Die teuflischen Heuschrecken und andere Plagen

Donnerstag, 26.03.2015

Einen wunderschönen guten Tag liebe Leserschaft in Deutschland und aus den anderen Teilen der Welt,

wir sind zurück, nicht nur im Blog, sondern auch im Outback. Ein Outback, was uns so gar nicht an die erste Erfahrung erinnert und welches mit einigen Highlights auftrumpfen kann. Nun aber mal der Reihe nach.

Die beste Nachricht zu Beginn: Pamela Vanderson, das Auto von Louis und Nomaan ist wieder fit. Alles repariert, es war "nur" die Batterie, die ausgetauscht werden musste. Zum Glück ein wirklich günstiges und einfach zu reparierendes Problem. Die Erleichterung stand uns allen ins Gesicht geschrieben.

Am 24.03 stand die Verabschiedung von unseren beiden lieb gewonnenen Reisegefährten an. Nach exakt 10 Wochen, jeder Menge Spaß, Abenteuer und Freundschaft hieß es: Auf Wiedersehen, denn das wird es definitiv geben. Wir werden die beiden sehr vermissen. Uns war schon ziemlich komisch zu mute, die beiden jetzt nicht mehr täglich zu sehen, aber wie sagt man so schön: Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei. Was die Wurst mit unsere Reise zu tun hat, ist mir noch nicht so ganz bewusst, aber es wurde doch mal wieder Zeit ein Sprichwort im Blog einfließen zu lassen.

Nun aber zurück zum Thema. Wir zogen also von Townsville weiter Richtung Outback. Wie ihr euch ganz sicher alle erinnern könnt (wenn nicht, klickt einfach auf den kleinen Pin in der Karte, der mitten in der Mitte von Australien zu sehen ist), war die erste Outbackerfahrung durch trockene Landschaft, Flachland, viele tote Kängurus, keine Städte und Hitze gekennzeichnet. Darauf stellten wir uns also wieder ein, doch wir wurden eines besseren belehrt. Das Outback von Queensland war durch hügelige Landschaft, viel Grün und sogar einige größere Ortschaften gekennzeichnet. Wir hatten vorher wieder alle Vorräte wie Hamster aufgefüllt, um dann festzustellen, es gibt doch noch Ortschaften im Outback mit Einkaufsmöglichkeiten. Somit konnten wir in Mount Isa eine kühle Wurst (und schwups, da ist der Bezug zum Sprichwort) und Käse kaufen. Wir fanden das ist doch ein richtiger Luxus im Outback. Wir stockten unser Campingzubehör nochmals um einen kleinen Klapptisch auf (die Jungs hatten einen und wir merkten, dass der wirklich nützlich zum Essen ist) und fuhren dann weiter. Unsere Tage bestanden größtenteils nur aus fahren, im Schnitt fuhren wir 550km pro Tag bei 80km/h. Das macht also nach Adam Ries (ja, es heißt Ries und nicht Riese, nur um kurz meine Intelligenz raushängen zu lassen =) ) 7 Stunden Fahrt pro Tag. Als wir dann abends an unserem Campingplatz ankamen begrüßten uns ein paar "nette" Tierchen. Wir können nun absolut nachvollziehen, warum Heuschrecken als Plage in der Bibel beschrieben wurden. Auf einem Campingplatz begrüßten uns gefühlte Tausende Heuschrecken, sie sprangen einfach in unser Auto, ins Essen und an uns heran. Somit fiel das Abendbrot sehr schnell und kurz aus und wir verschwanden so schnell wie möglich in unsere Elizabeth. Auch hier Unterschied sich unsere Outbackerfahrung von der letzten. Denn normalerwiesen schwitzen wir in der Nacht ca. 7 Liter Schweiß aus, diesmal haben wir etwas mehr Glück. Die Nächte sind ziemlich windig, sodass wir eine gute Abkühlung bekamen.

 

So konnten wir morgens wenigstens gut abgekühlt in den Tag starten, um ihn dann wieder mit fahren zu verbringen. Weitere Tiere, die uns das Leben schwer machten, sind die Fliegen, denn sobald wir uns außerhalb des Autos befinden, attackieren sie uns. So kann es mal vorkommen, dass wir von 20 Fliegen umlagert waren, die uns wirklich in jede Körperöffnung krabbeln wollen. Aber auch hierfür fanden wir eine Lösung. Unsere Moskitonetze, die wir sonst nur in unsere offenen Fenster zum Schutz vor Tieren aller Art in der Nacht zu haben, hingen wir uns über den Kopf und den Tisch. Somit wurden zumindest die meisten Fliegen daran gehindert uns beim Essen zu nerven. Der Ideengeber hierfür war übrigens nicht der Herr Ingenieur, dem bekanntlich ja nichts zu "schwör" ist, sondern die liebe Katarina. Ein weiteres animalisches Highlight war ein wilder Dingo, der sich anscheinend auf einem Rastplatz sehr heimisch fühlt. Als Futterquelle wurden die Camper adaptiert und nachts fing das nette Tierchen auch noch an zu heulen... Es ist und bleibt halt eben ein wildes Tier.

 

Ein definitives Highlight unserer aktuellen Outbacktour, sind die sogenannten "Devils Marbels" (teuflische Murmeln) Hierbei handelt es sich um Steine, in vollkommen verschiedenen Größen, die einfach so im Mitten vom Nichts herumliegen und einzigartig angeordnet sind. Wirklich, man ist stundenlang im Outback unterwegs, sieht nichts außer grenzenloser Weite und auf einmal liegen hunderte von runden und anders geformten Steine vor einem. Das ist sowas von beeindruckend. Aber seht euch die Bilder selbst an. Nach einem Abend mit anschließender Nacht an den Devils Marbels, ging es weiter auf unserem Trip in Richtung Katherine, wo wir unsere liebe Steph wieder treffen. Sie unterrichtet hier oben in einer Aborigine-Community und sie hat uns eingeladen einige Zeit bei ihr zu verbringen und eventuell ihre Schule zu besuchen.

 

Cheers,

Katta (erster Teil) und Thomas (zweiter Teil)