Berichte von 04/2015

Die Schönheit des Süd-Westens des Westens

Dienstag, 28.04.2015

Hallo aus Australien,

wie der Titel bereits vermuten lässt, auch wenn vielleicht ein wenig kompliziert, gefällt uns der Südwesten von Western Australia außerordentlich gut.

Nachdem wir das leicht schief gegangene Taucherlebnis weg gesteckt hatten und uns in der Nacht zum 25. April 12 Stunden Schlaf holten (ich - Thomas wahrscheinlich nur 10 - unsere Körper brauchten anscheinend Erholung) wollten wir uns am 25. April, also am Anzac Day auf zur Gedenkfeier machen. Kurz zur Erklärung von ANZAC, das ist die Australian and New Zealand Army Corps, also die Kooperation der Armeen von Australien und Neuseeland. Am 25. April 1915 landeten diese auf Befehl des Commonwealth in Gallipoli, einem Strand in der Türkei. Somit war dies der erste Eintritt der ANZACs in den ersten Weltkrieg. Sie verloren leider aber auch bei dieser Schlacht die meisten Soldaten. An diesem nationalen Feiertag wird allen gefallenen Soldaten des ersten Weltkrieges gedankt. Im ganzen Land finden an diesem Tag Gedenkzeremonien statt.

Nachdem wir also unseren Schlafmarathon und die anschließende kuschelige Morgenzeit im Van beendet hatten, fuhren wir von unserer Rest Area zurück in die Stadt von Busselton. Angekommen, stellten wir enttäuscht fest, dass die Hauptzeremonie gerade geendet hatte und wir sie leider verpasst hatten. Wir ärgerten uns wirklich sehr, aber nach dem Tauchgang konnten wir einfach nicht mehr und unsere geschundenen Körper brauchten Erholung. Um noch ein wenig den ANZAC Day mit Australiern zu verbringen, mischten wir uns noch etwas unters Volk, schauten uns das Denkmal an und spazierten mit vielen anderen Australiern durch die Stadt. Viele besuchten anschließend ein Café oder spazierten durch die Innenstadt. Da schlossen wir uns an.

Nachmittags ging es dann für uns weiter den Südwesten von Western Australia zu erkunden und wir können einfach nur sagen: "WOW!!!". Wir fuhren an von Bäumen gesäumten Straßen lang, die in uns ein wenig Heimweh nach dem Harz hervorriefen. Straßen, die immer bergauf und wieder bergab gingen, die sich an der Küste vorbeischlängeln und uns mit atemberaubenden Ausblicken belohnten. Unser erster Anhaltspunkt in dieser Gegend war Yallingup, was so viel wie die Stadt der Liebe bedeutet. Von Liebe umgeben (ist das nicht schön schnulzig?!) schauten wir uns die Küste an und den Surfern zu, wie sie hier massenweise zu finden sind. Nach einem lange Spaziergang, fuhren wir weiter an der Küste lang bis nach Prevelly.

Dort angekommen, machte uns Thomas Mittag und wir unternahmen einen weiteren langen Spaziergang an der Küste. Am Endpunkt bestauntem wir wieder Surfer. Wir dachten schon, dass wir in Yallingup hohe Wellen gesichtet hatten, aber die Wellen in Prevelly waren nochmal ein ganz anderes Kaliber. In geschätzte 5 Meter Wellen schmissen sich die mutigen Surfer. Das Spektakel schauten wir uns einige Zeit lang an, bevor es dann auch schon wieder fast dunkel wurde und wir uns auf die Suche nach einem Schlafplatz machen mussten.

Und dann begann das Problem. In der ganzen Region gab es nicht einen kostenlosen Parkplatz und die Ranger sind wohl sehr schnell mit ihren Strafen. Keine andere Möglichkeit sehend außer einem Campingplatz, den wir bezahlen müssen, riefen wir verschiedene Campingplätze an. Wir erhielten von allen die gleiche Antwort: "We're fully booked out for the long weekend." Nachdem uns das wirklich alle umliegenden Campingplätze bestätigt hatten, brauchten wir eine andere Lösung. Die war dann auch relativ schnell gefunden. In einer Nachbarschaft sollte diesmal unser Schlafplatz errichtet werden. Der Anwohner, der just in dem Augenblick aus dem Haus kam und den wir freundlich fragten, ob er was dagegen hätte, wenn wir bei ihm vor der Tür standen, versicherte uns sofort, dass dies gar kein Problem sei. Die Nachbarn auf der gegenüberliegenden Seite hatten auch keine Probleme damit und boten uns noch ihre Hilfe an, wenn wir was bräuchten. Mal wieder von der australischen Freundlichkeit beeindruckt, zogen wir uns in unserem Van zurück und ließen den Abend ausklingen. Ach ihr fragt euch bestimmt, warum langes Wochenende? Wenn nicht, beantworte ich die unausgesprochene Frage trotzdem. Die Australier hatten irgendwann den grandiosen Einfall, dass, wenn ein Feiertag aufs Wochenende, also sprich Samstag oder Sonntag fällt, ist der Montag auch noch frei, sonst hat man ja nichts vom Feiertag. Wie clever ist das denn bitte?? Wir finden, das sollten wir auch ganz dringend in Deutschland einführen.

Am nächsten Morgen, also dem 26. April erkundeten wir die Weinregion von Margaret River. Wir fuhren also an von Reben gesäumten Straßen vorbei und wollten die lokalen Weinanbieter und die Schokoladenfabrik bestaunen. Da wir hier seit guten 7 Monaten auf Alkohol verzichten (Thomas kommt vielleicht auf 10 Bier - so richtig haben wir beide keine Lust auf Alkohol, und da der eh so teuer ist, geben wir unser Geld lieber fürs Tauchen aus, was dann auch mal blöd enden kann, siehe letzter Blogeintrag) lockten uns die kostenlosen wine tasting nicht so sehr wie die kostenlose Schokoladenverkostung. Hier griffen wir bei der kostenlosen Schokolade ordentlich zu. Ebenso bei der Spezialitätenverkostung ließen wir uns nicht lange bitten. Voll gefuttert, schauten wir uns noch die Stadt Margret River an, die nicht mit der Region mithalten konnte.

Abends fuhren wir dann zu einem günstigen Schlafplatz in einem Nationalpark. Hier sollte der Ranger am Morgen kommen und das Geld einsammeln. Nachdem wir unser Lager bezogen hatten, fuhr ein weiteres Backpackerauto vorbei, welches aufgrund von mangelnden Platzangebot den Schlafplatz schon verlassen wollte. Da unsere Elizabeth ja nicht so viel Platz braucht, haben wir die beiden einfach angehalten und gesagt, sie sollen neben uns parken, da ja noch genug Platz wäre. Gesagt, getan, lernten wir somit zwei super nette Österreicher kennen, mit denen wir bis spät am Abend zusammen saßen und erzählten. Ebenso gesellte sich ein Kookaburra, namens Karl (ich bin ganz sicher, dass er so hieß) zu uns. Nachdem ich ihn gefüttert hatte, lachte er noch ein wenig mit oder über uns. Wir sind nicht ganz sicher. 

Gestern, am 27. April, erkundeten wir dann Augusta, spazierten durch den gesamten Ort, entdeckten Delfine in der Bucht (die verfolgen uns), sportelten ein wenig (ich schaffte mein ganzes Gewicht über meine famose Brustmuskulatur an einem Butterflygerät zu heben) und machten es uns auf der Decke gemütlich. Wir sind es gar nicht mehr gewohnt so viel Zeit zu haben, da wir ja meist innerhalb von wenigen Tagen einige hunderte Kilometer zurückgelegt haben. Da unsere restliche Route nicht mehr so viel vorsieht, können wir uns richtig Zeit lassen, bevor wir uns zurück nach Perth machen. Damit wir Phoebe und Olli, bei denen wir die letzten zwei Wochen in Perth wohnen können und somit in der Großstadt auf kein Hostel oder Campingplatz angewiesen sind, nicht zu lange mit unsere Gesellschaft beglücken, wollen wir noch die Gegend ein wenig länger erkunden (wir haben die beiden über Steph kennen gelernt und uns sofort super verstanden, dann machten sie uns das Angebot, dass wir, wenn wir in Perth unser Auto verkaufen, bei Ihnen wohnen können). Somit verbringen wir momentan wieder sehr entspannte Tage mit viel Zeit und wenig Autofahren. Wir schauten uns noch den südwestlichsten Punkt Australiens an und trafen uns abends wieder mit unseren neuen österreichischen Freunden auf dem Rastplatz.

Dort verbrachten wir, wie schon am Vortag einen geselligen Abend. Heute Morgen verabschiedeten wir uns von Ihnen und machten uns nochmals nach Margaret River auf (nur 40km entfernt), um endlich die Blogeinträge hochzuladen.

Somit, sagt die Katta

Cheers

PS: Heute gibt es zwei Blogeinträge, da ich beide schon geschrieben hatte, aber wir kein Wlan hatten, um sie hochzuladen. Also genau unter diesem, findet ihr noch einen hoch interessanten, journalistisch ausgefeilten, literarisch perfekten Blogeintrag. :)

PPS: Hab meine erste Rückmeldung von den Bewerbungen. Man gut, dass ich die Bewerbungen so angepasst hatte. Die Mail sagte mir, ich solle zu einem Bewerbungsgespräch zwischen dem 4. und 8. Mai kommen. Sie müssen wohl "ausversehen" überlesen haben, dass ich mich in Australien befinde und Vorstellungsgespräche daher bitte über Telefon bzw. Skype stattfinden sollen. Mal schauen, ob das klappt. Keine Bange, ich hatte mir vorher bei der niedersächsischen Schulbehörde formiert, dass das kein Problem sei und schon öfters vorgekommen sei.

PPS: Gerade nochmal Rückmeldung von der gleichen Schule bekommen. Ist kein Problem, dass ich in Australien bin, er will mit mir in Kontakt bleiben und mich dann später kennen lernen. Also mal schauen, was da noch kommt.

 

Zukunftsweisende Entscheidung im gefährlichen Tauchgang

Freitag, 24.04.2015

Hallo liebe Leser des Blogs,

wie der Blogtitel schon verrät, waren wir mal wieder tauchen, auch wenn es diesmal ganz anders als erwartet abgelaufen ist. Auch wenn der Blogeintrag mehr Text als Bilder enthält (um ehrlich zu sein, sehr wenige Bilder enthält), wünsche ich viel Spaß beim Lesen.

Am 21.04 haben wir Perth passiert und unser nächster planmäßiger halt hieß Mandurah. Diese Stadt hat zwar einen gefühlten Altersdurchschnitt von 65 Jahren, aber das hat wahrscheinlich bewirkt, dass die Stadt so entspannt war. Wenn wir eines Tages im Rentenalter viel, viel Geld überhaben, haben wir beschlossen unser Rentnerdasein in Mandurah zu genießen. Ein Boot am Haus war hier nicht die Seltenheit. Uns unseren Tagträumen hingebend, erkundeten wir die Stadt, hatten ein gemütliches Picknick im Park und Betrieben ein wenig Souvenirshopping. Die Stadt war einfach wirklich traumhaft schön und gemütlich. Eine lustige Begebenheit in der Stadt hat sich aber dennoch ereignet. Thomas, der sein Handy ja wirklich nur sporadisch benutzt und maximal 1 bis 2 mal im Monat anschaltet, wollte das kostenlose Wlan der Stadt ausnutzen, um WhattsApp zu aktualisieren. Nun saßen wir beide, die ihr Handy hier in Australien wirklich selten nutzen in einem Park und Thomas aktualisierte seine App und ich erkundigte mich nochmals fassungslos (dazu gleich mehr) nach den Stellenausschreibungen von Sachsen Anhalt. Als uns ein älterer Herr entgegenkam und wir beide gerade auf die Handys schauten, maulte er uns an, wie verdorben doch die Jugend (wir fühlten uns kurzzeitig sehr jung) wäre, dass keine normale Kommunikation mehr stattfinden würde. So kanns gehen, wenn man mal sein Handy aus dem Auto holt.

 

Wir machten uns am gleichen Tag noch weiter Richtung Bunburry. Auf der kompletten Fahrt konnte ich es übrigens immer noch nicht fassen, dass Sachsen Anhalt nicht eine einzige Stelle für den Harz ausgeschrieben hatte, nicht eine einzige!!! Auf einer Rest Area erholte ich mich in der Nacht vom Schock und hoffte stark auf Niedersachsen und deren Stellenausschreibung, die ein paar Tage später rauskommen sollte.

Am 22.4 erreichten wir Bunburry, auch hier schlenderten wir wieder durch die Innenstadt und hatten ein gemütliches Mittagessen am Strand. Wie gesagt, der Südwesten des Westens gefällt uns wirklich außerordentlich gut. Wir bummelten durch die Innenstadt und genossen die ruhigen Tage. Am Abend bestaunten wir den Sonnenuntergang (hier in Western Australia, sieht man die Sonne über dem Meer untergehen), betätigten uns sportlich vor diesem und spielten im Auto am Strand Karten und Würfel. Also wir lassen uns es in den letzten Wochen richtig gut gehen.

Die Nacht verbrachten wir wieder in einer kostenlosen Rest Area. Am nächsten Morgen sind wir besonders früh aufgestanden, um das hiesige Delfinzentrum zu besuchen. Dieses liegt direkt am Strand und seit mehreren Jahren kommen die Delfine regelmäßig zu Besuch. Hier war es nicht so wie in Tin Can Bay, dass die Delfine schon halb abgerichtet waren und still lagen, damit man sie füttern kann, sondern die Delfine kamen vorbei, um zu spielen oder aber sie schwammen nur einige Meter von den Zuschauern entfernt und verschwanden dann wieder. So hatten wir mal wieder die Möglichkeit Delfine aus nächster Nähe zu sehen. Das Zentrum, welches von der örtlichen Universität unterstützt wird, erforscht ebenso andere Wasserbewohner und so konnten wir unter anderem Seesterne, Oktopusse und eine Languste bestaunen.

Nach diesem Ausflug machten wir uns in unserer Elizabeth weiter nach Busselton. Hier war unser erstes wichtiges Ziel die Bibliothek, denn am 23.04 sollten die Stellenausschreibungen für Lehrer in Niedersachsen rauskommen. Ziemlich nervös checkte ich alle halbe Stunde die Website (an diesem Tag hatte ich mein Handy wirklich oft in Benutzung, aber niemand hatte sich beschwert). Bevor die zukunftsweisende Ausschreibung raus war, erkundeten Thomas und ich uns nach einem Tauchgang, denn wir hatten gelesen, dass es in Dunsborough möglich war ein Schiffswrack zu betauchen. Da wir dies noch nicht gemacht hatten und wir noch ein letztes Mal tauchen wollten, buchten wir nach einigem hin und her, da wir zuerst niemanden erreichen konnten, für den nächsten Tag einen Tauchgang. Dieser sollte ganz anders werden als die bisherigen.... Aber erstmal die gute Nachricht. Als die Stellenausschreibungen also endlich veröffentlicht waren, ich nochmal kurz Rücksprache mit der niedersächsischen Schulbehörde hielt, waren nach intensiver Recherche in der Bibliothek noch 6 Stellen übrig, die für mich in Ilsenburger Reichweite in Frage kommen. Damit ich die betreffenden Schulleiter auch von mir überzeugen kann, machten Thomas und ich an die Arbeit die Bewerbungen entsprechend der Schulen anzufertigen. Damit wir das auch abends in Ruhe tun konnten, buchten wir einen Campingplatz, auf dem Wlan und eine Küche vorhanden waren. So verbrachten wir den Abend neben unserem kleinen Abendbrot mit dem Anfertigen von Bewerbungsschreiben. Nachdem wir alles geschafft hatten, gönnten wir uns noch eine heiße Dusche und dann ging es ins Bettchen. Die Nächte werden hier übrigens immer kühler, momentan liegen wir bei so 4 bis 5 Grad in der Nacht. Da kann man schon mal ordentlich frieren, so müssen wir ja jede Nacht zusammen eingekuschelt liegen.

Am nächsten Morgen, dem 24.04 sollte dann also endlich der Schiffswracktauchgang beginnen. Am Shop angekommen, wurden wir mit Neoprenanzügen eingekleidet. Die Besonderheit bei diesen war diesmal, dass sie 7mm dick waren. Klingt an sich nicht viel. Ist es aber, glaubt mir. Man ist kaum reingekommen und sobald mal einmal drin war, wollte man sofort wieder raus, weil die einem alle inneren Organe abquetschten, so hatte man zumindest das Gefühl. Nachdem wir unser komplettes Equipment zusammen hatten, gab uns unsere Tauchbegleiterin noch kurz eine Einführung, wo wir gleich tauchen werden. Und dabei erwähnte sie, dass wir auf 26 Meter Tiefe tauchen werden, ich stockte gleich, denn mit der Open Water Lizenz durften wir nur auf 18 Meter Tiefe tauchen. Sie beruhigte uns und meinte, dass sei kein Problem, mit ihr zusammen dürften wir tiefere Wasser erkunden. Auch wenn ein kleiner Restzweifel blieb, machten wir uns ziemlich aufgeregt zu unserem Boot, welches uns zum Schiffswrack bringen sollte. Der Seegang war sehr rau, aber auf der Fahrt war dies kein Problem. Das sollte erst beginnen, sobald das Boot hielt, denn dann schaukelte es so sehr, dass Thomas und mir sofort schlecht wurde. Der super nette Skipper half mir dann dabei so schnell wie möglich ins Wasser zu kommen und übernahm den wichtigen Buddycheck für Thomas und mich, zog mir meine Flossen an und ich sprang so schnell es ging ins Wasser. Auch Thomas folgte schnell, weil ihm das Schaukeln ebenso nicht wirklich gut tat. Wir hatten beschlossen unsere Unterwasserkamera erst beim zweiten Tauchgang mitzunehmen, da wir erstmal schauen wollten, wie wir den ersten Tauchgang vertragen. Die beste Entscheidung des Tages, sage ich euch. Im Wasser war der Wellengang auch stark zu spüren, aber es war angenehmer als auf dem Boot. Bevor wir uns so wirklich erholen konnten, kam auch schon die Tauchlehrerin und sagte wir sollten sinken. Mit 15kg zusätzlichem Gewicht klappte das sonst so schwierige Sinken bei mir auch. Und schon auf den ersten Metern des Sinkens stellte ich fest, der Neoprenanzug wirkte ganz anders als bisher. Das Atmen fiel einem viel schwerer. Aber gut, unter Wasser kann man dagegen nicht viel machen, also hieß mein Motto Augen zu und durch. Naja Augen musste ich ja geöffnet halten, aber ich versuchte mich einigermaßen zu beruhigen. Unter Wasser merkte ich aber, dass meine Übelkeit nicht abnahm und so musste ich mich alle paar Minuten in meine Atemmaske übergeben. Entschuldigt das Kopfkino, aber ich kann es leider nicht  anders beschreiben. Jap, es gibt schönere Sachen, das kann ich euch versichern! Ich versuchte es unser Tauchlehrerin zu kommunizieren, aber sie konnte leider auch nichts machen. Sie half mir schon mehr als genug, als ich einmal meine Flossen verlor und sich mein Tank verfangen hatte und ich somit am Schiff festgehangen hatte. Um ehrlich zu sein, sah ich bei diesem Tauchgang nicht wirklich viel, aber Thomas berichtete mir, dass wir wirklich riesige Fische gesehen hatten. Irgendwann gab sie uns das für mich erlösende Zeichen, dass wir wieder auftauchen würden, ich war zwischenzeitlich schon ziemlich panisch, denn meine Übelkeit nahm nicht ab und ich übergab mich immer weiter.

Über Wasser angekommen, zog mich der Skipper halb auf das Boot, denn ich war so erschöpft. So froh wie ich war, dass ich diesen Tauchgang überhaupt einigermaßen überstanden hatte, kam die Panik und ich weinte erstmal ordentlich. Ich hoffe, ihr seid von meiner Ehrlichkeit begeistert. Als ich mich einigermaßen beruhigt hatte, übergab ich mich im Minutentakt. Was für ein Ausflug. Als ich soweit war, dass ich Thomas zuhören konnte, berichtete er mir, dass es ihm nicht besser ergangen sei. Ihm hat die Tiefe und der Neoprenanzug ebenso zu schaffen gemacht. Dazu bekam er noch so schlecht Luft. Bei einer späteren Kontrolle der Atemmaske wurde vom Skipper festgestellt, dass sein Luftventil nicht richtig geöffnet war und er daher so schlecht Luft bekam. Zum Glück ist alles gut ausgegangen. Der zweite Tauchgang sollte nur eine halbe Stunde später stattfinden, da ich mich aber immer noch alle paar Minuten übergab und Thomas ebenso fix und fertig war, beschlossen wir diesen sausen zu lassen und uns in Sicherheit wiegend an Bord zu bleiben. Klar tat es uns um das Geld leid, aber wir konnten einfach nicht mehr. Ich denke, nach dieser ausführlichen Ausschreibung, seid ihr sicher fast froh, keine Bilder zu sehen? Wir unterhielten uns, während der Kanadier den zweiten Tauchgang absolvierte, lange und ausführlich mit dem Skipper und erhielten einige nützliche Information zur Gegend und interessante Details aus seinem Leben.

Nachdem der Kanadier zurück an Bord war, machten wir uns zurück an Land und Thomas und ich waren froh wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Wir konnten uns auch keine wirkliche Pause gönnen, da wir noch die auf dem IPad formulierten Bewerbungen in der Bibliothek in Word überführen mussten. In der Bibliothek angekommen, machten wir uns ans Werk, schafften zum Glück auch alles und schickten es dann an Judit, denn sie hatte sich bereit erklärt meine Bewerbungen auszudrucken, kontrollierend drüber zu lesen und abzuschicken. Tausend Dank, liebe Judit!!!

Nach dem das auch geschafft war, gingen Thomas und ich einkaufen, gönnten uns ein paar Köstlichkeiten und machten uns zu unserem kostenlosen Schlafplatz auf, um einen ganz ruhigen späten Nachmittag und noch ruhigeren Abend zu haben. Vom Tag und Tauchen erschöpft, gingen wir sehr früh schlafen, um am nächsten Tag den Anzac Day gemeinsam mit Australiern zu verbringen. Was es damit auf sich hat und wie alles dann gekommen ist, erfahrt ihr wie immer.....im nächsten Blogeintrag.

Cheers, Katta

PS: Trotz des negativen Taucherlebnisses, wollen wir unser neu gewonnenes Hobby in Deutschland und in hoffentlich aller Welt weiterführen, denn wir sind uns sicher, dass wir uns an dem Tag einfach übernommen hatten. Mittlerweile können wir schon fast drüber lachen....

PPS: Wir haben ein neues Lieblingstier entdeckt, a cow fish.

Oioioioioi - Die Seelöwen kommen

Dienstag, 21.04.2015

Hallo ihr Lieben und herzlich Willkommen zu unserer letzten Haltestation im Norden Perths.

Auf unserem Weg von Geraldton nach Perth, zog es uns abseits des Highways unmittelbar an der Küste entlang. Mit etwas Wasser ab und zu vor den Augen fährt es sich ja auch etwas angenehmer, als immer nur stur quer durch das Outback, wie wir es die letzten Wochen hatten. Es zog uns in Richtung der schönen kleinen Stadt Jurien Bay.

Hier kamen wir am Sonntag, den 19.04, gegen späteren Nachmittag an. Ein deutliches Zeichen, dass wir wieder Nahe der dauerhaften Zivilisation sind, sind die immer kleiner werdenden Abstände zwischen den Ortschaften und die deutlich günstiger werdenden Spritpreise. In Jurien Bay genossen wir bei angenehm warmen Temperaturen den restlichen Nachmittag und nutzten die Zeit um einem guten Freund in Deutschland zu seinem 30. Geburtstag zu gratulieren. Christian Laudan, bitte erröte nicht an dieser Stelle bei der Erwähnung deines Namens in unserem Blog, gehört nun zum elitären Kreis der 30er. Whooooopie!

Wir wollten hier im Ort einem Wunsch der lieben Katarina nachgehen. Seelöwen sollten unsere neuen Spielgefährten für den nächsten oder übernächsten Tag werden. Laut unserem Reiseführer wurden gerade von Jurien Bay aus Touren zu den interessanten Meeresbewohnern und ihren Inseln auf denen sie anzutreffen sind angeboten. Leider mussten wir in Erfahrung bringen, dass es diesen Veranstalter nicht mehr gibt. Etwas enttäuscht und geknickt, nachdem ja auch schon das Tauchen in Geraldton ausgefallen war, schlenderten wir auf der Suche nach einer Bäckerei, zum Stimmungsaufbau, durch den Ort. Zum Glück muss man letztendlich sagen, taten wir damit genau das Richtige. In der Bäckerei entdeckten wir einen Flyer eines Ortsansässigen, der Ausflüge zu den Seelöwen anbot. Den Flyer geschnappt, die darauf angegebene Telefonnummer angewählt und schon hatten wir für den nächstem Tag unsere Tour gebucht.

Am Montag, den 20.04, trafen wir uns um 10 Uhr morgens mit Kane und einem weiteren Interessierten, der uns an diesem Tage begleiten sollte. Hierbei handelt es sich um einen angenehmen Schweizer Eidgenossen, der gerade für ca. 6 Wochen Australien bereist. Insgesamt zu viert also, ging es los raus auf die See. Das Wetter war super, auch wenn nur etwa 20 Grad warm. Kane hatte ein nettes, schnelles Bötchen was er sein Eigen nennen darf, mit dem es in rasanter Fahrt losging. Auf dem Weg zur Seelöweninsel stoppten wir kurz an einer von Kanes Oktopusfallen, die er immer im Wasser hat. Zwei schöne Exemplare sprangen uns ins Boot entgegen und versuchten sofort wieder irgendwie zurück ins Wasser zu kommen. Das durften sie dann auch, nachdem wir sie uns ein bis zwei Minuten angeguckt haben.

Kurz darauf düsten wir dann zu den Seelöwen. Auf einer kleinen Insel, auf der Menschen zum Schutz der Tiere keinen Zutritt haben dürfen, lagen sie dann. In einem Rudel von ungefähr 20 oder mehr rollten sie sich umher, robbten übereinander hinweg, bäumten sich kurz mal auf oder wie ein Jungtier, gingen ins Wasser. Es war absolut schön diese Tiere in freier Wildbahn sehen und miterleben zu dürfen. Ab und an, kam auch ein Angehöriger des Clans zurück von der Futtersuche aus dem kühlen Nass und wir konnten die Tiere etwas in Aktion erleben. Nach knapp 20 Minuten der Beobachtung, vor allem des Bestaunens wie ein Jungtier immer wieder vom Wasser an den Strand und wieder zurück ins Wasser gespült wurde, ging es für uns dann weiter zu einem Schnorchelspot.

Und der war traumhaft! Zugegeben, das Meer war extrem kalt und wir hatten nur unsere normalen Badesachen an, aber die Sicht Unterwasser war kristallklar. Wir sahen unzählige tolle Fische, Pinacles, die unter der Wasseroberfläche entstanden waren und Kane fand zudem zwei unglaublich schöne, riesige Muscheln. Wir hielten es knappe 20 Minuten im eisigen Wasser aus, bis es wieder zurück an Bord ging. Leider wollte unsere Unterwasserkamera nicht so wie wir und wir konnten diese Bilder nicht festhalten. Aber glaubt uns einfach wenn wir sagen, dass es wohl einer mit der schönsten Spots zum Schnorcheln für uns hier in Australien war. Während wir uns an Bord in der Sonne wieder aufwärmten, reichte uns Kane ein paar Leckereien zum Lunch und warf nebenbei seine Angel aus, um einen Squid zu fangen. Die sind ähnlich wie ein Octopus, nur haben sie einen länglichen Kopf und im Gegensatz zum Oktopus einen größeren Knochen im Körper. Aber seht bitte selbst auf dem Bild. Denn Kane hatte ein wirklich schönes Exemplar fangen können, was entweder sein Hund später oder er zum Abend essen sollte.

Zum Abschluss brachte uns unser Skipper zu einer kleinen traumhaften Insel, an deren Strand wir etwas spazieren und Fotos machen konnten.

Auf dem Rückweg zum Hafen zeigte er uns noch kurz, wie schnell sich 70km/h auf dem Wasser anfühlen und dann war unser wirklich gelungener Ausflug auch leider schon wieder am Ende. Nach einer warmen Dusche im Hafen ging es für uns dann weiter nach Lancelin, wo wir den Abend verbringen wollten. Hier trafen wir einige andere Backpacker, die teilweise ihre Australienreise erst begonnen haben oder die schon etwas länger unterwegs waren. Letzteres traf auch auf drei deutsche Backpacker zu. Wir erzählten viel, tauschten uns über diverse Reiserouten aus und machten uns dann gegen Abend gemeinsam zu einem Schlafplatz. Der sollte jedoch erst gar nicht so leicht zu finden sein. Dank großer Schilder in den Orten, dass Campen und das Schlafen in Fahrzeugen verboten seien sowie mit hohen Bußgeldern belegt werden, zog es uns raus in Richtung einer Busch-Rest-Area. In vollkommener Dunkelheit fanden wir zum Glück recht schnell den Eingang zu diesem Spot von der Straße und machten uns mit einem mulmigen Gefühl auf die etwas abseits gelegenen Zufahrt. Nach knapp 3 Minuten Fahrt auf einer Sandstraße sahen wir einen weiteren Van, mit Licht vor den Türen. Es waren zwei Franzosen die hier ebenfalls schlafen wollten. Bei mittlerweile eisigen Temperaturen legten wir uns zügig ins Auto und schliefen. Ich war ehrlich gesagt etwas unruhig, da ich mir nicht sicher war ob hier wirklich campen erlaubt sei und ob wir mit unserem Auto jemals hier wieder herauskommen würden.

Am nächsten Morgen, am 21.04. stellte ich dann nach wenigen Minuten fest, dass unsere Elisabeth eine wahre Allzweckwaffe ist und sie nichts stoppen kann. Sand? Kein Problem für unsere Kleine. Wir verabschieden uns von den beiden Franzosen und den drei Deutschen, die Richtung Darwin weiterfuhren und machten uns selbst ans Werk, das erste Mal Perth auf unserer Reise zu passieren.

Cheers,

Thomas

Der Kalabarri Nationalpark oder aber auch "Die Fliegen bringen uns um!"

Sonntag, 19.04.2015

 Ein fröhliches Hallo aus Australien nach Deutschland,

man mag es kaum glauben, aber wir sind bereits in den letzten 4 Wochen unseres Australienabenteuers angekommen und wollen euch natürlich wieder an den letzten Erlebnissen teilhaben lassen.

Nachdem wir also so freundlich vom Ranger geweckt wurden, verließen wir am 17. April Shark Bay und reisten Richtung Süden weiter. Der nächste Ort Kalabarri war nur 320km entfernt, daher hatten wir eine relativ entspannte Reise. Der Ort liegt mitten im gleichnamigen Nationalpark und dieser sollte uns mal wieder richtig gut gefallen. Wir machten auf dem Weg ins kleine Städtchen einige Zwischenstopps im Nationalpark und bestaunten die Natur. Das hätten wir gerne in aller Ruhe gemacht, doch das war uns nicht vergönnt, denn sobald wir das Auto verlassen hatten, wurden wir von Hunderten Fliegen befallen. Seit der Cyclon über Western Australia hinweggefegt ist, haben die Fliegen die Herrschaft über die hiesige Landschaft übernommen. Ein Spaziergang ohne unsere kostbaren Mückennetze über dem Kopf waren nicht denkbar. Trotz der fiesen Geschöpfe gefiel uns die Landschaft sehr gut.

In Kalabarri angekommen, erkundeten wir als erstes das kleine Städtchen und entschlossen uns spontan hier eine Nacht zu verbringen. Zu allererst wollten wir uns aber das kleine Schnorchelparadies angucken, denn direkt am Strand, gab es eine kleine "recreation area" (Erholungsgebiet für Fische), in der viele Fische zu bestaunen sind. Auch vom wirklich kühlen Wasser ließen wir uns nicht abschrecken, das wird nämlich immer kälter, je weiter südlich wir fahren. Wir entdeckten viele kleine, aber auch große bunte und weniger bunte Fische. Es war wirklich schön. Nachdem wir uns vom kaltem Wasser aufgewärmt hatten, machten wir uns auf die Suche nach einem Schlafplatz. In dem schönen Ort gab es leider mal wieder keinen kostenlosen Campingplatz. Nachdem wir die vorherige Nacht schon Glück mit dem Ranger hatten, wollten wir es nicht nochmals herausfordern und schliefen ganz legal auf einem Campingplatz. Dieser lag direkt am Strand und wir trafen hier 3 super nette Backpacker mit denen wir den gesamten Abend verbrachten. Vorher machten wir nur einen längeren Spaziergang am Meer, bestaunten den Sonnenuntergang und machten einige peinliche Pärchenfotos.

Am nächsten Morgen, also am 18. April führte uns unser Weg weiter durch den Kalabarri Nationalpark. Hier machten wir wieder verschiedene Stops und diesmal hatten die Fliegen es wirklich auf mich abgesehen. Während eines walks schaffte es eine Fliege in mein Mückennetze zu kommen und mir direkt in den Mund zu fliegen. Unter lauten Husten und Schnaufen, schaffte ich es die Fliege aus meinem Mund zu katapultieren. Nur um sie danach in meiner Nase wieder zu finden. Ich weiß nicht wie, aber sie hatte es anschließend wieder geschafft den Weg in meinen Rachen zu finden. Und dann begann der Krieg, mit aller Macht versuchte ich sie aus meiner Körper zu schaffen, aber das Mistvieh (alle anderen Worte wären zu nett) wehrte sich. Laut hustend und mich halb übergebend verschluckte ich die Fliege irgendwann und bin mir sicher nur fast einem tödlichen Fliegenangriff entronnen zu sein. Währenddessen schaute mich Thomas fragend an und weitere hunderte Fliegen machten sich zum Angriff bereit. Genervt von den Fliegen beschleunigten wir unsere Schritte und verkürzten die Zeit an den Aussichtspunkten.

Zurück im Auto verließen wir die mörderischen Fliegen und den Kalabarri Nationalpark, um nach Geraldton zu fahren. Geraldton ist die größte Stadt Perth und Darwin. Hier hatten wir endlich mal wieder einen günstigen Supermarkt, nämlich Coles und so konnten wir auch mal wieder mehr Variation in unseren Ernährungsplan bringen. Bye Bye Nudeln und Hallo Fleisch. Den Tag verbrachten wir in einem kleinen Wasserpark am Meer für Kinder, den wir großen Kinder natürlich auch gleich ausprobierten. Ebenso erledigten wir einige Besorgungen. Abends machten wir uns auf zu einem nahegelegenen Campingplatz. Dort trafen wir mal wieder andere Backpacker und verbrachten einen geselligen Abend mit ihnen, auch wenn sie nicht verstehen konnten wie wir die 7 Monate ohne kiffen ausgehalten haben. Anscheinend muss man dauerbekifft sein, um das "wahre" Australien zu erfahren. Interessante Einstellung... Mitten in der Nacht wurden wir von mehreren lauten, explosionsartigen Geräuschen geweckt. Ich fragte Thomas panisch, was das gewesen sei, er war sich aufgrund seiner Bundeswehrerfahrung ziemlich sicher, dass das definitiv Schüsse waren. Sämtliche Horrorszenarien ausmalend, die alle darin endeten, dass wir erschossen werden (ich muss irgendwann zu viele Horrorgeschichten gelesen haben), war unsere Nacht nicht mehr ganz so erholsam. Da ich ja aber noch in der Lage bin den Blogeintrag zu schreiben, haben wir es überlebt. Wir vermuten es war ein Bauer, der seine Tiere vor Füchsen oder ähnliches beschützt hat. Am nächsten Morgen, am Sonntag dem 19. April, machten wir uns voller Vorfreude auf in die Stadt, denn wir wollten nochmal die Möglichkeit nutzen, tauchen zu gehen (jap, uns hat definitiv das Tauchfieber gepackt). Nur leider machte uns hier der vor Wochen herrschende Cyclon ein Strich durch unsere Rechnung, denn der hatte das Wasser so aufgewirbelt, dass man eine maximale Sichtweite von einem Meter hat, also lohnt sich tauchen gehen überhaupt nicht. Ein wenig enttäuscht, führte uns unser nächster Weg wieder in die Stadt, um den Triathlon zu verfolgen, der an diesem Tag stattgefunden hat. Nachdem wir das sportliche Event für Stunden verfolgt hatten, beschlossen wir weiter zu fahren, da uns ansonsten nicht wirklich was in Geraldton hielt.

Somit führt uns unser Weg weiter nach Süden. Wir werden Perth, von wo aus unser Rückflug geht, erstmal links liegen lassen, um die Region südlich von Perth zu erkunden. Steph meinte, die müssen wir unbedingt sehen, denn dort seien ihre Lieblingsplätze von Australien zu finden. Und da es perfekt in unsere Zeitplanung passt, erkunden wir die nächsten 2,5 Wochen die Region bis Alabany, um anschließend unser Auto hoffentlich gewinnbringend zu verkaufen.

Cheers,

sagt die Katta, die sich vom Fliegenangriff erholt hat.

Die Zahnarztpraxis im Ningaloo Reef

Freitag, 17.04.2015

Hey guys, how are you?

Wieder gesund und munter folgt unser nächster Blogeintrag. Der Quallenstich ist ausgeheilt und somit konnten wir uns auf weitere Abenteuertour begeben.

Nach Exmouth hat es uns am 12.04. nach Coral Bay verschlagen. Ein Ort, der nur aus einer Straße besteht und es einem ermöglicht direkt vom Strand ins Ningaloo Reef schnorcheln zu können. Das es leider keine Möglichkeit des kostenlosen Übernachtens gab, bezogen wir auf einem Campingplatz Stellung. Gezeichnet von den Spuren des letzten Cyclones, alle größeren Bäume hatten einen erheblichen Schaden davon getragen und wurden bis auf den Stamm herunter gestutzt, gab es hier eine kleine Besonderheit. Vor allem Katarina sollte diese Besonderheit schnell kennenlernen. Am Abend bereitet sie uns unter tollstem Sternenhimmel unser Abendessen zu. Vollkommen vertieft in ihre Arbeit, bemerkte sie nicht, dass sie einen Zuschauer hatte. Ich beschreibe ihn mal wie folgt: groß, dunkelhäutig, dunkle Haare, etwas wortkarg und mit einem erstaunlich großem Kopf gesegnet. Von allen Seiten hieß es nur:"Hello Maverick. The horse is back." Katarinas heimlicher Beobachter, der gefühlte 50cm neben ihr stand, war ein Pferd namens Maverick. Erschrocken von diesem ersten Anblick, machten wir uns beide wieder ans Werk und Maverick zog weiter seine Kreise zur Futtersuche. Das Pferd gehört wohl eigentlich zu einer Range und hatte sich vor dem Cyclon nach Coral Bay verirrt. Ob er jemals wieder abreisen wird, ist jedoch zu bezweifeln.

Am nächsten Morgen, Montag den 13.04, wollten wir das Ningaloo Reef wieder einmal erkunden. Mit der einmaligen Chance, wirklich vom Strand aus ins Riff zu gelangen, dabei nicht mal 50 Meter weit raus schwimmen zu müssen, zogen wir beide vom Campingplatz Richtung Beach. Und der war atemberaubend schön. Bereits vom Land aus, konnten wir das Riff unter der Meeresoberfläche erkennen. Also Brille und Schnorchel auf, Flossen an und ab ins Geschehen. WOW!!! Das Ningaloo Reef ist zwar mit seinen dominanten Farben von braun, grau, blau und violett nicht ganz so farbenfroh wie das Great Barrier Reef, aber dafür Leben hier um so mehr Fische, die mit ihren Farben verblüffen. Wir verbrachten den gesamten Vormittag und Nachmittag damit, dass "gesamte" Riff in Strandnähe zu erkunden und auf Videos festzuhalten. Schon beim Schnorcheln fanden wir das Riff ziemlich beeindruckend.

Am Dienstag, den 14.04, gingen wir unserer neu entdeckten Leidenschaft, dem Tauchen, nach. Hier sollte es jedoch noch das ein oder andere besondere Highlight für uns geben. Mit acht weiteren Mitinteressierten begaben wir uns an diesem Morgen auf das Boot eines ortsansässigen Tauchanbieters. Doch kurz zuvor mussten wir uns in dessen Laden erst noch mit unserem Equipment für den Tag versorgen. Das bedeutete Flossen und Tauchweste anprobieren sowie die richtige Größe für den Neoprenanzug herausfinden. Nach kurzem hin und her hatten wir beide alles zusammen und es konnte losgehen. Das Gute an einer Tauchtour von Coral Bay aus ist, dass man nur 20 Minuten mit dem Boot fahren muss, um an einem geeigneten Tauchspot zu sein. Kaum auf dem Boot angekommen hieß es dann Tauchsachen anziehen, Ausrüstung fertig machen und einem kurzen Briefing des Dive-Leaders lauschen. Im Anschluss ging es dann ins kühle Nass, dass wirklich kühl war und runter auf ca. 8 Meter. Wir tauchten ca. 50 Minuten durch das Riff und sahen unzählige viele Fische, eine Schildkröte und ganz viele Korallen. Wir hatten noch nie so einen langen Tauchgang geschafft. Normalerweise geht uns vor lauter Aufregung die Luft nach spätestens 30 Minuten aus. Das Ningalooreefnbesteht aus vielen vielen zusammenhängenden Korallen. So konnte man mehrere hunderte Meter einfach nur über Korallen tauchen. Das war wirklich einmalig. Vollkommen fasziniert mussten wir nach den bereits erwähnten knapp 50 Minuten wieder auftauchen, um unser restliches Tagesprogramm noch schaffen zu können.

An Bord zurück hieß es dann volle Fahrt voraus zu einem ganz besonderen Schnorchlspot. Zu unserem großen Glück sahen wir auf dem Weg dorthin noch eine große Gruppe Delphine, die gerade auf Futtersuche war und vor unserem Boot eine kleine "Show" vollführte, um nochmal zu zeigen, wie niedlich sie denn sind. Angekommen an unserem Schnorchlspot ging es auch schon los. Neben diversen anderen Ausflugsbooten durften wir relativ zügig ins Wasser und ein absolut faszinierendes Geschöpf des Meeres bestaunen. Ein Manta-Rochen. Mit einer Spannweite von ca. 4-5 Metern und vollkommen schwarz von beiden Seiten, "flog" er vor uns durch das Wasser. Dieser Anblick war einmalig. Im weiteren Verlauf konnten wir noch drei weitere Male zu dem Manta ins Wasser und begleiteten ihn immer für ca. 5-10 Minuten durch das Wasser. Da es leider der einzige Manta-Ray an diesem Tage war, mussten die Boote eine Art Warteschlange bilden und ihre Passagiere nacheinander ins Wasser zu dem Tier lassen. Dieses Mal konnte ich auch der Anweisung folge leisten, nicht vor dem Tier zu schwimmen. Wenn uns jemand die Frage stellen sollte, welches Tier wohl beeindruckender wäre, der Wahlhai oder Manta-Ray, so wäre es dennoch der Wahlhai. Er wirkt einfach majestätischer und beeindruckender im Wasser. Aber die Chance einen Manta live neben sich zu haben ist etwas ganz besonderes.

 

Völlig beeindruckt von diesem Erlebnis ging es zurück auf das Boot und es gab Lunch. Anschließend machten wir uns auch schon wieder bereit für unseren zweiten und letzten Tauchgang an einer ganz neuen Stelle im Riff. Und schon sollte ein zweites Highlight auf uns warten. Nach ungefähr der Hälfte unseres Tauchgangs machten wir an der sogenannten "cleaning-station" halt. Wir warteten auf jemanden, der sich dort eventuell seine Zähne reinigen lassen wollte, eine Art Zahnarztpraxis für Tiere. Ist das nicht cool? Da denkt sich dann wohl der Hai, ach es wird mal wieder Zeit, meine Zähne sehen so gelb aus, ich schwimm mal rüber zu den kleinen Fischen und lasse mir meinen Mund reinigen. Keine 2 Minuten später wurden wir auch schon belohnt. Ein 2 Meter langer Grey Reef Shark kam vorbei und ließ sich von kleinen anderen Fischen das Maul reinigen. Uns wurde gesagt das hier durchaus 15-20 solcher Haie sein können und wir hofften inständig noch ein paar weitere zu sehen. Trotzdessen, dass ein solcher Hai die körperliche Voraussetzung dafür hat einen Menschen zu töten, sind sie sehr scheu und es besteht wohl, laut Tauchlehrer, keine Gefahr für den Menschen.Es war aber absolut sicher alles und ein schönes Spektakel. Auch wenn es nicht all zu lang andauerte und der Hai sich wieder auf und davon machte, so war es wirklich cool mitanzusehen. Auch eine Schildkröte hatte das Bedürfnis nach einer Mundpflege, so beobachteten wir das Spektakel bei ihr ebenso. (Den Hai erkennt man leider nur beim genauen hinsehen. Irgendwie wollte unsere Kamera das nicht genauer aufnehmen. Aber die Videos sind wieder besser. Also freut euch darauf.) Dieser Tauchgang war letztendlich nach ca 52 Minuten beendet und wir machten uns wieder zurück ans Land. Wir waren, wie ihr euch vielleicht erinnern könnt, vom Great Barrier Reef ja schon ziemlich angetan. Nachdem wir nun das Ningaloo Reef erkunden konnten, möchten wir dem Great Baarier Reef nichts absprechen und es ist auf jeden Fall wunderschön, aber das Ningaloo Reef war einfach nochmal einen Tick faszinierender. Zwar fehlten die wirklich farbenfrohen Korallen, aber die Länge einer Koralle (wir haben während eines Tauchgangs nicht wirklich Sand gesehen) war einfach beeindruckend. Ebenso die Tiere und die Vielfalt sind unbeschreiblich. Somit können wir sagen. We love the Great Barrier Reef but we adore the Ningaloo Reef.

 

Wieder in Coral Bay angekommen ergaunerten wir uns noch eine Dusche auf dem Campingplatz und fuhren dann wieder hinaus auf den Highway, zu einer Rest Area. Auf unserer weiteren Route die Westküste hinunter, steuerten wir am Mittwoch den Ort Carnarvon an. Carnarvon ist ein von Farmarbeit gekennzeichneter Ort, der wohl sehr aktiv in die Vorbereitung und Durchführung der Mondlandung mit einbezogen wurde. Die NASA hat hier im Ort eine Radarstation errichtet, die von entscheidender Bedeutung bei diesem Ereignis war. Leider war dieser Ort auch durch den Cyclon heimgesucht und stark in Mitleidenschaft gezogen. Wir erfreuten uns dennoch des ortsansässigen Woolworth und der dort vorzufindenden Schnäppchen. Den restlichen Tag verbrachten wir gemütlich am Wasser unter Palmen und trafen drei sehr sympathische Backpacker, die jedoch leider in die entgegengesetzte Richtung zu uns reisen. Auch dieser Tag endete letztlich mit dem Verlassen des Ortes und der Suche nach einer Rest Area für die Nacht.

 Am Donnerstag, den 16.04, ging es dann nach Shark Bay und Denaham. Shark Bay ist eine Bucht, die wie der Name schon sagt, von Haien des Öfteren heimgesucht wird. Aber man bekommt die nicht wirklich zu sehen. Viel mehr ist sie für ihre vielen Delfine bekannt. Wir erkundeten die Bucht einen Tag und schauten uns die verschiedenen Highlights an. Unser erstes Ziel waren die Stromatolithen. Der eine oder andere von euch weiß bestimmt etwas damit anzufangen. Es handelte sich hierbei um millionenjahre alte Ökosysteme, die die ersten Lebewesen auf der Welt darstellten. Die wir hier in Shark Bay anfinden konnten, sind aber "erst" einige tausende Jahre alt.

Weiter ging es zum "Shell Beach". Der Name wird hier den Erwartungen absolut gerecht. Ein sehr heller Strand, an dem man keinen Sand, sondern nur Muscheln finden kann. Eigentlich wollten wir an diesem nochmal Baden gehen, aber das Wasser war so flach und so salzig, dass wir es uns verkniffen.

Bei einer landschaftlich wunderschönen Kulisse ging es dann nach Denaham, der größten Stadt hier in Shark Bay. Aufgrund eines Missgeschickes meiner Person am frühen Morgen, mussten wir hier im Ort eine Waschmaschine aufsuchen, die wir auch auf einem Campingplatz fanden. Ich hatte leider meinen Kaffeebecher im Bett ausgekippt und so ziemlich alles damit ausgesaut. Ich weiß was jetzt jeder von euch sagen wird. Man frühstückt und trinkt seinen Kaffee auch nicht im Bett. Wir haben dafür aber eine sehr gute Ausrede. Durch den Cyclon, der die Westküste getroffen hatte, sind hier Trillionen (und das ist nicht übertrieben) Fliegen unterwegs, die einem in alle Körperöffnungen (wirklich alle) kriechen wollen. Es ist teilweise kaum auszuhalten und etwas außerhalb des Autos zu essen oder zu trinken, ohne von den Fliegen belästigt zu werden, ist undenkbar. Also fand das alles im Auto statt und ich verkippte meinen Kaffeebecher samt Inhalt. Somit stand in Denaham Wäsche waschen und Fliegennetze für das Gesicht kaufen an.

Abgesehen davon muss man festhalten, dass der Ort wirklich schön ist, aber keine Gelegenheit zum kostenlosen Übernachten für Backpacker bietet... Somit hieß es am Abend wieder raus aus dem Ort und ab auf eine rest area. Nur leider gibt es die nicht in der Nähe von Shark Bay. Somit hielten wir einfach in einer Parkbucht und richteten uns dort unser Schlaflager ein. Wir parkten neben drei weiteren Backpackerfahrzeugen und wollten am nächsten Morgen gleich um 6 Uhr weiterfahren, damit uns kein Ranger vorfinden und zur Kasse bitten kann. Der Wecker klingelte um 05:50 Uhr und müde wie wir waren, beschlossen wir spontan, dass der Ranger nicht kommen würde und wir schliefen einfach weiter. Keine 20 Minuten später war er dann aber doch da. Wir waren schon panisch und hatten Angst vor der Geldstrafe, aber er war relativ freundlich und gab uns den Hinweis, dass schlafen hier nicht erlaubt sei und er unsere Nummernschilder fotografieren würde, damit er uns wieder erkennt, wenn es nochmal vorkommt. Mit dem Schrecken davon gekommen ging es für uns bei Sonnenaufgang weiter nach Kalabarri.

 

Nach diesem wirklich langem Blogeintrag, gehe ich, Thomas, jetzt ins Bett und sage 

Cheers

8 Meter, 5 Tonnen, ein Fisch

Montag, 13.04.2015

Ich begrüße alle Leser des Blogs herzlich mit einem: G'day mate,

frisch aus dem Wasser zurück, melden sich Thomas und Katarina. Was wir im Wasser entdecken durften, versetzt uns noch immer in ein freudiges wir-können-es-gar-nicht-fassen Gefühl. Nun aber erstmal chronologisch anfangen.

Wir erreichten Exmouth nach unseren Tagen im Karijini Nationalpark am 10. April abends im Dunkeln, nach 720km. Unsere schlaue app Wikicamps und unser Straßenatlas mit vielen eingezeichneten Campingplätzen zeigten uns leider keine kostenlosen Schlafplätze an. Als wir jedoch ankamen, entdeckten wir einen Parkplatz, direkt am Meer, ohne "No camping" Schild und es standen dort schon 2 Backpackerautos. Na dann gesellen wir uns dazu und genossen die Nacht mit wunderschöner Kulisse. Wir ließen unsere Tür offen und konnten somit den Wellen lauschen.

Am Morgen erwachten wir und wir konnten in unserem Bett den Sonnenaufgang beobachten. Es gibt wohl definitiv schlechtere Orte zum aufwachen. Unser erster Weg in Exmouth führte zu einer Dusche, denn die hatten wir schon länger nicht mehr gesehen. Frisch geduscht, machten wir uns auf zu den örtlichen Touranbietern, denn wir gönnten uns in Exmouth ein besonderes Highlight. Wir wollten mit einem besonderen Meeresbewohner schwimmen gehen, dem Walhai. Nun ist es so, dass es in Exmouth sicher 10 verschiedene Anbieter gibt. Um uns auch alle anzuhören, statteten wir allen ein Besuch ab und hörten uns die Vorzüge an. Preislich gibt es kaum Unterschiede. Nach einer guten Stunde hatten wir uns für eine Tour entschieden, der Vorteil dieser bestand darin, dass nur 8 Leute inklusive uns die Tour gebucht hatten. Somit hatten wir eine kleine Gruppe und mehr Zeit mit dem Walhai zu schwimmen.

Den restlichen Tag verbrachten wir in Vorfreude bummelnd durch die Stadt. Wir genossen diesen faulen Tag sehr nach der ganzen Fahrerei der letzten Wochen. Zur Feier des Tages gönnten wir uns auch einen Smoothie und ein leckeres belegtes Paninisandwich. Warum das erwähnenswert im Blog ist? Weil wir zwei Meereserkunder mal wieder mehr Glück als Verstand hatten. Thomas wartete im Shop auf das Panini und griff zu, als die nette Verkäuferin den Namen unseres Sandwiches nannte. Dies teilten wir brüderlich und fühlten uns satt und zufrieden. Keine 15 Minuten später kam eine Angestellte aus dem Kaffee und rief laut eine Nummer aus, und zwar unsere für das Sandwich (wir hatten eine bekommen, aber dann einfach zugegriffen als der Name des Sandwiches gesagt wurde). Wir erklärten ihr kurz die Situation und sie schaute uns an und ging wieder rein. Danach kam sofort die nächste Angestellte raus, schaute auf unsere Nummer, gab uns das Sandwich und meinte, wenn das eure Nummer ist, dann ist das euer Sandwich. Unser Glück kaum fassend, machten wir uns vom Acker, um unser zweites Sandwich zu genießen. Thomas hatte ein wenig Angst, dass sie uns das noch abnehmen würden. Zwei Sandwiches zum Preis von Einem. Das konnte was.

Nun aber zurück zum Tag. Den verbrachtend wir gammelnd am Strand liegend und kühlten uns zwischendurch immer wieder im Meer ab. Jap, wir sind froh wieder an der Küste zu sein, auch wenn wir die Erfahrungen im Outback nicht missen möchten. Somit ging ein entspannter Tag irgendwann zu Ende und wir beschlossen wagemutig nochmals unseren kostenlosen Schlafplatz zu nutzen. Wir hatten am Tag ein Schild an der Touristeninformation entdeckt, welches campen im kompletten Ort verbietet. Was aber die Nacht davor schon klappte, sollte auch dieses Mal gut gehen.

Am nächsten Morgen, dem 12. April, war es dann soweit, unsere Tour mit Walhaien stand bevor. Dafür trafen wir uns morgens um 7:30 Uhr, um dann mit dem Bus zum Hafen vom Ningaloo Reef zu fahren. Wir wurden mit einem kleinen Beiboot, dem dingi, zu unserem Tourboot gefahren und das war wirklich super ausgestattet. Da wir nur 8 Leute waren, hatten wir eine Menge Platz, um uns breit zu machen. Unser erster Stopp nach Tee, Kaffee und Gebäck war im Ningaloo Reef, um zu schnorcheln. Viele Australier hatten uns schon vom Ningaloo Reef vorgeschwärmt. Beim Schnorcheln konnten wir schon einige Vorzüge des Riffs erkennen. Ganz anders als im Great Barrier Reef besteht das Ningaloo Reef aus Hartkorallen, statt weichen Korallen, das heißt die dominierenden Farben sind braun und grün, dafür kann das Riff aber mit atemberaubenden Tieren punkten. So sahen wir beim ersten Schnorchelausflug mal wieder eine Schildkröte. Diesmal schwamm Thomas mit ihr einige Meter. Diese Tiere sind immer wieder beeindruckend. Auch ein riesiger Stachelrochen (solch ein Rochen hatte Steve Irwin das Leben gekostet) konnte unserem Blick nicht entgehen, obwohl er sich ziemlich clever im Sand versteckt hatte. Ansonsten fanden wir das Riff wirklich schön, aber zu diesem Zeitpunkte konnte es noch nicht mit dem Great Barrier Reef mithalten.

Nach einem kurzen Snack (wir wurden den ganzen Tag mit Leckereien verwöhnt) fuhren wir dann in die Gewässer, in denen Walhaie gerne schwimmen. Nun aber erstmal ein paar Fakten zum Walhai. Diese majestätischen Tiere, die auch die harmlosen Riesen des Ozeans genannt werden, können bis zu 18 Meter groß werden. Sie sind keine Wale, sondern Haie und gehören somit in die Kategorie Fische. Sie ernähren sich ausschließlich von Plankton und Menschen stellen somit keine Beute dar. Daher konnte ich auch relativ gelassen an den Schwimmausflug gehen. Thomas hatte mir seit Beginn unserer Australienreise davon vorgeschwärmt mit diesen Tieren schwimmen zu gehen. Nachdem ich die Bilder gesehen hatte, packte mich auch das Walhaifieber.

Ein Flugzeug erkundete vorher aus der Luft, wo wir einen Walhai finden können. Und dann war es soweit, auf Kommando sprangen wir so schnell wie möglich ins Wasser und hielten Ausschau nach dem Walhai. Unsere Tourbegleiterin Mel zeigte uns die Richtung an, aus der der Walhai kommen sollte. Und dann geschah etwas, was mich jetzt noch in Staunen hält. Plötzlich erscheint ein riesiger Fisch aus dem scheinbaren Nichts. Scheinbar ohne Anstrengung schwamm dieser in nächster Nähe an uns vorbei und schon ging das schwimmen los. Wir versuchten mit dem 8 Meter (!!!) langen Walhai mitzuhalten und beobachteten ihn dabei ehrfürchtig. Dieses wirklich riesige und wunderschöne Tier schwamm keine 3 Meter neben uns. Ein Walhai, einfach neben uns. Einmalig, das kann ich euch sagen. Völlig begeistert schwammen wir nach einiger Zeit zurück aufs Boot.

 

Wir sollten uns bereit halten, denn sie hatten noch einen zweiten kleineren Walhai gesichtet mit dem wir wieder mitschwimmen durften. Und da war wieder das Kommando, also alle man über board und dem Walhai folgen. Der "kleine" Walhai war 6 Meter lang und ich hatte das Glück direkt am Gesicht für 10 Minuten mit ihm mitzuschwimmen. Ich schaffe es nicht dieses Erlebnis gebührend zu beschreiben, aber wir hoffen, dass die Videos einiges wiedergeben können. Ich habe natürlich versucht (liebe Pauline, vor allem für dich, da wir das ja immer zusammen geübt haben) mit meinen walisch-Kenntnissen aus Findet Nemo Kontakt mit dem Walhai aufzunehmen. Er reagierte nicht, ich denke es lag daran, dass er ein Hai und kein Wal ist.

Unser nächster Schwimmgang mit dem Walhai sollte ein ganz besonderer für Thomas werden. Wir hatten vorher genaue Anweisungen bekommen, wie weit wir vom Walhai entfernt bleiben müssen (mindestens 3 Meter) und wir durften nicht vor ihm schwimmen, um ihn nicht zu stören. Das fanden wir übrigens auch besonders gut an der Tour. Die Sicherheit und der Schutz des Walhaies standen absolut im Vordergrund, denn wie es Mel so passend ausdrückte: "Wir sind hier nicht in Seaworld. Das sind zum Glück wildlebende Tiere und die sind nicht zum kuscheln oder reiten da." Zurück zu Thomas' besonderem Tauchgang. Nachdem wir alle wieder wie die Wilden ins Wasser gestürzt sind, suchten wir nach dem Walhai. Und schon zeigte uns Mel die Richtung an, aus der er kommt. Diese Richtung lag genau dem gegenüber, wo Thomas schwamm. Thomas bekam davon nicht viel mit und hielt weiterhin arglos Ausschau nach dem Walhai und dann sah er ihn, wie er direkt auf ihn zuschwamm. Nach dem anfänglichen Schreck versuchte er natürlich so schnell wie möglich dem Walhai aus dem Weg zu "gehen", denn dieser brauchte mit seinem Gewicht von mehreren Tonnen und seiner Größe von 8 Metern definitiv nicht ausweichen. Da musste der 70kg leichte Thomas Platz machen und hatte dann das Vergnügen den Walhai noch einige Meter zu begleiten. Zurück am Boot war er nicht direkt stolz auf seine Tat, aber seine Begeisterung, dass der Walhai direkt auf ihn zugeschwommen ist und er sich somit nur ein Meter vom Walhai entfernt fand, konnte er nicht verstecken. Thomas, der alte Rebell.

  

Insgesamt durften wir vier Mal mit den Walhaien schwimmen und jedes Mal war es einzigartiges, unbeschreibliches und vor allem faszinierendes Erlebnis, welches wir so schnell nicht vergessen werden. Nach einem ausgiebigen Mittagessen fuhren wir zurück Richtung Land, vorher legten wir nochmal einen verhängnisvollen Zwischenstop beim Schnorcheln ein. Warum verhängnisvoll?, fragt ihr euch sicher. Denn dieser Schnorchelausflug endete letztendlich im Krankenhaus. (Ihr müsst euch jetzt düstere Musik dazu vorstellen). Beim Schnorcheln sahen wir wieder viele Tiere und viele Korallen. Auf dieser Schnorcheltour begegnete uns wieder mal ein ganz besonderes Tier, ein weißer Riffhai, gute 2 Meter lang. Wie hypnotisiert sahen wir zu, wie er von uns weg schwamm, denn er hatte mehr Angst vor uns, als wir vor ihm. Doch nicht nur Fische kreuzten unseren Weg, sondern auch Quallen. Wir hatten uns vorher erkundet und unsere Tourbegleiter meinten, dass die Quallen nicht giftig sind und sie maximal nur ein leichtes kribbeln hervorrufen können. Also nicht so wie die Quallen in Queensland, die mitunter auch tödlich sein können. Somit begaben wir uns auch ohne Bedenken nur in Bikini bzw. Badehose ins Wasser.

Zurück vom zweiten Schnorchelausflug meinte Thomas auf einmal, dass ihm schlecht sei. Wir dachten es kam vom Schaukeln des Bootes. Zurück am Land legte er sich sofort ins Auto und klagte über stechende Schmerzen im Rücken. Die im weiteren Verlauf sich im ganzen Körper ausbreiteten. Irgendwann meinte er, dass er das Stechen in der Brust fühle. Dazu war er ziemlich lethargisch, seine Bewegungen wurden immer langsamer. Einigermaßen beunruhigt (ja, ich gebe zu, ich wurde ziemlich panisch) begaben wir uns auf schnellstem Wege ins Krankenhaus. Zum Glück gab es das in Exmouth. Im Krankenhaus stellte der Arzt relativ schnell fest, dass eine anscheinend doch etwas giftigere Qualle Thomas angegriffen hatte und sich das Gift nun im Körper ausbreitete und die Schmerzen verursachte. Nachdem ich mir drei Mal versichern lassen hatte, dass er davon nicht sterben würde (ich habe doch gesagt, ich wurde panisch) bezahlten wir 223AU$ und verließen das Krankenhaus. Ich wollte den Tag nicht zu weit vom Krankenhaus entfernt sein und mich die Nacht einigermaßen sicher fühlen, daher fackelte ich nicht lange und buchte uns auf einem Campingplatz ein.

Thomas erholte sich einigermaßen, aber hatte den ganzen Abend noch mit Schmerzen zu kämpfen. Wir ließen den eigentlichen wunderschönen Tag mit den Walhaien beim Film Despicable Me 2 (Ich, einfach unverbesserlich 2), der auf dem Campingplatz auf einer Leinwand gezeigt wurde, ausklingen.

Am nächsten Morgen ging es Thomas besser, auch wenn noch nicht alle Schmerzen verschwunden waren und wir begaben uns auf dem Weg nach Coral Bay. Was wir dort erlebten, könnt ihr im nächsten Blogeintrag nachlesen, denn ansonsten würde dieser hier noch länger werden und ich brauche mal eine kurze Pause vom Schreiben.

Somit sagen der fast genesene Thomas, die wieder beruhigte Katta und die Walhaie,

Cheeeeeeeaaaaaaaeeeeeeeerrrrssss (walisch)

PS: Das miese am Quallenstich war, dass Thomas sogar ein Swimshirt trug (gegen die extreme Sonne), also damit viel besser geschützt war als jeder andere. Die Qualle erwischte ihn genau dort, wo das Swimshirt endete, am Ellenbogen. Die miesen kleinen Dinger.

PPS: Es sind endlich alle Fotos oben, uch die Fotos von Ostern. Nur falls ihr nochmal schauen wollt. =)

Der Karijini Nationalpark

Freitag, 10.04.2015

Ein freudiges Hallo aus Australien,

nachdem wir Broome also verlassen hatten, fuhren wir zum Karijini Nationalpark, dieser wurde uns von einem netten Ehepaar "damals" in Lakes Entrance (Victoria) empfohlen. Unser allwissender Lonley Planet sagte auch, dass dieser Park sehenswert ist und somit nahmen wir den kleinen Umweg von 300km auf uns. "Not to bad", wie die Australier zu sagen pflegen.

Zuerst mussten wir aber einen kleinen Zwischenstopp in Port Hedland einlegen (der Karijini Nationalpark ist von Broome 1000km entfernt), einem wirklich hmmm... wie sage ich das nur...uncharmanten Ort 660km von Broome entfernt. Wir erreichten diesen am 8. April. Man sagt ja, dass Städte im Dunkeln meist besser aussehen als im Hellen. Nicht mal das konnte Port Hedland. Von Industrie gesäumt war die Stadt um 19 Uhr wie ausgestorben. Thomas und ich bereiteten uns einigermaßen genervt von der langen Fahrt und dem Ort ein schnelles Abendessen zu. Es führte noch ein kurzer Weg zum Geldautomat, anschließend zur Tankstelle und dann verließen wir diese Stadt so schnell wie möglich. Wir haben nicht mal Fotos gemacht, aber wir haben sie mit Newcastle in New South Wales verglichen und die Stadt war wirklich auch nicht schön. Nun aber genug gemeckert über Port Hedland. Im wunderschönen Australien muss es auch mal häßliche (und da ist das Wort, was ich eigentlich nicht benutzen wollte) Städte geben.

Die Nacht verbrachten wir auf einer rest area mit vielen LKW's 40km außerhalb von Port Hedland. Am nächsten Morgen, also am 9. April, fuhren wir die restlichen 300km zum Nationalpark. Schon der Weg zum Park führte uns durch atemberaubende Natur. Die Straßen winden sich durch rote Felsen, die von grünen Bäumen gesäumt sind. Wir hatten von einem Anbieter gelesen, welcher einen Abenteuertag mit klettern, abseilen, wandern und baden anbot. Wir waren zu Beginn nicht abgeneigt, aber der Preis und die Höhe, die man dafür überwinden muss, schreckte uns dann doch ein wenig ab (vor allem Thomas mit seiner Höhenangst) und so genossen wir den Karijini ohne Adrenalin, aber dafür in schöner Natur.

Den Tag verbrachten wir wandernd mit unseren Thongs - wir sollten uns endlich angewöhnen richtige Schuhe zu Wanderungen zu tragen. Bei 36 Grad und 10.000 Fliegen (nein, ich übertreibe nicht....naja vielleicht nur ein wenig) machten wir uns auf eine 3,5km lange Wanderung. Diese führte uns über viele, viele Stufen zu einem Wasserloch, in dem man laut Touristeninformation baden könne. Angekommen, genossen wir erst einmal die Natur. Ich denke genau so würde sich mein Opa Sieke, (Hallo Opa, falls du das lesen solltest) Australien vorstellen. Rote Steinformationen mit grüner Natur und vielen Tieren. Wirklich beeindruckend. Als wir das Wasserloch erreichten, rissen wir uns sprichwörtlich die Sachen von unseren Leibern und waren bereit das Wasserloch zu erkunden. Kurz vor dem kühlen Nass wagten wir einen kleinen Blick ins Wasser und hielten inne. Das, was wir dann entdeckten, vermieste uns ein wenig den Badegang. Unsere nasse Abkühlung war von Blutegeln besiedelt, massenweise. So schnell wie wir uns auszogen, zogen wir uns wieder an und zogen enttäuscht von dannen. Unsere letzte Erfahrung mit Blutegeln war uns noch zu frisch im Gedächtnis. Louis (Hallo Louis, falls du das liest und natürlich Hallo Nomaan) wurde im Regenwald während einer Wanderung von einem Blutegel angegriffen und musste ihn entfernen, danach blutete er sicher ne Stunde. Also das wollten wir nicht riskieren.

Unsere Abkühlung bekamen wir trotzdem, an einen der kleinen Wasserfälle sammelten wir Wasser in unserer Flasche und übergossen uns damit, man war das kalt, aber erfrischend. Der Rückweg gestaltete sich mal wieder ein wenig schwieriger, weil sich mal wieder mein Körper meldete. Nein, nicht die Kondition, sondern...hmmm....ich sage einfach nur, mein noch nicht genesener Körper. Der Aufstieg war dementsprechend lang. Aber wir schafften es und entspannten uns den Rest des Tages auf einem Campingplatz.

Hier bereiten wir uns gerade Abendbrot zu und genießen die Natur und die Millionen Sterne. Wir sind uns übrigens nicht sicher, ob man wirklich einen anderen Sternenhimmel auf der Südhalbkugel sieht, uns kommt so vieles bekannt vor. Also, falls einer von euch ein heimlicher Astronomiefan ist und uns aufklären kann, wären wir darüber sehr dankbar.

Morgen wollen wir dann die 720km nach Exmouth in Angriff nehmen. Dort erwartet uns ein ganz besonderes Highlight, von dem ihr im nächsten Blogeintrag erfahren werdet.

Somit, sagt die Katta

CHEERS

Und wir fuhren, fuhren, fuhren....

Mittwoch, 08.04.2015

Bonjour, Hello, Guten Tag und Buenos Diaz aus Australien,

wir sind zurück am Meer, genauer gesagt an der Westküste Australiens, noch genauer in Broome. Dafür haben wir innerhalb von 1,5 Tagen 1100 Kilometer zurück gelegt. Das heißt unsere Tage bestanden nur aus Autofahren. Da es auf der Strecke Lake Argyle bis nach Broome nicht wirklich viel zu sehen gab, außer Straße, roter Erde, Kühe, denen es egal war, ob man gerade auf der Straße fährt, welche sie überqueren, Heuschrecken, die einen permanent gegen das Auto springen, Buschfeuer und massenweise Greifvögel, verbrachten wir die meiste Zeit des Tages bei 80km/h im Auto.

 

 

 

 

 

 

In Broome angekommen, führte uns unser erster Weg, nicht wie bestimmt viele vermuten werden zum Strand, sondern in die Touristeninformation. Von einer netten Dame bekamen wir ein paar nützliche Informationen und sie sagte uns, dass wir zur perfekten Zeit in Broome wären, denn am Abend findet ein Markt direkt am Strand statt von dem man den Mondaufgang beobachten könnte. Diese Möglichkeit gibt es nur 3 mal im Monat, wir haben also mal wieder Glück mit unserer Zeitplanung. Das wollten wir uns auf keinen Fall entgehen lassen. Unser zweiter Weg führte uns zu Coles, dem hiesigen Einkaufszentrum. Wir hatten tagsüber nicht viel gegessen und brauchten dringend Energie und vor allem auch mal wieder frisches Obst.

Nachdem das erledigt war, konnte das Meer endlich kommen. Obwohl es in den letzten Tagen ein paar Quallenvorfälle gab, konnte uns nichts davon abhalten so schnell wie möglich ins Wasser zu kommen. Angekommen, stellten wir fest, wie kühlend das Wasser war. Was für eine Erholung nach der ganzen Fahrerei.

Abends gingen wir dann zum Markt, genehmigten uns ein Eis (Katta) und eine Limonade (Thomas) und warteten mit vielen anderen auf das Spektakel. Als es dann soweit war, waren wir ziemlich beeindruckt und versuchten das Ereignis auf Fotos festzuhalten, was leider nicht ganz so gut klappte. Aber seht unsere Versuche selbst an.

Heute Morgen, 7. April, besichtigten wir eine wirklich schöne Landschaft in Broome, zerklüftete rote Felsformationen direkt am Meer. Das Highlight dieser Landschaft sind jedoch Dinosaurierspuren, die hier zu sehen sind. Ganz gespannt begaben wir uns früh am Morgen bei Ebbe um 7 Uhr auf die Wanderung. Und sofort entdeckten wir ein paar Dinosaurierspuren, die in eine Art Beton festgehalten wurden. In den Felsformationen sollten wohl noch weitere Spuren zu entdecken sein. Trotz unserer Entdeckerlust entdeckten wir keine weitere Spuren. Trotzdessen genossen wir die Natur am Meer bei einer kleiner Wanderung.

 

Nach einem kurzen Einkauf geht die Reise dann auch schon wieder weiter Richtung Karijini Nationalpark. Dafür müssen wir wieder einige hunderte Kilometer zurück legen, zum nächsten Ort sind es schon alleine 600km. Western Australia ist riesig, wir vermuten mindestens 10 mal so groß wie Deutschland. Daher muss man oft zwischen zwei Orten mehrere hunderte Kilometer zurück legen, aber das sind wir ja mittlerweile ganz gut gewöhnt.

Au revoir, See you later, Auf Wiedersehen und Hasta la vista,

sagt die Katta

PS: Die letzten beiden Blogeinträge haben keine Fotos, da das Wlan in Exmouth nicht ausreicht, wird aber nachgeholt. 

Ostern am Lake Argyle

Sonntag, 05.04.2015

Hallo aus Australien,

bevor ich euch über die letzten Tage informiere, kurz die Auflösung wohin es die liebe Katarina und mich nun endlich verschlagen hat. Sollte es wirklich das entlegene Darwin, mit der Chance zusammen mit gigantischen Krokodilen schwimmen zu können, oder doch eher das bereits bekannte Katherine und der damit verbundene Weg rüber nach Western Australia (WA) sein?

Hier die Antwort: Es ging zurück nach Katherine und rüber nach WA. Ehrlich gesagt hat uns "etwas" der Zeitdruck gepackt, da es leider nur noch knapp 6 Wochen Australien für uns sind und wir noch so viel sehen möchten. Darwin hat letztendlich da leider nicht mehr in die Planung gepasst und somit haben wir immerhin etwas, um noch einmal zurück zu kommen. :-)

Ein weiterer Grund für unsere Weiterreise nach WA, war auch das verabredete Wiedersehen für Karfreitag mit Steph, ihrem Freund Michael sowie ihrer Freundin Jackie samt Partner Sean, im Lake Argyle Resort.

Hier ein paar wichtige Fakten zum Lake Argyle:

Lage: Western Australia, nahe der Grenze zum Northern Territory, 500km westlich von Katherine

Wetter: Die Sonne sticht bei gefühlten 50 Grad. Wahrscheinlich sind es aber "nur" 38-40 Grad.

Wassertemperatur: See ca. 29 Grad; Pool ca. 27 Grad

Größe: ca. 70km Längsausdehnung

Wissenswertes: größter Frischwasserstausee ganz Australiens

Beheimatete Tiere: zahlreiche Fische (u.a. Katzenfische), diverse Vogelarten (z.B. Pelikane, Kormorane), unzählige Frischwasserkrokodile

Angekommen am Freitag, den 03.04, buchten wir uns alle im Resort auf dem Campingplatz ein. Geschlaucht von der langen Fahrt und der Zeitumstellung verbrachten wir die ersten Stunden alle zusammen im Schatten, plauderten wild umher und tranken ein paar kühle Getränke. Was die Zeitumstellung angeht, habt ihr es vielleicht gesehen, dass wir die Uhr an der Seite des Blogs mal wieder umgestellt haben. Wir hatten mit der Überschreitung der Staatengrenze vom Northern Territory nach WA, eine 1 1/2 Stunden Zeitverschiebung "zurück", somit erschien uns der Tag ziemlich lang. Zum Überschreiten der Grenze mussten wir eine Quarantänestation überqueren. Hier wurde unser Auto auf sämtliches Obst, Gemüse, Honig, Steine, Sand, Erde und noch viel mehr durchsucht. Das alles darf nämlich nicht mit nach WA eingeführt werden, da man hier zu große Angst vor Fruchtfliegen hat. Wie bereits im Dezember, auf unserem Weg von Victoria nach South Australia, schmissen wir auch diesmal unsere Kartoffeln, Zwiebeln, Birnen und die letzte verbliebene Tomate weg, um die Strafe von knapp 5.000 AUS$ sicherheitshalber zu umgehen. Damals wurden wir zwar nicht kontrolliert und ärgerten uns schwarz alles weggeschmissen zu haben, doch dieses Mal wurde unser Auto wirklich durchsucht. Schade um all das Essen und vor allem schade um den guten Honig, der hier leider wirklich teuer ist. Was das Mitführen von Erde, Steinen und Co. anging, stellten wir uns aber natürlich taub und somit behielten wir diese kostbaren Schätze auch in unserem Besitz.

Aber zurück zu unseren Tagen am Lake Argyle. Das Resort verfügt über einen Pool, mit einer absolut herrlichen Aussicht. Vom Pool aus kann man scheinbar den gesamten See überblicken. Wie wir jedoch noch lernen sollten, handelt es sich hierbei nur um lediglich 1% des gesamten Sees, was man vom Pool aus sehen konnte. Wahnsinn. Den Abend ließen wir dann bei einem gemütlichen Abendessen im Restaurant ausklingen, bevor die heißeste Nacht seit langem in Angriff genommen werden sollte. Wobei heiß noch untertrieben ist. Egal ob bei den anderen im Zelt oder bei uns im Auto, wir hatten mehrere 30 Grad Außen- und Innentemperatur und keinen Wind. Nicht mal ein kleines Lüftchen wehte. Die Luft konnte quasi geschnitten werden und niemand bekam letztendlich wirklich ein Auge zu. Hinzu kam, dass es aufgrund der Zeitumstellung draußen bereits wirklich früh hell wird. Als Katarina und ich aufwachten, waren die anderen bereits im Pool gewesen, hatten geduscht und begannen zu frühstücken. Als wir dann alle mit Frühstück fertig waren, guckte jemand zur Uhr und erhellte unser Gemüt mit der Tatsache, dass es 07:30 Uhr war. Da hat man doch noch wenigstens was vom Tag. In Western Australia heißt es also anscheinend morgendlicher Weckruf mit guter Wärme um 6:00 Uhr und Sonnenuntergang um 18:00 Uhr.

Den weiteren Samstag, den 04.04, verbrachten wir relativ entspannt. Ach ja, da war ja noch was... Nach unserer Erfahrung im Litchfield Nationalpark, was das Thema Walk machen in der Mittagshitze anging, wollten wir das für die Zukunft auch wirklich vermeiden. Das haben wir auch definitiv geschafft. Wir machten lediglich einen Walk morgens um 10 Uhr. Bei knappen 38 Grad und keinem bißchen Schatten. Unser Ziel war der Lake Argyle höchstpersönlich. Um diesen zu erreichen,mussten jedoch erst einmal 2km bergab gewalkt werden. Unten angekommen kühlten wir unsere Körper beim schwimmen ab. Nach ungefähr 200 Meter schwimmen und dem Erreichen des gegenüberliegenden Ufers, diskutierten wir ob eigentlich Krokodile im Lake leben würden und wenn ja, ob sie gefährlich wären. Michael und Anthony (der Lebenspartner von Sean's Cousine) meinten nur, dass diese mehr Angst vor uns hätten und ihr Maul ja eh nicht soweit aufbekommen würden. Nicht so richtig beruhigend, wie ich fand und somit schwammen wir alle wieder zurück, ohne näher Bekanntschaft mit einem der Kollegen machen zu müssen.

Am Nachmittag unternahmen wir dann eine Bootstour. Die Sonnenuntergangsbootstour war wirklich einmalig. Wir bekamen viele Informationen zum Stausee, kalte Getränke, ein paar Snacks und atemraubende Aussichten. Unser Kapitän hat die Fahrt wirklich interessant gestaltet und wir konnten zwischendurch immer wieder die Kühle des Sees erleben. So sprangen wir vom Boot ins Wasser oder ließen uns einfach mit "Schwimmnudeln" treiben. Zwischendurch wurden immer mal wieder Bierdosen ins Wasser geschmissen, die dann vorzugsweise von den Herren gelehrt wurden. Die Damen bekamen zu den gereichten Käsehäppchen Wein. So kann man sich das Leben gefallen lassen. Und dann war es so weit wir erlebten den Sonnenuntergang auf dem Lake Argyle. Wir alle genossen die traumhafte Kulisse.

Zurück am Land verbrachten wir einen lustigen Abend mit Livemusik, ein paar Bier, netten Gesprächen und ein nächtliches Bad im Pool. Insgesamt können wir festhalten, dass wir ein ziemlich schönes Osterfest hatten und uns mit Steph und Ihrem Freunden super verstanden haben.

Am Ostersonntag genossen Thomas und ich nochmal eine Dusche, wir suchten alle ein paar Ostereier aus Schokolade, die sehr sehr schnell schmolzen und aßen gemeinsam Pancakes. Nach dem letzten kurzen Bad im Pool, hieß es dann Abschied nehmen. Wir haben Steph wohl das letzte Mal in Australien gesehen. Der Abschied fiel uns diesmal sehr schwer nach den tollen Tagen mit ihr. Aber sie sagte schon, dass wir uns spätestens in Deutschland zur Hochzeit wieder sehen werden. Nun heißt es nur noch knappe 1100 Kilometer Outback hinter uns bringen und dann sind wir zurück an der Küste.

Somit sagen wir,

Fröhliche Ostern und Cheers!

The Top End

Donnerstag, 02.04.2015

Ein freudiges Hallo aus dem Outback im Northern Territory,

wir haben gerade unsere Tour in die beiden Nationalparks beendet und befinden uns momentan im Van mitten im Nirgendwo auf dem Weg nach Katherine oder Darwin (warum zwei Orte? Erfahrt ihr später im etwas lang gewordenen Blogeintrag) Wir hatten 3 wunderschöne Tage im Top End (so nennt man das oberste Ende) von Australien.

Am Dienstag, den 31.3. fuhren wir ein nur 30km von Katherine entferntes Ziel an, Katherine Gorge im Nationalpark Nitmiluk. Dort angekommen hatten wir natürlich keinen Empfang mehr und gute 38 Grad. Wir freuten uns besonders auf das Wasserloch in dem wir unsere Körper abkühlen können. Da begann das erste Problem. Die nette Frau in der Touristeninformation erzählte uns, dass sie die letzte Woche eine Überflutung hatten und das Wasser daher sehr braun sei. Das hatten wir schon bemerkt, aber ein bisschen braunes Wasser kann uns doch nicht vom Baden abhalten, wir haben schließlich unsere Jugend am Vienburger See (Thomas eher an der Okertalsperre) verbracht. Doch die nächste Information konnte uns definitiv vom Baden abhalten: Krokodile. Im Wasserloch. Vielleicht. Sie seien sich nicht ganz sicher, denn das Wasser sei so braun, dass man sie nicht sehen könne, aber sie vermuten es, da der Wasserstand hoch genug sei, dass die Salties (Salzwasserkrokodile, die bis zu 8 oder 10 Meter, Thomas und ich sind uns grad nicht sicher, groß und 1500kg schwer werden können - nicht zu verwechseln mit Süßwasserkrokodilen, denn mit den kann man gefahrlos baden) das Gorge erreichen können. Damit stand fest, ob nun sicher oder nicht, Baden kommt nicht in Frage! Doch was nun bei 38 Grad? Und dann kam uns die Lösung ziemlich schnell entgegen gesprungen, wenn auch teurer als gedacht. Neben dem Gorge gab es ein super schönen Campingplatz mit Pool. (Wer kann da schon Nein sagen?) Da gab es keine große Überlegung in der Hitze, die Bankkarte wurde gezückt und wenig später aalten wir uns im Wasser. Wir verbrachten einen faulen Tag am Pool und als wir nichtsahnend zu unserer Elizabeth zurück kamen und uns freuten, dass es im Inneren schön kühl sein würde, da wir die Türen offen gelassen hatten, begrüßte uns eine zerrissene Chipspackung (Thomas' Lieblingssorte) und aufgerissenes und angepicktes Toast. Die Vögel, ich muss sagen ich fand das ziemlich clever, Thomas war eher sauer zwecks seiner Chips, waren einfach in unser Auto eingedrungen und hatten sich bedient. Und wie in jedem guten Krimi kehrte auch hier der Täter zum Tatort zurück. Wir sind der festen Überzeugung, dass wir ihn ablichten konnten.

 

Doch die waren nicht die einzigen Genossen, die uns den Abend über Gesellschaft leisteten. Im Laufe des Abends gesellten sich einige Wallabies zu uns. Das ist wirklich etwas, was wir unter anderen an Australien lieben, die Wildtiere. Auch, wenn sie meist weiter weg sind, als an diesem Abend, ist es wirklich einmalig sie in freier Wildbahn zu sehen und zu beobachten. Da kann man gar nicht nachvollziehen, warum man in den Zoo gehen sollte. (Aber die Zoodebatte ist wohl ein anderes Thema) Thomas und ich verbrachten einen schönen Abend und nahmen uns am nächsten Morgen fest vor, den Walk zu machen, von dem wir das Katherine Gorge von oben sehen können. In der Nacht weckten uns nur ein paar Wallabies, die uns wohl beim Schlafen zugucken wollten und Dingos, die ihr Zusammengehörigkeitsgefühl in Jaulen ausdrückten.

Am nächsten Morgen standen wir extra früh auf, um der Hitze zu entgehen und unternahmen einen Walk. An sich war der Walk und die Aussicht wirklich schön, ich hatte nur das Problem, dass mein Magen mich an diesem Morgen nicht wirklich mochte. Wir blieben ja ein paar Tage länger in Townsville und ich musste noch einen Arzt aufsuchen, da mein Magen verrückt spielte (der Arzt erklärte mir, dass ich zu viel Magensäure produziere und mein Magen sich theoretisch von innen selbst isst. Ziemlich sympathisch, wie ich finde. Aber nichts, was sich nicht mit Medikamenten beheben lässt). Nun aber zurück zum Morgen vom 1. April, der Tag an dem Thomas und ich den Walk unternahmen. Mein Magen wollte jedenfalls nicht wirklich mitwalken und somit war ich mehr damit beschäftigt die Natur zu bereichern, als diese zu genießen. Aber rückblickend mit Hilfe der Fotos kann ich sagen: war schön da!

Nach einem erholsamen kleinen Schläfchen für mich und eine weitere Lesestunde für Thomas (ich konnte ihn sogar überzeugen auch mal in Deutschland ein Buch zur Hand zu nehmen - mal sehen wie das klappt, wenn erst wieder die Bundesliga begonnen hat) ging es noch eine Runde in den Pool, ehe wir die nächsten 300km in Angriff nahmen, um zum Litchfield Nationalpark zu kommen.

Die Fahrt führte uns durch relativ grünes Outback. Und ja, ihr seht richtig, da kommt uns ein 10 Meter breites Haus entgegen. Ein Polizist war so nett und warnte uns vor und nannte uns die Breite des Hauses. Wir dachten auch, wir gucken nicht richtig.

Durch mein kleines Mittagsschläfchen kamen wir erst gegen 16 Uhr im Litchfield Nationalpark an. Wir holten uns ein paar Informationen ein, welche Wasserfälle zum Baden geschlossen sind und eroberten den Litchfield Nationalpark. Unser erster Weg führte uns zu ein paar Termitenhügeln. Nicht so aufregend, denkt ihr? Aber, wenn sie knapp 3 mal so groß sind wie wir, sind die schon ziemlich beeindruckend. Besonders interessant ist auch, dass sie immer in Nord-Süd-Ausrichtung stehen, damit es den Termiten auch ja nicht zu heiß wird zur Mittagshitze. Ziemlich clever, wie wir finden.

Anschließend fuhren wir zu einem Wasserfall, der in der Nähe unseres Campingplatzes lag. Dort mussten wir nur gut einen Kilometer durch Regenwald laufen (zwischendurch kühlten wir uns im Fluss ab) und schon waren wir am Florence Falls, der uns ziemlich beeindruckt hat. Unsere mal wieder überhitzten Körper kühlten wir im Wasserbecken ab. Wir genossen die Natur und waren einfach nur zufrieden mit uns und unserer Umgebung. Doch was biss uns da plötzlich in die Füße? Doch ein Krokodil, dass sich in das angeblich krokodilfreie Becken verirrt hat? Zum Glück nicht. Nur ein paar Fische, die unsere Haut besonders lecker fanden. (Die Fotos sind leider fast alle auf der Actioncam, aber sie werden sobald wie möglich nachgereicht.)

Abends bereiteten wir uns essen zu und probierten unsere neue Anti-Mücken-Kohle aus, hat an sich ganz gut geklappt, nur sobald man sich von der Kohle weg bewegt hat, haben einen die Mücken attackiert. So gingen wir relativ schnell ins Bett und lasen noch ein wenig. Nachts wurden wir dann beide wach, da sich aus dem Auto ganz spontan eine Sauna entwickelt hatte. Um Elizabeth Einhalt zu gebieten, öffneten wir die Tür. Das funktionierte gut bis die offene Tür wieder die Mücken dazu alarmierte uns aufzufressen. Ein endloser Teufels- äh Mückenkreislauf. Auch, wenn wir den Regenwald wirklich faszinierend finden, machen uns die Mücken doch zu oft einen Strich durch die Rechnung.

Nach einer nicht ganz so erholsamen Nacht begaben wir uns wieder auf Mission: Erkunden des Litchfield Nationalparks. Die erste Station heute, also am 2. April, führte uns zum Buley Rockhole. Und hier zeigte sich die ganze Schönheit des Litchfield Nationalparks. Ein kleiner Flusslauf mit Wasserbecken. Wirklich einmalig.

Abschließend besichtigten wir die größten Wasserfälle im Park, die Wangi Falls. Das Badenecken dazu war leider geschlossen aufgrund von Krokodilgefahr (sie verfolgen uns anscheinend) Das Letzte wurde am 21.01.2015 gesichtet. Also lieber kein Risiko eingehen. Die wirklich schönen Wasserfälle wurden nicht nur von Krokodilen heimgewohnt, nein auch von Spinnen. Und was für welche. Wir brachen unseren Walk auf der Hälfte des Weges ab, weil wir uns nicht trauten unter das Netz einer untertassengroße Spinne drunter durch zu klettern. Schisser, wie wir sind. Damit ihr auch etwas davon habt, hier ein paar Fotos der "nettesten" Artgenossen.

Die ganze Krokodilthematik brachte uns auf eine, wie wir finden, ziemlich gute Idee. In Darwin gibt es eine Möglichkeit mit Krokodilen zu schwimmen. Man selbst befindet sich dabei in einem Käfig. Wir haben schließlich während einer Reportage auf National Geographic gesehen, wie man einem Krokodilangriff (jährlich sterben mindestens 2000 Menschen, die Dunkelziffer soll weitaus höher sein, bei einem Angriff durch dieses riesige Reptil. Vielleicht doch keine so gute Idee??) abwehren kann. Das kann uns doch ganz sicher nur von Nutzen sein während des Schwimmens mit Krokodilen. Damit ihr auch, falls es jemals dazu kommen sollte, einen Krokodilangriff überleben könnt und weil uns die Reportage ziemlich belustigt hat, stellen wir euch hier nun exklusiv die wirklich "interessanten" Methoden vor.

1. Das Krokodil schnappt wohl immer zweimal zu. Nach dem ersten Biss öffnet es wohl nochmals das Maul. Und das ist dann eure Gelegenheit. Nehmt eure Beine (soweit noch vorhanden) in die Hand und rennt bzw. schwimmt. Je nachdem, wo euch das Krokodil erwischt. (Diese Methode erschien uns noch einigermaßen plausibel)

2. Während das Krokodil zum zweiten Mal zuschnappen will, könnt ihr aber auch, anstatt weg zu rennen, etwas viel geistreicheres machen. Nämlich dem Krokodil in die Augen stechen, die empfindlichste Stelle der Reptilien - mit den Fingern natürlich. Und wenn ihr dann noch Lust habt, könnt ihr noch weiter kämpfen oder aber so langsam den Rückzug planen. (Die Methode erschien uns schon...naja...irrsinnig, aber da hatten wir noch nicht von der 3. und letzten Methode gehört)

3. Diese Methode sieht vor, dass wenn das Krokodil zum letzten Akt schreitet, um die Beute zu erlegen, nämlich die Todesrolle vollführt, komme es ganz auf den Menschen an, die richtige Entscheidung zu treffen. Und die lautet in dem Falle: mit dem Krokodil drehen oder andere Richtung rauswinden? Ich denke das ist die erste Frage, die einen in den Sinn kommt, wenn die Todesrolle anfängt. Und nun die Auflösung: immer mit dem Krokodil zusammen rollen (klingt direkt lustig), um Energie zu sparen, um dann wahrscheinlich Methode 2 durchzuführen. Also Jungs und Mädels dort draußen, denkt immer daran, mit dem Krokodil rollen und dann wird das sicher was mit dem Überleben. Die wirklich scharfen Zähne? Kein Problem, denn ihr rollt euch doch mit dem Krokodil. (Nach dieser Methode zweifelte ich die Reportage doch stark an).

Alles verstanden? Dann zurück zum LITCHFIELD NATIONALPARK

Unseren Abschluss des Litchfield Nationalparks (ich wette, nachdem ich Litchfield Nationalpark zum gefühlten 100. Mal erwähne, werdet ihr den Namen nicht vergessen. Genau wie in Biologie das endoplasmatische Retikulum - Thomas und ich erfanden neulich ein lustiges Quiz, in dem dieser Zellenbestandteil gefragt war und mussten beide feststellen: Uns verfolgt ein endoplasmatisches Retikulum.) bildeten die Cascades. Nachdem uns auch die Frau im Supermarkt davon vorgeschwärmt hatte, nahmen wir den wirklich steinigen und steilen 2 Kilometer Anstieg in der Mittagshitze (clever, wie wir sind) auf uns in Flip Flops (oder "thongs", wie die Australier zu sagen pflegen). Die Aussichten zwischenzeitlich waren schon beeindruckend. Komplett durchgeschwitzt und hechelnd kamen wir oben an und stellten fest, naja gar nicht so schön, wie die anderen bisher. Aber trotzdem schön, wir werden hier einfach zu sehr verwöhnt. Thomas und ich genossen die idyllische Zweisamkeit und machten uns nach einer guten Stunde auf den steinigen Rückweg. Macht gar nicht so viel Spaß in "thongs". Angekommen sind wir trotzdem und verließen kurz danach den LITCHFIELD NATIONALPARK (jetzt könnt ihr ihn auf gar keinen Fall vergessen).

Somit sagt die Katta vom Beifahrersitz und der winkende Thomas (wir sind wieder zurück im Outback, somit kann er wieder jeden vorbeikommenden oder aber auch überholenden Autofahrer grüßen),

Cheers auf dem Weg nach...

Wie es weiter geht und ob Thomas und Katta wirklich mit Krokodilen auf Tuchfühlung gehen, erfahrt ihr, man glaubt es kaum, im nächsten Blogeintrag.

PS: Entschuldigt meine vielen Klammern, heute sprach etwas tief in mir, dass ich die verwenden sollte und anscheinend gab es viel zu erklären. (Sollt ja auch was lernen und nicht nur Spaß haben. Und den habt ihr doch ganz sicher beim Lesen)

PPS: Habt ihr mitbekommen, dass ihr ein neues Wort gelernt habt? Thongs. Das nutzen die Australier für Flip Flops. Versucht es doch mal in den nächsten Tagen zu verwenden. (Hier spricht der Lehrer in mir)

PPS: Litchfield Nationalpark!! hihihihihihi