Berichte von 11/2014

Arielle und König Triton

Freitag, 28.11.2014

So ihr Lieben,
seit unserem letzten Blog ist ziemlich viel passiert, also folgt wahrscheinlich ein längerer Bericht.
Am Mittwoch ist nicht viel nennenswertes passiert. Wir waren auf einem Markt und haben uns ein wenig mit Obst eingedeckt, da es dort ziemlich günstig war, im Gegensatz zu normalen Supermärkten. Abends sind wir nach einer kurzen Partie Karten früh ins Bett gegangen, da die Mücken ziemlich unausstehlich neben dem Golfplatz waren.
Am Donnerstag wollten wir ganz dringend zu einer Führung über die Aborigine Kultur. Also sind wir extra früh aufgestanden (um 9Uhr) und sind ganz schön weit gelaufen, um ins Museum zu kommen. Genau pünktlich nach australischen Standards angekommen (5 Minuten zu spät), sagte uns der nette Herr am Empfang, dass man für Führungen eine Reservierung tätigen muss und wir uns zwar die Ausstellung angucken können, aber halt ohne Führung. Also, wir in die Ausstellung rein und stellten fest, gar nicht so interessant. Anschließend sind wir in den botanischen Garten und haben uns diesen noch angeschaut. Dieser war schön, aber nichts besonderes. Danach haben wir unsere Autopapiere von einem Hostel abgeholt, das heißt also: Elisabeth ist jetzt auch offiziell unser Auto!!!! Ein liebevoll adoptiertes Familienmitglied. YEAH!!!!
Da wir uns die nächsten 2 Wochen ins Outback auf dem Weg zum Uluru (Ayers Rock) befinden, mussten wir dringend nochmal unsere Sachen waschen. Beim Waschsalon angekommen, machten wir die Maschinen voll und die Jungs fuhren nochmal zur Tankstelle und wir Mädels machten uns auf die Suche nach einer Steckdose. Bei einem Barbarshop (Männerfriseur) angekommen, fragten wir höflich nach Strom. Natürlich war das mal wieder kein Problem. So genossen wir es, den super netten Friseuren zuzuschauen und als Dank für den Strom befreiten Leona und ich immer den Boden von Haaren. Nach einigen netten Gesprächen fragte uns einer der Mitarbeiter (Brasilianer), wo wir denn übernachten. Als wir ihm sagten, dass wir Richtung Glenelg müssten, meinte er: " I live over there, so you can just camp in front of our house, have a shower and then we have a bbq." (Ich lebe dort. Ihr könnt vor unserem Haus campen. Eine heiße Dusche nehmen und anschließend grillen wir gemeinsam.). Die Australier sind die personifizierte Freundlichkeit. Dieses Volk ist so unwahrscheinlich nett. So verbrachten wir den Abend frisch geduscht mit einem leckeren Barbecue. Sie zeigten uns noch, wo wir am nächsten Tag hinmüssen, um Arielle und König Triton zu sein.
Heute morgen standen wir dann wirklich extrem früh auf (6Uhr!!!) und fuhren zum Strand. Dort angekommen, begaben wir uns zum Hafen auf einem Boot. Auf diesem Boot mussten wir uns zuerst Neoprenanzüge anziehen. Wer noch nicht in dieses Vergnügen kam, stellt es auch so vor, als ob ihr euch in eine Hose quetscht, die mindestens 6 Nummern zu klein ist und in ein Oberteil zwängt, das ohne Aussparung für die Brüste kommt. Vorgestellt? Genau SO fühlt es sich an einen Neoprenanzug anzuziehen. Nachdem Tobi und Thomas uns dabei halfen in diese engen Anzüge zu kommen, konnte das SCHWIMMEN MIT DELFINEN losgehen. Wir fuhren mit einem Boot raus aufs offene Meer und die Crew des Bootes hielt Ausschau nach Delfinen. Als sie welche sahen, schickten sie uns alle ganz schnell ins Meer. Hier hielten wir uns an eine Leine fest und wurden hinter dem Boot hinterhergezogen. Man muss sagen, das alleine hat schon ziemlich viel Spaß gemacht. Die ersten Male war es nun leider so, dass wir entweder zu spät für Delfine waren oder sie vor lauter Aufgeregtheit nicht sahen. Schon etwas enttäuscht, schwammen wir zum Boot zurück und die Bootscrew meinte wir würden zu einem spot fahren, an dem es ganz viele Delfine geben würde. Gesagt, getan und wir wieder so schnell, wie wir könnten ins Wasser. Und auf einmal sahen wir einige Delfine am Boot. Sie waren nur leider auf der anderen Seite, so dass wir sie nur von unserem Seil aus sahen aber nicht direkt mit ihnen schwammen. Beim nächsten Mal rein ins Wasser (wir wurden immer mal wieder reingeschickt und wieder rausgeholt) war es dann endlich für uns so weit. Eine Delfinenmami schwamm mit ihrem Babydelfin direkt neben uns. Sie sprangen ab und zu in die Luft, um dann wieder zu uns zu kommen. Aber dann erspähten sie mich, die Arielle der Neuzeit. Die beiden schwammen direkt auf mich zu!! Sie forderten mich direkt zum Spielen auf, also streckte ich meine Hand aus, um sie zu streicheln. So ganz konnte ich sie zwar nicht erreichen, aber sie waren ganz ganz nah. Danach streiften sie König Triton in Form von Thomas. Auch er behauptet fest, dass sie direkt auf ihn zuschwammen. Das muss er aber verwechseln, da sie ja auf mich zukamen. Aber sie schwammen auch soooo nah an uns vorbei. Das war für uns ein einmaliges Erlebnis. Wir bekamen noch ein paar weitere Chancen mit den Delfinen zu schwimmen. Dieses Ereignis wollten wir auch auf Kamera festhalten, das klappte so mittelmäßig, denn zum einen haben wir Videos statt Fotos gemacht und zum anderen haben wir einfach nur Blubberblasen drauf. Ihr müsst es euch also einfach vorstellen, wie Thomas und ich Arm in Arm uns an den Flossen der Delfine festhalten und uns durch den Ozean tragen lassen (so ähnlich sah das sicher aus).
Anschließend ging es zurück zum Hafen. Dort entdeckten Leona und ich eine öffentliche Toilette mit wirklich warmen Wasser und da keine Stranddusche in der Nähe war, wuschen wir uns auf dieser einfach die Haare. Da das so gut ging, beschloss ich spontan mich auf dieser komplett zu waschen. Ich sage euch, man wird anspruchslos in Bezug auf duschen, wenn man in einem Campervan lebt. Frisch gewaschen kann es nun auf Richtung Uluru gehen. Wir werden dort länger kein WLAN haben, das heißt keine Berichte mehr von uns für wahrscheinlich 2 Wochen. Dafür gibt es dann anschließend ganz viele. Also Vorfreude pur.

Cheers,
Katta

PS: Der Bericht konnte erst etwas später online gestellt werden, da uns WLAN fehlte. Es gab nämlich doch noch eine Planänderung. Der Bericht folgt bald.
PPS: Fröhlichen ersten Advent!!



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Adelaide and free showers

Mittwoch, 26.11.2014

Ein neuer Tag, ein neuer Morgen und nur noch 200 Km bis nach Adelaide. Mit dem Bestreben das Herz von South Australia kennenzulernen machten wir uns am Montag auf die vorerst letzte "längere" Reise für die kommenden Tage. Denn unser Reiseführer hat uns so viele tolle Sachen zu Adelaide erzählen können, dass wir uns dort sicherlich etwas Zeit nehmen werden, um diese Metropole zu erkunden. Die Fahrt verlief unspektakulär auf den wirklich nahezu endlos scheinenden langen Straßen von South Australia. In Adelaide hatten wir uns mit Leona und Tobi verabredet, die bereits etwas früher als wir in der Stadt ankamen. Gegen 14 Uhr trudelten wir dann endlich in dieser wirklich schönen Stadt, wie wir später noch feststellen sollten, ein und trafen die beiden in einer riesigen Mall. Ich glaube aber, dass das Wort riesig hierzu nicht ganz passt. Für mich war diese Mall riiiiieeeesig. Wahnsinn! Nach einem tollen und günstigem Mittagessen machten wir noch ein paar Erledigungen und fuhren gemeinsam zu unserem Schlafplatz. Aber erstmal einen suchen und finden hieß es. Gar nicht so einfach in einer solchen Metropole. Dennoch haben wir cleveren Füchse es geschafft und sind in Blackwood, einer Art Vorort von Adelaide fündig geworden. Wir hielten an der Straßenseite vor einem Haus. Wir waren der Meinung, dass das so passt, stellten unsere Boliden (Leona und Tobi haben auch eine Old Lady Elisabeth, auch wenn sie bei ihnen etwas anders heißt) ab und machten es uns mit Campingstühlen und einem Tisch gemütlich. In der Überlegung was wir zuerst mit unseren jeweiligen Kartenspielen spielen wollen, um uns die Zeit bis zum Schlafen zu vertreiben, ertönte eine ältere und kratzige Stimme mit den Worten: "You can't do that!" (Ihr könnt/dürft das hier nicht machen!) Es war die Bewohnerin des Hauses vor dem wir standen. Mist aber auch. Wir packten fix alles wieder ein und auf ihre Aussage hin ging es zurück zum Parkplatz, auf dem wir eigentlich nicht stehen durften. Nagut dachten wir uns. Dann spielen wir halt eben hier was. Wir probierten uns in verschiedenen Kartenspielen aus, die irgendwie alle immer mich als Verlierer zur Folge hatten. Aber es war ziemlich lustig. Gegen 20 Uhr in etwa verließ eine Limousine mit einem sehr netten Australier das angrenzende Parkgelände. Ich muss dazu erwähnen, dass wir vor einem, mit einer Schranke abschließbaren Parkgelände standen und laut einem Schild wird dieser um 8 Uhr morgens geöffnet und gegen 8 Uhr abends geschlossen. Der nette Mann wies uns darauf hin, dass wir hier besser nicht stehen sollten, wenn der Verantwortliche zum Schließen dieser Schranke kommt. Wenn wir danach wieder hier her zurückkehren, dann sagt wohl niemand etwas dagegen. Wir hatten ja bisher eh schon sehr oft mitbekommen wie freundlich und nett die Australier alle sind. Das ist kaum vorstellbar aber die Menschen hier sind absolut klasse! Im weiteren Gespräch mit dem Herren fragten Katarina und Leona ihn noch nach etwaigen anderem mehr oder weniger legalen kostenlosen Stellplätzen für uns. Während er so überlegte und uns auf der Karte von Adelaide versuchte etwas zu beschreiben fragte Tobi ihn wo er denn wohne. Er schmunzelte und zeigte Seins ebenfalls auf der Karte. Tobi nutze seinen Charme weiter aus und fragte den Herren im Spaß, ob er eine kostenlose Dusche für uns hätte. Stellt euch bitte unsere aller Gelächter bei dieser Frage vor. Vier junge Deutsche im Campervan, die einen wildfremden Australier spaßenshalber nach einer kostenlose Dusche bei ihm Zuhause fragen. Wir lachten und er guckte etwas nachdenklich, zückte sein Handy und rief bei sich Zuhause an, ob es okay sei wenn er uns mitbringt. Keine 10 Minuten später saßen wir in seinem Wohnzimmer auf der Couch samt unserer Duschsachen und gingen alle schön nacheinander duschen. Ich sage euch, das war der bisherige Gipfel an australischer Freundlichkeit. Wir unterhielten uns viel mit ihm und seiner Frau und tauschten uns ordentlich über Australien und Deutschland aus. Als alle fertig waren stand dann doch irgendwann der Abschied an, wo uns die von mir jetzt liebevoll genannte Herbergsmutter drückte und herzte. Wir schlüpften noch fix in unserer Schuhe und wollten gerade los, da bot sie uns noch ihre Waschmaschine an. Das war für uns dann aber doch zu viel und konnten das jetzt nicht auch noch annehmen. Mit dieser unerwarteten, aber sehr angenehmen Dusche im Gepäck fuhren wir zurück zum Parkplatz, wir hatten es jetzt auch fast schon 22 Uhr, und gingen dann alle zu Bett. Der nächste Morgen (Dienstag) weckte uns mit weniger gutem Wetter, was sich aber im Verlaufe des Tages noch deutlich verbessern sollte. Wir frühstückten und machten uns auf den Weg in die Innenstadt von Adelaide. Nach langer, langer Suche nach einem Parkplatz wurden wir nach einer gefühlten Dreiviertelstunde endlich fündig. Katarina und ich hatten sogar von einem vor uns ausparkenden Pärchen noch den Parkschein mit knapp 60 Minuten Gültigkeit, geschenkt bekommen. Auch hier muss wieder eine zusätzliche Notiz ergänzen. 30 Minuten in der Innenstadt parken kostet hier 3,70 Au$!!! Wir hatten uns ehrlich gesagt darüber ziemlich erschrocken. Wir nutzten die Stunde sinnvoll und gingen zur Touristeninformation. Dort erfuhren wir neben tollen Anregungen, was man hier alles machen kann auch, wo man kostenlos parken und eventuell auch schlafen kann. Wir fuhren anschließend auf einen kostenlosen Parkplatz und begannen von hier aus unserer Stadterkundung. Katarina und ich haben festgestellt, dass Adelaide so viel schöner als Sydney ist. Es ist absolut toll hier. Bei eigentlich angenehmen, aber dennoch drückenden 25 Grad schlenderten wir durch die Bummelmeile der Stadt und konnten ganz in das Leben hier eintauchen. Neben der Erkenntnis, dass es beinahe in ganz Adelaide kostenloses und super gutes WLAN bekommen kann, standen wir urplötzlich vor einem mitten in der Stadt aufgebautem kostenlosen Mcdonalds Laden, der gratis Wraps verteilte. Was haben wir gemacht? Richtig! Wir haben zum Mittag und zum Abend da nochmal zugeschlagen. Was auch cool war, Mcdonalds hatte an ihren Tischen Tomatensträucher und ganze Salatköpfe als Deko gehabt. Etwas und frisches Gemüse für umme??? Also Katarina und Leona haben es möglich gemacht. Kurz geguckt, Tasche auf und rein damit. Wir hatten aber davor gefragt was Mcdonalds eigentlich am Ende des Tages damit macht und da meinten die schon, versucht euer Glück. Also gesagt, getan. Nach einem sehr schönen Tag in der Stadt ging es zurück Richtung Auto und ab zu unserem Schlafplatz. Aber diesmal stehen wir nicht auf dem Parkplatz, sondern knapp 100m weiter. Die Schranke war leider noch nicht unten... Aber wir haben ja noch ein paar Tage im wirklich sehr schönen Adelaide.
Was wir hier alles noch so erleben werden erfahrt ihr in unseren weiteren Ausgaben.

Bis demnächst,
Cheers,
Thomas

PS: Das Bild mit der Familie zeigt die super netten. Australier, die uns eine free shower gegeben haben. Erlaubnis zum Hochladen des Bildes wurde natürlich eingeholt. Ansonsten seht ihr auf dem Viererbild wieder Tobi und Leona mit uns.





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Jammernde Wanderung

Sonntag, 23.11.2014

Einen wunderschönen guten Abend aus Australien,
ein kurzer aber erfreulicher Bericht von uns folgt nun. Wir haben den Tag gestern (Samstag, den 22. Oktober) mit einer langen Wanderung verbracht. Diese Wanderung hätte bestimmt traumhaft sein können, wenn der Wind uns nicht uns mit gefühlten 60km/h (waren in Wirklichkeit wahrscheinlich nur 30km/h) um die Ohren gebraust wäre. Eine weitere negative Erscheinung war wohl für Thomas mein Gejammer (der journalistische Eid besagt, dass ich die Wahrheit schreiben muss, daher ein Bericht über mein jammern beim wandern). Nach ungefähr einem Viertel des Weges hoffte ich, dass wir bald da sein würden, da es heiß war und mir der Schweiß nur so den Rücken runter lief (ich hoffe, ihr stellt es euch alle bildlich vor), ebenfalls machte mir mein Knie zu schaffen. Dies führte dazu, dass ich mich des Öfteren hinsetzte und nicht mehr weiterlaufen wollte. Nur mithilfe von Thomas' gutem Zureden und seiner Manneskraft mich zwischendurch wie ein Kleinkind zu tragen, erreichten wir den Punkt, den wir angestrebt hatten. Eine Aussichtsplattform, von der wir eine Seerobbenkolonie beobachten konnten. Diese hat dann die ganzen Strapazen (die wohl eher Thomas erleiden musste) wett gemacht. Wir schauten Ihnen beim Sonnen und Schwimmen zu und lauschten den lustigen Geräuschen, die sie machten. Hier verbrachten wir einige Zeit und ich konnte meine Energietanks voll aufladen, sodass mich Thomas nicht ganz so häufig tragen musste. Ich denke wir haben ein lustiges Bild abgegeben. Im Nachhinein muss ich gestehen, dass die Wanderung eigentlich echt schön war.
Heute erhielten wir eine SMS von Tobi und Leona, in der sie uns sagten, dass sie von der Familie abreisen und das wir uns in Adelaide treffen können. Das heißt wir fahren dann gemeinsam zum Uluru. Das hat uns doch sehr den Tag versüßt. Wie besang es nicht Marki Mark schon nicht in den 90ern:"Baby one day we will be united ." Somit sind wir ab Montag oder Dienstag wieder eine Gang. Wir verbrachten heute die meiste Zeit des Tages auf dem Highway. So bereisten wir auch unseren nächsten Bundesstaat, South Australia. Nun gibt es hier eine Bestimmung, dass man kein Obst oder Gemüse aus anderen Bundesstaaten mit nach South Australia einführen darf, das hat was mit Fruchtfliegen zu tun. Man gut, dass wir vor ein paar Tagen ein Kilo Äpfel und ein Netz Zwiebeln gekauft hatten. Die Frau der Touristeninfo sagte uns, wir dürfen auf keinen Fall versuchen Obst oder Gemüse miteinzuführen. Also verkochten wir am Morgen unsere Zwiebeln und die Kartoffeln. Kurz vor der Grenze zu South Australia verdrückten wir dann alles was wir noch hatten und danach war uns ziemlich schlecht. Es schmeckt nämlich gar nicht so gut eine ganze Gurke auf einmal ohne Beilage zu essen. In South Australia angekommen gab es keine Spürhunde, kein Durchsuchen des Autos, nicht mal eine poplige Grenze. Na da hatte sich ja das Völlegefühl und die Übelkeit total gelohnt. Im nächsten Bundesstaat werden wir diese Regelung einfach übersehen und sind uns sicher nicht gleich den ganzen Bundesstaat zu konterminieren. Die lange Fahrt hat uns dann heute nach Keith geführt, hier werden wir übernachten. Zwischendurch haben wir einen Hält bei Mt Gambier eingelegt und uns einen sehr, sehr blauen See angeschaut (siehe Bild). Morgen werden wir die restlichen 200km bis nach Adelaide in Angriff nehmen.

Cheera,
Katta



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The end of the Great Ocean Road

Freitag, 21.11.2014

Nun haben wir die Great Ocean Road hinter uns. Und zusammenfassend kann man sagen: Sie ist einfach traumhaft!!! Zu viele einzigartige und tolle Plätze, um auf alles einzugehen. Vorgestern, also Mittwoch, hatten wir ein absolutes Highlight hier auf der Great Ocean Road. Die 12 Apostel standen an und wir waren ziemlich DOLL (hihihi) gespannt wie die wohl in der Realität aussehen. Wir hatten auch endlich mal wieder mit dem Wetter Glück, sodass uns knappe 27 Grad und strahlende Sonne den Tag versüßten. Auf unserem Weg von Kennet River zu den 12 Aposteln, stand jedoch zuerst noch ein Regenwald-Walk an. Auf einem knapp 800 m langem oder kurzem Rundweg konnten wir in die Tiefen des Regenwaldes vordringen. Das war ein absolut tolles Erlebnis. Eukalyptusbäume die bis zu 100 m hoch werden können säumten diesen Regenwaldabschnitt und wir kamen uns sowas von winzig daneben vor. Absolut beeindruckend! Während dieses Rundwegs trafen wir auch ein Gruppe von 4 jungen Deutschen, die uns im weiteren Verlauf des Tages noch häufiger begegnen sollten. Wir fuhren die Great Ocean Road immer weiter und nahmen nahezu jeden weiteren Aussichtspunkt mit, den man nur mitnehmen konnten. Hier trafen wir auch unsere neuen deutschen Freunde des Öfteren. Die Aussichten genossen wir sehr, die Natur hier in Australien ist einfach beeindruckend! An den 12 Aposteln angekommen, bestaunten wir die Aussicht und den Strand. Hier trafen wir auch wieder die "Deutschen" und kamen mit ihnen ins Gespräch und beschlossen spontan ein paar Tage zusammen zu reisen. Die Kombination lautete also ab hier: Leona&Tobi, Katta&Thomas und Sarah&Robin. Wir suchten den Parkplatz hinter den Aposteln auf, machten uns Abendbrot zusammen (viele Asiaten schossen davon Fotos - 3 Campervans mit 6 Leuten davor, die mitten auf dem Parkplatz aßen, das war wohl ein oder auch zwei Fotos wert). Wir beschlossen den Abend auf dem Parkplatz zu verbringen und ab abends die Apostel und die Pingguine, die hier leben anzuschauen. Sobald der Sonnenuntergang begann, machten wir uns auf den Weg zu den 12 Aposteln und hielten nach Pinguinen Ausschau. Und dann....passierte lange Zeit nichts. Als wir schon fast wieder enttäuscht den Aussichtspunkt verlassen wollten, tauchte eine Masse schwarzer Punkte auf. Da waren sie also, die Little Penguins. Sie bewegten sich in einer großen Kolonie zu einem Unterschlupf, man sah nicht viel mehr als einen Haufen schwarzer Masse, der sich bewegte. Das lag zum einen daran, dass es langsam wirklich dunkel war und daran, dass die Pinguine nur 33cm groß sind. Da ist es natürlich schwer von 60m Entfernung viel zu sehen, aber wir haben eine schwarze Masse laufen sehen, das hat doch auch mal was.
Am nächsten Morgen hat uns um 8 in der Früh (für uns ist das hier sehr früh, wir faulen Schweine, wir) ein lautes:"Guten Morgen, guten Morgen Sonnenschein" Lied geweckt. Robin findet es wohl sehr lustig jeden Morgen dieses Lied total laut zu spielen. Einmal wach, frühstückten wir und machten uns weiter. Wir hielten wieder bei vielen Aussichtspunkten, genossen die Natur und fuhren Kolonne, was mehr oder weniger gut klappte. Ich merkte nach 5km das erste Mal, dass wir die anderen verloren hatten. Im nächsten größeren Ort angekommen, suchten wir eine Dusche auf, die sich als Stranddusche herausstellte. Also stellt euch 6 Deutsche vor, die in Bikini oder Badehose sich an der Stranddusche einschampoonieren und duschen. Wir waren mittendrin. Nach dieser neuen Erfahrung suchten Thomas und ich (die anderen räumten ihr Auto auf) die Touristeninfo auf und holten uns einige Informationen zur Gegend. Auf die Frage nach einem Aldi in der Gegend, meinte die Frau der Info, sie habe noch niemanden gesehen, der sich so über einen Aldi gefreut hat, wie ich. Also hieß das nächste Ziel: Warrnambool. Dort besuchten wir einen Aldi und weitere Einkaufsmöglichkeiten, um unsere Vorräte aufzufüllen. Da es den ganzen Nachmittag regnete, beschlossen wir zu sechst die Käseproduktion zu besuchen. Der wahre Grund für den Besuch lag aber nicht am Museum, sondern an der kostenlosen Käseverkostung. Sechs Backpacker, die sich den Bauch mit Käse vollschlugen, das hat gut geklappt.
Am Abend gönnten wir uns mal richtig was und gingen ins Kino! Passend zu Thomas' Büchern schauten wir den neusten Film von die Tribute von Panem. Sehr guter Film, geht also ins Kino. Wir genossen den Abend sehr und so waren wir nicht darauf gefasst, was die Nacht bringen würde.
An unserem Schlafquartier angekommen, stellten wir unsere drei Campervans nebeneinander und wir waren am dichtesten der Straße zugewandt. Mitten in der Nacht wachten Thomas und ich gleichzeitig von einem lauten Geräusch auf. Es war genau an unserem Auto. Wir wunderten uns beide was das ist und sahen einen Getränkebecher von McDonalds, der neben unserem Auto lag. Nichts ahnend, legten wir uns weiter schlafen, um keine 20 Minuten später wieder wach zu werden. Laut hupend fuhr ein Auto an uns vorbei und die Insassen warfen einen weiteren Becher Richtung unseres Autos. Und mit einem lauten Krachen landete dieser wieder auf unserer Elisabeth. Total genervt (Thomas) und total panisch (ich) schauten wir uns an und verfluchten kurzzeitig die Australier. Man glaubt es kaum, aber diese Attacke mussten wir uns noch weitere zwei mal gefallen lassen und jedes Mal fuhren die Idioten laut hupend an uns vorbei. Wir waren so sauer. Wie asozial kann man denn sein arme Backpacker in der Nacht zu terrorisieren? Für mich war die Nachtruhe vorbei, da ich nur darauf wartete, dass die Idioten wiederkommen und uns angreifen. Das erschien mir das wahrscheinlichste Szenario. Mich auf den Kampf vorbereitend, schlief ich also so gut wie gar nicht mehr. In den Morgenstunden schlief ich dann wieder ein, um gefühlte zwei Stunden, viel zu früh, später von was aus dem Schlaf gerissen zu werden? Genau, einem lauten Lied "Guten Morgen, Guten Morgen Sonnenschein...", gespielt von Robin. Ich meine wir hatten am Abend schon gesagt, dass er das Lied gerne spielen kann, aber dann, wenn alle aufstehen wollen und nicht dann, wenn er grad mal wach ist. Das war ihm offensichtlich egal. Meine Laune hatte einen Tiefpunkt erreicht. Genervt machte ich mich unter die kalte Dusche (die Vorbereitung auf den bevorstehenden Kampf, der nicht stattfand, hatte mich einige Schweißbäder gekostet). So machten wir uns zu sechst weiter auf zu einem Nationalpark. Diesen genossen wir (meine Laune stieg auch wieder) und sahen Emus, zwei Koalas und eine Schildkröte. Auf der weiteren Fahrt nach Portland und somit dem Ende der Great Ocean Road fuhren wir wieder Kolonne und hier stand die Verabschiedung bevor, denn Leona&Tobi haben eine Familie bei der sie aushelfen und dort dafür wohnen können. Das ist leider echt schade, da wir uns super mit den beiden verstanden und total viele Gemeinsamkeiten feststellten und mit ihnen gerne noch weiter gereist wären. Thomas und Tobi sind beide total sportbegeistert und bei Leonora und mir hat es neben dem Kleckern beim Essen, die Passion zum Lesen gegeben. Schade, dass unsere gemeinsame Zeit vorerst zu Ende ist, aber wir hoffen sie nochmal wieder zu treffen im Laufe unserer Reise. Und von den anderen beiden hatten wir, obwohl wir in die gleiche Richtung wollen, um ganz ehrlich zu sein genug. Sie waren ein wenig...ähm...zu jung für uns.
Somit heißt unser nächster Stop Adelaide.

Cheers,
Katta, die auch wieder die Australier mag, da ja jedes Land ein paar Idioten vorweisen muss.

PS: Auf dem Bild mit den vielen Leuten sind zu sehen von links nach rechts: Tobi, Leona, Thomas, Katta, Robin, Sarah

PPS: Ich hatte im letzten Beitrag komplett zu erwähnen: Thomas wurde von den Vögeln und Papageien zwei Mal angekackt und einmal haben sie ihm mitten ins Gesicht gestrullt. Und ja, ich lachte jetzt noch laut!



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Great Ocean Road II

Mittwoch, 19.11.2014

Unsere Nacht in der Nähe des Golfplatzes haben wir gut verbracht, wir standen ja auch ca 20 Meter vor dem finalen Loch (ich habe leider keine Ahnung, wie das in Golfersprache heißt), also konnten wir abends noch einige Abschläge von den Golfern beobachten. Am nächsten Morgen wollten wir uns die Wasserfälle anschauen, leider ging es mir nicht wirklich gut, deswegen musste mein Reisepartner sich diesen faszinierenden Wasserfall von unten alleine anschauen, und damit auch die 200 Stufen runter zum Wasserfall und wieder hoch alleine bezwingen. Thomas hat aber viele, viele Fotos gemacht, so dass ich danach das Gefühl hatte live dabei gewesen zu sein. Ich habe in der Zeit geschlafen, wie fast den ganzen Tag. Ich hatte ziemlich viel Wasser verloren (weiter gehe ich darauf nicht ein) und mein Körper brauchte eine Pause. Anschließend haben wir einen Aussichtspunkt angefahren und die Aussicht genossen. Wir lieben die Great Ocean Road. Ich bin froh, dass man sie nicht heiraten kann, sonst hätte ich Thomas wohl schon an eine andere verloren. Die Aussicht genießend, fuhren wir weiter bis zu Kennet River. Eine Gegend, die uns viele Koalas versprechen sollte. Angekommen parkten wir an einem Café und wunderten uns über die vielen Leute direkt am Straßenrand, als wir näher kamen, entdeckten wir, dass sie von massenweise Papageien umgeben waren, am ganzen Körper. Das wollten wir auch, also kauften wir uns einen Futtersack und so schnell konnten wir gar nicht gucken, da hatten wir eine Horde von Papageien auf uns (siehe Bild). Das lustigste daran war, dass Thomas total oft fotografiert wurde, gerade von den asiatischen Mitbürgern. Also, wenn Thomas groß irgendwann in der Werbung als Pirat zu sehen ist, wissen wir woher die Täter kommen. Die Mischung aus roten Haaren und Papageien am ganzen Körper hat es wohl gemacht, denn ich wurde nicht einmal fotografiert. Sie haben wohl nicht mein Talent als zukünftiges Model mit Papageien erkannt.
Anschließend fuhren wir den Weg zu einer Picnic Area hoch, der uns in den Regenwald führte. Und man glaubt es kaum, aber wir haben sogar einen Koala gesehen. Er hat sich intensiv mit dem Fressen beschäftigt. Der sah so flauschig aus, ich hätte ihn am liebsten als Teddybären mitgenommen, aber Thomas hat an meine Vernunft appelliert und so ließen wir ihn, wo er war. Obwohl er auch ziemlich sehnsüchtig in meine Richtung geguckt hat, bilde ich mir ein.
An der Picnic Area angekommen, stellten wir fest, dass wir mal wieder mitten im Regenwald waren und genossen diese Abgeschiedenheit. Wir bereiteten uns essen zu und verbrachten den Rest des Tages mitten in der Natur. Am Abend erkundeten wir den Glühwürmchenpfad, er enttäuschte uns nicht, denn er war voller Glühwürmchen. Voller leuchtender Punkte vor den Augen, machten wir uns auf in unser Schlafgemach und verbrachten eine ruhige aber kühle Nacht (um die 10 Grad schätzen wir). Heute Morgen wurden wir mit Sonnenschein und Wärme begrüßt. Wir fuhren den Weg runter, zurück zur "Stadt" und entdeckten auf der Runterfahrt viele weitere Koalas. Die entweder schliefen oder aßen. Viel mehr machen Sie auch nicht, aber sie sehen dabei so kuschelig aus. Wir machten viele Fotos, siehe weiter unten. Wir fütterten noch ein paar Papageien und fuhren weiter Richtung Apollo Bay. Hier werden wir einige Wanderungen unternehmen und uns dann weiter machen. Wir sind schon sehr gespannt auf weitere Tiere.

Cheers,
Katta

PS: Auf einem der Fotos ist auch noch unser Lieblingsvogel, der Kookaburra, der lachende Hans, zu sehen. Und er klingt so lustig, tatsächlich als ob eine Gruppe von Menschen laut lacht. Wir versuchen es demnächst mal aufzunehmen und hochzuladen.



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Great Ocean Road I

Dienstag, 18.11.2014
Heute ging es endlich ab auf die Great Ocean Road. Wir hatten vor dem Trip auf dieser atemberaubenden Straße noch eine Nacht in Torquay verbracht, der Hochburg und Startpunkt der Surfgeschichte in Australien. Man könnte hier schon ziemlich gut erkennen, was uns die nächsten Tage wohl alles erwarten wird. Ein endloser Blick auf den Ozean mit seinen vielen verschiedenen Blautönen und kilometerlangen Stränden auf der einen Seite der Straße und steilen Klippen mit einer unglaublich grünen Vegetation auf der anderen Seite der Straße. Laut Straßenatlas und verschiedenen Touristeninformationen gilt Torquay zudem als der Beginn der Great Ocean Road. Unsere ersten Kilometer führten uns zwar nicht direkt auf die Great Ocean Road, aber dafür an einen herrlichen Strand in Torquay. Auch wenn das Wetter mit sehr viel Wind und Temperaturen um die 18 Grad nicht zum Strandausflug eingeladen hatten, wollten wir aber unbedingt dieses einmalige Panorama aus Ozeanblick, endlosem Strand und zerklüfteten Klippen auf uns wirken lassen. Nebenbei beobachteten wir die Surfer bei ihren Versuchen die Wellen zu reiten und beschlossen am Strand zu den Klippen zu spazieren. Dort angekommen, entdeckten wir auch einen weiteren Meeresbewohner, der regungslos am Strand lag. Es war eine kleine Robbe und wir dachten erst sie sei tot. Wagemutig näherte ich mich ihr und auf einmal sprang sie auf und flüchtete beinahe panisch in Richtung Wasser. Also tot war sie definitiv nicht und es sah zugegeben auch etwas niedlich aus, wie sie versuchte zu laufen. Nach diesem Erlebnis fuhren wir in Richtung Bells Beach. Dieser knapp 7 Km außerhalb von Torquay liegende Strand ist wohl das Mekka der Surfer. Außerdem soll hier die finale Szene aus dem Film "Gefährliche Brandung" spielen, den ich schon unzählige Male gesehen habe. Unser Reiseführer verriet uns jedoch, dass der Film ausschließlich in den USA gedreht wurde, sodass der Strand an dem wir standen nur als Namensgeber diente. Um diese Erkenntnis reicher geworden, fuhren wir weiter nach Point Addis, wo der "Koorie Cultural Walk", ein knapp 2 Km langer Rundweg , der einen auf den Spuren der ursprünglich dort lebenden Aborigines wandern lässt, anstand. Wir schlenderten also gemütlich diesen Weg entlang und genossen an einem Aussichtspunkt einen wirklichen herrlichen Blick über eine unter uns liegende Bucht. Nach unserem Walk ging es mit dem Auto weiter nach Airey's Inlet und einem knapp 40 Meterhohem Leuchtturm, der immer noch aktiv im Dienst ist. Entlang der Küste, an der uns die Great Ocean Road vorbeiführt, sind im 19. Jahrhundert wohl an die 100 Schiffe gesunken, da sie zu dicht an der Küste entlang fuhren. Der Leuchtturm sollte dabei helfen die Seemänner zu warnen und somit wurde um 1879 dort errichtet. Das war schon ziemlich beeindruckend. Unsere Reise führte uns anschließend zum "Memorical Arch". Hier ist der eigentliche Startpunkt der Great Ocean Road. Mit einem Denkmal aus Bronze und einem großen Tor aus Holz wird den Männern gedenkt, die nach dem ersten Weltkrieg diese Straße mit ihren bloßen Händen erbauten. Es gab nach dem dem Krieg zu viele Arbeiter, für zu wenig Arbeit. Um dieses Defizit auszugleichen wurde der Bau der Great Ocean Road ins Leben gerufen. Kurzum gesagt, eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme mit historischem Ausmaß. Der erste Reisetag auf dieser Straße endete in Lorne. Ein nettes Städtchen, das durch seine vielen Wasserfälle bekannt ist, die wir uns morgen angucken wollen. Die Suche nach einem Nachtquartier führte uns , nach ewig langen Fahrten in verschiedene Richtungen in die Nähe eines Golfclubs. Gerade hier in den Orten entlang der Great Ocean Road stehe sehr viele Schilder mit dem Hinweis, dass das Schlafen im Auto auf den Parkplätzen verboten. Also müssen wir etwas kreativer sein, auf der Suche nach einem Nachtlager. Am Golfplatz angekommen, wo kein solches Schild stand, machten wir es uns für die anstehende Nacht gemütlich. Wir lauschten den Vögeln, spielten eine Partie Rommè und wunderten ob es auf einmal mit Regnen anfing. Komisch war nur, dass es nirgendwo nass wurde, sich aber dennoch so anhörte. Wir schauten zur Windschutzscheibe raus und bemerkten, dass Käfer auf unser Auto gefallen waren. Wie immer standen wir unter einem Baum... Es raschelte noch ein weiteres Mal und es fielen Massen an kleiner Käfer herunter, sodass wie beinahe kaum noch aus der Scheibe gucken konnten. Anscheinend hingen die über uns an einem Ast und ein Vogel war darauf gelandet oder wollte sich gerade sein Abendessen zubereitend. Wer weiß. Ich befreite unsere Elisabeth von ihren neuen Untermietern und mit einem Buch in der Hand ließen wir den Tag ausklingen.

Bis demnächst,
Cheers,
Thomas

PS: ich bin schon bei meinem zweiten Buch. :)



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Auf zur Great Ocean Road

Sonntag, 16.11.2014

Hallo liebe Leserschaft,

wir heißen Euch herzlich zum kurzen, schnellen (ich höre euch schon jubeln) und neuen  Blogeintrag willkommen.

Gestern, am 14. November ging es nach unserer letzten Nacht am Hafen von Hastings nach Sorrento. Unsere Elisabeth hatte ja ihre Durchsicht und was soll man sagen? Es ist jetzt alles wieder in Ordnung. Ein paar kleinere Teile mussten getauscht werden und der Mechaniker hatte noch den ein oder anderen nützlichen Tipp für uns. Mit der "frischen" Elisabeth unter dem Hintern fuhren wir nun also in das 50 Km entfernte Sorrento. Dort wollten wir uns einen kleinen großen Traum erfüllen. Laut unserem Reiseführer hat man in Sorrento die Möglichkeit mit wilden Delfinen und Robben zu schwimmen. Das wollten wir unbedingt machen. Es kam leider nur ein klitzekleines Problem dazwischen. Das Wetter wollte mit seinen knapp 16 Grad überhaupt nicht mitspielen und so beschlossen wir schweren Herzens unser Vorhaben auf Mitte Dezember oder Anfang Januar zu verschieben, wenn das Wetter definitiv besser sein wird. Es steht ja schließlich irgendwann auch hier unten um Melbourne mal der Sommer an.

 

Wir guckten uns etwas die Stadt an und machten einen ruhigen Tag zum Ausspannen. Am Abend suchten wir uns einen Schlafplatz am Hafen und genossen hier unser Abendbrot. Dabei ruhten ca 100 Augenpaare auf uns, die jeden Bissen genau verfolgten. Man fühlte sich dann doch ein wenig bedrängt, aber sie sind ja nun mal auch Einwohner Australiens und so versuchten wir sie nicht weiter zu beachten, was ein wenig schwer fiel. Heute fuhren wir mit der Fähre nach Queenscliff. Dort angekommen geht es für uns gleich weiter nach Torquay, dem Tor und Startpunkt der Great Ocean Road. Wir sind schon tierisch gespannt was uns hier alles erwarten wird. Neben einer unbeschreiblich schönen Küstenstraße, den berühmten 12 Aposteln und der Möglichkeit endlich freie Koalas sehen zu können, bietet diese Straße wahrscheinlich noch tausend weitere tolle Sachen zu sehen. Wir werden euch darüber aber natürlich auf dem Laufenden halten.

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Also dann bis demnächst,
Cheers,


Thomas 

Vor den Toren Melbournes

Freitag, 14.11.2014

Hello lovely friends and family,

nach unserer letzten Nacht in Lakes Entrance ging es Richtung Melbourne. Ehrlich gesagt, wussten wir nicht so richtig, wo wir unseren nächsten Zwischenstopp machen sollten, da leider auch in unserem Reiseführer zu der Gegend vor Melbourne kaum etwas beschrieben war. Aber dennoch hatten wir ein ungefähres Ziel vor Augen. Sorrento sollte es sein. Laut Navi trennten uns "nur" knappe 350 Kilometer von der schönen Stadt, vor den Toren Melbournes. Warum wir uns ausgerechnet für dieses schöne Örtchen entschieden haben, erfahrt ihr aber erst in einem anderen Bericht von uns. Ihr seht, Spannung bleibt erhalten.

Nun denn, zurück zu unserer Reise. Da wir so unglaublich clever sind, hatten wir uns noch schnell in Lakes Entrance mit einigen Musik-CDs ausgestattet. Leider funktioniert unser Radio nicht so wirklich, was die bisherigen Fahrten ein wenig...naja ruhig gestaltet hat. Aber nun mit den CDs "101 Road-Songs" und einem Album der Proclaimers (die mit dem Welthit "I'm gonna be" oder auch als 500 Miles bekannt sind) an Board, konnte die lautstarke Reise beginnen. Wir wussten wie gesagt nicht wirklich, ob wir die gesamt Tour an einem Tag, also am 13. November machen wollten. Immerhin sollte es eigentlich mal etwas wärmer werden und da wäre so ein reiner Tag nur Autofahren schon doof. Nach knapp 1,5 Stunden Fahrt kamen wir in der etwas größeren Stadt Sale an. Unsere Adleraugen erspähten in unmittelbarer Nähe vor uns einen Subway und McDonalds. Also beschlossen wir kurz Halt zu machen, unseren Eisvorrat für unsere Kühlbox zu füllen und das WLAN von Onkel Ronald McDonald zu nutzen.

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Nach gut einer Stunde Pause machten wir uns dann mit unserer Elisabeth wieder auf den Weg. Es folgten lange, lange, lange, wirklich lange Strecken geradeaus, auf der wir von unzähligen PKWs, Wohnwagen und LKWs überholt wurden. Wir machen uns hier ne Waffel über Tempoverstöße und wirklich sehr hohe Geldstrafen und die LKWs donnern hier ohne Rücksicht auf Verluste durch die Gegend. Wir ließen uns davon aber nicht beeindrucken und fuhren weiter lange, lange, wirklich lange geradeaus. Irgendwann hatten wir aber nach knapp 4 Stunden Fahrt die Nase voll und entschlossen uns einen Rastplatz vor Sorrento auszusuchen. Laut Navi hätten wir noch weitere 2 Stunden Fahrt vor uns.

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Unsere Wahl viel auf Koo Wee Rup. Klingt komisch, den Ort gibt es aber wirklich. Dort angekommen mussten wir feststellen, dass dort eigentlich aber überhaupt nichts war. Laut Straßenatlas sollte hier doch aber irgendwo etwas Strand sein, auf den wir uns nach nun rund 5 Stunden Fahrt schon freuten. Angekommen, stellten wir fest, dass dort kein Strand existierte. Stattdessen waren wir an einem Marinemuseum angekommen, bei dem der Zugang zum Wasser strengstens verboten war. Wir vermuten mal, dass dort zudem auch ein richtiger Marinestützpunkt oder zumindest Militärgelände war, denn es war ein abgegrenztes Gebiet mit vielen Schusswaffen als Abschreckung davor. Das hat geholfen und wir fühlten uns abgeschreckt. Hier wollten wir nicht wirklich übernachten, aber der Parkplatz war ausreichend für ein schnelles Abendbrotessen.

Anschließend fuhren wir jedoch nochmal zurück in die Stadt und unser Weg führte uns glücklicherweise zum Hafen. Dort wollten wir uns nur noch etwas die Beine vertreten, bevor es Schlafenszeit wurde. Wir beobachteten die Fischer, wie sie ihre Fische verarbeiteten und die vor ihnen lauernden Möwen und Pelikane mit den Überresten ihrer Fische fütterten. Plötzlich wurde unsere Aufmerksamkeit jedoch auf das offene Wasser im Hafen gelenkt. Was war das komische dunkle nur, was da immerzu auftauchte? Es war eine Robbe! Sie folgte immer den Booten in den Hafen, um Futter zu bekommen. Wir hatten sogar das Glück die Robbe aus nächster Nähe beobachten zu können. Außerdem schwamm wieder ein riesiger Rochen durch den Hafen. Das war schon alles etwas dolle aufregend und eine angenehme Entschädigung für dem anstrengenden Tag.

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 Am heutigen Morgen, also am 14.11. nutzten wir die Gunst der Stunde, entschlossen uns gegen einen weiteren Tag auf den Straßen Australiens und fuhren zu einem Caravanpark. Dort nahmen wir für knapp 3 Dollar pro Nase eine lange und sehr erholsame Dusche, nachdem wir doch schon länger nicht mehr in den Genuss dieser kamen (um euch nicht zu sehr zu schocken, verschweigen wir wieviel Tage man ohne Dusche aushalten kann und sich tatsächlich gar nicht so unwohl fühlt). Danach ging es in die Stadt zu einem Waschsalon und zu einem Mechaniker. Für unsere Old Lady Elisabeth steht die Durchsicht an... Momentan ist sie auch gerade beim Mechaniker, wir bei McDonalds um die Ecke und hoffen, dass sie sich wacker schlägt. Wir berichten euch in der nächsten Ausgabe wie es ausging. Für uns steht heute nur noch Abendessen, einen Schlafplatz suchen und schlafen gehen an.



Bis demnächst,
Cheers,


Thomas
 

On the Road

Mittwoch, 12.11.2014

Guten Tag nach Deutschland,

nun sind wir seit 2 Tagen unterwegs und verbringen viel Zeit auf dem Princess Highway (der führt uns nach Melbourne) und allgemein viel Zeit in der Old Lady Elisabeth. 

Nachdem wir Montag, den 10.11. gestartet sind, machten wir uns auf Richtung Melbourne. Da wir die Strecke von 950km nicht in einem Stück fahren können und wollen, wie gesagt wir sind mit einer alten Lady unterwegs, suchten wir uns immer ein paar Orte auf der Landkarte, die laut Lonley Planet (unserem Reiseführer) sehenswert sind.

Somit hieß der erste Zwischenstopp nach gut 200km Narooma. Wir hatten in Erinnerung, dass wir darüber was Positives gelesen hatten. Als wir ankamen, stellte sich heraus, dass wir den Altersdurchschnitt um gute 40 Jahre senkten. Narooma ist eine absolute Rentnerstadt. Dies machte das kleine Städtchen nur noch sympathischer. Es liegt natürlich auch wieder an der Küste und ist von Pelikanen und Möwen, neben Rentnern, besiedelt. Als wir nach der Ankunft einen kleinen Spaziergang unternahmen, gelangten wir zum Hafen. An diesem angekommen, sprachen uns die hiesigen Fischer an und erzählten uns aufgeregt von einem total großen Fisch, dessen Name uns überhaupt nichts sagte. Sie versuchten ihn uns zu erklären, was uns aber nur bedingt weiterhalf, denn uns konnte kein Fisch einfallen, der "wings" hat. Erst nachdem sie einen Autonamen "Corvette Stingray" sagten und Thomas somit auf Manta kam, hatten wir dennoch Begriffen, dass es sich um einen Mantarochen handeln musste. Als dann noch der Name Steve Irwin fiel, war alles klar. Also machten wir uns am Steg auf die Suche nach dem Fisch. Die netten Fischer halfen uns und sie zeigten uns einen Kleinen. Zwar begeistert, aber verwundert über die kleine Größe schauten wir uns diesen an. Sie meinten, wir sollen weiter nach den großen Mantas suchen. Gesagt, getan und plötzlich tauchte ein riesiger Rochen vor uns auf. Er hatte sicher einen Durchmesser von 2 Metern. Hier gibt es einfach krasse Tiere. Wir entdeckten auch noch einen riesigen Krebs, den Thomas aufgrund seiner haarigen Beine für eine Spinne hielt.

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Am nächsten Morgen begrüßte mich auf der Toilette eine nicht ganz so kleine Spinne, als ich das Toilettenpapier benutzen wollte. Sie kam einfach aus der Rolle raus gekrabbelt. Anschließend trank ich noch stark saure Milch, die, wie ich gestehen muss, schon ekelhaft roch. Ein fabelhafter Morgen. Nach einer Dusche, die es an der Touristeninformation gab und wir uns einmal kostenloses duschen erschleichen wollten, dies aber aufgrund unserer Hemmungen nicht geklappt hat und dann doch zweimal zahlten, ging es weiter Richtung Melbourne. Allgemein haben wir festgestellt, dass man gar nicht so oft duschen muss, wie man denkt. Und auch die Klamotten kann man länger tragen, als man denkt. Ich meine, wir sind die meiste Zeit nur zu zweit, aber wir haben noch nicht das Gefühl, dass Menschen einen weiten Bogen um uns machen. 

Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel, Mallacoota, begegneten uns wieder massenweise Kühe. Wir haben wohl mittlerweile mehr Kühe als Menschen gesehen. Als ich Thomas einer meiner vielen Theorien über Kühe erläutern wollte, erklärte ich ihm voller Überzeugung, dass ich nicht denke dass die vielen Kühe hier täglich geeutert werden. Er lachte mich an und fragte mich, was denn geeutert sei. Ganz selbstverständlich erklärte ich, dass das der Vorgang sei, bei dem man Kühen die Milch entnahm. Lachend erklärte er mir, dass man das melken nennt und nicht eutern. Der wenige Kontakt zu anderen Menschen lässt anscheinend mein Gedächtnis schwinden.

In Mallacoota am 12.11. angekommen, stellten wir bei einem Strandspaziergang fest, dass die Stadt ebenso Muschelhausen heißen könnte. Wenn das mit dem Ingenieur und dem Lehrerdasein nicht klappt, werden wir professionelle Muschelsammler in Mallacoota. Der Ort begeisterte uns nicht ganz so, so dass wir beschlossen am nächsten Tag gleich weiterzufahren. Also machten wir es uns auf einem Parkplatz in Nähe eines Campingplatzes gemütlich. Als wir irgendwann im Bettchen lagen und lasen, fiel plötzlich ein Lichtstrahl in unser Auto. Er umquerte unser Auto und auf einmal klopfte es laut an unserer Einganstür. Todesmutig öffnete Thomas die Tür und blickte einem geradezu angsteinflößendem Mann ins Gesicht, Der fragte: "Are you Camping here?"  Thomas antwortete, ohne eine Miene zu verziehen (wir lagen bereits im Schlafsack, da es höllisch kalt war): "No, we are taking a rest". Man muss dazu sagen, dass wir natürlich schon fast schlafen wollten, es war schließlich schon fast mitten in der Nacht, um halb 9. Der Mann schaute nicht schlecht und sagte mehrmals: "Ich will charge you.". Nach dem äußerst freundlichen Gespräch machten wir uns zu einer anderen Straße auf und verbrachten dort unsere Nacht.

Heute Morgen, am 13.11 ging es dann weiter zu Lake Entrance. Beeindruckend war auf dem Weg in dieses Örtchen, dass man in Australien bei einer Strecke von 200km nicht einmal einer Ortschaft begegnet. Es ist einfach unfassbar, wie weit dieses Land ist. Wenn man beim Fahren aus dem Fenster schaut, sieht man rechts und links nichts weiter als meilenweite Landschaft. Da ist einfach nichts, außer Natur. Das fasziniert uns doch ganz schön. Manchmal begegnet uns ein Haus mit der verrückten Hausnummer 12.486. Wir wohnen in 11 bzw. 19, da ist doch 12.486 eine andere Hausnummer.



Auf die nächste Nacht und deren Parkgelegenheit spannend wartend, sage ich

Cheers,

Katta

PS: Wir haben unser erstes Territory, New South Wales, hinter uns gelassen und sind in Victoria angekommen. Wir haben die typsich australischen Straßenschilder für tolle Fotos genutzt.
  
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Let the Journey begin!

Montag, 10.11.2014

Guten Tag sagen eure beiden Ilsenburger im fernen Australien,

Ich möchte euch einen kurzen Ablauf der letzten beiden Tage von uns geben:
 
08.11.2014
Aufstehen
Spästücken (spät frühstücken)
Wlan suchen, um kurze Lebensinfo von uns zu geben
Strand
Baden
Strand
Abendbrot kochen
Schlafen 
 
09.11.2014
Aufstehen
Spästücken (spät frühstücken)
Wlan suchen, um kurze Lebensinfo von uns zu geben
Strand
Baden
Strand
Abendbrot kochen
Schlafen

Klingt nicht so aufregend, war es auch nicht, aber wir genießen die Zeit. Die Strände sind hier total schön. Klares blaues bzw. türkisfarbenes Wasser und Sonne. Die Schnorchelausrüstung, die wir uns zugelegt haben, konnte leider nicht halten, was sie versprochen hat (es lief ständig Wasser in die Brille), aber trotzdem hatten wir viel Spaß am Strand. 


Heute, am 10.11., ging es dann mal in eine Mall, um einige wichtige Telefonate zu führen und WLAN auszunutzen. Wir haben bei der Behörde, die für unser Auto zuständig angerufen und wollten uns Auskunft geben lassen, wie weit der Bearbeitungsstand ist. Sie sind 4 Wochen hinterher, also alles wie in Deutschland. Aber das Beste kommt jetzt. Dies ist die Aussage der Frau, die sagte, nachdem wir ihr unser Problem mit Sydney schilderten: "Start travelling. We will send you all papers by mail."


Das heißt also: die Reise kann beginnen. Unser nächster großer geplanter Stop heißt: Melbourne. Auf dem Weg dahin werden wir sicher noch einige Städte und Nationalparks mitnehmen, wir sind grad voller Freude.


Somit heißt es ab heute: Ganz Australien, wir kommen, und nicht nur alles um Sydney herum.

Voller Vorfreude sage ich,
Cheers,
Katta

Wild Animals Part II

Freitag, 07.11.2014

Ein freudiges waliges (spoileralarm) Hallo aus der weiten Ferne,

nachdem wir am 6.11 in Nowra angekommen sind, schauten wir uns die Stadt an und kauften ein paar Dinge ein, die unseren Alltag sehr auf dem Kopf stellen. Zum einen wäre da das Bodyboard zu nennen. Also eine Art kleines Surfboard. Damit sind wir nicht mehr nur Zuschauer der Surfer am Strand, sondern sind mittendrin im Wellenrausch. Die Surfer können einpacken, zumindest fast. Die zweite Veränderung betrifft eher Thomas. Viele von euch wissen ja, dass sein letztes Buch, welches er komplett gelesen hat, der Findefuchs (zu lesen in der Grundschule) war. Da ich mein eBook dabei habe und viel der Freizeit mit Lesen verbringe, hat Thomas sich doch tatsächlich ein Buch gekauft!!!! Ich habe die Vermutung er wird zur absoluten Leseratte mutieren. Ich meine, er ist schon beim dritten Kapitel innerhalb eines Tages. Ich habe vergessen zu erwähnen: ein englisches Buch. Da ich nicht weiß, ob der damit einverstanden ist, dass ich den Titel nenne, wird er das eventuell in PS einfügen.

Nachdem wir unsere lebensverändernde Shoppingtour beendet hatten, suchten wir uns ein nettes Café und fragten höflich, ob wir unsere ganzen elektronischen Geräte aufladen können. Im Gegenzug haben wir uns zwei Getränke gekauft und uns stundenlang die Zeit vertrieben, indem wir die örtliche Zeitung durchgelesen haben. Dabei ist uns aufgefallen, dass ganz viele Häuser zum Verkauf stehen, und was für welche. Also, falls sich jemand beteiligen möchte (er kann uns dann auch selbstverständlich immer besuchen kommen) von den 500.000$ fehlen uns doch nur noch 499.995$.


Am Abend suchten wir uns ein Schlafquartier und landeten in einem kleinen Park, genau am Wasser. Dort stand ein eingefleischter australischer Camper. Als wir uns mit diesem unterhielten, meinte er, dass er immer auf öffentlichen Parkplätzen übernachtet und wir uns keine Sorgen machen müssten. Sobald wir vorher auf öffentlichen Parkplätzen standen, verbrachten wir viel Zeit damit unsere komplette Umgebung zu beobachten (stundenlang) und uns Pläne zu schmieden, was wir sagen, würden, wenn uns jemand erwischen würde. Seitdem wir seine Meinung und die des örtlichen Touristeninformationsmannes haben (kein Australier kümmert sich darum, wer wann wo im Auto schläft) , gestaltet sich die Parkplatzsuche viel stressfreier. Wir stellen uns einfach irgendwo hin, kochen dort und schlafen dann am selben Platz. Das klingt vermutlich nicht ganz so aufregend, aber vorher sind wir immer erst spät abends, im Dunkeln, zu den Schlafplätzen gefahren. Damit uns ja keiner sieht. Ein wenig paranoid, könnte man meinen.


Nach einem Frühstück mit herrlichem Ausblick aufs Wasser, machten wir uns weiter nach Huskisson, hier sollten nämlich Walbeobachtungstouren starten. Also konnte uns nichts mehr halten: Auf nach Huskisson! 

Angekommen, verglichen wir die beiden Konkurrenten und buchten eine Tour, bei der man Wale zu sehen bekommen sollte, und wenn nicht, bekommt man eine weitere Tour zugesichert. Ihr könnt euch sicher die Aufregung vorstellen. Die Wal- und Delfinlieder wurden wieder angestimmt. Und hui, ich bin jetzt noch ganz aufgeregt beim Schreiben. Wir gingen also zum Anlegehafen von unserem Boot und ihr glaubt es kaum. Mitten im Hafen schwammen drei Delfine!! Einfach so. Total begeistert machten wir uns aufs Boot. Beim Rausfahren aus der Bucht begleiteten uns die Delfine und wir konnten sie einfach so sehen. Mitten in der Bucht, einfach so! Verrückt, sage ich euch.

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Also ging es weiter mit unserem Boot aufs Meer, wir fuhren an tolle Landschaften vorbei und bekamen viel erklärt. Wirklich informativ. Wie ihr seht, nicht nur Urlaub, wir bilden uns auch weiter. Nach einer guten Stunde Fahrt haben wir uns gedacht, na gut keine Wale, dafür aber Delfine. Wir wollen ja nicht zu anspruchsvoll werden. Auf einmal bekam Captain Michael eine Funkdurchsage, Wale an einem bestimmten Ort. Er legte den Turbo ein und wir fuhren zu der Stelle. Plötzlich rief einer der Passagiere: "Look on the right side!" und da waren sie zu sehen. Eine Walmama mit ihrem Baby. Dieser Passagier war unser Held. Mein ganz persönlicher Held, Thomas. Also schauten wir den Walen zu, wie sie immer wieder an die Oberfläche schwammen, Luft holten und ein paar tolle Sachen mit ihrer Flosse machten. Da standen selbst mir, und ihr kennt mich, ich weine so gut wie nie, ein paar klitzekleine Tränchen im Auge. Ich meine Leute, WALE!!! Wir beobachten diese tollen Tiere noch eine gute halbe Stunde. Sie tauchten alle 6-8 Minuten auf um Luft zu holen. Wale, in freier Wildbahn. Walmama mit Baby. Verrückt!!!

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Nach diesem für uns wahnsinnigen Erlebnis, schipperten wir wieder zurück und Thomas und ich waren froh wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Wir machten uns auf, zu einem Strand, der im Guinnes Buch der Weltrekorde steht, denn dieser hat wohl den weißesten Sand. Das soll man wohl aber öfters lesen, je nachdem an welchem Strand man sich befindet. An diesem Strand, ihr werdet es nicht glauben, schwamm wieder eine Delfingruppe. Ich wollte mich gleich ins Wasser stürzen und mit ihnen schwimmen, wie Ariell. Aber meine Schwimmflosse ist noch in der Pubertät und konnte mich nicht so schnell tragen. Also planschten wir so ein wenig im Wasser mit unserem Bodyboard.

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Nun sitzen wir beiden am 7.11. mit einem Lächeln im Gesicht am Wasser und werden bald in unserer Elizabeth von Walen und Delfinen träumen.

Cheers,
Katta

PS: Ich wollte mir ein Buch aussuchen, zu dem ich den Film schon kenne, damit ich nicht zu schnell die Lust verliere und weiß, worum es geht. (Mein erstes Buch seit Jahren) Somit fiel die Wahl auf: The Hunger Games (Die Tribute von Panem) Teil I. Bis bald, Thomas

Boderee Nationalpark

Donnerstag, 06.11.2014

Guten Tag nach Deutschland aus dem immer wärmer werdenden Australien,

nachdem wir die Nacht gut auf der Rest Area 560  rumbekommen hatten, beschlossen wir heute, am 4. November, in einen weiteren Nationalpark zu fahren, den Boderee Nationalpark. Geplant, getan! Nach 20 Minuten Fahrt von unserem Rastplatz waren wir angekommen. Wir sind hier in einem Nationalpark, dessen Fläche komplettes Aboriginesland war. Der Park wird heute auch noch größtenteils von Aborigines geleitet und bewirtet.

An unserem Stellplatz angekommen, beschlossen wir zum Strand zu gehen. Er war wunderschön weiß und das Wasser ist strahlend blau. Leider stürmt es hier auch ziemlich doll und das Wasser hat nur gefühlte 20 Grad. Wir trauten uns tatsächlich mit beiden Füßen ins Wasser. Nachdem der Wind immer mehr zunahm, musste eine andere Beschäftigung her. An einer anderen Stelle hier im Nationalpark kann man von Oktober bis November Wale, Delfine und kleine Pinguine sehen. Voller Optimismus machten wir uns auf den Weg, um besagte Tiere zu sehen. Wir unternahmen eine schöne Wanderung auf einem geführten Rundweg und waren gespannt auf die unzähligen Tiere. Man glaubt es kaum, aber wir haben nicht eins von den aufgelisteten Tieren gesehen. Katta war kaum enttäuscht, nachdem sie singend die Wege lang gelaufen ist und die Delfine und Wale besungen hat. Aber wir waren wohl ein wenig spät, denn die Saison für die Walwanderung ist fast abgeschlossen. Ich entdeckte dann noch einen coolen Seeadler, der hat mich total begeistert, Katta auch, also so mäßig...Sie konnte es nur nicht so zeigen.

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Anschließend legten wir uns zur Erholung noch etwas an einen anderen Strand. Hier war es zwar auch sehr windig, aber dennoch etwas geschützter als zuvor. Als die Sonne so langsam unterging, beschlossen wir zu unserem Stellplatz zu fahren. Am Campingplatz angekommen, nahmen wir erst einmal eine ordentliche Dusche und genossen die letzten Sonnenminuten. Aber wir blieben nicht lange ungestört und alleine. Uns besuchten zwei wunderschöne rot-blaue Papageien. Und da ihr uns kennt, könnt ihr euch schon denken was wir mit denen gemacht haben. Ganz genau. Gefüttert! Wir warfen Ihnen aber nicht nur das Futter einfach so hin. Nein, wir legten es in unsere Hand und sie bedienten sich selbst. Das war schon ziemlich cool, dass wilde Papageien aus unserer Hand futterten.

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Für uns gab es dann auch Essen. Es gab eine Reispfanne mit Hackfleisch. Lecker Schmecker! Eigentlich wollten wir dann nur noch gemütlich abwaschen und etwas den Abend genießen mit einer Partie Rommé. Komischerweise hatte nur eine Gruppe von 6 Kängurus was dagegen. Die standen auf einmal unmittelbar hinter unserem Stellplatz und futterten. Wir haben schnell alles weggepackt, die Kamera geschnappt und Unmengen an Fotos geschossen. Wir haben eines Henriette getauft und mit Gras gefüttert und gestreichelt. Also ich habe es nur kurz berührt, aber Katta hat es richtig gestreichelt. Das war aber noch nicht alles. Es kamen auch noch ein paar Wallabys dazu, die wir beobachtet haben. Da wir auch nicht wussten was Wallabys sind, folgt eine kurze Erklärung: Wallabys sind wie Kängurus, nur kleiner, hängen nicht in Gruppen zusammen und sehen ein wenig gemein aus.

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Kängurus sind von diesen beiden Tieren unsere Favoriten. Zum Abend gesellte sich auch noch eine Oppossummutter mit Kleinkind dazu. Der Abend war schon echt cool! Im Anschluss legten wir uns schlafen und ließen so den Tag ausklingen.

Der nächste Morgen, der 5.November, begrüßte uns leider mit nicht so schönem Wetter. Ziemlich bewölkt und mit milden bis kühlen Temperaturen brachen wir am Vormittag zum Botanischen Garten hier im Nationalpark auf. Etwas genervt vom Wetter und dem Wissen das wir nochmal nach Sydney müssen, startete der Tag nicht ganz so schön. Katta legte sich etwas auf die Wiese zum Lesen und ich joggte eine größere Runde durch den Botanischen Garten. Da unser Stellplatz auch nur für eine Nacht gemietet war, beschlossen wir heute einen ruhigen Tag zu machen und uns abends etwas illegaler Weise auf den Campingplatz zu schleichen. Wir haben das hier mit den Kontrollen auch schon genau ausgeguckt, sodass alles klappen sollte. Zum Glück kam kein Parkwächter vorbei und wir hatten eine erholsame Nacht. Heute Morgen sind wir dann nach Nowra gefahren und werden ein bisschen das Stadtleben genießen und das WLAN ausnutzen. Unsere weiteren Pläne werden wir heute Abend austüfteln.

Bis dahin,

Eure Gangsta
Thomas und Katta (mit Ergänzungen)

Entfernungen

Dienstag, 04.11.2014

Hallo aus Australien,

es ist ja so, dass wir bisher in diesem Blog meist alles veröffentlichten, was uns passiert ist, das waren bisher an sich wirklich nur schöne Sachen. Der journalistische Eid, den wir für diesen Blog selbstverständlich abgelegt haben, besagt, dass man auch über die nicht so schönen und vielleicht sogar etwas unangenehmen Erlebnisse berichten muss. Nun soll solch ein Bericht folgen. Für eventuelles Fremdschämen wird keine Haftung übernommen.

Nach unserer sehr erholsamen Nacht im Kangeroo Valley wachten wir tatsächlich auch an der Stelle auf, an der wir uns am Abend niedergelassen hatten. Aber die Wombats waren in der Nacht sehr bemüht unseren Van von der Stelle zu bewegen. Mitten in der Nacht wachten wir auf und merkten wie das ganze Fahrzeug wackelte. Und wir waren nicht Schuld. Zum Glück wussten wir, dass die putzigen Kerle sich gerne an den Fahrzeugen rubbeln, um sich am Rücken zu kratzen.

Ausgeschlafen sind wir heute, am 3.November, frohen Mutes zu unserer Arbeit als professionelle Kirschenpflücker aufgebrochen. Wir stellten uns natürlich vor, dass wir sämtliche Rekorde brechen werden. Man wird nämlich bei diesem Job nach Kilo bezahlt. Aber das erste Ziel hieß erst mal ankommen. Nach guten 1,5 Stunden hielten wir bei unserem Lieblingsplatz für kostenloses WLAN, genau MCDonalds. Wir wollten nochmal die genaue Adresse raussuchen und den letzten Blogeintrag hochladen. Wir wussten natürlich, wo die Kirschfarm ungefähr liegt. Nachdem wir die Adresse gefunden hatten, schauten wir nochmal auf der Karte nach und sahen, jap ungefähr da, wo wir uns es vorgestellt hatten. Ein bisschen weiter ins Landesinnere rein als wir dachten, aber das muss ja zu machen sein. Also die Daten ins Navi eingegeben und warten bis dieses die Route berechnet hat. Und Holla die Waldfee, da standen auf einmal knapp 7 Stunden Fahrtzeit. Das kann doch nicht stimmen, das sieht doch auf der Landkarte viel näher aus. Und gestern bei der Recherche standen da noch 2,5 Stunden! Also nochmal die Adresse und die Koordinaten überprüft und entschieden, dass wir es sicherheitshalber nochmal eingeben. Und das Navi berechnet wieder...und jap da stehen wieder 7 Stunden. Das war so nicht geplant. Nach langem Wundern erkannten wir unsere zwei Fehler:

1. Es gibt zwei Griffith, eins im ACT (Australian Capital Territory) und eins in NSW (New South Wales). Wir sollten uns doch beim nächsten Mal richtig informieren in welcher Stadt die Farm ist. Das haben wir uns fest vorgenommen.

2. Wir haben die Entfernung in Australien total unterschätzt. Was auf der Landkarte relativ nah aussah, stellte sich als 400km Entfernung raus. Daraus lernen wir: auch wenn etwas ganz nah scheint, kann es ziemlich weit weg sein.

Nachdem uns der Fehler aufgefallen ist, beschlossen wir, dass es sich nicht lohnt zu dem Job zu fahren, da wir nochmal nach Sydney zurück müssen für unsere Autopapiere, die uns als offizielle Besitzer für Elizabeth auszeichnen und uns genau sagen, wie viel wir für Steuer und Versicherung zahlen müssen. Das bedeutet für uns, dass wir nicht komplett 1000km wieder nach Sydney zurückfahren wollen, sondern uns in der Nähe aufhalten wollen. Unser alter, kiffender Mitbewohner aus dem Hostel sagt uns Bescheid, wenn die Briefe ankommen. Wir hoffen, dass das funktioniert.
Der Job war auch nicht der best bezahlteste, so dass wir beschlossen, dann reisen wir noch ein bisschen und suchen uns dann nach Weihnachten in Queensland einen Job, da werden dann auch mehr Erntehelfer gebraucht (wir haben hier mit der offiziellen Behörde gesprochen, die die Farmjobs verteilen und die haben uns diese Information auch dreimal bestätigt).

Nachdem wir also so lange in die falsche Richtung gefahren sind, mussten wir uns einen Alternativplan überlegen. Auf unserem Campingführer sahen wir einen kostenlosen Campingplatz, gute 2,5 Stunden entfernt, also entschlossen wir uns zu diesem zu fahren. Nach einer hügligen Fahrt sollten wir diesen erreichen und was soll man sagen, er ist einfach nicht mit den anderen zu vergleichen...es ist eine Rest Area am Straßenrand von einer viel befahrenen Straße. Wir guckten uns an und fragten uns beide: "Sind wir jetzt den ganzen Weg, vorbei an vielen tollen Städten gefahren, um an einem Straßenrand im Nirgendwo zu übernachten?" Die Antwort war schnell gefunden: "Jap, sind wir." Einigermaßen enttäuscht über unsere, sagen wir mal Naivität, versuchten wir das Beste draus zu machen. Wir spielten Karten (ich gewann 5 Mal) und erschlugen die ganze Nacht lang Mücken. Thomas' Beiname lautet ab heute: Thomas, der Mückenmörder, Stecker.

Heute Morgen wurden wir von Hähnen geweckt, was auch immer die am Straßenrand zu suchen haben, und es steht uns bevor eine neue Route zu überlegen. Wir hoffen, dass diese besser ist, als die letzte. Wir lassen es euch wissen, wie der Tag ausgegangen ist.

 
Cheers,
Katta

PS: Ich war es auch, die sich die Schultern und den oberen Rücken verbrannt hat. Nicht Thomas, der alte Sunnyboy.

PPS: Der super genaile Campingplatz hat in unserem Campingführer die Nummer 560. Diese Nummer werden wir wohl so schnell nicht wieder vergessen und sie hat sich jetzt schon als running-gag etabliert.

Shellharbour, Kiama and Wombats

Montag, 03.11.2014

Hallo lieber Leserschaft,

gut erholt von unserer gestrigen längeren Fahrt vom Blue Mountain National Park, über Sydney nach Shellharbour, verließen wir am 1. November den Campingplatz mit Dusche. Für diesen mussten wir einen stolzen Preis von 30$ bezahlen. Wenn wir das jede Nacht so machen, müssen wir uns wohl schneller als gedacht einen Job suchen. Den Abend vorher verbrachten wir mit vielen Australiern, die Halloween feierten auf dem Campingplatz am Feuer. Am nächsten Morgen trennten wir uns fürs Erste von unseren holländischen Freunden. Wir hatten das Gefühl, es war an der Zeit, sich wieder alleine auf die Reise zu machen. Mit mehr Glück als Verstand konnten wir vom Campingplatzbetreiber ein TomTom Navigationsgerät, das er übrig hatte, erwerben und mussten nicht erst noch in einen größeren Handel dafür. Dennoch führte uns unser erste Weg in die örtliche Mall, einige Wege erledigen. Im K-Mart wurden weitere Campingutensilien (eine Campingdusche, ein Toasteraufsatz für den Gaskocher) gekauft und mit dem gratis WLAN von McDonalds konnten wir etwas im Internet surfen. Da es draußen ziemlich warm war und die Sonne herrlich schien, entschlossen wir uns zum Strand zu fahren. Heute war Katarina die Fahrerin vom Dienst. Mittlerweile muss ich sagen, dass wir das Fahren auf der anderen Seite ganz gut hinbekommen. Auf dem Weg vom Parkplatz zum Strand sahen wir auch unsere erste Schlange. Eher eine Art Blindschleiche, aber wir sagen mal es war eine Schlange.

Am Strand angekommen, guckten wir erst den Surfern zu, bevor wir uns selbst ein Stück in die Wellen warfen. Das kann schon was, wenn ich ehrlich bin. Leider war unser Strandbesuch nur von kurzer Dauer... Es zog ein Gewitter auf und die Temperaturen gingen doch deutlich runter. Wir flüchteten uns mehr oder weniger vor dem Gewitter in unser Auto und siehe da, auf dem Weg dorthin sahen wir unsere zweite Schlange. Wir hätten sie beinahe nicht gesehen, da sie mit ihrem Kopf anscheinend selbst Schutz vor dem Regen gesucht hat. Zu blöd nur, dass ihr restlicher Körper aus dem Loch herausguckte... Zugegeben, das sah schon ziemlich lustig aus.

Am Auto angekommen stellte sich die Frage, was nun bei dem Wetter? Wir entschlossen uns zurück zur Mall zu fahren, das freie WLAN zu nutzen und uns zwecks einem möglichen Job, weiteren Reisezielen sowie kostenlosen Campingplätzen das Internet zu durchforsten. Nach einiger Zeit hatten wir alles abgearbeitet und suchten ein mögliches Schlafquartier. Wir fuhren erst nochmal zurück in den State Park, wo unser letzter Campingplatz auch lag und machten uns etwas zu essen. Es gab Kartoffeln mit Sour Creme und Spiegelei. Lecker war es! Kurz vor 20 Uhr mussten wir den Park verlassen, da wir kein Geld für den Campingplatz bezahlen wollten und fuhren in eine sehr ruhige Wohngegend, wo wir uns illegaler Weise einfach an die Straße stellen wollten (kleiner Spaß, liebe australische Regierung). Da uns beiden nicht ganz so wohl dabei war, fragten wir einen Anwohner, ob es in Ordnung sei, hier zu stehen. Wir erzählten ihm, dass wir gerade aus Sydney kommen und morgen um 6 Uhr weiter nach Melbourne müssen, um dort zu arbeiten. Für euch zur Info, Melbourne ist von hier noch mal 700 Km weit weg. Auch wenn es eine Notlüge war, fühlten wir uns dadurch etwas beruhigter und konnten die Nacht dort in der Wohngegend in unserem Van verbringen.

Am heutigen Morgen, den 2.11. verließen wir die Wohngegend gegen 6 Uhr in der Früh und fuhren zurück in den State Park (der öffnete wieder um 04:30Uhr), um dort noch etwas weiterschlafen zu können. Pünktlich um 09:30 Uhr wachten wir dann endgültig auf, frühstückten bei Sonnenschein und herrlichem Meerblick, machten uns fertig und fuhren nach Kiama. Dort machten wir einen längeren Spaziergang den Cliffwalk entlang. Direkt am Wasser, vorbei an einer Klippe, dem Strand und herrlichen Wellen konnten wir unsere nächsten tollen Tiere sehen. Zuerst lag eine Qualle am Strand und dann sahen wir weiter draußen auf dem Wasser einen "Katzenfin" oder einen "Delfhai". :) Katarina meinte es war ein Delfin und ich denke es war ein kleiner Katzenhai. Was es nun genau war, wissen wir aber leider nicht. Auf jeden Fall hatte es eine Rückenflosse. Vielleicht war es auch nur Grünzeug was da umher getrieben wurde. Aber wir sind uns sicher, es war ein weiteres tolles Tier.

Shellharbour    

Nach knappen 3 Stunden war unser Ausflug beendet und wir beschlossen Richtung Kangeroo Valley auf einen kostenlosen Campingplatz zu fahren. Man muss hier immer schon gegen 17 Uhr auf einem Campingplatz sein, ansonsten ist die Gefahr sehr groß, dass er bereits voll ist und man wieder weiter fahren darf. Also ging die schöne Fahrt mit unserer Elisabeth los. Laut Navi ne knappe Stunde. Hoch und runter ging es den Princess Highway und unser Tank wurde immer leerer. Wir starten nur mit einem knapp viertel vollem Tank und dachten uns, Tankstellen gibt es hier wie Sand am Meer. Das Navi wurde so eingestellt, dass wir auch einer Tanke vorbei kommen sollten... Hinauf zum Kangaroo Valley führte uns eine Straße, die so eng, kurvenreich und mit Serpentinen gespickt war, das ich permanent zwischen dem 1., 2. und 3. Gang hin und her schalten musste. Ich kam mir vor wie mit einem Rührbesen in der Hand. Nach 6 Km war der Berg geschafft und siehe da, keine Tankstelle.... Das Navi ist wohl doch schon etwas älter. Wir suchten uns eine neue Tankstelle und mussten feststellen, die kommt erst in 20 Kilometern oder so. Nun war guter Rat teuer. Entweder wir fahren wieder den Berg runter zur nächst größeren Stadt, die laut Navi 6 Km Weg war, oder wir versuchen den längeren Weg. Ratet mal, was wir gemacht haben?! Richtig. Wir sind den Berg wieder runter, fanden eine Tanke und rührten uns dann diesen "tollen" Berg wieder hoch.

Eine halbe Stunde später kamen wir am Campingplatz an. Hier ist es echt schön! Mit einem kleinen See versehen, in dem wir uns gleich mal schön gewaschen haben, kann man direkt auf einen Nationalpark gucken. Wir fühlten uns ein wenig draufgängerisch, wie wir unsere Körper im See wuschen. Beim Essen meinte ich zu Katarina: "Guck mal da. Da ist ein Wombat und ein Känguru". Unser erstes Känguru in Australien und sie hüpften nur 30 Meter entfernt von uns durch die Gegend. Die anderen Gäste meinten, die Wombats kommen nachts auf den Campingplatz und nutzen die Fahrzeuge, um sich an ihrem Rücken kratzen zu können. Letzte Nacht hat sich ein Wombat wohl so sehr an einem Auto gerubbelt, dass es etwas von seiner Parkstelle geschoben wurde. Mal gucken wie es uns jetzt gleich in der Nacht ergehen wird. Zu unserem Glück bisher, die Wombats rennen hier frei über den Campingplatz und Gott, sind die niedlich. Ich glaube, die sind jetzt meine Lieblingstiere. Ich konnte sogar eins streicheln. Naja gut, es hat sich dabei tierisch erschreckt und rannte sofort weg, ABER ich habe es gestreichelt.

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Heute Nachmittag hatten wir übrigens noch ein Telefongespräch mit einem Bauer aus Griffith. Er hatte einige Stellen im Internet inseriert, bei denen es um Kirschenpflücken ging. Wir können ab Dienstag bei ihm arbeiten. :) Unsere Planung sieht dabei so ca. 2 Wochen Arbeit vor, bevor unsere Reise weitergeht.

Nun gut. Wir werden jetzt der Nacht lauschen und gucken wo wir morgen aufwachen. Ob ich mir eventuell auch ein Wombat mit ins Auto nehmen kann??? Die sehen schön aus wie kleine Teddybären. :)


Also dann, lasst euch die Zeit ohne uns nicht langweilig werden.

Cheers,
Thomas

PS: Katarina ist schon um 20:50 Uhr eingeschlafen und wir wollen morgen erst gegen 09:30 Uhr aufstehen... So eine kleine Schlafmütze. :)

PPS: Wir haben es knapp 2 Wochen ohne Sonnenbrand geschafft. Jetzt hat der oder die erste von uns einen....Ihr erratet nie, wer! :)

PPPS: Der Artikel wurde irgendwie gelöscht, daher mussten wir ihn nochmal hochladen.

 

Unser erster Nationalpark

Samstag, 01.11.2014

Die frischen Autobesitzer sagen: Hallöle!

Nachdem wir unsere "Old Lady Elitzabeth" (so ein charaktervolles Auto, braucht einen ehrwürdigen Namen) am 28.10 also gekauft hatten, stand der ersten Tour am nächsten Tag nichts mehr im Wege. Es ging in unseren ersten Nationalpark, den Blue Mountains. Wir trafen uns mit dem Pärchen, von denen wir das Auto kauften, ein wenig außerhalb von Sydney. Hier sollte die erste Fahrt auf australischem Boden starten. Thomas überließ mir die erste Fahrt, ich musste also nur den Rückwärtsgang einlegen und losfahren. Rückwärtsgang, ich habe ihn schon gefunden, aber er wollte sich einfach nicht einlegen lassen. Thomas also ans Steuer und siehe da, es klappte...Nicht. Also ich wieder ans Steuer, getreu dem Motto: Bäumchen, wechsel dich. Ich legte meine ganze Kraft und Leidenschaft in die Gangschaltung, das klappte besser. Nun konnte die erste Fahrt tatsächlich beginnen. Ich probierte mich ein wenig auf den Nebenstraßen aus, um ein Gefühl für das Auto zu bekommen. Ich fuhr und fuhr und plötzlich kam mir ein Auto entgegen, auf MEINER Spur. Das war doch meine Spur? Oder, nicht? Und da fiel uns beiden ganz plötzlich auf, dass ich auf der falschen Spur fuhr. Denn hier herrscht ja Linksverkehr. Ich lenkte also schnell rüber und Thomas und ich verfielen in einen kleinen Lachanfall, kann ja mal passieren.

Nun konnte es also Richtung Blue Mountains losgehen. Anderthalbstunden Fahrt von Sydney entfernt. Die ersten paar Kilometer war uns beiden nicht ganz so wohl. Hatten wir wohl das richtige Auto gekauft? So verliefen die ersten Minütchen im Auto ganz still und jeder von uns hoffte, dass das Auto nicht sofort den Geist aufgab. Aber unsere alte Lady schaffte die Berge ganz ohne Mühe. In den Blue Mountains angekommen, suchten wir nach einem kostenlosen Campingplatz. Die Richtung wurde uns beschrieben, auch wenn es zum Ende hin sehr vage wurde. Wir fuhren also ein wenig durch den Nationalpark und stoppten, sobald uns etwas gefiel und genossen die Natur. Besonders die beliebten Three Sisters gefielen uns. Die Namensgebung ist doch sehr naheliegend, wenn man vor diesem Steingebilde steht. Irgendwann gegen Mittag holte uns der Hunger ein, wir parkten mitten im Wohngebiet, öffneten den Van, zogen den Tisch aus und machten uns ein paar Sandwiches. So ein fahrbahrer Untersatz hat viele Vorteile.
Der Nationalpark ist traumhaft schön. Seinen Namen hat er von den Eukalyptusbäumen, denn die scheiden Öl aus, das am Abend den gesamten Nationalpark in einen blauen Schleier hüllt.

Gegen halb 5 dachten wir, so langsam müssen wir zum Campingplatz. Nachdem wir noch einmal nachfragten, fanden wir die Richtung. Irgendwann ging es immer tiefer in den Wald hinein. Wir wunderten uns, ob hier noch jemals eine Schlafmöglichkeit vorhanden sein wird. Aber nach weiteren 15 Minuten Fahrt tauchte ein kleines, total abgelegenes Plätzchen vor uns auf, mitten im australischen Regenwald. Wir parkten unsere Lady an einem Fluss und bereiteten uns unser Abendessen zu, Nudeln. Abgewaschen wurde im Fluss und auch sämtliches Waschen unserer Körper wurde in diesem erledigt. Es war ein wenig abenteuerlich, aber sehr ruhig und erholsam. Wir haben die Abgeschiedenheit nach Sydney genossen.

 

Am nächsten Morgen, also dem 29.10. haben wir ausgeschlafen und uns anschließend mit den Holländern getroffen. Mit denen machten wir eine Wanderung durch den Nationalpark. Auf einer Wiese, auf der wir uns umzogen, sahen wir plötzlich drei tolle, weiße Papageien. Wir fütterten sie mit unseren Cookies, Geschmack Ginger. Sie flogen danach vermutlich erstmal 2 Stunden was trinken, aber wir konnten sie sogar aus der Hand füttern. Das war schon ziemlich cool. Die Vögel haben uns auf der gesamten Wanderung begleitet. Es ist schon faszinierend, die in freier Wildbahn zu erleben.

Wir fanden einen tollen Weg, vorbei an vielen Wasserfällen und Felsen tief in den Wald rein. Der Weg führte uns über gefühlte 1000 Stufen. Unten angekommen wollten wir den Rundweg beenden, da merkten wir erst, dass dieser noch 3 weitere Stunden des Wanderns beinhaltete. Da wir wieder pünktlich am Campingplatz sein wollten, damit wir einen Platz bekommen, kehrten wir um und mussten alle verfluchten Treppen wieder hoch gehen, meine absolute Lieblingsbeschäftigung. Aber wir haben es alle geschafft! Nicht, dass man bei Thomas zweifeln musste.

Zurück auf dem Campingplatz suchten wir alle zusammen (mit den Holländern) Holz um ein Lagerfeuer zu machen. Und man mag es kaum glauben, wir haben es hinbekommen. Wir legten unsere Kartoffeln ins Feuer und hatten ein super Abendbrot. Wie ihr seht, wir werden langsam zu richtigen Survivors. Wir verbrachten den Abend am Feuer, luden noch 2 weitere Backpacker ein und hatten lustige Gespräche.

Der heutige Tag, der 30.10. startete mit einer Fahrt zurück nach Sydney, um unsere Bankkarte abzuholen und noch ein wenig einzukaufen. Wir haben übrigens Aldi gefunden! Unser neuer Lieblingsladen, so günstig!!! Die Preise hier haben uns nämlich die ersten Tage ein wenig erschlagen, aber so langsam haben wir Tricks raus, wie wir günstig einkaufen können.

Der restliche Tag war von Autofahren gekennzeichnet. Wir fuhren, und fuhren und fuhren, um beim nächsten Campingplatz anzukommen. Wir fuhren aber an der Küste lang, so dass der Ausblick toll war. Hier wurde erstmal eine warme Dusche unser erstes Ziel. Die Landschaft scheint hier auch wieder ziemlich gut zu sein. Wir berichten im nächsten Beitrag ausführlicher.

Bis dahin: Cheers,

Katta