Nach Regen kommt auch wieder Sonnenschein

Dienstag, 27.01.2015

In Port Macquarie angekommen, suchten wir die Touristeninformation auf und schützten uns vor, wie der Titel schon sagt, dem Regen. Dieser sollte in den nächstenTagen unser ständiger Begleiter sein. Port Macquarie begeisterte uns nicht so sehr aber wir wollten uns unbedingt das Koalahospital anschauen, welches einzigartig auf der Welt ist. Hier werden alle verletzten Koalas aus der Umgebung hingebracht und wie es sich für ein richtiges Krankenhaus gehört, verarztet. So konnten wir wirklich viele Koalas aus nächster Nähe sehen. Es gibt sogar eine Intensivstation, die durften wir aber aus medizinischen Gründen nicht betreten.Da der restliche Tag von Regenschauern gekennzeichnet war, verbrachten wir den Tag in der Mall. Abends fuhren wir zum Strand und übernachteten dort.

Am nächsten Morgen verließen wir 7 die nicht wirklich schöne Stadt in Richtung Waterfall Way. Wie der Name schon sagt, führt hier eine Straße an Wasserfällen entlang. Dafür mussten wir wieder weit in den Regenwald von New South Wales hineinfahren, unsere Elizabeth hatte ganz schön zu schuften und dankte es uns mit enorm hohen Ölverbrauch (nicht das sie sonst sparsam ist, aber Berge sind nicht ihre Leidenschaft). Am Gipfel angekommen begrüßte uns wer? Natürlich der Regen, wie sollte es auch anders sein im Regenwald? Da die Kilometer nicht umsonst sein sollten machten wir trotz allem einen kleinen Spaziergang und waren innerhalb von wenigen Sekunden klitschnass, aber die Aussicht hat sich doch gelohnt, finden wir.

Da der Regen einfach nicht stoppen wollte, spannten wir am Abend eine Plane über zwei der Autos (Pamela Vanderson und Cody - Backpacker und ihre Macke die Autos zu taufen). Somit konnte auch dem kochen nichts mehr im Wege stehen. Und man muss sagen, seitdem wir mit der Reisegruppe "Grüß mich" unterwegs sind, haben unsere Mahlzeiten ein enormes Upgrade erfahren. Zudem kochen auch meist Robin und Louis, so dass wir einfach nur sitzen und aufs Essen warten müssen, das Leben kann so gut sein. Ach so, wir sind übrigens Eltern geworden. Unsere Kinder? 5 junge Backpacker aus Deutschland. Da der Altersunterschied doch ein wenig größer ist und Thomas und ich doch öfters die Vernunft aus uns sprechen lassen, wurden wir liebevoll als Papa Bär und Mutti adoptiert. Wie schnell die kleinen groß werden. Nun gut zurück zum Thema. Regen. Diese Wettererscheinung, die wir seit Monaten nicht mehr kannten, veranlasste, dass wir einen Tag in einem großen Einkaufszentrum verbrachten, wir ließen uns aber lustige Spiele einfallen. Besonders beliebt war verstecken. Ebenso erstanden Thomas und ich endlich ein Schnorchelset. Danach hatten wir schon eine ganze Weile gesucht. (Wir hatten sogar schon einmal eins gekauft, aber da drückten die Schuhe so doll, dass wir es wieder zurück gaben. Robin hat uns dann drauf aufmerksam gemacht, dass wir einfach nicht die Sicherheitssole aus dem Kaufhaus raus gemacht hatten, wir Trottel!) jetzt sind wir stolze Besitzer eines Schnorchelsets. Da wir natürlich auch was essen mussten, kochten wir unser Essen ganz unverfroren im Parkhaus. Die Blicke waren Gold wert.

Am 23. Januar, also ein Freitag, erreichten wir Emerald Beach, ein Strand der uns mal wieder dazu veranlasste die Wellen zu testen. Und sie waren mal wieder einzigartig und hoch und stark. So stark, dass sich einer von uns beiden (keine Namen, da ich kein Kopfkino hervorrufen will) die Brustwarzen am Stoff aufschubbelte (und nein, nicht nur ich trage Stoff am Oberkörper - Thomas trägt ein Swimshirt, damit die Sonne ihn nicht auffrisst). Das waren Schmerzen für denjenigen. Diese Person konnte den ganzen Abend nichts mehr wirklich am Oberkörper tragen. Ich hoffe ihr könnt euch diese bestialischen Schmerzen vorstellen.

Abends ging es dann Nach Yamba, ein kleines Örtchen mit schöner Natur und Stränden. Hier verbrachten wir alle zusammen 2 Tage mit Baden, Klippenspringen und Strandwanderungen. Auch hier hatten wir wieder viel Spaß zusammen und fühlten uns rundum wohl. Der einzige Nachteil bestand darin, dass die Anwohner meinten, dass morgens um 7 Uhr ein Ranger käme und kontrolliert ob man auch wirklich nicht auf dem Parkplatz schläft (das war nämlich verboten). Da wir nicht Strafe zahlen wollten, setzten sich jeden Morgen 3 Leute um kurz vor 7 raus, um dann den Ranger erzählen zu können, dass wir die ganze Nacht durchgefahren und gerade angekommen wären. Der Plan Klang für uns in dem Moment ziemlich plausibel. Wie wir die Wäscheständer und die schlafenden Menschen im Auto erklären sollten, wussten wir auch nicht so genau. Aber das Glück war mal wieder mit uns und so kam natürlich kein Ranger.

Am Australia Day, dem 26. Januar, machten wir uns auf nach Byron Bay. Von diesem Ort versprachen wir uns viel, da jeder Backpacker hiervon schwärmte. Wir versprachen uns große Feste von diesem Ort am Australia Day. Angekommen, stellten wir fest, dass Byron Bay ein wirklich kleines Städtchen ist mit 5000 Einwohnern. Das ist kleiner als Ilsenburg. Die meisten Backpacker sind wohl von diesem Ort aufgrund der leicht verfügbaren Drogen begeistert. Byron Bay ist eine einzige Hippiehochburg. Omis in wehenden Kleidchen die barfuß über die Wiese tanzten, sind hier keine Ausnahme. Wir verbrachten den Australia Day am Strand und Genossen ein kleines Fest, welches von der Aboriginekommune organisiert wurde. Für sie natürlich kein Australia Day, sondern der Invasionday. Unsere Kinder gingen an diesem Tag noch feiern, Thomas Robin und ich spazierten am Abend nur noch am Strand lang und ließen den Tag bei einer Pizza ausklingen. Heute ist es dann so weit. Die Kleinen sind groß genug und bereit ihr Flügel auszuspannen und loszufliegen. Heute werden sich wohl unsere Wege trennen, jedes Auto wird für sich weiterfahren.

Wir suchen heute ein Schnorchelspot auf und werden die Tiefen des Meeres erkunden. Wie natürlich immer, werden wir berichten, ihr lieben Leute in Deutschland.

Eine australisches Cheers, Katta

PS: Viele von euch fragen sich sicher, wann dieses arbeiten in unserem Aufenthalt kommt, denn wir wollten ja nach Weihnachten nach Arbeit Ausschau halten. Um eure Beunruhigung zu nehmen, keine Panik, wir werden mit aller Wahrscheinlichkeit nicht mehr arbeiten. Was??, fragt ihr euch jetzt. Was ist denn da los??? Sind die beiden jetzt völlig verrückt?? ( Wenn ihr euch das nicht fragt, dann kennt ihr uns zu gut.) Es scheint tatsächlich so, dass wir in Deutschland genug angespart und so fleißig gearbeitet haben, dass unser Geld hier in Australien auch so reicht, das heißt wir müssen nicht arbeiten. Naja und die Entscheidung, ob wir wirklich arbeiten wollen, wenn wir nicht müssen, ist uns nicht schwer gefallen. Da genießen wir lieber die Zeit. Also ihr seht, keine Sorge, erst das Vergnügen und dann das Reisen.