Ostern am Lake Argyle

Sonntag, 05.04.2015

Hallo aus Australien,

bevor ich euch über die letzten Tage informiere, kurz die Auflösung wohin es die liebe Katarina und mich nun endlich verschlagen hat. Sollte es wirklich das entlegene Darwin, mit der Chance zusammen mit gigantischen Krokodilen schwimmen zu können, oder doch eher das bereits bekannte Katherine und der damit verbundene Weg rüber nach Western Australia (WA) sein?

Hier die Antwort: Es ging zurück nach Katherine und rüber nach WA. Ehrlich gesagt hat uns "etwas" der Zeitdruck gepackt, da es leider nur noch knapp 6 Wochen Australien für uns sind und wir noch so viel sehen möchten. Darwin hat letztendlich da leider nicht mehr in die Planung gepasst und somit haben wir immerhin etwas, um noch einmal zurück zu kommen. :-)

Ein weiterer Grund für unsere Weiterreise nach WA, war auch das verabredete Wiedersehen für Karfreitag mit Steph, ihrem Freund Michael sowie ihrer Freundin Jackie samt Partner Sean, im Lake Argyle Resort.

Hier ein paar wichtige Fakten zum Lake Argyle:

Lage: Western Australia, nahe der Grenze zum Northern Territory, 500km westlich von Katherine

Wetter: Die Sonne sticht bei gefühlten 50 Grad. Wahrscheinlich sind es aber "nur" 38-40 Grad.

Wassertemperatur: See ca. 29 Grad; Pool ca. 27 Grad

Größe: ca. 70km Längsausdehnung

Wissenswertes: größter Frischwasserstausee ganz Australiens

Beheimatete Tiere: zahlreiche Fische (u.a. Katzenfische), diverse Vogelarten (z.B. Pelikane, Kormorane), unzählige Frischwasserkrokodile

Angekommen am Freitag, den 03.04, buchten wir uns alle im Resort auf dem Campingplatz ein. Geschlaucht von der langen Fahrt und der Zeitumstellung verbrachten wir die ersten Stunden alle zusammen im Schatten, plauderten wild umher und tranken ein paar kühle Getränke. Was die Zeitumstellung angeht, habt ihr es vielleicht gesehen, dass wir die Uhr an der Seite des Blogs mal wieder umgestellt haben. Wir hatten mit der Überschreitung der Staatengrenze vom Northern Territory nach WA, eine 1 1/2 Stunden Zeitverschiebung "zurück", somit erschien uns der Tag ziemlich lang. Zum Überschreiten der Grenze mussten wir eine Quarantänestation überqueren. Hier wurde unser Auto auf sämtliches Obst, Gemüse, Honig, Steine, Sand, Erde und noch viel mehr durchsucht. Das alles darf nämlich nicht mit nach WA eingeführt werden, da man hier zu große Angst vor Fruchtfliegen hat. Wie bereits im Dezember, auf unserem Weg von Victoria nach South Australia, schmissen wir auch diesmal unsere Kartoffeln, Zwiebeln, Birnen und die letzte verbliebene Tomate weg, um die Strafe von knapp 5.000 AUS$ sicherheitshalber zu umgehen. Damals wurden wir zwar nicht kontrolliert und ärgerten uns schwarz alles weggeschmissen zu haben, doch dieses Mal wurde unser Auto wirklich durchsucht. Schade um all das Essen und vor allem schade um den guten Honig, der hier leider wirklich teuer ist. Was das Mitführen von Erde, Steinen und Co. anging, stellten wir uns aber natürlich taub und somit behielten wir diese kostbaren Schätze auch in unserem Besitz.

Aber zurück zu unseren Tagen am Lake Argyle. Das Resort verfügt über einen Pool, mit einer absolut herrlichen Aussicht. Vom Pool aus kann man scheinbar den gesamten See überblicken. Wie wir jedoch noch lernen sollten, handelt es sich hierbei nur um lediglich 1% des gesamten Sees, was man vom Pool aus sehen konnte. Wahnsinn. Den Abend ließen wir dann bei einem gemütlichen Abendessen im Restaurant ausklingen, bevor die heißeste Nacht seit langem in Angriff genommen werden sollte. Wobei heiß noch untertrieben ist. Egal ob bei den anderen im Zelt oder bei uns im Auto, wir hatten mehrere 30 Grad Außen- und Innentemperatur und keinen Wind. Nicht mal ein kleines Lüftchen wehte. Die Luft konnte quasi geschnitten werden und niemand bekam letztendlich wirklich ein Auge zu. Hinzu kam, dass es aufgrund der Zeitumstellung draußen bereits wirklich früh hell wird. Als Katarina und ich aufwachten, waren die anderen bereits im Pool gewesen, hatten geduscht und begannen zu frühstücken. Als wir dann alle mit Frühstück fertig waren, guckte jemand zur Uhr und erhellte unser Gemüt mit der Tatsache, dass es 07:30 Uhr war. Da hat man doch noch wenigstens was vom Tag. In Western Australia heißt es also anscheinend morgendlicher Weckruf mit guter Wärme um 6:00 Uhr und Sonnenuntergang um 18:00 Uhr.

Den weiteren Samstag, den 04.04, verbrachten wir relativ entspannt. Ach ja, da war ja noch was... Nach unserer Erfahrung im Litchfield Nationalpark, was das Thema Walk machen in der Mittagshitze anging, wollten wir das für die Zukunft auch wirklich vermeiden. Das haben wir auch definitiv geschafft. Wir machten lediglich einen Walk morgens um 10 Uhr. Bei knappen 38 Grad und keinem bißchen Schatten. Unser Ziel war der Lake Argyle höchstpersönlich. Um diesen zu erreichen,mussten jedoch erst einmal 2km bergab gewalkt werden. Unten angekommen kühlten wir unsere Körper beim schwimmen ab. Nach ungefähr 200 Meter schwimmen und dem Erreichen des gegenüberliegenden Ufers, diskutierten wir ob eigentlich Krokodile im Lake leben würden und wenn ja, ob sie gefährlich wären. Michael und Anthony (der Lebenspartner von Sean's Cousine) meinten nur, dass diese mehr Angst vor uns hätten und ihr Maul ja eh nicht soweit aufbekommen würden. Nicht so richtig beruhigend, wie ich fand und somit schwammen wir alle wieder zurück, ohne näher Bekanntschaft mit einem der Kollegen machen zu müssen.

Am Nachmittag unternahmen wir dann eine Bootstour. Die Sonnenuntergangsbootstour war wirklich einmalig. Wir bekamen viele Informationen zum Stausee, kalte Getränke, ein paar Snacks und atemraubende Aussichten. Unser Kapitän hat die Fahrt wirklich interessant gestaltet und wir konnten zwischendurch immer wieder die Kühle des Sees erleben. So sprangen wir vom Boot ins Wasser oder ließen uns einfach mit "Schwimmnudeln" treiben. Zwischendurch wurden immer mal wieder Bierdosen ins Wasser geschmissen, die dann vorzugsweise von den Herren gelehrt wurden. Die Damen bekamen zu den gereichten Käsehäppchen Wein. So kann man sich das Leben gefallen lassen. Und dann war es so weit wir erlebten den Sonnenuntergang auf dem Lake Argyle. Wir alle genossen die traumhafte Kulisse.

Zurück am Land verbrachten wir einen lustigen Abend mit Livemusik, ein paar Bier, netten Gesprächen und ein nächtliches Bad im Pool. Insgesamt können wir festhalten, dass wir ein ziemlich schönes Osterfest hatten und uns mit Steph und Ihrem Freunden super verstanden haben.

Am Ostersonntag genossen Thomas und ich nochmal eine Dusche, wir suchten alle ein paar Ostereier aus Schokolade, die sehr sehr schnell schmolzen und aßen gemeinsam Pancakes. Nach dem letzten kurzen Bad im Pool, hieß es dann Abschied nehmen. Wir haben Steph wohl das letzte Mal in Australien gesehen. Der Abschied fiel uns diesmal sehr schwer nach den tollen Tagen mit ihr. Aber sie sagte schon, dass wir uns spätestens in Deutschland zur Hochzeit wieder sehen werden. Nun heißt es nur noch knappe 1100 Kilometer Outback hinter uns bringen und dann sind wir zurück an der Küste.

Somit sagen wir,

Fröhliche Ostern und Cheers!