Shellharbour, Kiama and Wombats

Montag, 03.11.2014

Hallo lieber Leserschaft,

gut erholt von unserer gestrigen längeren Fahrt vom Blue Mountain National Park, über Sydney nach Shellharbour, verließen wir am 1. November den Campingplatz mit Dusche. Für diesen mussten wir einen stolzen Preis von 30$ bezahlen. Wenn wir das jede Nacht so machen, müssen wir uns wohl schneller als gedacht einen Job suchen. Den Abend vorher verbrachten wir mit vielen Australiern, die Halloween feierten auf dem Campingplatz am Feuer. Am nächsten Morgen trennten wir uns fürs Erste von unseren holländischen Freunden. Wir hatten das Gefühl, es war an der Zeit, sich wieder alleine auf die Reise zu machen. Mit mehr Glück als Verstand konnten wir vom Campingplatzbetreiber ein TomTom Navigationsgerät, das er übrig hatte, erwerben und mussten nicht erst noch in einen größeren Handel dafür. Dennoch führte uns unser erste Weg in die örtliche Mall, einige Wege erledigen. Im K-Mart wurden weitere Campingutensilien (eine Campingdusche, ein Toasteraufsatz für den Gaskocher) gekauft und mit dem gratis WLAN von McDonalds konnten wir etwas im Internet surfen. Da es draußen ziemlich warm war und die Sonne herrlich schien, entschlossen wir uns zum Strand zu fahren. Heute war Katarina die Fahrerin vom Dienst. Mittlerweile muss ich sagen, dass wir das Fahren auf der anderen Seite ganz gut hinbekommen. Auf dem Weg vom Parkplatz zum Strand sahen wir auch unsere erste Schlange. Eher eine Art Blindschleiche, aber wir sagen mal es war eine Schlange.

Am Strand angekommen, guckten wir erst den Surfern zu, bevor wir uns selbst ein Stück in die Wellen warfen. Das kann schon was, wenn ich ehrlich bin. Leider war unser Strandbesuch nur von kurzer Dauer... Es zog ein Gewitter auf und die Temperaturen gingen doch deutlich runter. Wir flüchteten uns mehr oder weniger vor dem Gewitter in unser Auto und siehe da, auf dem Weg dorthin sahen wir unsere zweite Schlange. Wir hätten sie beinahe nicht gesehen, da sie mit ihrem Kopf anscheinend selbst Schutz vor dem Regen gesucht hat. Zu blöd nur, dass ihr restlicher Körper aus dem Loch herausguckte... Zugegeben, das sah schon ziemlich lustig aus.

Am Auto angekommen stellte sich die Frage, was nun bei dem Wetter? Wir entschlossen uns zurück zur Mall zu fahren, das freie WLAN zu nutzen und uns zwecks einem möglichen Job, weiteren Reisezielen sowie kostenlosen Campingplätzen das Internet zu durchforsten. Nach einiger Zeit hatten wir alles abgearbeitet und suchten ein mögliches Schlafquartier. Wir fuhren erst nochmal zurück in den State Park, wo unser letzter Campingplatz auch lag und machten uns etwas zu essen. Es gab Kartoffeln mit Sour Creme und Spiegelei. Lecker war es! Kurz vor 20 Uhr mussten wir den Park verlassen, da wir kein Geld für den Campingplatz bezahlen wollten und fuhren in eine sehr ruhige Wohngegend, wo wir uns illegaler Weise einfach an die Straße stellen wollten (kleiner Spaß, liebe australische Regierung). Da uns beiden nicht ganz so wohl dabei war, fragten wir einen Anwohner, ob es in Ordnung sei, hier zu stehen. Wir erzählten ihm, dass wir gerade aus Sydney kommen und morgen um 6 Uhr weiter nach Melbourne müssen, um dort zu arbeiten. Für euch zur Info, Melbourne ist von hier noch mal 700 Km weit weg. Auch wenn es eine Notlüge war, fühlten wir uns dadurch etwas beruhigter und konnten die Nacht dort in der Wohngegend in unserem Van verbringen.

Am heutigen Morgen, den 2.11. verließen wir die Wohngegend gegen 6 Uhr in der Früh und fuhren zurück in den State Park (der öffnete wieder um 04:30Uhr), um dort noch etwas weiterschlafen zu können. Pünktlich um 09:30 Uhr wachten wir dann endgültig auf, frühstückten bei Sonnenschein und herrlichem Meerblick, machten uns fertig und fuhren nach Kiama. Dort machten wir einen längeren Spaziergang den Cliffwalk entlang. Direkt am Wasser, vorbei an einer Klippe, dem Strand und herrlichen Wellen konnten wir unsere nächsten tollen Tiere sehen. Zuerst lag eine Qualle am Strand und dann sahen wir weiter draußen auf dem Wasser einen "Katzenfin" oder einen "Delfhai". :) Katarina meinte es war ein Delfin und ich denke es war ein kleiner Katzenhai. Was es nun genau war, wissen wir aber leider nicht. Auf jeden Fall hatte es eine Rückenflosse. Vielleicht war es auch nur Grünzeug was da umher getrieben wurde. Aber wir sind uns sicher, es war ein weiteres tolles Tier.

Shellharbour    

Nach knappen 3 Stunden war unser Ausflug beendet und wir beschlossen Richtung Kangeroo Valley auf einen kostenlosen Campingplatz zu fahren. Man muss hier immer schon gegen 17 Uhr auf einem Campingplatz sein, ansonsten ist die Gefahr sehr groß, dass er bereits voll ist und man wieder weiter fahren darf. Also ging die schöne Fahrt mit unserer Elisabeth los. Laut Navi ne knappe Stunde. Hoch und runter ging es den Princess Highway und unser Tank wurde immer leerer. Wir starten nur mit einem knapp viertel vollem Tank und dachten uns, Tankstellen gibt es hier wie Sand am Meer. Das Navi wurde so eingestellt, dass wir auch einer Tanke vorbei kommen sollten... Hinauf zum Kangaroo Valley führte uns eine Straße, die so eng, kurvenreich und mit Serpentinen gespickt war, das ich permanent zwischen dem 1., 2. und 3. Gang hin und her schalten musste. Ich kam mir vor wie mit einem Rührbesen in der Hand. Nach 6 Km war der Berg geschafft und siehe da, keine Tankstelle.... Das Navi ist wohl doch schon etwas älter. Wir suchten uns eine neue Tankstelle und mussten feststellen, die kommt erst in 20 Kilometern oder so. Nun war guter Rat teuer. Entweder wir fahren wieder den Berg runter zur nächst größeren Stadt, die laut Navi 6 Km Weg war, oder wir versuchen den längeren Weg. Ratet mal, was wir gemacht haben?! Richtig. Wir sind den Berg wieder runter, fanden eine Tanke und rührten uns dann diesen "tollen" Berg wieder hoch.

Eine halbe Stunde später kamen wir am Campingplatz an. Hier ist es echt schön! Mit einem kleinen See versehen, in dem wir uns gleich mal schön gewaschen haben, kann man direkt auf einen Nationalpark gucken. Wir fühlten uns ein wenig draufgängerisch, wie wir unsere Körper im See wuschen. Beim Essen meinte ich zu Katarina: "Guck mal da. Da ist ein Wombat und ein Känguru". Unser erstes Känguru in Australien und sie hüpften nur 30 Meter entfernt von uns durch die Gegend. Die anderen Gäste meinten, die Wombats kommen nachts auf den Campingplatz und nutzen die Fahrzeuge, um sich an ihrem Rücken kratzen zu können. Letzte Nacht hat sich ein Wombat wohl so sehr an einem Auto gerubbelt, dass es etwas von seiner Parkstelle geschoben wurde. Mal gucken wie es uns jetzt gleich in der Nacht ergehen wird. Zu unserem Glück bisher, die Wombats rennen hier frei über den Campingplatz und Gott, sind die niedlich. Ich glaube, die sind jetzt meine Lieblingstiere. Ich konnte sogar eins streicheln. Naja gut, es hat sich dabei tierisch erschreckt und rannte sofort weg, ABER ich habe es gestreichelt.

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Heute Nachmittag hatten wir übrigens noch ein Telefongespräch mit einem Bauer aus Griffith. Er hatte einige Stellen im Internet inseriert, bei denen es um Kirschenpflücken ging. Wir können ab Dienstag bei ihm arbeiten. :) Unsere Planung sieht dabei so ca. 2 Wochen Arbeit vor, bevor unsere Reise weitergeht.

Nun gut. Wir werden jetzt der Nacht lauschen und gucken wo wir morgen aufwachen. Ob ich mir eventuell auch ein Wombat mit ins Auto nehmen kann??? Die sehen schön aus wie kleine Teddybären. :)


Also dann, lasst euch die Zeit ohne uns nicht langweilig werden.

Cheers,
Thomas

PS: Katarina ist schon um 20:50 Uhr eingeschlafen und wir wollen morgen erst gegen 09:30 Uhr aufstehen... So eine kleine Schlafmütze. :)

PPS: Wir haben es knapp 2 Wochen ohne Sonnenbrand geschafft. Jetzt hat der oder die erste von uns einen....Ihr erratet nie, wer! :)

PPPS: Der Artikel wurde irgendwie gelöscht, daher mussten wir ihn nochmal hochladen.