Möglichkeit nutzen, tauchen zu gehen (jap, uns hat definitiv das Tauchfieber gepackt). Nur leider machte uns hier der vor Wochen herrschende Cyclon ein Strich durch unsere Rechnung, denn der hatte das Wasser so aufgewirbelt, dass man eine maximale Sichtweite von einem Meter hat, also lohnt sich tauchen gehen überhaupt nicht. Ein wenig enttäuscht, führte uns unser nächster Weg wieder in die Stadt, um den Triathlon zu verfolgen, der an diesem Tag stattgefunden hat. Nachdem wir das sportliche Event für Stunden verfolgt hatten, beschlossen wir weiter zu fahren, da uns ansonsten nicht wirklich was in Geraldton hielt.

Somit führt uns unser Weg weiter nach Süden. Wir werden Perth, von wo aus unser Rückflug geht, erstmal links liegen lassen, um die Region südlich von Perth zu erkunden. Steph meinte, die müssen wir unbedingt sehen, denn dort seien ihre Lieblingsplätze von Australien zu finden. Und da es perfekt in unsere Zeitplanung passt, erkunden wir die nächsten 2,5 Wochen die Region bis Alabany, um anschließend unser Auto hoffentlich gewinnbringend zu verkaufen.

Cheers,

sagt die Katta, die sich vom Fliegenangriff erholt hat.