Wild Animals Part II

Freitag, 07.11.2014

Ein freudiges waliges (spoileralarm) Hallo aus der weiten Ferne,

nachdem wir am 6.11 in Nowra angekommen sind, schauten wir uns die Stadt an und kauften ein paar Dinge ein, die unseren Alltag sehr auf dem Kopf stellen. Zum einen wäre da das Bodyboard zu nennen. Also eine Art kleines Surfboard. Damit sind wir nicht mehr nur Zuschauer der Surfer am Strand, sondern sind mittendrin im Wellenrausch. Die Surfer können einpacken, zumindest fast. Die zweite Veränderung betrifft eher Thomas. Viele von euch wissen ja, dass sein letztes Buch, welches er komplett gelesen hat, der Findefuchs (zu lesen in der Grundschule) war. Da ich mein eBook dabei habe und viel der Freizeit mit Lesen verbringe, hat Thomas sich doch tatsächlich ein Buch gekauft!!!! Ich habe die Vermutung er wird zur absoluten Leseratte mutieren. Ich meine, er ist schon beim dritten Kapitel innerhalb eines Tages. Ich habe vergessen zu erwähnen: ein englisches Buch. Da ich nicht weiß, ob der damit einverstanden ist, dass ich den Titel nenne, wird er das eventuell in PS einfügen.

Nachdem wir unsere lebensverändernde Shoppingtour beendet hatten, suchten wir uns ein nettes Café und fragten höflich, ob wir unsere ganzen elektronischen Geräte aufladen können. Im Gegenzug haben wir uns zwei Getränke gekauft und uns stundenlang die Zeit vertrieben, indem wir die örtliche Zeitung durchgelesen haben. Dabei ist uns aufgefallen, dass ganz viele Häuser zum Verkauf stehen, und was für welche. Also, falls sich jemand beteiligen möchte (er kann uns dann auch selbstverständlich immer besuchen kommen) von den 500.000$ fehlen uns doch nur noch 499.995$.


Am Abend suchten wir uns ein Schlafquartier und landeten in einem kleinen Park, genau am Wasser. Dort stand ein eingefleischter australischer Camper. Als wir uns mit diesem unterhielten, meinte er, dass er immer auf öffentlichen Parkplätzen übernachtet und wir uns keine Sorgen machen müssten. Sobald wir vorher auf öffentlichen Parkplätzen standen, verbrachten wir viel Zeit damit unsere komplette Umgebung zu beobachten (stundenlang) und uns Pläne zu schmieden, was wir sagen, würden, wenn uns jemand erwischen würde. Seitdem wir seine Meinung und die des örtlichen Touristeninformationsmannes haben (kein Australier kümmert sich darum, wer wann wo im Auto schläft) , gestaltet sich die Parkplatzsuche viel stressfreier. Wir stellen uns einfach irgendwo hin, kochen dort und schlafen dann am selben Platz. Das klingt vermutlich nicht ganz so aufregend, aber vorher sind wir immer erst spät abends, im Dunkeln, zu den Schlafplätzen gefahren. Damit uns ja keiner sieht. Ein wenig paranoid, könnte man meinen.


Nach einem Frühstück mit herrlichem Ausblick aufs Wasser, machten wir uns weiter nach Huskisson, hier sollten nämlich Walbeobachtungstouren starten. Also konnte uns nichts mehr halten: Auf nach Huskisson! 

Angekommen, verglichen wir die beiden Konkurrenten und buchten eine Tour, bei der man Wale zu sehen bekommen sollte, und wenn nicht, bekommt man eine weitere Tour zugesichert. Ihr könnt euch sicher die Aufregung vorstellen. Die Wal- und Delfinlieder wurden wieder angestimmt. Und hui, ich bin jetzt noch ganz aufgeregt beim Schreiben. Wir gingen also zum Anlegehafen von unserem Boot und ihr glaubt es kaum. Mitten im Hafen schwammen drei Delfine!! Einfach so. Total begeistert machten wir uns aufs Boot. Beim Rausfahren aus der Bucht begleiteten uns die Delfine und wir konnten sie einfach so sehen. Mitten in der Bucht, einfach so! Verrückt, sage ich euch.

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Also ging es weiter mit unserem Boot aufs Meer, wir fuhren an tolle Landschaften vorbei und bekamen viel erklärt. Wirklich informativ. Wie ihr seht, nicht nur Urlaub, wir bilden uns auch weiter. Nach einer guten Stunde Fahrt haben wir uns gedacht, na gut keine Wale, dafür aber Delfine. Wir wollen ja nicht zu anspruchsvoll werden. Auf einmal bekam Captain Michael eine Funkdurchsage, Wale an einem bestimmten Ort. Er legte den Turbo ein und wir fuhren zu der Stelle. Plötzlich rief einer der Passagiere: "Look on the right side!" und da waren sie zu sehen. Eine Walmama mit ihrem Baby. Dieser Passagier war unser Held. Mein ganz persönlicher Held, Thomas. Also schauten wir den Walen zu, wie sie immer wieder an die Oberfläche schwammen, Luft holten und ein paar tolle Sachen mit ihrer Flosse machten. Da standen selbst mir, und ihr kennt mich, ich weine so gut wie nie, ein paar klitzekleine Tränchen im Auge. Ich meine Leute, WALE!!! Wir beobachten diese tollen Tiere noch eine gute halbe Stunde. Sie tauchten alle 6-8 Minuten auf um Luft zu holen. Wale, in freier Wildbahn. Walmama mit Baby. Verrückt!!!

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Nach diesem für uns wahnsinnigen Erlebnis, schipperten wir wieder zurück und Thomas und ich waren froh wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Wir machten uns auf, zu einem Strand, der im Guinnes Buch der Weltrekorde steht, denn dieser hat wohl den weißesten Sand. Das soll man wohl aber öfters lesen, je nachdem an welchem Strand man sich befindet. An diesem Strand, ihr werdet es nicht glauben, schwamm wieder eine Delfingruppe. Ich wollte mich gleich ins Wasser stürzen und mit ihnen schwimmen, wie Ariell. Aber meine Schwimmflosse ist noch in der Pubertät und konnte mich nicht so schnell tragen. Also planschten wir so ein wenig im Wasser mit unserem Bodyboard.

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Nun sitzen wir beiden am 7.11. mit einem Lächeln im Gesicht am Wasser und werden bald in unserer Elizabeth von Walen und Delfinen träumen.

Cheers,
Katta

PS: Ich wollte mir ein Buch aussuchen, zu dem ich den Film schon kenne, damit ich nicht zu schnell die Lust verliere und weiß, worum es geht. (Mein erstes Buch seit Jahren) Somit fiel die Wahl auf: The Hunger Games (Die Tribute von Panem) Teil I. Bis bald, Thomas