Unser erster Nationalpark

Samstag, 01.11.2014

Die frischen Autobesitzer sagen: Hallöle!

Nachdem wir unsere "Old Lady Elitzabeth" (so ein charaktervolles Auto, braucht einen ehrwürdigen Namen) am 28.10 also gekauft hatten, stand der ersten Tour am nächsten Tag nichts mehr im Wege. Es ging in unseren ersten Nationalpark, den Blue Mountains. Wir trafen uns mit dem Pärchen, von denen wir das Auto kauften, ein wenig außerhalb von Sydney. Hier sollte die erste Fahrt auf australischem Boden starten. Thomas überließ mir die erste Fahrt, ich musste also nur den Rückwärtsgang einlegen und losfahren. Rückwärtsgang, ich habe ihn schon gefunden, aber er wollte sich einfach nicht einlegen lassen. Thomas also ans Steuer und siehe da, es klappte...Nicht. Also ich wieder ans Steuer, getreu dem Motto: Bäumchen, wechsel dich. Ich legte meine ganze Kraft und Leidenschaft in die Gangschaltung, das klappte besser. Nun konnte die erste Fahrt tatsächlich beginnen. Ich probierte mich ein wenig auf den Nebenstraßen aus, um ein Gefühl für das Auto zu bekommen. Ich fuhr und fuhr und plötzlich kam mir ein Auto entgegen, auf MEINER Spur. Das war doch meine Spur? Oder, nicht? Und da fiel uns beiden ganz plötzlich auf, dass ich auf der falschen Spur fuhr. Denn hier herrscht ja Linksverkehr. Ich lenkte also schnell rüber und Thomas und ich verfielen in einen kleinen Lachanfall, kann ja mal passieren.

Nun konnte es also Richtung Blue Mountains losgehen. Anderthalbstunden Fahrt von Sydney entfernt. Die ersten paar Kilometer war uns beiden nicht ganz so wohl. Hatten wir wohl das richtige Auto gekauft? So verliefen die ersten Minütchen im Auto ganz still und jeder von uns hoffte, dass das Auto nicht sofort den Geist aufgab. Aber unsere alte Lady schaffte die Berge ganz ohne Mühe. In den Blue Mountains angekommen, suchten wir nach einem kostenlosen Campingplatz. Die Richtung wurde uns beschrieben, auch wenn es zum Ende hin sehr vage wurde. Wir fuhren also ein wenig durch den Nationalpark und stoppten, sobald uns etwas gefiel und genossen die Natur. Besonders die beliebten Three Sisters gefielen uns. Die Namensgebung ist doch sehr naheliegend, wenn man vor diesem Steingebilde steht. Irgendwann gegen Mittag holte uns der Hunger ein, wir parkten mitten im Wohngebiet, öffneten den Van, zogen den Tisch aus und machten uns ein paar Sandwiches. So ein fahrbahrer Untersatz hat viele Vorteile.
Der Nationalpark ist traumhaft schön. Seinen Namen hat er von den Eukalyptusbäumen, denn die scheiden Öl aus, das am Abend den gesamten Nationalpark in einen blauen Schleier hüllt.

Gegen halb 5 dachten wir, so langsam müssen wir zum Campingplatz. Nachdem wir noch einmal nachfragten, fanden wir die Richtung. Irgendwann ging es immer tiefer in den Wald hinein. Wir wunderten uns, ob hier noch jemals eine Schlafmöglichkeit vorhanden sein wird. Aber nach weiteren 15 Minuten Fahrt tauchte ein kleines, total abgelegenes Plätzchen vor uns auf, mitten im australischen Regenwald. Wir parkten unsere Lady an einem Fluss und bereiteten uns unser Abendessen zu, Nudeln. Abgewaschen wurde im Fluss und auch sämtliches Waschen unserer Körper wurde in diesem erledigt. Es war ein wenig abenteuerlich, aber sehr ruhig und erholsam. Wir haben die Abgeschiedenheit nach Sydney genossen.

 

Am nächsten Morgen, also dem 29.10. haben wir ausgeschlafen und uns anschließend mit den Holländern getroffen. Mit denen machten wir eine Wanderung durch den Nationalpark. Auf einer Wiese, auf der wir uns umzogen, sahen wir plötzlich drei tolle, weiße Papageien. Wir fütterten sie mit unseren Cookies, Geschmack Ginger. Sie flogen danach vermutlich erstmal 2 Stunden was trinken, aber wir konnten sie sogar aus der Hand füttern. Das war schon ziemlich cool. Die Vögel haben uns auf der gesamten Wanderung begleitet. Es ist schon faszinierend, die in freier Wildbahn zu erleben.

Wir fanden einen tollen Weg, vorbei an vielen Wasserfällen und Felsen tief in den Wald rein. Der Weg führte uns über gefühlte 1000 Stufen. Unten angekommen wollten wir den Rundweg beenden, da merkten wir erst, dass dieser noch 3 weitere Stunden des Wanderns beinhaltete. Da wir wieder pünktlich am Campingplatz sein wollten, damit wir einen Platz bekommen, kehrten wir um und mussten alle verfluchten Treppen wieder hoch gehen, meine absolute Lieblingsbeschäftigung. Aber wir haben es alle geschafft! Nicht, dass man bei Thomas zweifeln musste.

Zurück auf dem Campingplatz suchten wir alle zusammen (mit den Holländern) Holz um ein Lagerfeuer zu machen. Und man mag es kaum glauben, wir haben es hinbekommen. Wir legten unsere Kartoffeln ins Feuer und hatten ein super Abendbrot. Wie ihr seht, wir werden langsam zu richtigen Survivors. Wir verbrachten den Abend am Feuer, luden noch 2 weitere Backpacker ein und hatten lustige Gespräche.

Der heutige Tag, der 30.10. startete mit einer Fahrt zurück nach Sydney, um unsere Bankkarte abzuholen und noch ein wenig einzukaufen. Wir haben übrigens Aldi gefunden! Unser neuer Lieblingsladen, so günstig!!! Die Preise hier haben uns nämlich die ersten Tage ein wenig erschlagen, aber so langsam haben wir Tricks raus, wie wir günstig einkaufen können.

Der restliche Tag war von Autofahren gekennzeichnet. Wir fuhren, und fuhren und fuhren, um beim nächsten Campingplatz anzukommen. Wir fuhren aber an der Küste lang, so dass der Ausblick toll war. Hier wurde erstmal eine warme Dusche unser erstes Ziel. Die Landschaft scheint hier auch wieder ziemlich gut zu sein. Wir berichten im nächsten Beitrag ausführlicher.

Bis dahin: Cheers,

Katta