Der Karijini Nationalpark

Freitag, 10.04.2015

Ein freudiges Hallo aus Australien,

nachdem wir Broome also verlassen hatten, fuhren wir zum Karijini Nationalpark, dieser wurde uns von einem netten Ehepaar "damals" in Lakes Entrance (Victoria) empfohlen. Unser allwissender Lonley Planet sagte auch, dass dieser Park sehenswert ist und somit nahmen wir den kleinen Umweg von 300km auf uns. "Not to bad", wie die Australier zu sagen pflegen.

Zuerst mussten wir aber einen kleinen Zwischenstopp in Port Hedland einlegen (der Karijini Nationalpark ist von Broome 1000km entfernt), einem wirklich hmmm... wie sage ich das nur...uncharmanten Ort 660km von Broome entfernt. Wir erreichten diesen am 8. April. Man sagt ja, dass Städte im Dunkeln meist besser aussehen als im Hellen. Nicht mal das konnte Port Hedland. Von Industrie gesäumt war die Stadt um 19 Uhr wie ausgestorben. Thomas und ich bereiteten uns einigermaßen genervt von der langen Fahrt und dem Ort ein schnelles Abendessen zu. Es führte noch ein kurzer Weg zum Geldautomat, anschließend zur Tankstelle und dann verließen wir diese Stadt so schnell wie möglich. Wir haben nicht mal Fotos gemacht, aber wir haben sie mit Newcastle in New South Wales verglichen und die Stadt war wirklich auch nicht schön. Nun aber genug gemeckert über Port Hedland. Im wunderschönen Australien muss es auch mal häßliche (und da ist das Wort, was ich eigentlich nicht benutzen wollte) Städte geben.

Die Nacht verbrachten wir auf einer rest area mit vielen LKW's 40km außerhalb von Port Hedland. Am nächsten Morgen, also am 9. April, fuhren wir die restlichen 300km zum Nationalpark. Schon der Weg zum Park führte uns durch atemberaubende Natur. Die Straßen winden sich durch rote Felsen, die von grünen Bäumen gesäumt sind. Wir hatten von einem Anbieter gelesen, welcher einen Abenteuertag mit klettern, abseilen, wandern und baden anbot. Wir waren zu Beginn nicht abgeneigt, aber der Preis und die Höhe, die man dafür überwinden muss, schreckte uns dann doch ein wenig ab (vor allem Thomas mit seiner Höhenangst) und so genossen wir den Karijini ohne Adrenalin, aber dafür in schöner Natur.

Den Tag verbrachten wir wandernd mit unseren Thongs - wir sollten uns endlich angewöhnen richtige Schuhe zu Wanderungen zu tragen. Bei 36 Grad und 10.000 Fliegen (nein, ich übertreibe nicht....naja vielleicht nur ein wenig) machten wir uns auf eine 3,5km lange Wanderung. Diese führte uns über viele, viele Stufen zu einem Wasserloch, in dem man laut Touristeninformation baden könne. Angekommen, genossen wir erst einmal die Natur. Ich denke genau so würde sich mein Opa Sieke, (Hallo Opa, falls du das lesen solltest) Australien vorstellen. Rote Steinformationen mit grüner Natur und vielen Tieren. Wirklich beeindruckend. Als wir das Wasserloch erreichten, rissen wir uns sprichwörtlich die Sachen von unseren Leibern und waren bereit das Wasserloch zu erkunden. Kurz vor dem kühlen Nass wagten wir einen kleinen Blick ins Wasser und hielten inne. Das, was wir dann entdeckten, vermieste uns ein wenig den Badegang. Unsere nasse Abkühlung war von Blutegeln besiedelt, massenweise. So schnell wie wir uns auszogen, zogen wir uns wieder an und zogen enttäuscht von dannen. Unsere letzte Erfahrung mit Blutegeln war uns noch zu frisch im Gedächtnis. Louis (Hallo Louis, falls du das liest und natürlich Hallo Nomaan) wurde im Regenwald während einer Wanderung von einem Blutegel angegriffen und musste ihn entfernen, danach blutete er sicher ne Stunde. Also das wollten wir nicht riskieren.

Unsere Abkühlung bekamen wir trotzdem, an einen der kleinen Wasserfälle sammelten wir Wasser in unserer Flasche und übergossen uns damit, man war das kalt, aber erfrischend. Der Rückweg gestaltete sich mal wieder ein wenig schwieriger, weil sich mal wieder mein Körper meldete. Nein, nicht die Kondition, sondern...hmmm....ich sage einfach nur, mein noch nicht genesener Körper. Der Aufstieg war dementsprechend lang. Aber wir schafften es und entspannten uns den Rest des Tages auf einem Campingplatz.

Hier bereiten wir uns gerade Abendbrot zu und genießen die Natur und die Millionen Sterne. Wir sind uns übrigens nicht sicher, ob man wirklich einen anderen Sternenhimmel auf der Südhalbkugel sieht, uns kommt so vieles bekannt vor. Also, falls einer von euch ein heimlicher Astronomiefan ist und uns aufklären kann, wären wir darüber sehr dankbar.

Morgen wollen wir dann die 720km nach Exmouth in Angriff nehmen. Dort erwartet uns ein ganz besonderes Highlight, von dem ihr im nächsten Blogeintrag erfahren werdet.

Somit, sagt die Katta

CHEERS