Grampians Nationalspark

Donnerstag, 18.12.2014

Ich schreibe diesen Blogeintrag in der Gewissheit noch alle Fotos aus Australien unser eigen nennen zu können. Die Geschichte dazu gibt's später.
Nachdem wir Keith verlassen hatten, fuhren wir in einige große Städte hinein, um einen Friseur zu finden. Die, die wir gefunden hatten, waren entweder zu oder hatten keinen Termin so kurzfristig. Also sagten wir uns, dass wir es schon ziemlich lange ohne Friseur ausgehalten hatten und da kommt es auf 2 bis 3 weitere Tage auch nicht mehr an. Unser nächstes festes Ziel hieß Horsham, eine größere Stadt, die relativ nah an den Grampians Nationalpark liegt (60km). In der Touristeninformation angekommen, haben wir zuerst den letzten Blogeintrag hochgeladen und die Fotos ausgewählt. Dafür mussten wir die SD Karten tauschen, da nicht alle Fotos auf der gleichen Karte sind. Nachdem dies getan war, packten wir alles zusammen und machten uns auf die Suche nach dem Friseur. Bei einem Friseur in einem Einkaufszentrum bekamen wir sogar beide kurzfristig einen Termin und der war im Gegensatz zu allen anderen auch ziemlich günstig. Beim Warten auf den Termin stellten wir auch fest, warum er so günstig war. Die Haare wurden geschnitten, ohne sie mal vorher nass zu machen, oder zu kämmen. Zwei Ergebnisse, die wir sahen, schreckten uns ab und wir verließen den Laden so schnell wie wir konnten, ohne unseren Termin wahrzunehmen. Bei einem Friseur, der unser Vertrauen doch um einiges mehr erweckte, holten wir für Thomas einen Termin. Den Rest des Tages vertrieben wir uns bei heftigem Wind (bis zu 50km/h) in der Stadt und am Rastplatz. Der Friseurbesuch am nächsten Tag war erfolgreich und Thomas hat ca. 10 kg weniger Haare auf dem Kopf, wobei die Friseurin immer mich gefragt hatte, wie seine Haaren geschnitten werden sollten. Somit konnte ich verhindern, dass sie ganz kurz wurden. Anschließend ging es endlich in den Grampians Nationalpark. Hier kann man zahlreiche Walks machen, Lookouts besuchen und Kängurus beobachten. Bei der Einfahrt in den Nationalpark und auf der Suche nach unseren erste Kängurus hier, erspähten wir ein etwas anderes, ungewöhnliches und kurioses Szenario. Damit ein Landwirt seine Schafherde besser vor Füchsen, Dingos und weiteren Raubtieren schützen kann, hat er alle gefangenen und erlegten Wildtiere an seinem Zaun aufgeknüpft.



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Ob es ihm was hilft wissen wir nicht. Der Geruch würde mich als Angreifer auf jeden Fall abschrecken. Unsere Reise führte uns immer weiter hinein in die Berge des Grampian Nationalparks. In unserem Informationsmaterial zu diesem Park lasen wir, dass hier im Januar 2014 ein gewaltiges Buschfeuer, das aufgrund eines Blitzeinschlages entstanden war, gewütet hat. Das Ausmaß dieses Feuers ist heute noch all gegenwärtig erkennbar und ein enorm abschreckendes Beispiel, welche Kraft ein Feuer haben kann und welche Schäden es anrichten kann. Man sagt ja bekanntlich, dass die Zeit viele Wunden heilt. Genauso ist es hier im Park zum Glück auch. Aus den verbrannten Eukalyptusbäumen wachsen neue Triebe und der Park beginnt wieder immer grüner zu werden, was ein wunderschöner Anblick ist. Wir steuerten unser erstes richtiges Ziel hier im Park an, den Mackenzie Falls. Auf einem knapp 2 Km langem Walk, der uns mehrere Meter über zahlreiche Stufen bis zum Grund des Wasserfalls führte, könnten wir die ganze Pracht dieses Wasserfalls auf uns wirken lassen. Einfach herrlich und wahnsinnig toll mit anzusehen.



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Der steile Aufstieg, die gesamten Stufen wieder zurück zum Auto, war bei eigentlich angenehmen 28 Grad jedoch ziemlich anstrengend. Dennoch hat sich die Mühe für uns absolut gelohnt. Weiter ging es dann mit unserem Auto in Richtung des Reed Lockouts und den Balconies. Hierbei handelt ersichtlich um Felsformationen, die nicht nur aussehen wie ein Balkon, sondern einem auch noch die ganze Weite des Nationalparks erkennen lassen können. Ich würde an dieser Stelle einfach mal die Bilder für sich sprechen lassen.



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Bevor wir uns auf in Richtung Halls Gap, unserem ausgewählten Schlafplatz für die Nacht machten, fuhren wir noch zum Boroka Lookout. Auch hier bot sich uns wieder ein atemberaubender Ausblick an.



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Gegen 17 Uhr machten wir uns dann gemütlich auf in Richtung Schlafplatz. Laut unserer Campingkarte, soll es einen kostenlosen Campingplatz in mitten des Nationalparks geben, der über Toiletten, einer Buschdusche und Feuerstellen für ein Lagerfeuer verfügt. Und diesen Campingplatz gab es dann auch wirklich. Auf einer holprigen und ungeteerten Straße fuhren wir knappe 6 Km in die Wildniss, vorbei an zahlreichen Kängurus und Walabies. Weltklasse und endlich mal wieder ein Campingplatz ganz nach unserem Geschmack.



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Hier trafen wir auch drei deutsche Mädels, mit denen wir viel erzählten und den Abend verbrachten. Die Mädels wussten noch nicht so ganz, wo sie in den kommenden Tagen noch alles lang fahren wollten. Sie erzählten etwas von einem Pink Lake, den sie besuchen wollten. Katarina sagte der Lake sofort etwas und sie wollte den Mädels Fotos davon zeigen. Wir waren an diesem ominösen Pink Lake bereits 2 Tage zuvor vorbeigekommen und hatten diesen natürlich auch fotografiert. Im Endeffekt ist es aber nur ein ausgetrockneter See gewesen, der nur noch aus pink schimmerndem Salz bestand.



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Wir haben das den anderen erzählt und wollten stolz unsere Fotos präsentieren. Leider gab es da nur ein kleines Problem. Die Speicherkarte mit den besagten Fotos war weg. Sofort machten wir uns auf die Suche nach der Speicherkarte, die jedoch ohne Erfolg blieb. Katarinas Mine wurde immer finsterer. Auf der Speicherkarte waren nämlich ALLE Fotos von Australien, die wir bis auf den gestrigen Tag gemacht hatten. Und wir hatten bei weitem nur einen Bruchteil davon auf dem iPad abgespeichert gehabt. Der Abend war somit gelaufen. Wir hatten nur noch einen Hoffnungsschimmer weit oben am Horizont. Als wir unseren letzten Blogeintrag in der Touristeninformation in Horsham, zwei Tage zuvor hochgeladen hatten, tauschte Katarina die Speicherkarten. Dabei muss ihr die Karte ausversehen runtergefallen sein. Mit diesem Gedanken im Kopf versuchten wir dann erst einmal schlafen zu gehen, was bei Katarina und mir mit unterschiedlichem Erfolg gekrönt war. Heute morgen machten wir uns dann mit der Hoffnung die Speicherkarte wiederzufinden auf den Weg nach Horsham, was zum Glück nur knappe 100 Km vom Campingplatz entfernt war. Auf dem Weg dorthin rief Katarina die Touristeninformation an und zum Glück, sie haben die Speicherkarte bereits gefunden gehabt. Mit dieser Nachricht hörte man sofort mehrere Wackersteine von Katarinas Herzen fallen. Nun sind wir wieder in der Touristeninformation in Horsham, laden unseren Blogeintrag hoch und gucken dreimal nach, ob wir auch alles haben, bevor wir uns wieder auf die Reise zurück zum Grampians Nationalpark machen.

Bis dahin,
Cheers,
Katta (erster Teil) & Thomas (zweiter Teil)

PS: Ich bin auf so vielen Fotos zu sehen, da Thomas die Höhenangst gepackt hat und er sich nicht zu nah an die Felsen heran getraut hatte. Ich musste ihm auch jedes Mal versichern, dass ich nicht runterstürzen würde, bevor ich mich zu den Felsen aufmachte.