Berichte von 03/2015

Das Leben in einer Community

Dienstag, 31.03.2015

Hallo aus dem heißen Outback,

nachdem wir unsere teuflische Tour beendet hatten, standen uns ein paar ganz andere Tage bevor, denn unser nächstes Ziel hieß: Barunga, eine Community in der Steph lebt. Wir erreichten Barunga nach einer abenteuerlichen Fahrt auf kilometerlange Straßen durchs Nichts am Freitagabend, den 27.03. Nach einer wirklich langen Fahrt (750km - 11,5 Stunden unterwegs) waren wir froh, als wir die Aborigines-Community erreichten. Nach einigen Fehlversuchen das Haus anzufinden, öffnete uns schließlich die richtige Person die Tür. Denn in Communities gibt es keine Straßennamen, sondern wenn man Glück hat nur ein paar für uns scheinbar wahllose Nummern, da kann es doch schonmal vorkommen, dass Haus 1020 neben Haus 31 ist. Steph empfing uns mit einem tollen Abendbrot. Den Abend verbrachten wir ansonsten nur mit quatschen und dem Genießen der Couch.

Am nächsten Tag schliefen wir lange aus, in einem richtigen Bett und genossen ein langes Frühstück ohne lästige fliegen. Weiterhin zeigte sie uns die Community in der sie lebt und wir fuhren nach Katherine, die nächst größere Stadt zum einkaufen, "nur" 100km entfernt. Das Leben in einer Community ist wirklich ein extremes, es gibt nicht viel außer ein paar Häusern, vielen Hunden und eine Schule. Wir bekamen einen wirklich super Einblick in das Leben der Aborigines. Es ist definitiv so, dass sie noch nicht wirklich mit den aufgezwungenen Gewohnheiten und der Lebensweise der Europäer zurechtkommen, aber das Leben in einer Community ermöglicht die Kombination aus der traditionellen Lebensweise und die Adaption der Sitten und Bräuchen der Australier, auch wenn das nicht wirklich immer von Erfolg gekrönt ist. Wir haben wirklich viele Aborigines betrunken an Straßenrändern gesehen oder viele, die einfach den ganzen Tag nicht wirklich viel machen. Das ist auch eine große Diskussion in Australien, die Aborigines bekommen quasi als Wiedergutmachung für die jahrelange Folter und Unterdrückung alle 2 Wochen Geld, ohne etwas dafür leisten zu müssen. Das unterstützt natürlich auch den Alkoholkonsum und die Motivation nicht arbeiten zu gehen. Ein wirklich schwieriges Thema, wir haben aber die Tage hier einen wirklich genauen Einblick bekommen in das Leben der Ureinwohner, die immer mehr Traditionen verlieren, da ihre Kultur eine mündliche ist. Sie haben nie Schrift entwickelt und daher sind schon viele der bedeutsamen Geschichten ihrer Kultur verloren gegangen.

Nun aber zurück zu unseren Tagen. Den Samstagabend verbrachten wir bei Freunden von Steph, Jacky und Sean. Jacky ist auch Lehrerin in einer Community und Sean der Koch und Sozialarbeiter. Wir hatten einen wirklich lustigen Abend und erzählten viel. Am Sonntag wollten wir eigentlich einen großen Ausflug in einen Nationalpark machen, aber Thomas und ich waren einfach zu erledigt von den letzten Tagen. Das Autofahren hat extrem geschlaucht, ebenso wie die Hitze. So beschlossen wir einfach einen extrem gemütlichen und faulen Tag einzulegen. Wir verliebten uns in die Couch und schauten nach monatelanger Abstinenz auch mal wieder Fernseh und ließen uns einfach nur berieseln. Zwischendurch spielten wir immer wieder mit "Zaza", der Hund, den Steph aus einem Zwinger befreit hat, weil er misshandelt wurde und bei Steph als neuer Besitzerin geblieben ist, weil sie ihn regelmäßig füttert und mit Aufmerksamkeit versorgt.

Der Montag sollte dann wohl der spannendste Tag werden, wir durften mit in die Schule von Steph. Dafür mussten wir nur 50km über eine unbefestigte Schotterrpiste zurücklegen und dann erreichten wir die Community Manyalalluk. Hier unterrichtet Steph seit 2 Jahren. Um 7:30 Uhr sollte eigentlich die Schule losgehen. Tja eigentlich, denn um 8:00 Uhr war noch nicht ein einziges Kind in der Schule. Panik würde bei uns in Deutschland ausbrechen. In der Schule, Gelassenheit? Die Kinder haben keine Uhr und keine Eltern, die sie aus dem Schlaf reißen würden (sie haben natürlich Eltern, aber sie haben ja ebenfalls keine Uhr und schlafen meist selber lange) also aktivierte Steph nochmals die Schulklingel, die über die ganze Community zu hören ist und versuchte somit die Kinder zu wecken. Und endlich, es kam eine Schülerin. Sie bereiteten ihr zu allererst einmal Frühstück zu. Nach und nach tingelten so langsam ein paar Kinder ein, als dann um 9:00 Uhr erst 5 der 9 Kinder aus Stephs Klasse anwesend waren, machten wir uns auf den Weg, die Kinder abzuholen. Jap, ihr hört richtig, wir holten die Kinder von zu Hause mit Stephs Auto ab. Also klapperten wir nach und nach jedes Haus ab und schickten ein Kind rein, welches dann seinen Mitschüler weckte und mit in die Schule holte. Wir hatten bei 3 Kindern Erfolg, eins verweigerte komplett und hatte keine Lust zu kommen. Als dann so langsam alle da waren und wir jedem ein Frühstück zubereitet hatten, konnte der Unterricht losgehen. Die Kinder waren wirklich interessiert an uns und bald konnten wir uns kaum vor kuschelnden Kindern retten, die uns nur mit Miss und Mister ansprachen, was wirklich total niedlich war. Wir spielten in den Pausen mit ihnen Basketball, zeigten ihnen auf einen virtuellen Rundgang Ilsenburg und halfen bei Mathe. Was unbedingt noch festgehalten werden muss, ist das Schulgebäude. Dies ist so viel moderner eingerichtet, als fast jedes Schulhaus, was ich bisher in Deutschland gesehen habe. Smartboards, Computer, viel Platz und eine komplette Bücherei in jedem der Klassenräume (okay, es waren nur 2, aber trotzdem!). Im Laufe des Tages bereiteten wir auch noch Mittagessen für die Kinder zu. Auch ein großer Unterschied zu "normalen" Schulen, denn hier geben die Eltern essen mit in die Schule, was aber nicht in einer Community der Fall ist. Die Kinder bekommen meist morgens nichts zu essen oder zu trinken, daher kümmert sich die Schule um alles. Eigentlich sollte das Frauenzenter das Mittagessen zubereiten, so wie jeden Tag, aber dort war niemand anzutreffen. Und dann erfuhren wir auch den Grund warum kein Mittagessen vorbereitet wurde und weshalb die Kinder so müde waren, am Sonntagabend hatten die Erwachsenen der Community ein großes Kartenspiel um Geld veranstaltet und haben sich somit nicht um die Kinder gekümmert. Das kleine "gambling" ging bis tief in die Nacht und die Kinder "durften" somit selber entscheiden, wann es ins Bett ging. Tja, dementsprechend müde waren sie alle am nächsten Tag. Generell muss man sagen, dass die Fürsorge für die Kinder definitiv nicht ausreichend ist, viele der Kinder haben ein Trauma, wie uns Steph erzählte. Schläge, Alkohol und Vernachlässigung sind eher die Regel als die Ausnahme und so holen sich die Kinder die Fürsorge in der Schule ab. Wir wurden so viel geknuddelt und Thomas hatte immer irgendein Kind auf dem Arm, sodass wir froh waren ihnen ein paar schöne Stunden zu bescheren. Die Kinder waren super lieb und wir finden, dass die Lehrer einen wahnsinnig guten Job abliefern und man vor den Lehrern wirklich Respekt haben muss! Zwischenzeitlich fragten wir uns auch, warum man in einer Community unterrichten möchte, denn man ist von der Außenwelt abgeschlossen (100km Fahrt für ein Packen Milch) und hat einfach nicht viele Leute um sich herum. Zum einen sprechen für den Job die finanziellen Vorzüge, ein Haus, ein Auto, Benzin, was einem alles gestellt wird. Aber zum anderen spricht wohl vor allem die Arbeit mit den Kindern, bei der man wirklich viel Erfahrung als Lehrer sammelt (bei 9 Kindern hat Steph 4 verschiedene Klassenstufen) und die Gewissheit zu haben, dass man etwas Gutes tut! Wir waren jedenfalls total begeistert von unseren Tagen in der Community.

 

Nun geht es weiter Richtung 2 Nationalparks, dem "Litchfield" Nationalpark und in den "Nitmiluk" Nationalpark. Wir werden euch davon, wie immer, berichten.

Cheers,

Katta

PS: Thomas und ich stellten vorgestern entsetzt fest, dass nächstes Wochenende Ostern ist. Das hätten wir völlig verpasst, wenn es nicht Werbung dafür im Fernseh gegeben hätte.

PPS: Das ist der zweite Blogeintrag heute. Genau unter diesem findet ihr unsere Outbackerfahrung der letzten Woche. 

Die teuflischen Heuschrecken und andere Plagen

Donnerstag, 26.03.2015

Einen wunderschönen guten Tag liebe Leserschaft in Deutschland und aus den anderen Teilen der Welt,

wir sind zurück, nicht nur im Blog, sondern auch im Outback. Ein Outback, was uns so gar nicht an die erste Erfahrung erinnert und welches mit einigen Highlights auftrumpfen kann. Nun aber mal der Reihe nach.

Die beste Nachricht zu Beginn: Pamela Vanderson, das Auto von Louis und Nomaan ist wieder fit. Alles repariert, es war "nur" die Batterie, die ausgetauscht werden musste. Zum Glück ein wirklich günstiges und einfach zu reparierendes Problem. Die Erleichterung stand uns allen ins Gesicht geschrieben.

Am 24.03 stand die Verabschiedung von unseren beiden lieb gewonnenen Reisegefährten an. Nach exakt 10 Wochen, jeder Menge Spaß, Abenteuer und Freundschaft hieß es: Auf Wiedersehen, denn das wird es definitiv geben. Wir werden die beiden sehr vermissen. Uns war schon ziemlich komisch zu mute, die beiden jetzt nicht mehr täglich zu sehen, aber wie sagt man so schön: Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei. Was die Wurst mit unsere Reise zu tun hat, ist mir noch nicht so ganz bewusst, aber es wurde doch mal wieder Zeit ein Sprichwort im Blog einfließen zu lassen.

Nun aber zurück zum Thema. Wir zogen also von Townsville weiter Richtung Outback. Wie ihr euch ganz sicher alle erinnern könnt (wenn nicht, klickt einfach auf den kleinen Pin in der Karte, der mitten in der Mitte von Australien zu sehen ist), war die erste Outbackerfahrung durch trockene Landschaft, Flachland, viele tote Kängurus, keine Städte und Hitze gekennzeichnet. Darauf stellten wir uns also wieder ein, doch wir wurden eines besseren belehrt. Das Outback von Queensland war durch hügelige Landschaft, viel Grün und sogar einige größere Ortschaften gekennzeichnet. Wir hatten vorher wieder alle Vorräte wie Hamster aufgefüllt, um dann festzustellen, es gibt doch noch Ortschaften im Outback mit Einkaufsmöglichkeiten. Somit konnten wir in Mount Isa eine kühle Wurst (und schwups, da ist der Bezug zum Sprichwort) und Käse kaufen. Wir fanden das ist doch ein richtiger Luxus im Outback. Wir stockten unser Campingzubehör nochmals um einen kleinen Klapptisch auf (die Jungs hatten einen und wir merkten, dass der wirklich nützlich zum Essen ist) und fuhren dann weiter. Unsere Tage bestanden größtenteils nur aus fahren, im Schnitt fuhren wir 550km pro Tag bei 80km/h. Das macht also nach Adam Ries (ja, es heißt Ries und nicht Riese, nur um kurz meine Intelligenz raushängen zu lassen =) ) 7 Stunden Fahrt pro Tag. Als wir dann abends an unserem Campingplatz ankamen begrüßten uns ein paar "nette" Tierchen. Wir können nun absolut nachvollziehen, warum Heuschrecken als Plage in der Bibel beschrieben wurden. Auf einem Campingplatz begrüßten uns gefühlte Tausende Heuschrecken, sie sprangen einfach in unser Auto, ins Essen und an uns heran. Somit fiel das Abendbrot sehr schnell und kurz aus und wir verschwanden so schnell wie möglich in unsere Elizabeth. Auch hier Unterschied sich unsere Outbackerfahrung von der letzten. Denn normalerwiesen schwitzen wir in der Nacht ca. 7 Liter Schweiß aus, diesmal haben wir etwas mehr Glück. Die Nächte sind ziemlich windig, sodass wir eine gute Abkühlung bekamen.

 

So konnten wir morgens wenigstens gut abgekühlt in den Tag starten, um ihn dann wieder mit fahren zu verbringen. Weitere Tiere, die uns das Leben schwer machten, sind die Fliegen, denn sobald wir uns außerhalb des Autos befinden, attackieren sie uns. So kann es mal vorkommen, dass wir von 20 Fliegen umlagert waren, die uns wirklich in jede Körperöffnung krabbeln wollen. Aber auch hierfür fanden wir eine Lösung. Unsere Moskitonetze, die wir sonst nur in unsere offenen Fenster zum Schutz vor Tieren aller Art in der Nacht zu haben, hingen wir uns über den Kopf und den Tisch. Somit wurden zumindest die meisten Fliegen daran gehindert uns beim Essen zu nerven. Der Ideengeber hierfür war übrigens nicht der Herr Ingenieur, dem bekanntlich ja nichts zu "schwör" ist, sondern die liebe Katarina. Ein weiteres animalisches Highlight war ein wilder Dingo, der sich anscheinend auf einem Rastplatz sehr heimisch fühlt. Als Futterquelle wurden die Camper adaptiert und nachts fing das nette Tierchen auch noch an zu heulen... Es ist und bleibt halt eben ein wildes Tier.

 

Ein definitives Highlight unserer aktuellen Outbacktour, sind die sogenannten "Devils Marbels" (teuflische Murmeln) Hierbei handelt es sich um Steine, in vollkommen verschiedenen Größen, die einfach so im Mitten vom Nichts herumliegen und einzigartig angeordnet sind. Wirklich, man ist stundenlang im Outback unterwegs, sieht nichts außer grenzenloser Weite und auf einmal liegen hunderte von runden und anders geformten Steine vor einem. Das ist sowas von beeindruckend. Aber seht euch die Bilder selbst an. Nach einem Abend mit anschließender Nacht an den Devils Marbels, ging es weiter auf unserem Trip in Richtung Katherine, wo wir unsere liebe Steph wieder treffen. Sie unterrichtet hier oben in einer Aborigine-Community und sie hat uns eingeladen einige Zeit bei ihr zu verbringen und eventuell ihre Schule zu besuchen.

 

Cheers,

Katta (erster Teil) und Thomas (zweiter Teil)

Ahoi, Whitsundays

Sonntag, 22.03.2015

Hallo ihr lieben in Deutschland,

frisch vom Boot melden sich zurück: Thomas und Katta und natürlich Louis und Nomaan. Wir wollen euch von unseren unglaublich schönen 6 Tagen auf dem Boot berichten.

Ich bekomme den genauen Ablauf der Tage nicht mehr genau hin, daher gibt es einen Überblick über unsere Tage und viele, viele Fotos.

Nachdem wir also am Freitag die erlösende Nachricht bekommen hatten, konnte unser Segelabenteuer am 15.03. starten. Paul, der Skipper, holte uns mit seinem Dingi (ein kleines Beiboot) vom Strand ab und brachte uns zu seinem Boot Shaguar. Dort bezogen wir als erstes unsere Zimmer, jedes Pärchen hatte seine eigene kleine Kajüte.

Und dann ging es schon los, wir stachen in die See. Wer denkt, wir konnten uns nur zurücklegen und nichts machen, der täuscht sich. Denn auf dem Boot wartetet allerlei "Arbeit" auf uns. Die Jungs mussten die Segel setzen, den 70kg schweren Anker einholen und das Segelboot lenken. Am ersten Tag übernahm ich das Lenkrad und schipperte uns sicher aus dem Hafen raus. Die nächsten Tage wechselten wir uns ab das Boot zu steuern.

Schon während der ersten Meilen stellten wir fest, dass die Whitsundays wirklich schön sind. Die Inselgruppe besteht aus 72 verschiedene Inseln, die alle Regenwald beherbergen und von Stränden gesäumt sind. Somit schipperten wir jeden Tag eine andere Insel an und hatten dort absolute Einsamkeit und die Schönheit der Natur. Warum Einsamkeit? Obwohl die Whitsundays ein absoluter Touristenmagnet sind, hatten wir das absolute Glück einen Local, Paul, zu finden, der sich super in diesen Inseln auskennt. Die Touristenboote, die täglich in die Inseln reinfahren, fahren alle die gleichen Strände an. Nicht so bei uns. Paul erkundet die Inseln seit fast einem Jahrzehnt und brachte uns daher an Stellen, an denen noch nicht wirklich viele Menschen waren. So kam es doch häufiger vor, dass wir eine ganze Insel für uns hatten. Wir bekamen eine einmalige, absolut persönliche Segeltour. Aber seht selbst.

 

 

Nachdem die Jungs jeden Morgen um 5 Uhr aufstehen mussten und die Mädels weiter schlafen durften, bereitete Paul uns Frühstück zu und wir segelten zu einer Insel. Dort angekommen, konnten wir Kajak fahren, schnorcheln, wandern, den Strand genießen, mit dem Dingi die Bucht erkunden oder angeln (das ist nochmal ein anderes Kapitel, aber dazu später mehr). Somit hatten wir zum einen wirklich entspannte Tage, an denen wir aber auch viel unternahmen.

Nun zu zwei besonderen Wanderungen: Die erste Wanderung sollte uns zu einem Aussichtspunkt auf dem Mount Whitsundays Peak führen, der auf 437 Meter Höhe lag. Klingt an sich erstmal nicht so viel, aber wie so oft lag der Teufel im Detail. Der Aufstieg war wirklich anstrengend, so dass wir bei 36 Grad wirklich sehr schnell schwitzten und uns die Puste ausging, wohl vor allem mir. Kurz vor Ende der Wanderung wurde mir dann auch erstmal ordentlich schlecht und ich musste mich ein paar mal übergeben, mein Körper konnte einfach nicht mehr. Mit meinen 26 Jahren schreitet der körperliche Verfall kontinuierlich voran. Lasst euch das gesagt sein. Somit mussten die anderen (alle außer Nomaan, der sich in der Zeit mit dem "netting" beschäftigte, um Fische zu fangen) den letzten Aufstieg alleine meistern, währenddessen ich mich mitten im Regenwald entspannte. Ich schaute während des Liegens ein paar mal panisch auf, weil ich sicher gehen wollte, dass ich nicht hinterlistig von einer Schlange oder Spinne angegriffen werde. Die Aussicht vom höchsten Punkt aus, soll laut Aussagen wohl einmalig gewesen sein. (Ja, ja, immer Salz in die Wunde streuen)

 

Der Abstieg gelang mir und allen anderen auch dann ohne weitere Zwischenfälle.

Eine andere Wanderung, die Paul mit uns unternahm führte uns zu einem Billabong (Frischwasserloch). Man sollte meinen der 62 jährige Paul, der mit uns kam, führt uns zu einem gemütlichen Walk. Aber nein, wir mussten Felswände hochklettern, durch Bäche watscheln und einige gefährliche Passagen überwinden. Dabei fielen Adriana und Thomas jeweils einmal ordentlich mit dem Rücken voran ins Wasser und ich rutschte auf einer Felswand ab, aber uns ist allen nichts passiert und wir konnten herzlich darüber lachen. Louis, der alte Abenteurer, nahm jede Felswand mit. Auch die bei denen es einen "einfacheren" Weg gab und erkletterte sich seinen Weg. Mitten beim Klettern am Felsen rief er mir doch frech zu: "Katta, mach doch mal nen Foto von mir!" Ihr könnt euch meine Reaktion vorstellen: "Nein. NEIN! Ich bin froh, wenn ich mein Leben habe, wenn ich hier den sicheren Weg gehe." Innerlich dachte ich wohl eher daran, dass er mich doch wohl verarschen (entschuldigt meinen Ausdruck) will. Ich fotografiere doch nicht noch, wie er vermeintlich stirbt (vielleicht, aber nur ganz vielleicht, war ich ein wenig paranoid) und kann es dann stolz auf dem Foto präsentieren. Die wilden Bengel. Die anderen beiden Mädels erbamten sich und schossen dann ein Foto vom kletternden Louis. Die kletternde Wanderung haben wir jedenfalls alle gesund und heile überstanden und fragten anschließend Paul immer erst dreimal, wie die Wanderung ablaufen wird und ob man klettern müsse.

 

Paul verwöhnte uns richtig was das Essen anging, er bereitete jede Mahlzeit für uns zu. Nach ein paar Tagen ließ er sich dann aber auch gerne mal von mir helfen. Wir hatten abends ein drei Gänge Menü, bei dem wir aber meist das Dessert ausließen, weil wir alle so satt waren. Wir Mädels hatten dann die Aufgabe das Geschirr zu spülen, im Salzwasser. Somit brauchten die Gerichte nur noch halb so viel Salz. Er versorgte uns auch zu jeder Wanderung mit Obst und Keksen. Ein wirklich klasse Mann, der seit 8 Jahren mit seinem Hund Mischka auf dem Boot lebt. Wir haben ihn in den 6 Tagen wirklich lieb gewonnen! Auch mit den anderen beiden Mitreisenden kamen wir letztendlich gut klar, auch wenn wir nicht sofort auf einer Wellenlänge waren, hatten wir alle Spaß zusammen und genossen diese einmalige Zeit auf dem Boot.

Ansonsten bereitete Paul uns an einem Abend ein BBQ zu. Auf einer Insel hatte er seinen eigenen kleinen Grillplatz angelegt und wir konnten den Abend mit Holz suchen (Jungs), Grillen und erzählen verbringen. Ich schreibe das wahrscheinlich schon zum 100. mal, aber es war einmalig!! Wir sahen viele Touristenboote, die Segeln auf dem Whitsundays anboten und nicht einmal die Segel ausgespannt hatten und anstatt weiter in die Buchten reinzufahren, ließen sie die wirklich schönen Inseln links liegen.

Nun zu dem Kapitel Angeln. Die Jungs waren Feuer und Flamme als sie sahen, dass das Boot voller Angelequipment ausgestattet war. Sofort machten sie sich daran die Angeln zu präparieren, was zu einem späteren Zeitpunkt zu einer Obsession ausartete (ich verändere nur noch kurz was an meiner Angel und dann fange ich den größten Fisch), und die Angeln auszuwerfen. Zu Beginn angelten sie immer noch mit künstlichen Köderfischen. Am zweiten Abend nahm Paul die drei Kerle mit auf eine Insel, auf der sie die lebenden Köder mit Hilfe eines Netz fangen sollten. Das klappte auch wunderbar. Somit hieß es dann zum Sonnenuntergang: Angeln auswerfen. Und das taten sie mit Leidenschaft, stundenlang, begeistert und kaum zu bändigen. So saßen sie stundenlang da und warteten auf den perfekten Biss. Den Biss spürten sie auch des Öfteren, als sie dann aber die Angeln einholten, entdeckten sie, dass der Köder weg war, anstatt einen Fisch an der Angel zu haben. Manchmal bissen die Fische sogar den Haken ab. Die Fische fraßen Ihnen einfach die Köder weg oder knabberten sie nur an, ohne sich im Haken zu verfangen. Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie sauer sie waren. Zwischendurch machten wir mit Paul Witze, dass die Jungs ein "swim through" für die Fische angelegt hatten. Zum Teil verbrauchten sie 13 Köderfische ohne einen Fisch zu fangen. Am vierten Abend war es dann endlich so weit. Nomaan rief laut: "Ich habe einen Fisch am Haken." Wir rannten alle zu ihm und unterstützten ihn lautstark beim Rausholen der Angel. Und tatsächlich er hatte endlich einen Fisch gefangen!! Voller Stolz zog er ihn raus und präsentierte ihn. Dieser Fisch war auch endlich groß genug, um ihn zu filetieren. Dafür musste der Gute aber erstmal getötet und ausgenommen werden. Und auf einmal waren die Jungs ganz kleinlaut. Da Nomaan den Fisch gefangen hatte, sollte er ihn auch töten und ausnehmen. Man, war das ein Schauspiel. Nomaan, der seine tierliebe Seite plötzlich entdeckte, hatte wirklich Skrupel den Fisch zu töten, aber letztendlich tat er es doch und erlegte ihn mithilfe eines Messers, wie ein ganzer Mann. Anschließend musste der Fisch zerlegt werden. Da war es nun komplett um Nomaans Stärke geschehen. Also ergriff ich das Zepter und zerlegte meinen ersten Fisch. Was für ein Abenteuer. Ich hatte sogar richtig Spaß daran. Wenn das mit dem Lehrerdasein nichts wird, werde ich hauptberufliche Fischzerlegerin.

Die letztendliche Fischbilanz sieht folgendermaßen aus:

Nomaan: 2 Fische geangelt

Thomas: 1 Fisch geangelt

Louis: 0 Fische geangelt

Trotz der geringen Ausbeute hat die Jungs das Angelfieber gepackt.

Ein weiteres Highlight war Pauls Dingi, damit erkundeten wir die verschiedenen Buchten. Mehrere Male nahm er uns zu Erkundungstouren mit. Somit konnten wir bei Flut die Mangroven im Regenwald erkunden oder aber Aborigineshöhlen bestaunen. Doch nicht nur die Natur war super, sondern auch das Fahren an sich im Dingi. In dem kleinen Beiboot passen nur maximal 4 Leute plus Paul. Wir waren aber nun 6 Personen. Was tat also Paul? Er hing 2 Kajaks am Dingi und zog uns hinter her. Natürlich versuchte er uns auch gelegentlich abzuwerfen, ganz wie beim Banane fahren. Das machte ihm besondere Freude. Nomaan und Thomas starteten einen Wettkampf, wer wen zuerst vom Kajak schmeißt....and the winner is: Nomaan.

   

 

Wir waren alle ziemlich traurig als wir am 6. Tag unser Segelboot verlassen mussten, aber wir hatten eine einmalige Zeit, die wir alle nicht so schnell vergessen werden.

 

Unser erster Weg vom Boot aus führte uns zu einer Dusche, denn die hatten wir die Tage auf dem Boot nicht gesehen. Eine Außendusche an der Lagune in Airlie musste unserer Duschorgie standhalten. Die Blicke waren auf jeden Fall wieder auf unserer Seite.

Unser nächster Weg führte uns dann nach Townsville, von hier aus starten wir Richtung Westen ins Outback. Nicht nur die Stadt ist uns schon bekannt, sondern wir trafen hier auch 2 alte Bekannte, Leona und Tobi, mit den beiden bereisten wir das erste Mal das Outback. Sie sind gerade auf dem Weg nach Cairns zu einer Tauchschule. So konnten Leona und ich mal wieder richtig quatschen. Eventuell werden die beiden nochmal in Western Australia wiedersehen.

Heute wollten Thomas und ich uns eigentlich Richtung Outback aufmachen, aber das Auto der beiden Jungs sprang gestern einfach nicht an. Auch nach mehreren Versuchen wollte Pamela Vanderson nicht starten. So beschlossen wir spontan noch 2 Tage länger in Townsville zu bleiben, damit wir den Jungs noch unterstützend zur Seite stehen können.

Somit sagt die Katta,

Cheers 

PS: Vielen Dank für die ganzen Glückwünsche zur Verlobung!!!

PPS: The great Four haben am Dienstag ein Wochenjubiläum. Wer erkennt unsere dargestellte Zahl?

Und dann kam der Regen...

Samstag, 14.03.2015

Ihr habt gedacht, dass wir die letzten Tage auf den Whitsundays verbracht haben? Da muss ich euch sagen, da habt ihr falsch gedacht. In der wet season, hat uns tatsächlich mal der Regen einen Strich durch unsere gut geplante Rechnung gemacht.

Wir sind Montag, den 09.03. in Airlie Beach angekommen und wollten dort unseren Anteil des Geldes an Paul, den Kapitän, geben. Als wir ankamen und ihn endlich nach 30 Minuten gefunden hatten (wir hatten zwischendurch immer wieder mit ihm telefoniert und diskutierten zwischenzeitlich über die Himmelsrichtungen) teilte er uns mit, dass es die nächste Woche nur schlechtes Wetter über Airlie Beach und den Whitsundays geben sollte. Das hieß also, wir müssen unser Tour verschieben.

Nicht wirklich begeistert, entschieden wir uns einen Tag in Airlie zu bleiben und danach weiter ins Landesinnere zu fahren, um den Regen zu entgehen. Dafür übernachteten wir auf einem Campingplatz vor einem Hostel und durften die Duschen und die Küche mit benutzten. Bei dieser Gelegenheit wurden uns wieder die Vorteile des Reisens im Van deutlich und bewusst. Das Hostel war nicht wirklich sauber und es war sooo laut (ja, wir werden alt).

Abends gingen die Jungs mit den beiden Mädels, die mit uns auf die Whitsundays kommen (wir hatten sie über Facebook gefunden), zusammen feiern. Thomas und ich genossen den Abend zu zweit in Hängematten (ja, wir werden wirklich alt). Die Tage mit wirklich vielen Wolken verbrachten wir in der Lagune in Airlie, aber ohne Regen.

 

Am 10.3. starteten wir dann also ins Landesinnere, zurück in den Regenwald. An einem Campingplatz angekommen, begrüßte uns nicht nur ein wirklich niedlicher kleiner Hund, sondern auch der Regen. Hat ja richtig gut geklappt, dass wir vor dem Regen entwichen waren. Wir richteten unser Lager ein und lernten noch zwei andere deutsche Backpacker kennen, Rebekka und Silvan. Zwischenzeitlich holte auch mich eine Erkältung ein. Somit steht es 1:1 was Erkältungen in Australien angeht zwischen Thomas und mir. (Wir beschuldigen beide immer den anderen ein schlechteres Immunsystem zu haben). Hab mich wohl von Nomaan angesteckt gehabt, dem erging es natürlich nur ganz kurz schlecht. Das kommt davon, wenn man immer ohne T-Shirt in klimatisierten Räumen rumläuft. :)

 

Auf diesem Campingplatz verbrachten wir die nächsten 4 Tage. Nach einem regnerischen Tag, zeigte sich auch mal wieder die Sonne, sodass wir die Tage auch genießen konnten. So machten wir kleine Wanderungen oder fuhren zu einem Wasserloch ganz in der Nähe. Ansonsten spielten und unterhielten wir uns viel. Der Campingplatzhund "Rex" immer bei uns, stellte uns auf eine harte Probe, dass wir ihn nicht einfach einpacken, aber er fühlt sich wohl zu wohl auf dem Campingplatz. Er hat ein Herrchen, welches nur ein paar 100 Meter entfernt wohnt, aber von ihm büchst er immer aus und lässt sich lieber von allen Campern verwöhnen. Ganz schön clever, finden wir. Aber auch andere "nette" große Tiere begegneten uns.

 

Zwischenzeitlich kamen wir auch ganz schön ins Wanken mit unserer Entscheidung die beiden Mädels, die wir über Facebook gefunden hatten mit auf die Whitsundays zu nehmen, denn uns war nach unserem Treffen aufgefallen, dass wir vier nicht wirklich auf einer Wellenlänge mit den beiden sind und mit Silvan und Rebekka verbrachten wir eine so lustige Zeit. Nach vielen Diskussionen entschied aber unser Gewissen, dass die beiden ja schon den Flug nach Airlie bezahlt hatten, also könnten wir sie ja nicht einfach ausschließen.

Heute kam dann die erlösende SMS von Paul, unser Trip kann morgen beginnen. JUHU!!!!!!!!

Somit heißt es also ab morgen, macht euch gefasst ihr Landratten, wir stechen in See.

Ahoi,

sagt die Katta, die sich 40 Tabletten gegen Seekrankheit geholt hat

Townsville oder aber auch BP - Sonne - Wasser - Sonne -BP

Sonntag, 08.03.2015

Bevor ich zum Blogeintrag komme, muss ich euch leider kurz mitteilen, dass wir das im letzten Blogeintrag versprochene Video unseres Tauchens, nicht online stellen können. Die Videodatei ist zu groß und wir haben hier leider keine Möglichkeit diese Datenmenge für euch online bereitzustellen. Seid bitte nicht enttäuscht. Wenn wir wieder in der Heimat sind, können wir es euch allen zeigen und euch auf diese Weise an unseren Erlebnissen teilhaben lassen.

Nun zum eigentlichen Blogeintrag. Hier eine kurze Zusammenfassung der letzten Woche hier in Australien.

Nach den schönen Wasserfällen und Rockpools verschlug es uns, auf unserer Reise zu unserer Whitsundays-Tour, nach Townsville. Wir kannten den Ort bereits, da wir auf dem Weg nach Cairns schon einmal hier durch mussten. Da es leider auf den letzten knappen 280 Km von Townsville nach Airlie Beach, von wo unsere Bootstour zu den traumhaft schönen Whitsunday-Inseln aus starten soll, nichts aufregendes mehr zu sehen bietet, überlegten wir uns die letzten verbleibenden Tage hier im Ort zu verbringen. Hier mangelt es uns auch kaum an etwas. Einkaufsmöglichkeiten, Strand, eine künstlich angelegte Lagoone mitten im Ort, kostenlose Duschen und ein legaler Schlafplatz sind immerhin gute Argumente für einen längeren Verbleib hier. Nun sind es aber auch schon knappe sieben Tage die wir hier im Ort verbringen und zum Glück geht es heute weiter, bevor der Lagercollaps einsetzt.

Die letzten Tage haben wir aber dennoch gut genutzt. Geschlafen wurde auf einem BP-Rasthof, der die ganze Nacht von "wunderbaren" LKW-Motoren erhellt wurde und tagsüber badeten wir entweder am Strand oder in der Lagune oder verbrachten die Zeit einfach im Schatten und genossen den entspannten Alltag. Bei einer beinahe täglichen Temperatur von deutlich über 35 Grad Celsius war das "Nichtstun" im Schatten auch gar nicht mal so verkehrt. Aus reiner Neugier hatte Louis an einem Abend, kurz bevor wir schlafen gehen wollten, die Außentemperatur gemessen. Es waren abends um zehn immer noch 31 Grad. Wie ihr also mitbekommt ist es wirklich sehr warm hier. Auch das Wasser am Strand hat mit knappen 30 Grad nicht den absoluten Abkühleffekt, aber es reicht um kurz den menschlichen Motor runter zu kühlen. Wir haben hier in Townsville auch wieder alte Bekannte wiedergetroffen. Giesela und Rainhard, dass ältere Ehepaar die uns vor einigen Wochen mit Friseurscheren versorgt hatte, war ebenfalls hier im Ort. Eine angenehme Überraschung, sich noch einmal hier in Australien wieder zu treffen.

Da an sich in unseren letzten Tagen hier nur wenig Spektakuläres geschehen ist, möchte ich noch zwei Ereignisse besonders hervorheben.

Wir hatten von der Touristeninformation Broschüren über den Ort bekommen, in denen einige Coupons für verschiedene Aktivitäten enthalten waren. Unter anderem auch ein 10 AUS$ Gutschein für das hier befindliche Casino. Angefeuert von der Idee, 10 Dollar zum Spielen geschenkt zu bekommen sowie dem Gerücht eines angeblich freien Essens bei Abschluss einer kostenlosen Mitgliedschaft im Casino, wollten wir hier hin. Fest entschlossen, in schicke Sachen gekleidet und mit den Gutscheinen bewaffnet sollte es los gehen. Ihr müsst euch bitte vorstellen, dass wir alle in langer Hose, mit festem Schuhwerk und teilweise sogar Hemd ausgestattet, was hier in Australien glaube ich noch nie der Fall war, aller ernstes in das Casino wollten. Katarina hatte schon gemeint, dass es sicherlich nicht groß sein wird und das wir bestimmt kein freies Essen bekommen würden. Aber wir Bengels sind teilweise unbelehrbar... Von daher ein Chapeaus an Katarinas Geduld mit uns und ein dickes Dankeschön, dass sie die Zeit mit uns drei Jungens so verbringt. Im Casino angekommen, wo es kein freies Essen gab, stellten wir leider fest das es wirklich ein kleines Casino ist. Zu allem Überfluss gab es auch keine 10 Dollar von dem Gutschein für uns. Diese waren nämlich am 30. Dezember 2014 abgelaufen. Also blieb es dabei, dass keiner von uns spielte und wir nach ca. 30 Minuten die Spielhöhle wieder verlassen hatten. Immerhin kamen wir mal wieder in den "Genuss" eine lange Hose und feste Schuhe zu tragen. Nomaan wusste auch endlich mal wieder wie sich ein T-Shirt anfühlte. Völlig verrückt das Ganze.

Das zweite Highlight von dem ich euch noch erzählen möchte, fand am gestrigen Abend, dem 07.03, statt. Es ist wieder "Footy" Saison in Australien und es stand das Saisoneröffnungsspiel der Townsville Cowboys gegen die Sydeny Roosters an. Bei Footy handelt es sich um eine leicht abgewandelte Form von Rugby. Das Spiel, was leider 4-28 für Sydney ausging und bei dem Cowboys hoffnungslos unterlegen waren, war echt klasse. Zusammen mit ca. 23.000 anderen Menschen bestaunten wir, wie absolute Fleischberge und Kraftpakete an Männern, ohne jegliche Schutzausrüstung mit den Kopf voran in die Verteidigung des Gegners hineinrannten. Es wirkte teilweise wie modernes Ringen und man sah den absolut austrainierten Spielern die Anstrengung dieser Partie deutlich ins Gesicht geschrieben. Eine super tolle Erfahrung und eine gelungene Abwechslung zum herkömmlichen Alltag. (Die Jungs wolten ein wenig posen, wie echte Footy Stars, hier mal die Versuche - die kann ich euch doch nicht vorenthalten - Katta)

Heute geht es dann nun in Richtung Airlie Beach, wo wir am Dienstag zu unserer Whitsunday-Tour aufbrechen wollen. Wir hoffen inständig, dass der Wettergott es weiterhin gut mit uns meint und wir schönes Wetter haben werden. Laut Wetterradar soll es aber regnen und gewittern. Wie es letztendlich war, erfahrt ihr im nächsten Blogeintrag.

Lasst es euch bis dahin gut gehen,

Cheers, Thomas

PS: An dieser Stelle möchte ich noch gerne erwähnen, dass Katarina endlich ihren Ring vom Juwelier bekommen hat. Das lange Warten hat nun zum Glück ein Ende und jeder kann sehen, dass die tollste Frau der Welt verlobt ist. Und zwar mit mir. :-)

Die wet season und der Regenwald

Montag, 02.03.2015

Zum nächsten Blogeintrag heiße ich alle Leser herzlich willkommen und begrüße Sie mit einem: G'day Mate

Nachdem wir das wirklich eindrucksvolle Great Barrier Reef hinter uns gelassen hatten (ja, das Video fehlt noch. Wir hoffen wir bekommen es bald hin.) verbrachten wir noch einen Tag in Cairns, schauten uns noch ein wenig die Stadt an und schwelgten in Erinnerungen vom Riff. Cairns hat uns widererwarten wirklich gut gefallen. Die meisten Backpacker meinten, dass Cairns nicht allzu aufregend wäre, aber wir mochten die Strandpromenade, die Lagune mitten in der Innenstadt und den Nachtmarkt. Von Cairns aus fuhren wir wieder Richtung Süden. Auf der Hinfahrt hatten wir ja allerlei Gegenden links liegen lassen und diese wollten wir jetzt näher bestaunen.

Unser erster Stop nach Cairns hieß Babinda. Eine kleine Stadt mit herrlichem Zugang zu kalten, aber sehr klaren Flussbecken. Hier unternahmen wir einige Walks in der Hitze und kühlten unsere Körper immer wieder im erfrischendem Flusswasser ab. Die Natur war wirklich wunderschön. Wir konnten auch zwei Schildkröten im Fluss entdecken.

 

 

 

 

 

 

 

Nicht weit entfernt von Babinda gibt es die Josephine Falls. Einen Wasserfall in dessen Becken man baden kann. Hier verbrachten wir ebenfalls einen halben Tag und genossen den eindrucksvollen Regenwald und die natürliche Rutsche im Flussbecken.

Nachdem wir 2 wirklich entspannte Tage an diesem Fleckchen Erde verbracht hatten, zogen wir am 25.2. weiter Richtung Innesfail. Hier füllten wir erst einmal unsere Vorräte auf und verbrachten den halben Tag in der Touristeninformation und in der Bibliothek, denn man glaubt es kaum, aber wir hatten auch mal einen halben Tag Regen. Wir befinden uns momentan im tropischen nördlichen Queensland in der Regenzeit. Fast jeder sagte uns voraus, dass wir uns die falsche Zeit zum Bereisen des Nordems ausgesucht hätten, denn es würde ständig regnen. Nun ja, wir hatten bisher einen halben Tag Regen und ansonsten täglich Sonnenschein, klarer Himmel und Hitze (ca.38Grad). Wir wollen es nicht beschreien, aber an den einen oder anderem Tag wäre ein wenig Regen gar nicht so schlecht gewesen, um unsere erhitzten Körper abzukühlen. Es gab auch in der letzten Zeit zwei tropische Stürme, aber das "Glück" sollte auch hier mit uns sein. Sie trafen ober-und unterhalb von uns aufs Festland, so dass wir davon gar nichts mitbekamen. Stattdessen kommen wir in den Genuss, dass ansonsten überfüllte Queensland ziemlich einsam zu erleben. Nun aber genug zum Wetter.

In Innesfail beginnt eine Straße, die von Wasserfällen gesäumt ist. Natürlich nahmen wir diese mit. Wir fuhren insgesamt drei verschiedene Wasserfälle an, bestaunten und badeten in diesen. Am meisten hat uns doch der letzte Wasserfall, der Milla Milla begeistert. In einer Reisebeschreibung, die Thomas und ich rausgeben würden, hätten wir ihn wiefolgt beschrieben: Der Milla Milla Wasserfall sieht aus wie gemalt. Die Perfektion eines Wasserfalls, umgeben von Regenwald. Bei diesem schießt das Wasser 18.2 Meter in die Tiefe. Wem dieser Anblick nicht reicht, kann sich im Wasserbecken dieses eindrucksvollen Wasserfalls abkühlen und die geheime Welt hinter dem Wasservorhang erkunden. Doch sehen Sie selbst. Für Buchungen und Führungen stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung.

Nachdem wir diesem Wasserfall gesehen hatten, beschlossen wir vier unsere Tour im Regenwald (ohne Regen) zu beenden und zum Schlafen zu einem Rastplatz zu fahren, auf dem wir schon die Nächte zuvor verbracht hatten.

Am 27.2 ging es dann weiter in eine Region, die als eine der schönsten in Queensland beschrieben wird, Mission Beach. Und wir wurden nicht enttäuscht. Der Werbespruch "Rainforest meets Reef" trifft wirklich zu. Der Regenwald reicht genau bis zum Strand. Der Strand ist zum ersten Mal in Australien von Palmen gesäumt (das hatten wir bisher noch nicht). Wo es Palmen gibt, gibt es natürlich auch Kokosnüsse. Die Jungs suchten und pflückten (Steine schmeißend) sich diese und unter ihrer gesamten Manneskraft öffneten sie diese mit Schale, wobei ehrlicherweise gesagt werden muss, dass Thomas wohl die meiste Arbeit hatte. Er wollte den jungen Bengeln wohl mal zeigen, was ein Stecker so kann. :) Endete damit, dass Thomas heute immer noch Schmerzen in der Hand hat. So konnten wir aber frisches Kokosnusswasser und deren Fleisch genießen. Ansonsten ließen wir, the great four (wie uns Louis' Papa liebevoll bezeichnet) alle viere grade sein und legten zwei gemütliche Strandtage ein. Ab und zu bewegten wir unsere Körper ins Wasser, welches eine höhere Temperatur hatte, als die Außentemperatur. Von Netzen abgetrennte Bereiche zeigten uns die Badelandschaft an, da momentan Quallensaison ist und man ansonsten nicht ohne Gefahr ins Wasser kann. Ein gemütliches Abendbrot am Strand rundete diesen Tag ab.

Am 28.2., sind wir dann voller Elan weiter gefahren, um 30km weiter festzustellen, dass die nächste günstige Einkaufsmöglichkeit 200km entfernt ist und wir vergessen hatten unsere Vorräte aufzufüllen. Also hieß es: alles wieder zurück und noch eine weiter Nacht in Mission Beach verbringen. Gibt wohl Schlimmeres.

Am nächsten Morgen, also gestern, ging es dann wieder in den Regenwald. Wir fuhren in den Paluma Range Nationalpark, hier wimmelt es von Mücken und Wasserlöchern. Vorrangig sind wir natürlich wegen der kühlen Wasserlöcher in diesem tollen Nationalpark gefahren. Am ersten Tag waren wir beim Big Crystal Creek, hier wimmelte es nur so von Menschen. An einem Sonntag kamen wohl mehrere Australier auf die Idee sich eine Abkühlung zu holen. So hatten wir besonders viel Spaß mit den Australiern und der natürlichen Felsrutschen.

 


 

Heute ging es nach einem Abend, an dem uns die Mücken zeigten, was sie drauf haben zum kleineren Wasserloch im Nationalpark und ratet mal, wie dieses benannt wurde....Little Crystal Creek. Sehr einfallsreich die Australier.=) Hier badeten wir auch und genossen den Tag. Ansonsten bestaunten wir die herrliche Aussicht im Regenwald. Wir müssen sagen wir sind ein wenig vom Regenwald begeistert. Klar lieben wir auch unseren schnuckeligen Harz, aber der Regenwald hier ist einfach beeindruckend!

 

 

 

 

 

 

 

 

Somit sagen wir, Thomas & Katta und natürlich auch Nomaan & Louis

Cheers